Schnellsuche:

Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

Diese Seite ist noch nicht korrigiert worden und enthält Fehler.

725
Schenschin - Schiller
Artikel für amerikanische Encyklopädien und gab mehrere Jahrgänge des »American eccl Lßiaßtioal ^linanao« sowie des »^liduns ^.Imelnac« heraus.
1869 übernahm er die Redaktion des »Deutsch-Amerikanischen Konversations-Lexikons« (New Z)ork 1869 bis 1874,11 Bde.) und schrieb zugleich auch die Hauptartikel für Johnsons »Univ6i'8kj Iiiustllttßä l^olop^käill«.Auch gab ermehrereIahrgängeuon»ß0ti6m'8 !8tati3ti0Hi ^.1m3.nn.c« und mit Henry Kiddle »^li6 ^MopHßdi». ot Näuoatioi^ (New?)ork 1877; dazu als Supplement das »^Hr-dook ot Näuca.ti0n<, 1878-79) heraus.
'Schenjchin, Afanassy Afanasjewitsch, russ.
Lyriker, geb. 23. Nov. (a. St.) 1820 auf dem Erbgut seiner Familie, Nowosselki im Kreis Mzensk des Gouvernements Orel, studierte in Moskau, ging aber darauf zum Militär und machte mit dem Leibgarde-Ulanenregiment den türkischen Feldzug 1853^56 mit. Hierauf nahm er seinen Abschied und zog sich ganz auf sein Gilt zurück, wo er noch gegenwärtig lebt. Unter dem Namen A. Fet veröffentlichte er mehrere Vände lyrischer Gedichte (der erste von 1840), außerdem Übertragungen sämtlicher Oden des.horaz, der Dramen: »Julius Cäsar < und »Antonius und Kleopatra« von Shakespeare, des Goetheschen Idylls »Hermann und Dorothea« u. a., die zum Teil vortrefflich sind. Auch übersetzte er Schopenhauers Werk »Die Welt als Wille und Vorstellung« (1881). Sein Talent bewegt sich, ohne durch eine in üppigen, farbenprächtigen Blüten sich entfaltende Phantasie zu glänzen, in anmutigen Grenzen; Innerlichkeit und reizvolle Behandlung des Verses bilden seine Vorzüge. Eine Auswahl seiner Gedichte erschien 1863 in ^^ Bänden. Ein paar Erzählungen in Prosa und einige kritische Aufsätze sind nicht von Belang.
Scherer, ^l) Edmond, franz. Kritiker, starb 16. März 1889 in Paris.
Schermaschine, Schutzvorrichtungen, s. Appretur (Äd. 17).
Schicksalsdrama. Vgl. Minor, Die Schicksalstragödie inihrenHauptvertretern(Frankf.a.At.1885).
^Schießarbeit und Mittel zu ihrem Ersatz, s. B ergl.au M. 17, S. 115).
Schießpulver. Den vereinigten rheinisch-westfälischen Pulverfabriken ist es gelungen, auch für die kleinern Geschützkaliber ein S. von gesteigerter Wirkung, ähnlich wie das braune S. (^86 gegenüber dem prismatischen 0/75 bei den großen Kalibern, herzustellen, nachdem die Versuche', braunes S. hierfür verwendbar zu machen, erfolglos blieben. Krupp hat es als prismatisches Pulver ('/86 eingeführt und in der 15 s'iu Kanone 1^/35 mit 14 k^ Ladung »'»17 m Anfangsgeschwindigkeit erhalten, während l7 IcA braunes Pulver 0/82'nur 541 m ergaben. Das Pulver ist schwarz, hinterläßt wenig leicht zu beseitigenden Rückstand, erzeugt nur wenig und dünnen Rauch, der schnell verfliegt, und hat geringe Feuererscheinung beim Schuß, zieht aber leicht Feuchtigkeit, ist dagegen, in luftdicht verschlossenen Gefäßen aufbewahrt, haltbar. Dieses S. ist in England staatlicherseits für die von Armstrong gefertigten Schnellfeuerkanonen der Marine eingeführt worden und wird von der Chilworth Gunpowden Company angefertigt. Die Hamburg-Rottweiler Pulverfabriken lieferten 1887 ein bräunliches Gewehrpulver von ver?ninderter Rauchentwickelung, welches für das deutsche Gewehr 1888 angenommen, aber später durch ein rauchfreies chemisches S. der Spandauer Pulverfabrik ersetzt wurde, dessen Grundstoff, wie beim französischen von Vieille, gelatinierte Schießwolle sein
soll. In neuerer Zeit mehren sich die Stimmen, welche die Haltbarkeit dieser rauchfreien, sogen, chemischen Schießpuluersorten anzweifeln und behaupten, daß dieselben noch nicht als fertig angesehenwerden tönn ten, da sie bei der Lagerung einer mehr oder minder schnellen chemischen Zersetzung unterliegen. Von diesem Nachteil sind die von den rheinisch-westfälischen und Hamburg Mottweiler Pulverfabriken gelieferten rauchschwachen Sorten S. frei. Ein französischer Offizier hat unter dem Namen Paleina folgendes'S, hergestellt. Er holländers gelaugtes und gewaschenes Stroh, aus dessen Brei er pappartige Bogen herstellt, die zerschnitten, in Schwefelsäure-Salpetersäuremischung wie Schießwolle behandelt, mit einer Salpeter und Holzkohle enthaltenden Lösung von Dextrin getränkt und getrocknet werden. Es soll wenig Rauch und Rückstand geben. Hengst in Plumstead hat ein rauch- und flammenloses S. ohne Rückstand aus nitrierter Strohmasse und sauerstoffreichen Salzen hergestellt.
Gacns in Hamburg erhielt aus 60 Kalisalpeter, 25 Kollodium und 15 humussaurem Zlnunoniak ein rauch freies, rückstandloses, luftbeständiges S. von großer
Wirkung.
Schifferschulen, Unterrichtsanstalten für Schifferlehrlinge zur Ergänzung der Lücken der Schulbildung und zur Erwerbung der nötigsten theoretischen Fachkenntnisse. Der Unterricht beschränkt sich (in zweijährigem Kursus) auf die Monate, in welchen die Schiffahrt ruht, also etwa Dezember bis Februar, und erstreckt sich im zweiten Jahr auf Korrespondenz, Schiffbau, Schiffahrtsbetrieb und -Dienst, Handeln lehre und Strompolizeilehre. Derartige Schulen bestehen in Aken, Tangermünde, Roßlau, Kleinwittenberg, Lauenburg, Sachsenhausen, Schandau, Königstein, Wehlau, Meißen, Riesa, Tetschen, Tichlowip.
Die Schülerzahl beträgt etwa 40-50 für die Schule.
Schiffseisenbahn. Um den Wasserweg zwischen dem St. Lorenzbusen und den östlichen Ha'fenplätzen der Vereinigten Staaten um volle 400 km abzukürzen, ist die Anlage einer S. über die Landenge von Chignecto in Neuschottland in Aussicht genommen, welche die Northumberlandstraße mit der Bai von Fundn verbinden soll. Die Eisenbahn wird den Rücken der Landenge in einer Länge von 97 Kni überschreiten und so angelegt werden, daß sie Schiffe bis zu 250'» Ton. Tragfähigkeit überführen kann. Wegen der in der Bai von Fundy beobachteten bedeutenden Fluthöhe von ^1 m werden die Schiffe mittels hydraulischer Vorrichtungen voraussichtlich 13 m hoch zu heben sein. Die Kosten sind auf 21 Mill. Mk. veranschlagt und gezeichnet, während die kanadische Regierung eine jährliche Verzinsung von 3^2 Proz. des Anlagekapitals gewährleistet hat.
Schiffsprovifionsliste, die spezielle Nachweisung (Deklaration) über die an Bord eines aus dem Ausland einlaufenden Schiffs befindlichen, für den Gebrauch der Schiffsmannschaft und des Schiffs bestimmten Mund- und andern Vorräte, die Effekten der Schiffsmannschaft und die Schiffsinventarienstücke. Die S. ist mit dem sogen. Manifest (s. d.) nach8 78 des deutschen Vereinszottgesetzes vom 1. Juli 1869 der Zollbehörde des Eingangshafens von dein Schiffsführer zu unterbreiten.
Schill, Ferdinand Baptiste von, preuß. Patriot. Ihm zu Ehren wurde 1889 das 1. schlesische Husarenrcgnnent Nr. 4 Husarenregiment v. S. benannt.
Sll/ Uer, Friedrich von, Dichter. Eine größere Biographie des Dichters begann I. Minor (»E., sein'Leben und seine Werken Bd. 1, Verl. 1890), der auch »Aus dem Schiller-Archiv. Ungedrucktes und