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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

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Melanchthon - Menninge
Mclanchthon, Phi Iivp. Zur Litteratur: .H.H art felder, Phil.M., der Präzeptor Germania (Bd. 7 der >Uomnn6utli(F6i'm^niH6pli6sIlitz0^ic'.'i<<,Verl. 1889).
Meldahl, Ferdinand, dän. Architekt, geb. 16. März 1827 zu Kopenhagen, machte seine Studien auf der dortigen Kunstakademie und bildete sich auf Reisen im Ausland von 1854 bis 1856 weiter. 1858 wurde er Mitglied der Akademie, und 1860 wurden ihm die Wiederherstellungsarbeitcn an dem abgebrannten Schloß Frederiksborg bei Hilleroed übertragen, welche er 1885 beendigte. Von seinen eignen Bauten sind die hervorragendsten: das Rathaus in Fredericia, die Stiftsbibliothek in Roeskilde, das Blindeninstitut und die Navigationsschule in Kopenhagen. M. ist Direktor der Kunstakademie in Kopenhagen und königlicher Etatsrat. Mit Neckelmann gab er heraus: > Denkmäler der Renaissance in Dänemark (Verl. 1888).
Meldebüreau (Meldeamt), s. Bezirkskommando (Bd. 17).
Mcline, Felix Jules, franz. Politiker, wurde 4. April 1888 an Floquets Stelle zum Präsidenten der Deputiertenkammer gewählt, zeigte sich aber der Stellung nicht gewachsen und wurde nach den Neuwahlen 1889 nicht wieder gewählt. M. ist das Haupt der schutzzöllnerischen Partei in Frankreich.
Mel S, Augu st (eigentlich Martin Co h n), Schriftsteller, geb. 1829 zu Berlin, studierte daselbst, machte als Freiwilliger 1849 den Feldzug gegen die Dänen mit, trat dann in die französische Fremdenlegion und wurde später Sekretär des Marschalls Pelissier in Afrika, Redakteur in Madrid, trat in die spanische Armee, die er als Hauptmann verließ, und hielt sich in der Folge nach einem äußerst wechselvollen Leben als Berichterstatter in mehreren Sprachen und Journalist meist in Paris auf, wo er die Gunst Napoleons III. genoß, dessen Schriften er übersetzte, und dem er in die Gefangenschaft nach Wilhelmshöhe folgte. Als Berichterstatter der Wochenschrift > Daheim« begleitete er 1866 die Mainarmee und schrieb darüber das anonym erschienene Bnch »Von der Elbe bis zur Tauber. Der Feldzug der preußischen Rheinarmee« (3. Aufl., Bielef.1868). Von seinen belletristischen Schriften erwähnen wir: »Er/ewes und Erdachtes« (Stuttg. 1869,2 Bde.; 2. Aufl.
1872), »Herzenskämpfe«, Novellen (Leipz. 1869, 3 Bde.), »Gebilde und Gestalten« (das. 1870, 3 Bde.), Unsichtbare Mächte«, Roman (das. 1875, 3 Bde.), »Neue Horizonte«, Roman (das. 1876-78,11 Bde.), von seinen Bühnenstücken das Charakterbild »Heines junge Leiden« (1871), »Der Staatsanwalt« (Schauspiel, 1875), »Das letzte Manuskript« (Lustspiel, 1875), Der neue Frühling« (Drama, 1880). Unter dem -Namen Don Spavento veröffentlichte er (als Feuilletonist des > Wiener Tageblatts«) das pikante Buch »Wiener Schriftsteller «.Journalisten« (Wien 1874).
Melvill van Carnbee, Piet er, Baron, niederländ. Geograph und Hydrograph, geb. 20. Mai 1816 im Haag, erhielt im Institut zu Medemblik seine Vorbildung zum Seedienst, unternahm 1835-39 zwei Reisen nach Ostindien und erhielt dann eine Stellung im hydrographischen Bureau zu Batavia.
>)ier bearbeitete er zunächst seinen trefflichen > ^66-MKN8M8 - (Amsterd. 1842, 2. Aufl. 1849) für jene Teile des Indischen Ozeans sowie eine Küstenkarte in 5 Blättern. Die Ergebnisse seiner hypsometrischen Messungen im Ostindischen Archipel legte er in der (I'aitk k)p Lomüti'ihue ä Ll'^iclnpei Ü68lnde8« nieder. 1845 nach Europa zurückgekehrt, vereinigte er 'ich mit Siebold zur Herausgabe des Uomwm' de8
Inli68 l)i'i6ntai68 6t ocoiäeuwieä« (Haag 1827-49,3 Bde.) und veröffentlichte 1849 eine statistische Karte der niederländischen überseeischen Besitzungen. Im Frühjahr 1850 ging er abermals nach Batavia, wo er mit der Leitung des hydrographischen Bureaus beauftragt ward und 1854 die Herausgabe des umfassenden >^IZ6M6U6N ^t1ll8 van ^6ä61'iÄU<i80iiIU'
äi6« begann, aber schon 24. Okt. 1856 in Weltevreden auf Batavia starb. Von seinen Karten sind noch zu nennen die der Javasee (1854) und der Ostküste von Celebes (1854).
Memlnanpumpe, s. Pumpen (Bd. 17).
Mendelssohn-Bartholdy, 1) Felix, Komponist.
Seine »Briefe an Ignaz u.Eharlotte Moscheles« wurden herausgegeben von Felix Moscheles (Leipz. 1888).
Menenoz, Eugene, protest. Theolog, geb. 25. Sept. 1838 zu Algolsheim (Elsaß), studierte in Strahburg, Erlangen, Berlin, Halle uud Marburg, wurde 1866 Pfarrer der deutschen Gemeinde der Billetteokirche und 1877 zum Professor an der neugegründeten evangelisch-theolog. Fakultät zu Paris ernannt. Er schrieb außer Beiträgen für die lutherische Kirchenzeitung »I^0i6moiß'iin F6«. für die lievusekretieiuie , für die »Ilevus cle tiiöolo A'ik et äe i Mio LOjMe« und für die »^nnaies d6 didlw Ai'a MW tdeolo^ihUL«: »Nwcl6 äo^inktihiio 8ur 1'iäe6ä6i'^^1i86« (Straßb.
1862); »1ieÜ6xi0ii8 8ur i'evan Fisk än 3n.wt« (Par.
1879); »1.6 p6<M 6t1^r6ä6mi)tioiicl'ai)i'68 sawtl^ui« (1882); »I.K notion äu cntöcii^uik« (1882); > (Mä ll6 c.it60ln8M0 86iiti6uäuin 8it« (1882); »I^Mnev C0^8i(l<^i'ö C0MM6 tiiöolo^ien« (1883); »I^ll. ^redo-8timUi0N ^lni8 1ü tliöoloß'ie ^auliniennk« (1885).
-Mcngo, Hauptstadt des Reichs Uganda in Äquatorialafrika ,2^/2 km südöstlich von Rubaya, der alten Hauptstadt, welche, historisch denkwürdig geworden durch den Aufenthalt Spekes, Grants, Stanleys, nur noch ein nackter Hügel ist, seitdem Mwanga, der Nachfolger des Königs Mtesa, seine Residenz 1885 nach M. verlegte. Zwischen den: verlassenen Platz und der neuen Residenz liegt auf einem Hügel Nalete, Station der englischen Mission.
"Menicr (spr. mimjch), Emile Justin, franz. Industrieller und Volkswirt, geb. 18. Mai 1826 zu Paris, schwang sich durch Fleiß und Tüchtigkeit zum mehrfachen Millionär empor. In feiner Fabrik zu Noisiel führte er die Schokoladenfabrikation ein, gründete in St.-Denis eine zweite Fabrik chemischer Produkte, errichtete eine weitere Fabrik in London, die große Zuckerfabrik in Noye, die größte französische ^autschukfabrik und eine eigne Kakaokulturkolonie in Nicaragua. Nach den: deutsch - französischen Krieg ward er zum Generalrat seines Departements Seine-et-Marne und 1876 zum Abgeordneten gewählt.
Eifriger Republikaner und entschiedener Freihändler, gründete er die beiden Pariser Tagesblätter I<6l^i6il i^udIio«und»I^6V0itln;'6« sowie die freihändlerische Revue »1^ H6t0liu6 Neonoinihuk«. Er starb 17. Febr. 1881 in Noisiel sur Marne. M. schrieb: »vek
in(l0nmit^8 KUX viotii1168 ä6 1a FU6l16 NV6L 1'impöt
8imMnE« (1871); 1^68 ti'HVll Ux ä6?^ri8 pl^r 1'imzilit 8ur 16 e^pit^i« (1873); -1^9. retoime n'8oa1o' (1873); »^Iiöorib 6t l^p Mei^timi de 1'inipüt 8Ui'lo ol^Mal« (1874); »N^oiwmie iniais. NOiiwirö «ur I«. ^)u1v6ri8liti0n dk8 en^i^is« (1875); >I^'9.v6nir ^con«inique< (1875-79, 2 Bde.) u. a. Auch gab er einen »^Vtia« do 1^ inoäuclicn dc 1«, riciis^sß < (1878, 20 Tafeln) heraus.
Mennige. Zur Prüfung der M. behandelt man sie mit zuckerhaltiger verdünnter Salpetersäure. Verfälschungen mit Ziegelmehl, Ocker, Thon, Sand,