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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

Schlagworte auf dieser Seite: Indischen Krone, Orden der; Infanterieschießschule; Influenza; Influenzmaschine

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Indischen Krone, Orden der - Influenzmaschine.

macht, sondern geht von C aus durch eine Bohrung der Welle hindurch, so daß durch entsprechendes Anziehen dieses Endes ihre Spannung bequem geregelt werden kann. Das Verhältnis der Radien der Bogenhebel muß dem gewünschten Grade der Hubverminderung entsprechen. An dem Wellenansatz G wird eine Schraubenfeder J eingesetzt, deren andres Ende in der Büchse K festgemacht ist. Durch Drehung der letztern läßt sich die Federkraft, bez. die Rücklaufspannung der Zugschnur E je nach Bedarf ändern. Ist die passende Spannung erreicht, so ist die Büchse mittels Druckschraube N festzuklammern.

^[Abb.: Hubverminderer von Landis. Fig. 1. Ansicht. Fig. 2. Querschnitt durch das Lager. Fig. 3. Knopf am Kreuzkopf.]

Indischen Krone, Orden der, königl. großbritannischer Orden, gestiftet von Königin Viktoria als Kaiserin von Indien und bei Annahme dieses Titels 1. Jan. 1878 für die weiblichen Mitglieder ihres Hauses, Gemahlinnen der höchsten Würdenträger und adlige, um Indien verdiente Damen. Die Dekoration besteht aus einem goldenen, reich mit Perlen besetzten Oval, welches die Namenschiffer »V. R. I.« umschließt, V in Diamanten, R in Perlen und I in Türkisen; das Ganze ist überragt von der indischen Krone. Das Band ist hellblau mit weißem Randstreifen und wird in einer Schleife mit dem Orden an der linken Brust getragen.

Infanterieschießschule, s. Militärschießschule.

Influenza, s. Grippe.

Influenzmaschine. Nach den Angaben von Holtz hat das Institut von Lisser u. Benecke in Berlin eine I. konstruiert, welche unter dem Namen Lissers Parva weite Verbreitung gesunden hat. Die Maschine (Fig. 1) besitzt zwei in entgegengesetzter Richtung um eine gemeinschaftliche Achse drehbare Glasscheiben, welche mit Hilfe von Schnurrädern und einer Kurbel im untern Teil der Maschine in Rotation versetzt werden. Die Scheiben sind mit zwölf radial laufenden Metallbelegungen versehen, und über diese streifen Pinsel aus Goldlahn, welche an den Enden diametral gestellter Arme der Ausgleichskonduktoren sitzen. Die Pinsel jeder Scheibe sind leitend miteinander verbunden, und die Arme sind von dem Gestell isoliert. Die Auffangkämme, welche in der Höhe des horizontalen Durchmessers der Scheiben einander gegenüberstehen, sind auf Glassäulen befestigt und durch den aufgesetzten Kopf derselben mit den beweglichen Konduktoren verbunden. Der Vorgang beim Betrieb der Maschine ist folgender: Hat die Belegung 1 (Fig. 2) eine + Ladung erhalten und gelangt sie bei der Rotation in die Lage von 2, also II gegenüber, so wird hier - E gebunden und + E abgestoßen, die durch aa nach VIII gelangt. Sind auch alle nachfolgenden Belegungen, sobald sie den obern Pinsel von h passiert haben, mit + E geladen, so wird die Belegung II, wenn sie beim Drehen weiter nach oben kommt, ihre Ladung beibehalten, da dieselbe durch die + E der andern Belegungen festgehalten wird. Erst wenn II den obern Pinsel von b überschritten hat und ihr nun beim weitern Fortgang ungeladene Belegungen gegenüberstehen, wird die gebundene - E frei und kann in den Saugkamm k_{1} übergehen. Alsdann ist die Belegung so lange entladen, bis sie an den untern Pinsel von a gelangt. Von diesem erhält sie nun + E (wie oben dargelegt) und ebenso alle nachfolgenden Belegungen, bis sie k_{2} passieren, wo die + E abgegeben wird. Die untern Belegungen des innern Kreises influenzieren nun aber die entsprechenden des äußern. So wird VI eine - Ladung in b hervorrufen, und es wird die + E nach dem obern Pinsel von b getrieben, wo sie die passierenden Belegungen + ladet, die Ladung derselben also, welche den ganzen Vorgang einleitete, verstärkt. Geht nun b in der Richtung nach k_{1} weiter, so bleibt - E gebunden, bis die Belegung VIII passiert hat. Alsdann wird sie frei und kann also in k_{1} übergehen etc. Die Maschine gibt 8-9, bei günstigem Wetter selbst 11 cm lange Funken. Sie ist von der Feuchtigkeit der Luft wenig abhängig u. wechselt nur selten die Pole.

^[Abb.: Fig. 1. Lissers Parva.]

^[Abb.: Fig. 2. Zur Erklärung des Vorganges beim Betrieb von Lissers Parva.]