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Guadeloupe - Guayana
gelangt. Für eine große Anzahl von Therlnalquellen ist nachgewiesen, daßParaklasen den ganz natürlichen Zuleitungskanal bilden. Am Ostende der Alpen ver-läuft eine solche Verwerfung, die auf eine Länge von 11 km sich verfolgen läßt. Äuf derselben liegen die Thermen von Baden, die eine Temperatur von 34,9° erreichen, auf dem Schnittpunkte der Hauptverwer-fung mit kleinern Brüchen. Wieder in andern Fäl-len folgt das Wasser den Erzgängen. Häufig kommt esbor, daß bei den Verwerfungen Schollen irgend einer Gesteinsart keilförmig zwischen andern einge-klemmt sind. Das ist der Fall bei den Thermen von Baden-Baden, wo eine Granit- und Gneisscholle zu-sammen mit Gesteinen der Kohlenformation zwischen Rotliegendes eingeschaltet ist; die Risse und Sprünge dieser Gesteine bieten dem Thermalwasser den Aus-weg ins Thal. Endlich stehen Thermen nicht nur, wie sich von selbst versteht, mit thätigen Vulkanen in Verbindung, sondern auch längst erloschene Vul-kane sowie Basalte und Trachyte, die tertiären Vulkanen angehörten, zeigen in heißen Quellen, daß die vulkanische Kraft noch nicht ganz in der Tiefe er-loschen ist.
Alles G., sei es im flüssigen oder dampfförmiaen Zustand, enthält verschiedene Stoffe aufgelöst. Äm verbreiletsten sind die folgenden: Sauerstoff, Stick-stoff, Kohlensäure; Chlorüre; Schwefelverbindun-gen; kohlensaure, salpetersaure und kieselsaure Salze; organische Substanzen. Trotzdem diese Körper stets im Wasser enthalten sind, bezeichnet man im Ge-gensal^e zu den Trinkwasserquellen als Mineral-quellen diejenigen, welche nach ihrer Beschaffen-heit und der Menge der hauptsächlichsten Salze eine therapeutische Bedeutung haben. Die Thermen ha-ben oft eine chemischeZusammensetzung, welche noch mannigfache als die der kalten Quellen ist, indessen kommt es auch vor, daß die..Menge der fremden ge-lösten Substanzen noch geringer ist als die des ge-wöhnlichen Trinkwassers. So enthalten die Quellen von Plombières und Gastein auf das Liter nur 0,.^ g, die von Pfäfers 0,1... g Stoffe in Lösung, während man in gewöhnlichem Regenwasser oft 0...1 1 g auf das Liter findet. Von den vorgenannten Stoffen ist die Kohlensäure derjenige, welcher in jedem G. enthal-ten ist und zahlreiche Quellen als sogen. Säuerlinge charakterisiert. Silicium ist in der Form von Kiesel-saure jetzt in den meisten Quellen nachgewiesen. Das Wasser von Burtscheid, der Karlsbader Sprudel und die Kaiserquelle in Aachen enthalten je 0,07 g auf das Liter, Plonibières und Wiesbaden 0,06, Wildbad, Gastein und Ems 0,05, Schlangenbad 0,'^.. In dem aus römischer Zeit stammenden Mauerwerk der Quellen von Plombières haben sich an den Wän-den kleiner Hohlräume der Steine halbkugelförmige Kristalle gebildet, die als wasserfreie Kieselerde er-kannt wurden. Es gibt wohl kein natürliches Wasser, das nicht Calcium in irgend einer Verbindung ent-
hält. Bekannt ist, mit welcher Leichtigkeit sich das
Carbonat aus Quellen, selbst wenn es nicht Thermen sind, niederschlägt und alle Gegenstände, mit denen es in Berührung kommt, mit einer Kruste überzieht. Beispiele bilden die Inkrustativnen der Quellen von Hammam Meskoutine in Algerien (Fig. 4 unsrer Tafel) und die Terrassen um den Grotto - Geiser im Nationalpark der Vereinigten Staaten.
Will man das in den Quellen zu Tage tretende Wasser vom chemischen Standpunkt aus klasfifizieren, so muß man von derjenigen Verbindung ausgehen, welche vorherrscht. Danach läßt sich folgende Ein-teilung aufstellen:
1) Wässer mit Chloriden (des Natrinms [Hall, Schlangenbad, Kreuznach, Nauheim. Wildegg, Kissingen], Calcium.., Mag-
nesiums) ;
2) Wässer mit freier Salzsäure (Fumarolen des Ätna, Vulcano, Vesuv);
3) Wässer mit Schwefelwafserfto.f;
4) Wässer mit freier Schwefelsäure;
5) Wässer mit Sulfaten ldes Natriums ^Karlsbad, Warmbriinn, Marienbad, Budapest, Huny..dy-I..no.^, Calciums [Leuker Bad, Weißenburg und Gurnigel, St. Bernhardin in der
Schweiz], Magnesiums [Eptingen in der Schweiz, Püttn...,
Sa.dschütz, Birmenstorf], Alunnniums, Eisens und mehrerer
Metalle);
6) Wässer mit Carbonaten (des Natriums [Ems,Vichy, Mont Dore, Puy de Dome, Sulzmatt im Elsaß, Fideris in der
Schweiz, Bilin], Calciums [Pyrmont, Badenweiler, Rip-
polosau], Eisen.., mehrerer Metalle);
7) Wässer mit Kieselsäure (Plombières).
Guadeloupe. Nach derZählung vom 31. Dez. 1889
hatte die Insel 142,294 Einw., mit den Dependenzen
Désirade (1398), Les Saintes und Petite Terre
(1824), Mariegalante (14,268), St. - Barthélemi) (2674) und St. -Martin (3641) aber 165,899 Einw., darunter 1116 Franzosen und 484 Mann Militär.
Das Unterrichtswesen liegt unter Oberaufficht der Regierung in den Händen von zwei geistlichen Orden.
Unter 63 Ordensbrüdern stegen 32 Schulen mit 5295
Schülern, unter 92 Ordensschwestern 33 Schulen mit 4178 Schülerinnen. Höhere Schulen bestehen zu Pointe c. Pitre für Knaben, zu Basse Terre für Mäd-chen, in letzterm auch ein Lehrerseminar. Das Unter...
richtsbudaet beträgt 559,307 Frank. Von dem auf
48,903,000 Fr. geschätzte Werte der Produkte ent-fallen auf Zucker 41,4, auf Kaffee 1,3, auf Kampesche..
holl 1,8 Mill. Fr. Vom Gesamthandel (50,552^515 Fr.) entfielen auf den Handel mit Frankreich 35,699,902,
mit dem Ausland 13,302,646 Fr. Von der Ausfuhr
(25,850,895 Fr.) beansprucht Zucker 21,442,699 Fr.
Es liefen 586 Schiffe mit 288,334 Ton. ein.
Guajakol, Anwendung bei Tuberkulose (s. Chi-rurgenkongreß.
Guayana. 1) Britisch -Guayana. Nach dem
Zensus von 1891 betrug die Bevölkerung mit Aus-
schluß der Indianer 284,887 See len, davon lebten in der Hauptstadt Georgetown 47,816 (mit den Vor-
orten Lodge Village und Alboys Town 53,222), in den Distrikten Demerara 171,000, Berbice 51,066
und Essequibo 5o,121. Von den drei Inseln der
Essequibomündung, zum Bezirk Essequibo gehörig,
haben Leguan 6283, Wakenaam 6349, Tiger Island 728 Einw. Auf den Zuckerplantagen im Innern arbeiten 106,236 Indier, Chinesen und Portugiesen von Madeira. 1889 kehrten 1799 erwachsene Indier nach Ablauf ihrer kontraktlichen Arbeilszeit in die Heimat zurück mit Ersparnissvn von 19,463 Pfd. Sterl. und Schmucksachen im Werte von 3895 Pfd. Sterl., während das Guthaben der Zurückbleibenden in der
Regierungssparkasse die Höhe von 1o6,796 Pfd. Sterl.
erreichte. Die auf 975o Köpfe abgeschälten Indianer (Arawaken, Akawoi, Kariben, Warrau, Makusi, Are-kuna) beschäftigen sich meist mit Iagd, Fischfang und einigem Anbau von Yams und Kassawa, wenige ar-
beiten als Holzhauer. Auf den Alluvialgoldfeldern wurden 1891 durch 2950 Goldgräber 29,327 Unzen Gold gefördert gegen 14,570 unzen im Vorjahr. Von 62,848 Hektar unter Kultur waren 32,376 Hektar
mit Zucker bepflanzt. Die Einfuhr in die beiden ein-zigen Eingangshäfen Georgetown und New Amster-
dam betrug 1889: 1,8o3,776, die Ausfuhr 2,471,2oo
Pfd. Sterl., davon 1,92o,547 Pfd. Sterl. für Zucker,
der Rest Rum, Melasse und Reis. Es liefen ein 719 Segelschiffe von 169,450 Ton: und 197Dampfer von