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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

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Mission (Australkontinent, Neuseeland, Neuguinea)
Antigua, Nassau (Bahamainseln) und Guayana. ^ Die amerikanische ?lot68t3.nt Npi300pli.1 Oduroli arbeitet in Haiti mit farbigen Geistlichen unter einen: farbigen Bischof, die englischen Baptisten auf Trinidad und den Bahamainseln, die amerikanische Ilissiouar^ ^.LLoeiation auf Jamaica, die unierten Presbyterianer von Schottland auf Jamaica und Trinidad. Dagegen hat sich die Londoner Missionsgesellschaft von ihrem westindischen Arbeitsfeld vollständig zurückgezogen.
In Vi ied er ländisch-Guayana hat die Brüdergemeinde seit 1738 ausschließlich gearbeitet und zwar unter Indianern, Plantagen- und Buschnegern, neuerdings auch unter chinesischen Kulis. Sie zählt jetzt auf 17 Stationen, besorgt von 34 europäischen Missionaren und 217 eingebornen Gehilfen, 26,262 Getaufte und in 12 Schulen 1994 Schüler. Auch in Britisch-Guayana hat die Brüdergemeinde neuerdings eine M. mit der Hauptstation Grahamshall und 672 Gemeindemitgliedern. In weit ausgedehn:erm Maße wird hier aber von der anglikanischen Kirche mit Unterstützung der Ausbreitungsgesellschaft unter den Kulis (80,000 indische, 7000 chinesische) gearbeitet, in gleicher Weise auch von dar- bistischen Missionaren und Wesleyanern. Die anglikanische Kirche hat 5 Stationen mit 4 Missionaren und 2094 Gemeindegliedern, die ^Vs Lievan Hii^gio nai^ sooiet^ 6 Stationen mit 10 Missionaren, 68 eingebornen Gehilfen und 10,500 Gemeindemitgliedern; die Darbisten haben auf 18 Stationen 6929 Indianerchristen gesammelt.
In Patagonie n hat die 8outli American H1i8sionar^ 8ooi6t,^ unter den Pescherähs die Station Uschuwaja gegründet und auf der Keppelinsel eine Ackerbauschule errichtet, die 26 Zöglinge ausbildet.
Gegenwärtig leben in der Station 300 eingeborne Christen, darunter 12Kommunikanten. Diese M., der ein Bischof mit dem Sitz auf den Falttandinseln und einer ganz Südamerika außer Guayana umfassenden Diözese vorsteht, hat in verschiedenen Teilen Südamerikas Stationen und treibt dort Kolonialmission, seit 1888 auch unter den Indianern von
Paraguay.
In ganz Amerika kommen auf die evangelische M. 688,100 Christen, davon 10,300 in Grönland und Labrador, 130,000 nordamerikanische Indianer, 407,800 in Westindien und 140,000 in Zentral- und Südamerika. Dagegen läßt sich die Zahl der Anhänger der katholischen M. auf 327,000 berechnen, wovon auf die Indianer in Britisch-Nordamerika und den Vereinigten Staaten 130,000, auf die Negerbevölkerung Westindiens 167,000 und auf die eingeborne und eingewanderte farbige Bevölkerung Mittel- und Südamerikas 30,000 zu rechnen sind.
Australien und Ozeanien.
Auf dem Australkontinent haben die Brüdergemeinden zwei Stationen (Ebenezer und Ramahyuk) in der Kolonie Victoria mit 31 Kommunikanten, die Hermannsburger am Finkefluß (Südaustralien) eine Station mit 24 Getauften, die 1875 gebildete Immanuelssynode der Deutsch-Lutheraner die Station Bethesda mit 41 Getauften. In Queensland wurden mit Hilfe der Neuendettelsauer Gesellschaft zwei weitere Stationen, Elim und Bloomfield, beide bei Cooktown, gegründet. Die Katholiken gründeten bereits vor längerer Zeit durch Benediktiner in Westaustralien die sehr erfolgreiche Station New Norcia, nördlich von Perth, wo gegenwärtig 6 Priester und 63 Laienbrüder thätig sind. Die Zahl aller
Heidenchristen, katholischer wie protestantischer, beträgt in ganz Australien nur wenige Hunderte.
Auf Neuseeland begann schon 1814 die anglikanische (Hni'c'Ii Hligsion^i'^ 8ooi6t^ ihre Thätigkeit, 1822 folgten die Wesleyaner, später die Hermannsburger, die 8oci6t^ tor tds I'l OMg'Htion ot' tko (^»8M und die Norddeutsche Missionsgesellschaft.
Die beiden letzten Missionen haben aufgehört, die Herinannsburger M. hat eine kleine Gemeinde von 12 Seelen, die englische Kirchenmission nicht weniger als 18,241 Getaufte in ihrer Pflege. Die Gemeinden werden zum großen Teil von eingebornen Geistlichen versorgt. Zu ihrer Ausbildung oestehm zwei Seminare. Die M. hat 16 Stationen, mit 17 europäischen und 293 eingebornen Geistlichen und 9 Schulen mit 462 Schülern. Die Jahresausgabe überstieg 91,000 Mk. Für die wenigen auf der Südinsel lebenden Maori sorgen Presbyterianer und Anglikaner. Eine katholische M. besteht gegenwärtig nicht mehr unter den Maori.
Neuguinea. 1)Im niederländischen Teil erschienen zuerst 1855 Sendboten der Goßnerschen M. in Berlin, denen 1862 auf Veranlassung der bereits auf Halma Hera wirkenden Hti6ctit80d6 ^6U(1in^8V6i'-66ui^ing' drei Holländer, später noch mehrere Deutsche und Holländer folgten. Stationen wurden auf der kleinen Insel Manaswari, dann dieser gegenüber in Doreh auf dem Festland errichtet. Im I.
1866 kamen auf ausdrücklichen Wunsch der Eingebornen zwei neue Stationen hinzu, die Insel Meoswar und Igor an der Küste, beide südlich von Doreh, 1869 eine dritte nicht weit von diesem bei Andai.
Aber sowohl Doreh als Meoswar wurden später aufgegeben, dafür jedoch andre Stationen zu Moorm und zu Monckwari auf der Insel Mafor eröffnet.
Ein Versuch, aus den ältern Christengemeinden des Archipels, namentlich von den Sangirinseln, Kolonisten nach Neuguinea hinüberzuführen, gelang nicht, auch ist der Erfolg der nunmehr 23jährigen Thätigkeit der M. kein glänzender zu nennen. 2) Britischer Anteil. Die ersten Anfänge datieren von 1870, also aus der Zeit vor der Besitzergreifung durch England. Die I^o Mon Ni88i0iiai'^ 8ooi6t^entsandte damals zwei englische Missionare mit acht verheirateten Lehrern von den Loyaltyinseln nach der Darnleyinsel in der Torresstraße, von wo aus auf dem Festlande die Stationen Kalau und Tureture zwischen den Flüssen Baxter und Fly errichtet wurden. Aber diese Stationen sowie eine dritte mit Naratonganern besetzte mußten des ungesunden Klimas halber bald wieder aufgegeben werden. Dafür wurde Port Moresby zur Hauptstation ausersehm und die M. in drei Sektionen geteilt. Die westliche erstreckt sich vom Vaxtcrfluß zum Vorgebirge Bald Head und hat als Zentralstelle die Murrayinsel, auf der eine bereits von über 100 jungen Papuas besuchte Erziehungsanstalt: I'ke I^M^n Iuäu8tlia1 8cnoo1 anci ^63.eIi6i-3' Lsming^, besteht. Die mittlere Sektion reicht östlich bis zur Orangeriebai und hat zum Hauptort Port Moresby (soll nach Motu Motu verlegt werden), wo ebenfalls eine Erziehungsanstalt besteht, welche bereits 13 junge Lehrer mit deren Frauen ausgesandt hat. Die dritte Sektion begreift den übrigen östlichen Teil des britischen Protektorats; sie hatte ihre erste Niederlassung auf der Jule-Insel, die nach Ermordung aller protestantischen Missionare durch die Eingebornen 1885 von dem französischen katholischen Orden des heiligen Herzens besetzt wurde, welche dort einen Erzbischof, 12 französische Priester und Mönche und 7 Nonnen unter-