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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

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Roelofs - Röhren
10. Dez. 1886 in Kokstad abgeschlossenen Vertrag seinen Ansprüchen auf das Gebiet wie auf das Xesibeland im NW. von Pondoland und auf das Gebiet des St. John's River entsagt hatte.
^RselofS lspr. roh-), Willem, niederländ. Maler und Naturforscher, geb. 10. März 1822 zu Amsterdam, kam frühzeitig nach Utrecht, wo er die holländische Landschaft in ihrer Schönheit schätzen lernte imd die ersten Studien machte, die er bei H van Bakhuizen im Haag fortsetzte, welcher ihn namentlich treues Naturstudium lehrte. R. wohnte dann bis 1845 in Utrecht und kehrte später noch einmal nach dem Haag zurück. 1848 ging er nach Brüssel und reiste von da nach Frankreich, wo die Vertreter der Stimmungslandschaft starkell Einfluß auf ihn gewannen. Hier trat er von der feinern und ausführlichem Behandlung zu der breitern, esfektvollern über.
Ihn ziehen namentlich die dramatischen Momente im Naturleben an, und er malt gern herannahende Gewitter, liebt grelle Beleuchtungen.uno starke Wirkungen. Ebenso geschickt wie im Ölbild ist er in: Aquarell. R. hat ganz Holland durchwandert und seine Motive gern aus den unbekanntern Gegenden geholt. Auch als Radierer hat er sich hervorgethan.
Aber er hat die Natur nicht bloß als Künstler, fondern auch als Forscher dargestellt und im Gebiet der Insektenkunde Bedeutendes geleistet. Srlebtim Haag.
Rogers, 1) Samuel, engl. Dichter. Sin zweiter Band seiner Biographie von Clanden erschien unter dem Titel: »It. auä Ins coiitoinpoi'arißs« (mit Briefen, Lond. 1889).
Mogge, 1) Friedrich Wilhelm, Schriftsteller, geb. 12. Nov. 1808 zu Rankendorf zu Mecklenburg-Schwerin, studierte in Göttingen, ward Lehrer des Erbprinzen Friedrich Franz von Mecklenburg-Schwerin, später Negierungsbibliothekar und Theatersekre:är und fungierte 1842-59 als litterarischer Beirat des Großherzogs in Schwerin. Nach kurzer Laufbahn als Lehrer in Bremen, dann in Hannover wurde er liter Redakteur der »Deutschen Volkszeitung«, darauf <1870)des »^8^01611« in Kolmar, 1873 der »Deutschen Reichspost« in Augsburg, später der »Handels- und Sörfenzectung« in Frankfurt a. M., wo er 24. März 1889 starb. R.versuchtesich als lyrischer, lyrisch-epischer und dramatischer Dichter. Seine Tragödien: »Bianca Vanezzi«, »Kaiser Heinrich IV.« fanden keinen sonderlichen Beifall- auch der größere Teil der »Sämtlichen Werke« (Berl. 1857, 4 Bde.), mit denen der Dichter verfrüht hervortrat, gewann nur mäßige Verbreitung. Volle Anerkennung erwarb sich hingegen die talentreiche lyrisch-epische Dichtung »Aus Westminsterabtei (Berl. 1857; 5. Aufl., Stuttg. 1880), welche aus den Gräbern der Westminsterabtei die historischen Schatten beschwört und stimmungsvoll Erinnerung mit Reflexion verknüpft. Außerdem veröffentlichte er die litterarische Skizze »Adolf Friedr.
Graf Schack<> (Berl. 1883), »Mnemosyne. Blätter der Erinnerung an gefeierte Namen« (Mind. 1885) und (unter dem Namen P. Welf) die autobiographische Schrift »Ein seltenes Leben« (Zürich 1877).
"2) Walter, Publizist. Schriftsteller, geb. 21. Nov.
1822 zu Elbing, studierte in Königsberg und Bonn Philologie und Geschichte und trat 1849 in die Redaktion der »Konstitutionellen Zeitung« zu Berlin ein, als deren Berichterstatter er 1849 nach der Pfalz und Baden ging. Nachdem die freihändlerische »Abendpost«, die er mit Prince-Smith, Faucher, Michaelis u. a. begründet, von Hinckeldey unterdrückt worden, lebte er von 1851. bis 1852 als Zeitungskorrespondent in Paris, redigierte 1854-61 den» Pester Lloyd<
in Pest und ist seitdem als Korrespondent der angesehensten Blätter der Verfassungspartei in Wien thätig. Erschrieb: »Parlamentarische Größen (unter dem Namen R. Walter, Verl. 1851, 2 Bde.); Geschichte Österreichs von Vilägos bis zur Gegenwart. l Leipz. 1872-73, 3 Bde.) und »Österreich seit der Katastrophe Beust-Hohenwart - (das. 1879, 2 Bde).
Roggenbach, Franz,Freib err von, bad.Staatsmann, wurde 1888 in den Geffckenschen Prozeß (s.
Geffken, Bd. 17) verwickelt, indem man in seiner Korrespondenz mit Geffcken Aufklärung über dessen 'Absichten bei der Veröffentlichung von Kaiser Friedrichs Tagebuch, welche N. übrigens aufs schärfste verurteilte/vermutete und sich ihrer daher auf gerichtlichein Weg bemächtigte. N. hatte allerdings an den Beratungen über die beim erwarteten Regierungsantritt des Kronprinzen Friedrich Wilhelm zu erlassenden Erklärungen teilgenommen und ihn während seiner Krankheit in San Remo besucht, aber in keiner Weise die Loyalität verletzt. - Vgl. Mar v. Roggenbach, Geschichte der freiherrlicyen Fttmilie v. N. (Freiburg 1888).
Mogozinsti, Stephan von, Afrikarenendcr, trat früh in die russische Marine und bereiste 1882-84 dasEamerungebiet mit Tomezek uno Ianikowski und suchte durch eine unermüdliche Agitation, freilich vergeblich, die Ausdehnung der deutschen Schutzherrschaft zu hemmen. Eine Beschreibung seiner Reise mit Karte veröffentlichte N. 1884 in »Petermanns Geographischen Mitteilungen« und schrieb: »'VV^i'^v^ xe Fluß'n n'öäluH dr26F0^v 23ctioäiÜ6i ^t'i'vki u:^ 1a^r26 I^ueia HIn.1tz'0l2aw« (Warsch. 1887). "
Rohan, Henri, Herzog von N. Gie. Vgl.
Laugel, Ü6ni'v <16 K,, Lau 16I6 Mittue 6t luilitaii-6 80U8 I^cmis XIII (Par. 1889).
Röhren. Um die Vorteile der leicht biegsamen Kautschukröhren mit denjenigen der höchst widerstandsfähigen Metallröhren zu vereinigen, werden biegsame Metallröhren neuerdings dadurch hergestellt, daß man (^»-förmige Metall (Messing)streifen spiralförmig fo um einen Dorn windet, daß die Kanten übereinander greifen ^^^^. Die Dichtung, welche durch Einlage eines schmalen Kautschukstrcifens erhöht wird, widersteht einem Druck von bis 15 Atmosphären, weshalb diese biegsamen Metallröhren sehr schnell da in Aufnahme gekommen sind, wo biegsame Leitungen für Gas, Wasser, Luft:c. zugleich größere Pressungen auszuhalten haben, da sie in der Biegsamkeit die Kautschukschläuche mit Drahteinlage übertreffen und bedeutend haltbarer sind. Man erzeugt sie in Durchmessern von 8 mm an und in längen bis 15 in. Die erwähnten Streifen werden entweder durch Walzen oder Ziehen hergestellt und beim Aufwickeln kräftig aufeinander gedrückt.
Neben der Fabrikation der R. mittels elektrischer Schweißung und des Zusammenschweißens spiralförmig nebeneinander gewickelter Bänder aus Flußeisen mit Wassergasflammen und Hämmern sowie des Pressens in hydraulischen Pressen ist neuerdings ein eigenartiges Verfahren aufgekommen, N. durch Walzen aus einem massiven Stab herzustellen (Mannesmanns Schräg walz verfahren). Dasselbe beruht auf der Eigentümlichkeit, daß ein Arbeitsstück, welches nicht wie gewöhnlich senkrecht, sondern schief zu den Achsen eines Walzenpaars gewalzt wird, nicht nur eine Längsbewegung, sondern auch eine gewaltsame Drehung, also eine Schraubenbewegung, erhält. W^ nun hierbei eine Einrichtung getroffen, welche bewirkt, daß die Eintrittsstelle des Walzstücks sich langsamer dreht als die Austrittsstelle, so tritt zwischen