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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

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Mission (Amerika)
in Gabun, 3000 in Fernando Po, 1000 am Kongo und in Portugiesisch-Westafrika, 2000 in Südafrika, 1500 in Sansibar und Ostafrika, 15,000 in den Gallaländern, 10,000 in Abessinien, 80,000 auf Madagaskar, 11,000 auf den Seschellen, 50,000 auf Mauritius und 40,000 auf Ncunion.
Amerika.
In Grönland begannen1721Egede und seit 1733 die Brüdergemeinde ihre Thätigkeit. Hier wurden die Bewohner bis auf wenige Hunderte dem Christentum gewonnen. Jetzt kann nur noch in der südlichsten Station Friedenthal von tzeidenmission die Rede sein. Die Brüdergemeinde hat auf 6 Stationen 1551 Anhänger, die staatliche vHN8li Ni83i0N886i8kHb8 Stationen.
In Labrador wirkt ebenfalls die Vrüdergemeinde (seit 1771), sie besitzt jetzt 6 Stationen mit 1260 Christen. Doch hat hier die eigentliche Heidenmission bereits aufgehört und sich auf die nördlichste Station Nama zurückgezogen. Hier arbeitet auch die englische 8oci6^ kor tlie i'ropa^tioii ot tk6 Oos M, welche zugleich den gesamten Handel in der Hand hat und ein Missionsschiff besitzt.
Britisch-Nordamerika hatdie(Mn'HUi88i0-U5i'.v Locikt/y in 9 Diözesen geteilt: Rupertsland, Saskatchewan und Calgary, Athabasca, Mackenzie River, Moosonee, Qu'Apelle, Columbia, Caledonia und New Westminster. Hier leben neben Indianern auch viele Eskimo, unter denen M. betrieben wird.
Viele der Indianer sind aus früherer Zeit katholisch. Diese Gesellschaft besitzt jetzt nicht weniger als 38 Stationen, auf welchen 39 Missionare und 62 eingeborne Gehilfen unter 14,468Heidenchristen wirken.
Daneben arbeiten hier noch die 8ooi6t,^ t'or tiis?io-V^'ation ot t1i6 6o8p6l, die Wesleyanischen Metho- i dissen unter Leitung der kanadischen Konferenz auf 40 Stationen, die kanadischen Presbyterianer auf3 Stationen mit 4 Missionaren und 1130 Anhängern, die Brüdergemeinde mit ihrer kleinen Gemeinde zu North Fairfield nördlich vom Eriesee. Auch unter den Haida-Indianern der Königin Charlotte-Insel arbeitet die (^liui'cm Ui88i0nai^ society mit Erfolg.
Eine ausgedehnte M. im Nordwesten Britisch-Nordamerikas treiben auch die kanadischen Methodisten mit dem Sitz in Fort Simpson.
In Alaska, wo unter russischer Herrschaft nur an einigen Punkten griechisch-katholische M. betrieben wurde, haben seit der Besitzergreifung durch die Vereinigten Staaten mehrere Gesellschaften ihre Thätigkeit begonnen. Die Presbyterianer errichteten hier 1877 Schulen in Sitka, Fort Wrangel, Tschilkat und fünf andern Orten, die I'l0t68tllnt Ni)i8c0Mi (Mirck hat 1886 einen Missionar zu St. Michaels an der Iukonmündung stationiert, im westlichen Teile hat die Brüdergemeinde seit 1885 die Stationen Bethel und Karmel angelegt und auch auf den Aleuten mehrere tausend Christen gewonnen.
In den Vereinigten Staaten ist die Missionsthätigkeit eine dreifache, unter Indianern, Negern und Chinesen. Von den 249,273 Indianern, welche nach der letzten Zählung sich dort befanden, werden 87,375 als Katholiken bezeichnet, mit 104 Kirchen, 81 Priestern und 58 Schulen, welche von 3096 Kindern besucht werden, und an denen 7 verschiedene weibliche Orden unterrichten. Einige der Stämme sind fast vollständig christianisiert, so daß sich die M. von ihnen hat zurückziehen können.
So die Tscherokesen, die Tschokta, Krik und Seminolen, sämtlich im Indianerterritoriuni. Die christ lichen Gemeinden wachsen, die Zahl der eingebornen Gehilfen mehrt sich, und schon ist eine Anzahl von ordinierten Pastoren vorhanden. Auf den Reservationen befanden sich 1884 schon 215 Schulen mit 11,731 Schülern, von denen freilich kaum 7000 durchschnittlich anwesend waren. Mit den Erfolgen der M. gehen die äußern Fortschritte, Zunahme des Ackerbaues und der Viehzucht, Hand in Hand. Neben den protestantischen Missionen sind die katholischen sehr thätig, so daß man die Zahl der Anhänger der katholischen Kirche in Britisch-Nordamerika und den Vereinigten Staaten auf 130,000 annehmen kann. Die etwa die gleiche Zahl erreichenden Protestanten erhielten 1887 indes von der Regierung nur 560,000 Mk., während die katholische M. 676,000Mk. empfing. In manchen Gebieten, so bei den Winnebago in Nebraska, haben die Katholiken allerdings das Feld ganz für sich. Die jetzt hier auf 94 Stationen arbeitenden protestantischen Missionen sind amerikanische und deutsche.
In Dakota sind schon 8 selbständige presbyterianische Gemeinden vorhanden, welche zu einem besondern Presbyterium organisiert sind, unter 12 Pastoren, darunter 9 Indianer. Die Indianergemeinden haben selber eine Missionsgesellschaft, ^ko Dacotll. ^tivs Msßionai'^ 8ooi6t^, bei welcher auch die kongregationistischen Gemeinden beteiligt sind, und bringen für Missionszwecke jährlich über 3600 Mk. auf. Im Gebiete der Krik und auf Kosten derselben wurde zu Wealaka eine Kostschule erbaut, bei welcher die Krik alle Ausgaben für die Kostschüler 2c. tragen.
Zu den oben angeführten Gesellschaften kommt noch die I)oin68tic;Ni88i0n, welche die Thätigkeit mehrerer protestantischer Denominationen übernommen hat.
Mit der Christianisierung der eingewanderten Chinesen haben sich zuerst die Presbyterianer in San Francisco beschäftigt. Auch die Methodisten. Baptisten und Episkopalisten haben ihre M., die überall unter der Leitung der I)0ni68tio HIi88i0ii1^0iirä8 steht Im ganzen sind in dieser M. 19 Missionare mit 19 eingebornen Gehilfen unter 470 Kommunikanten thätig. Die Neger in der Union sind zwar sämtlich längst zum Christentum bekehrt, doch steht letzteres auf einer so niedern Stufe, daß fast alle Religionsgesellschaften eine Art innerer M. unter den Negern treiben. Als katholische Neger werden indes nur 151,614 aufgeführt, mit 27 Kirchen, 33 Priestern und 110 Schulen, in denen 6490 Kinder Unterricht empfingen. Nicht weniger als 17 weibliche Orden sind
hier'thätig.
An der Moskitoküste in Zentralamerika arbeitet die Brüdergemeinde schon seit längerer Zeit mit gutem Erfolg; sie hat jetzt auf 9 Stationen und3 Außenposten 9 Missionare, welche 3294 Oemeindeglieder um sich gesammelt haben. Die jährlichen Kosten dieser M. belaufen sich auf 22,500 Mk. In Honduras treiben Anglikaner und Methodisten (mit 4000 Christen) ein mühsames Missiunswerk.
Auf den westindischen Inseln eröffnete die Brüdergemeinde schon 1732 die M.; jetzt ist sie dabei, ihre auf 8 Inseln bestehenden 44 Missionsgemeinden selbständig zu machen. Das ganze Gebiet überhaupt kann heute kaum noch als ein Missionsfeld bezeichnet werden, da die ganze Bevölkerung, wenigstens dem Namen nach, als christlich gelten kann. Auf die Brüdergemeinde folgten 1786 die Wesleyaner, welche auf 20 Inseln Stationen haben und kürzlich Jamaica und Haiti zu einer, Antigua, St. Kitts, St. Vincent, Barbados, Trinidad und Demerara zu einer zweiten selbständigen Konferenz gestalteten. Die anglikanische Kirche hat hier die 5 Bistümer Jamaica, Barbados,