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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

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Warburton - Warthmüller
spendete ^2 Mill. Dollar für die Kosten der Wahl des republikanischen Präsidenten Harrison, der ihn im März 1889 zum Generalpostmeister der Union ernannte.
^Warburton (spr. üahrbort'n). 2)PeterSgerton, Australienreisender, geb. 15. Aug. 1813 zu Arley Hall bei Northwich in der englischen Grafsa aft Chester, wurde in Orleans und Paris erzogen, trat 1825 in die britische Marine, besuchte 1829 die Militärschule der Ostindischen Kompanie zu Addiscombe, ging 1839 nach Indien und stieg dort zum stellvertretenden Generaladjutanten auf, mußte aber aus Gesundheitsrücksichten 1853 den Tienst mit dem Rang eines Majors aufgeben und begab sich zuerst nach Westaustralien, dann nach Südaustralien, wo er 1854-67 den Posten eines Polizeidirektors der Kolonie bekleidete und 1869-77 mit dein Rang eines Obersten die Freiwilligenkorps der Kolonie befehligte.
Nach Vollendung seiner großen Reise durch den Kontinent (s. Bd. 16, S. 388) besuchte er England, kehrte dann nach Australien zurück und starb 5. Nov. 1889 in Nurnside bei Adelaide.
-Ward, 5)FrauHumphry,geb.11.Iuni1851als Mary Auguste Arnold zu Hobart in Tasmania, vermählte sich mit einem Geistlichen der englischen Staatskirche, war schon früh zu litterarischer Beschäftigung vorbereitet, trat zunächst mit Beiträgen zur äi Nnrä H.v I^kvie^v« und andern Zeitschriften auf, veröffentlichte dann Studien über die Geschichte der spanischen Westgoten und zwei Romane: ^liiiv ami <)I1.v« (l881) und »W88 Zi-Eilisltou« (1884), die in dessen wenig beachtet wurden. Günstigere Auf' nähme, besonders in freireligiösen Kreisen, fand ihre Übersetzung des ^ounmi mtimß« des Schweizers H. F. Amiel (mit Einleitung, 1885, 2 Bde.). Durchschlagenden Erfolg hatte sie dagegen mit ihrem Roman »Rodkrt Nl8M6l6« (1888), einem Manifest freierer Geistesrichtung, das, in eine mannigfach durch die kritischen Studien der letzten 30 Jahre vorbereitete Atmosphäre blitzartig ein chlligend, in einem Publikum, welches den deutschen Lichtfreunden" der 40er und 50er Jahre verwandt, lebhaften Widerhall fand, so daß es gegenwärtig in fast einer halben Million Exemplaren verbreitet ist (deutsch, Verl. 1889).
"Warncck, Gustav Adolf, evang. Theolog, geb.
6. März 1834 zu Naumburg, studierte, nachdem er erst das Nadlerhandwerk erlernt und darauf sich auf der lateinischen Hauptschule zu Halle vorgebildet hatte, daselbst Theologie, war mehrere Jahre im Predigeramt thätig und wurde 1871 zum Missions inspektor in Barmen berufen, vertauschte diese Stellung aber krankheitshalber 1874 mit dem Pfarramt in Rothenschirmbach. Im gleichen Jahr begründete er die »Allgemeine Missions-Zeitschrift«, die er noch jetzt in Verbindung mit Grundemann herausgibt, und rief 1879 die sächsische Provinzial-Missionskonferenz ins Leben. Er veröffentlichte unter anderm: »Missionsstunden- (Bd 1: »Die Mission im Lichte der Bibel«, 2. Aufl., Gütersl. 1883; Bd. 2: »Die Mission in Bildern aus ihrer Geschichte ,, 2. Aufl. 1686 bis 1888); »Die gegenseitigen Beziehungen zwischen der modernen Mijsion uno Kultur< (das. 1879); »Abriß einer Geschichte der protestantischen Missionen^ (2 Aufl., Leipz. 1883); »Protestantische Beleuchtung der römischen Angriffe auf die evangelische Heidenmission« (Gütersl.'1885); Welche Pflichten legen uns unsre Kolonien auf?<> (Heilbr. 1885); »Die Mission in der Schule. Ein Handbuch für die Lehrer (5. Aufl., Gütersl. 1889); »Die Stellung der evangelischen Mission zur Sklavenfrage« (daj. 1889). Meyers Konv..z.'sxilon, 4. Aufl., XVII. ^d.
"Warner, Susan, unter dem Namen Elisabeth Wetherell bekannte nordamerikan. Schriftstellerin, geb. 11. Juli 1819 zu New York als die Tochter eines angesehenen Rechtsanwalts, machte sich 1851 durch ihren Roman ^1)6 ^i<1k, -vvüln^oM in der Leserwelt vorteilhaft bekannt; derselbe wurde oft aufgelegt und in mehrere Sprachen übersetzt. Später liest sie andre Novellen, wie: »Huseck^« (1852), »1ii6 Iiill3 ok 3klN6imiok« (1856), »lks oiä ti6lme1>, »^leona, ?0^vl6« (1865), »Hieldoni-ns I10U86« (1866), »I.Ntl6 ^nnettk« (1874) u. a., nachfolgen, die indessen an Wirkung weit hinter ihrem Erstlingswerk zurückblieben. Sie hat außerdem auch eine theologische Schrift: »1lj6 Invv ^nä td6 te^tiinon^« (1853), und einen Essay: »^meric^n seines Mi-io Nsme^. veröffentlicht. Sie starb 17. März 1885. - Auch ihrc! SchivesterA nn a Bartlett (geb. 1820) schrieb (unter dem Namen Amn Lothrop)Erzäblungen(>I)0i1^il> lmd ^6nt8«: swi'ikg ot Vius^m HIII«, 6^de., u.a.).
'Wartcnburg, Karl, Schriftsteller, geb. 13. Nov.
1826 zu Leipzig, studierte daselbst die Rechte und bestand 1851 die Notariatsprüfung. In einem wider ihn geführten politischen Prozeß zu 18monatlicher .haft verurteilt, die er im Landesgefängnis Hubertusbürg verbüßte, ging W. darauf nach Gera, 1854 aber nach Brüssel und Paris. Zunächst nach Hamburg zurückgekehrt, übernahm er 1858 in Gera eine Redaktion und wurde 1871 Abgeordneter zum Landtag des Fürstentums Reuß j. L. Er starb 24. April 1889. Als Schriftsteller versuchte sich W. neben seiner poli^ tisch journalistischen Thätigkeit auf den Gebieten deb, Romans und des Dramas. Während seine Romane: »Eine Verlorne« (Leipz. 1856), »Die Väter der Stadt« (das. 1859), »Neue Propheten« (das. 1861). Robespierre« (das. 1872), »Ein schrecklicher Mensch, (das. 1878), »Catilinas Söhne« (das. 1882), «Wann Frauen alt werden?« (Gera 1886) u. a. lediglich dem Unterhaltungsbedürfnis dienten, errang er mit seinem effektvollen Schauspiel »Die Schauspieler des Kaisers« (2. Aufl., das. 1880) auf einer Reihe von Bühnen großen Erfolg, und auch das Lustspiel »Der Ring des Agamemnon« fand Beifall.
"Warth, Otto, Architekt, geb. 1845 zu Speier, studierte auf der technischen Hoch chute in Karlsruhe und wurde daselbst 1869 als Assistent an der Hochbauabteilung angestellt. Nachdem er 1873 in den Konkurrenzen um das Gebäude der königlichen Vera/werksdirektion in Saarbrücken und das Volksschulgebäude in Mannheim erste Preise erhalten, errang er 1878 abermals den ersten Preis in der Konkurrenz um das Kollegiengebäude für die Universität Straße bürg. Infolgedessen wurde ihm die Ausführung desselben und des pharmakologischen Instituts übertragen, welche ihn bis zum Jahr 1887 in Anspruch nahm. Ersteres ist besonders durch einen monumentalen, als Aula dienenden Lichthof ausgezeichnet.
1878 wurde er zum Professor an der technischen Hochschule in Karlsruhe ernannt und 1884 Ehrendoktor der Universität Straßburg. Von seinen übrigen Bauausführungen und Entwürfen sind das Hotel Badischer Hof in Baden-Baden und die Kunstgewerbeschuls in Leipzig hervorzuheben.
'Warthmüller (eigentlich Müller), Robert, Maler, geb. 16. Jan. 1859 zu Landsberg an der Warthe, begann seine Studien auf der Berliner Kunstakademie, wo er sich besonders an Gussow anschloß, setzte sie 1882 in München und später in Kassel fort und nahm dann seinen Wohnsitz in Berlin, wo er sick zuerst 1886 durch ein historisches Genrebild: der König überall (Friedrich der Große bei Kartoffeln ernten 52