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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

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682
Norwesters - Nyassaland
Zeitraum von 15 Jahren 182,097 Köpfe oder 10,i Proz. Die Bevölkerung verteilt sich auf die einzelnen Ämter wie folgt:
Ämter
Christiania (Stadt) .. .
Akls M.....
Smaalenene .. .. .. . Hedcmarlcn .. .. .. .
Christiansanit....
Vuskerud.....
Iarlsberc^ und ^aurvik
Vratsberss.....
Nedcnäs......
Bister und Mandat. . Stavanger.....
Eöndre Bergenhus .. . Bergen l Ttadt) .. .. . Nordre Bergenhus .. .
Nomsdal.....
Sündre Trondhicin. . Nordre Trondhjem .. .
Nordland.....
Tromsö......
Finnmarken .. .. .. .
Einw.
1891
148319
100431
123 620
120356
108446
105229
97651
91406
77510
7619!
114305
127690
52756
87987
127771
121007
81571
132588
64827
29332
Zunahme (-Ab Einw
nahme) s cit 1875 1QK
Einw.
Proz.
1891
72265
95,0 __
- 15934 - 13,7 19
15816
14.7 29
- 262 - 0,2 4
- 7363 - 0,:l 4
3043
2,8 7
10146
11,6 42
8235
9,9 6
4095
5,6 8
1074
1,4 10
3440
3,1 12
8387
7.0 8
18926
56,0 .- 1779
2,1 5
10551
9,u 8
4203
3,6 6
- 700 - 0,« 4
2s 437 27,-j 3
10808
20,0 2.5
5255
21.8 0.6
1875
8
6
4
2.5
2.2
0.5
Zusammen: > 1988 997 > 182 097 > 10,ij 6 j 5.S
Außer den beiden Städten Christiama und Bergen, in denen sich die Bevölkerung erstaunlich vermehrt hat, zeigen nur wenige Ämter, vor allen die des Stiftes Tromsö, eine bedeutendere Zunahme der Bevölkerung. - Vgl. auch die 3t. betreffenden Abschnitte der Artikel Getreideproduktion, S.390, und Volksvertretung.
^Geschichtet Seit der Berufung eines radikalen Ministeriums (5. März 1891) wurde die Frage der Nnion mit Schweden in der Presse und im Storthing wiederholt erörtert. Bei der Beratung des Budgets ftir das auswärtige Ministerium erklärte sich der Staatsminister Steen im Einklang mit der Linken für eine selbständige Vertretung Norwegens im Auslande, die weder mit dem Abkommen mit Schweden von 1814, noch mit der norwegischen Verfassung in Widerspruch stehe, und 22.Juni nahm das Storthing einstimmig den Antrag an, die Regierung zu ersuchen, sich darüber zu erklären, ob ein eignes norwegisches Konsulatswesen wünschenswert sei, und welche Ausgaben ein solches erfordern werde.
Nachdem der Staatshaushaltsanschlag für das Finanzjahr 1891/92 mit 49,200,000 Kronen Einnahmen und 49,300,000 Kr. Ausgaben genehmigt worden, wurde das Storthing 8. Juli geschlossen, und die Parteien bereiteten sich für die Neuwahlen vor. Die Radikalen stellten die Selbständigkeit der auswärtigen Vertretung Norwegens an die Spitze ihres Programms; 9t. habe keine Gewähr für eine gute Leitung seiner auswärtigen Angelegenheiten liet dem jetzigen Zustand und müsse einen eignen Minister des Äußern haben. Die andern Forderungen des radikalen Programms, allgemeines Stimmrecht und direkte Steuern, traten in den .Hintergrund. Auch der Dichter Björnstjerne Björnson unterstützte in einer politischen Versammlung das Verlangen nach einem eignen norwegischen Minister des Auswärtigen; stimme Schweden dieser Forderung nicht zu, so müsse die Union aufgelöst werden. Die Hervorkehrung dieses der Eitelkeit des Volkes schmeichelnden Punktes kam der radikalen Linken bei den Storthingswahlen im September
und Oktober zu statten; die Moderaten (gemäßigte Linke) verloren eine ganze Anzahl Sitze an sie, so daß sie die unbestrittene Mehrheit im Storthing hatte (65 Radikale gegen 49Konservative und Gemäßigte).
Das Festessen, welches am Tage der Union (4.Nov.) der norwegische Staatsminister in Stockholm zu geben pflegte, verbot das Ministerium Steen diesmal abzuhalten. Der König trat dafür ein und hielt bei dein Essen eine Ansprache über die Segnungen, welche die Union Schweden und N. gebracht habe; diesem Werke müsse ein jeder eine ungestörte Zukunft wünschen, und es dürfe nicht nach dem gestrebt werden, was mit dem Wesen und der Aufgabe der Union unvereinbar sei. Das Ministerium Steen war geneigt, dem am 9. Febr. 1892 eröffneten Storthing eine Vorlage über Errichtung besonderer norwegischer Konsulate im Ausland zu unterbreiten. Doch bestand der König darauf, daß diese Angelegenheit nur im Einvernehmen mit Schweden zu lösen und daher im schwedisch-norwegischen Staatsrat vorher zu beraten sei, und das Ministerium und das Storthing konnten dagegen nichts einwenden. Die unaufhörlichen Hetzereien gegen die Union der beiden Reiche Schweden und N.fingen an, beim schwedischen Volke böses Blut zu machen. Es wurde in Schweden die Frage aufgeworfen, ob dann nicht der Unionsvertrag von 1814 ungültig werde und das Recht der Eroberung für Schweden wieder in Kraft trete. Diese Lösung der Frage wäre natürlich nicht im Interesse Norwegens.
Norwcsters, heftige Nordwestwinde in Bengalen, welche in allem Wesentlichen mit den Gewitterböen unsrer deutschen Küsten identisch sind und namentlich auch dieselbe plötzliche Abkühlung bringen.
Nuyens (, 'pr. ueu-), Willen:, niederländ. Historiker, geb. 1824, studierte in Utrecht Medizin, wirkte als Arzt in Westwoud (bei Hoorn) und schrieb historische Werke in katholischein Sinne: »668<M6(l6iiis äki' ^6(l6r» l^nä80li6 I)6ro6rt6ii in Ü6 16. eeu^v« (Amsterd.
1865; 2.Ausg. 1888, 4 Bde.); »^Ig'kmssiiL «'kseliieäeni» Ü68 ii6(l6i-1luiä^eli6u vo1k8« (das. 1871-82, 20 Bde.); »(^68<M6ä6ni8 van Iiet Ii6ä6r1an(i8(;li6 voilv 86ä6i'5 1815 < (2. Ausg., das. 1887-88); >>6k 8cdi6li6M8 V^N ä6 1)n1iti6iv6 611 K6I'k6ii.jI<6 tvvi8t611
tiMiig liot w^alt Mi«' dsswuä« (das. 1886-87). Nyassaland, großes Gebiet zwischen dem Nyassasee und Mosambik im O., der Stevensonroad (gegen Deutsch-Ostasrika), dem Tanganjika und dem Kongostaat im ^korden, Portugiesisch-Westasrika und Deutsch-Südwestafrika im W. und Britisch-Betschuanenland und Transvaal im S,, welches 1889 unter britisches Protektorat gestellt wurde, da die hier seit langer Zeit wirkenden englischen Missionare das Land zivi, schen den Flüssen Schire und Ruo und der Wasser! scheide zwischen Rovuma und Nyassa, ein Areal von 20,000 Hkm, und die englische Seengesellschaft alles Land 80 kni westlich von: Schiro (nördlich der Nuomündung) und vom Nyassasee und die Stevensonstraße zwischen Nyassa und Tanganjika, ein Gebiet von 90,000 qlvin, beanspruchen. Missionsstationen befinden sich auf den Hochländern an beiden Seiten des Schire sowie an beiden Seeufern, während die Seengesellschaft zwölf Handelsstationen besitzt und einen zahlreichen Stab von Beamten sowie einen Dampfer auf dem Nyassa unterhält.
Außerdem besitzt eine andre Gesellschaft auf dem Hochland am Schire 20,000 Hektar gutes Land, auf welchem dieselbe Pflanzungen von Kaffee, Zucker und Cinchona angelegt hat.