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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

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Wasserstandszciger (elektrischer W. von Mix u. Genest)
mit konischen Randflächen a,^. (Fig. 1, E. 975) gebildet werden; dieselben sind durch starke Rundstäbe in festem Abstände miteinander verbunden, und auf den Rundstäben gleitet der Mantel des Cylinders auf und ab; über dieselben gestreift bildet er mit den Bodenplatten einen festen Abschluß. Ein an der untern Bodenplatte angebrachter Untersatz 0 soll das Einsinken in weichem Meeresgrunde verhüten, bez. das Aufstohen auf Felsen unschädlich machen. Beim Hinablassen des Apparates ist der Cylindermantel oberhalb der Verschlußplatten aufgehängt, in der beabsichtigten Tiefe läns man ihn über denselben hinabgleiten und schließt somit ein Wasserquantum aus der gewünschten Tiefe in den Cylinder ein. Beim Aufholen erhält sich der Cylindermantel durch sein eignes Gewicht in seiner Lage. Wenn Wasser vom Meeresgrunde geschöpft werden soll, so wird der Cylindermantel beim Niederlassen mit einer Schnur an einen Haken l' (Fig. 1) gehängt. Berührt der Apparat den Grund, so läßt der Haken die Schnur, welche nun nicht mehr durch das daranhängende Gewicht des Cylinders straff gehalten wird, abgleiten, und der Cylindermantel fällt abwärts. Soll aus irgend einer andern Tiefe Wasser geschöpft werden, so wird der Cylindermantel an zwei oberhalb ocr Rundstäbe horizontal angebrachte kleine Stifte n (Fig. 2) mittels zweier Ösen angehängt. Eine über die Leine gestreifte elastische Gabel 6- greift mit ihren Enden über dieselben Stifte Ii an der Innenseite der Ösen. Ist der Apparat in der beabsichtigten Tiefe angekommen, so wird an der Leine ein LaufgewichtX hinabgelassen. Wenn dasselbe die Gabel trifft, so spreizt sich dieselbe auseinander, die Ösen werden von den Stiften abgeschoben und der Cylindermantxl gleitet abwärts.
Wasserstandszeiger. Bei einem neuen Wasserstandsglas von R. Klinger wird durch zweckmäßige Anwendung der Gesetze der Brechung und Reflexion des Lichtes erzielt, daß der Wasserstand besonders deutlich hervortritt. Ter Apparat besteht aus einem auf hohen Druck berechneten Metallgehäuse, welches an jeder vorhandenen Kesselarmatur angebracht werden kann. Vorn an dem Gehäuse befindet sich eine Scheibe von einem besonders präparierten Hartglas und von solcher Form, daß das auffallende Licht an jenen Teilen, welche vom Wasser benetzt werden, nicht reflektiert wird, sondern durchs Wasser hindurchgeht.
Infolgedessen erscheint das Wasser tiefschwarz. Anderseits wird das Licht an den Stellen des Glases, hinter welchen Dampf steht, total reflektiert, so das; der vom Wasser nicht benetzte Teil hell und glänzend erscheint. Da der Wasserstand hiernach durch eine tiefschwarze Säule bezeichnet ist, welche sich von dem silberglänzenden Dampfraum scharf abhebt, so läßt sich der Wasserstand leicht und sicher ablesen, auch auf größere Entfernungen, in schlecht beleuchteten Räumen und bei hoch angebrachten Armaturen.
Von der Firma Mix u. Genest in Berlin wird seit einiger Zeit ein elektrischer W. gebaut, welcher dazu dient, die Höhe des Wasserstandes in einem Kessel, :c. in bestimmten Abständen nach einer Beobachtungsstelle fortlaufend zu melden. Die Figur zeigt das Innere des dazu gehörigen Kontattwerkes. Um das Kettenrads ist eine Kette gelegt, welche an einein Ende einen Schwimmer trägt, der mit dem Wasserstand steigt und fällt, während am andern Kettenende ein Gewicht hängt, so daß die Kette fortwährend in Spannung erhalten wird und die Schwimmerbewegung auf das Rad 3 überträgt. Die Achse 'VV des Kettenrades ist durch eine Zahnradübersetzung ins Schnelle mit einer zweiten Achse ^verbunden, auf welcher zwei exzentrische Haldscheiben (Hebedaumen) ^. und H.? um 180" gegeneinander versetzt, befestigt sind. Jede ganze Umdrehung der Achse V mit ihren Hebedaumen nach rechts oder links entspricht einem bestimmten Drehungswinkel der Scheibe 8, bez. einem Sinken oder Steigen des Schwimmers mit dem Wasserspiegel um ein bestimmtes Höhenintervall.
Jedesmal, wenn der Wasserspiegel ein solches Intervall durchlaufen hat, soll der Zeiger einer fern von: Kontaktwerk aufgestellten Anzeigevorrichtung auf seiner Lkala um einen Strich vor- oder zurückgehen.
Dazu ist es erforderlich, daß bei jeder Rechtsdrehung der Achse I' ein elektrischer Kontakt hergestellt und ein Strom geschlossen wird, welcher einen Elektromagneten derart bethätigt, daß sein Anker ein Steigrad um einen Zahn weiterdreht, während bei jeder Linksdrehung der Achse ein zweiter Kontakt hergestellt und ein andrer Strom geschlossen wird, welcher veranlaßt, daß ein zweiter Elektromagnet seinen Anter auf ein andres Steigrad in umgekehrter Richtung
^ Kontakt werk zum elektrischen Wasscrstand?;eige?! von Mix u. Genest.
! wirken läßt. Die Bewegung der Steigräder wird^ mittels eines Planetengetriebes auf die Welle eines, Zeigers übertragen, der über eine Skala läuft. Die .Verstellung der Kontakte geschieht in folgender Weise: Über jeder der Scheiben ^^ und ^1 liegt ein Arm L, bez. 1^ eines Winkelhebels V0, bez. V^ derart, daß ein an diesem Arm seitwärts angebrachter Stift D, bez. I); auf der Scheibe aufruht und so der Arm Li angehoben wird, wenn sich die Welle links herumdreht, während der Arm V angehoben wird, wenn
> I' nach rechts gedreht wird. Die Hebedaumen sind! nun an ihrer niedrigsten Stelle (bei a, bez. n>i) mit. einer seitlichen Abschrägung von solcher Form ver> sehen, daß zugleich mit dem Anheben der Arme auch eine Verschiebung der Winkelhebel LO, bez. V, (^i samt
i ihrer Achsen N, bez. N, in der Richtung der letztern stattfindet, und daß die Winkelhebel in dieser verschobenen ^age der Wirkung einer Feder entge^v. erhalten! werden, solange der Stift v, bez. vi mit seiner zugehörigen Scheibe ^^ oder ^^ in Berührung bleibt.
^ Wird also ? links herumgedreht, so gleitet O, auf« ^1, und Li hebt sich und wird verschoben. Diese Ver, schiebung ist nun so bemessen, daß eine am Ende von Li angebrachte Kontaktfeder di beim Heben von L^ an einer feststehenden Kontaktfeder 61 ohne Be! rührung vorbeigeht. Sobald aber D^ an dem höchsten Punkte von ^.1 vorbeigegangen ist, schiebt sich L^i samt Ni unter der Einwirkung der erwähnten Feder wieder zurück, und der Arm ^^ fällt herab, indem er nunmehr mit bi an ft^ anstreift und dadurch einen Strom vorübergehend schließt. Die Abwärtsbewegung von L; wird dadurch verlangsamt, daß der mit