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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

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Radetzkij - Raiffeisen
3^<4. Pretztl? Riemenaufleger.
rührung kommt, und nun wird der Dorn ä samt dem Ri.men aus der Stellung Fig. 2 in die Stellung Fig. 3 mit herumgenomme'n, der Riemen liegt dann auf der Scheibe, und der Aufleger wird nach untenhin frei (Fig. 3). Zu beachten ist noch, und das gilt für alle ähnlichen Riemenaufleger, daß die Riemen immer in der Richtung der Drehung der Riemenscheibe aufgelegt werden müssen. Andre Arten von
Riemenauflegern, die besonders bei breiten Riemen (über 100mm) Verwendung finden, sind an den Riemenscheiben selbst angebracht.
Der Riemenaufleger von 5)erland(Fig.
i>) besteht aus einem zugespitzten Blech- streifen k, welcher, seitwärts am Kranz der Riemenscheibe auf ca. ein Viertel des Nmfangesbefestigt, kurz umbiegend
nach der Welle zu und um dieselbe herumgeführt ist. An der Biegung ist der Blechstreifen breiter als der Riemen a selbst. Der
aufzulegende Riemen a wird mittels einer Gabel c in die Nähe der Riemenscheibe an der Anlaufseite bis an die Verbreiterung geführt und läuft dann, gedrückt durch diese Gabel, ohne Gefahr für den betreffenden Arbeiter von selbst auf, indem er sich zunächst auf den einwärts gerichteten Teil des Blechstreifens aufschiebt und bei einer Drehung der Scheibe in der Pfeilrichtung von der Umbiegungsstelle ä erfaßt und allmählich um die Scheibe herumgeleitet wird. Andre Riemenaufleger sind die von Berzen, Bach, Reinhard.
Damit die abgeworfenen Riemen nicht auf der umlaufenden Welle selbst aufliegen, was leicht zu einem plötzlichen Abreißen des Riemens und event, zur Beschädigung eines dabei beschäftigten Arbeiters Veranlassung geben kann, empfiehlt sich die Anbringung von Riementrägern neben der Riemenscheibe in Form rines einzelnen Hakens oder bei schwereren Riemen besser eines mit Hakendolzen besetzten Halbkreises aus Flacheisen. Solveit die Riemen im Verkehrsbereich der Arbeiter liegen, sollten sie verdeckt sein und zwar mit Brettern, Gittern oder Drahtnetzen. Ähnliches gilt auch von den Seilen der Seiltriebe. Beim Reißen der an der Decke mit großer Geschwindigkeit laufenden Riemen kommt es häufig vor, daß das ab'
Fig. 5. Herlands Nie men auflege r.
laufende Niemenende von der treibenden Scheibe mit großer Heftigkeit umhergeschleudert wird und dadurch Verletzungen hervorbringt, z. V. Augen ausschlägt. Al5 Schutz dagegen wird vor der treibenden Scheibe eine Hängestange mit zwei Querstangen oder auch ein Brett, bez. ein Drahtgitter unter dem Riemen angebracht. Die einfachste und beliebteste Befestigung der Räder, Riemenscheiben, Seilscheiben?c., auf den Wellen geschieht mittels der Längskeile, speziell mittels des sogen. Nasenkeils, dessen hervor-stehende Nase durch Erfassen von Kleidungsstücken schon unzählige Unglücksfälle herbeigeführt hat. Man wll daher entweder die Nasen keile durch andre Be festigungsmittel, z. B. versenkte Schrauben oder Bogenkeile, wie sie bei der Kernaulschen Kuppelung vor-kommen (vgl. Kuppelungen, Bd. 10), ersetzen, oder aber wenigstens die Keile mit geeigneten Blechhüllen
umgeben.
Nadetzkij, FedorFedorowitsch, russ. General, starb 26. Febr. 1890 in Odessa; er bekleidete zuletzt nur noch die Stellung eines Generaladjutanten und Mitgliedes des Reich'srats.
Radowiy, Klemensvon, preuß. General, frühe r
KommandantvonAltona,starb26.Ian.1890inBerlin.
^Radschamahendri (Rajahmandri), Stadt im Distrikt Godaweri der britisch - ind. Präsidentschaft Madras, links am Godawerifluß, mit (i88i> 24,55'» Einw., sämtlich Hindu. Die Stadt hat zwei große Gefängnisse, ein Museum, College und eine amerikanisch"-protestantische Miision mit 400Zugehörigen.
Radziwill, Fürst Wilhelm, preuß. General und Chef des Ingenieurkorps. Ihm zu Ohren erhielt 1889 das ostpreußische Pionierbataillon Nr. 1 den Namen Pionierbataillon Fürst R.
Maheita, Landschaft in Nordostafrika, am Süd' ende des Roten Meers, unweit der Straße von Bai., el Mandeb, wurde durch Vertrag mit dem Sultan von R. 30. Sept. 1880 unter italienischen Schutz ge^ stellt. Von dem in einiger Entfernung vom Meer gelegenen gleichnamigen Hauptort führen Straßen nacks Tadschurra und nach Abessinien. Die Bewohner betreiben mit den Adschamara und Woeito um den Vaoasee und tzawaschfluß Handel mit Perlmutter, Straußfedern und wohlriechenden Harzen.
Mahl, 2) Karl Heinrich, Kupferstecher, geb.
11. Juli 1779 zu Höfen bei Heidelberg, ging 1799 nach Wien, ward 18^9Kammerlupferstecher und 1839 Professor an der Akademie. Er starb 12. Aug. 1843.
R. hatte sich zuerst in der punktierten Manier versucht, später widmete er sich ganz dem Grabstichel und der Nadel. Das Kräftige gelang ihm besser als das Weiche und Zarte; vorzüglich war seine Zeichnung. Er stach nach Wächter, Poujsin, Domenichino, Raffael, Correggio, Fra Bartolommeo, Krafft, Hogarth, Karl R.
Maiffeisen, Friedrich Wilhelm, Begründer der deutschen Darlehnskassenvereine, geb 30. März 1818 zu Hamm an der Sieg als Sohn des dortigen Bürgermeisters, trat 1835 als Offiziersaspirant bei der Festungsartillerie in Köln ein, ging später, durch ein Augenleiden gezwungen, den Militärdienst zu verlassen, zur Verwaltung über, wurde Supernumerar bei der Regierung zu Koblenz, 2843 Kreissekretär des Kreises Mayen, 1845 Bürgermeister zu Weyerbusch und 1852 in Heddesheim bei Neuwied, wo er sich besonders um den Straßenbau große Verdienste erwarb. Die Notstände im I. 1846/47 brachten ihn auf die Genossenschaftsidee, welcher er, unabhängig von äußern Anregungen, sich mit großem Eifer him gab, auch nachdem ihn körperliche Leiden gezwungen