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Baskuntschak - Basrà
Abbadie und Chaho, Études grammaticales sur la langue euskarienne (Par. 1836); Adelung im 2. Bande und W. von Humboldt im 4. Bande des «Mithridates» (Berl. 1806-17). In neuerer Zeit haben sich namentlich Chaho, der auch ein großes «Dictionnaire basque» (Lief. 1 u. 2, Bayonne 1856) begonnen, Prinz Louis Lucien Bonaparte, «Langue basque et langues finnoises» (Lond. 1862) und in Deutschland Mahn, «Denkmäler der B. S.» (Berl. 1857), um das Baskische verdient gemacht. Zu nennen ist noch aus neuester Zeit: J. Binson, Documents pour servir à l'étude historique de la langue basque (Bayonne 1874); van Eys, Essai de grammaire de la langue basque-francais (Amsterd. 1867); ders., Dictionnaire basque-francais (Par. 1873); ders., Grammaire comparée des dialectes basques (ebd. 1879); Ribary, Essai sur la langue basque (aus dem Ungarischen, ebd. 1877); Arno Grimm, über die B. S. und Sprachforschung. Allgemeiner Teil (Bresl. 1884); Topolovsek, Die baskoslaw. Spracheinheit (Bd. 1, Wien 1894); von der Gabelentz, Die Verwandtschaft des Baskischen mit den Berbersprachen (Braunschw. 1894).
Baskuntschak, Salzsee im russ. Gouvernement Astrachan, am linken Wolgaufer, 37,5 km von Tscherny Jar entfernt, hat 123,9 qkm und 28,4 Proz. Salzgehalt. Das Salz ist von vorzüglicher Beschaffenheit. 1887 wurden bis 11 Mill. Pud gewonnen. Die Salzlager sind durch die 1881 erbaute Baskuntschalbahn (s. Russische Eisenbahnen) mit dem Wolgahafen Wladimirowka verbunden.
Basnage (spr. banahsch), Jacques, reform. Theolog, geb. 8. Aug. 1653 zu Rouen, war erst Pfarrer daselbst, floh nach Aufhebung des Edikts von Nantes, wirkte seit 1691 als Prediger in Rotterdam und seit 1709 im Haag, wo er 22. Dez. 1723 starb. Er genoß als Prediger und Geschichtschreiber, wie als Diplomat eines ausgezeichneten Rufs und wurde vom Herzog von Orleans, dem damaligen Regenten von Frankreich, zu verschiedenen Unterhandlungen eingeladen. Die Generalstaaten ernannten ihn zu ihrem Historiographen. Seine wichtigsten Werke sind die der katholisch-idealisierenden und antiprotestantischen Geschichtsauffassung Bossuets entgegentretenden «Histoire de la religion des énglises réformées» (2 Bde., Rotterd. 1690) und «Histoire de l'église depuis Jésus-Christ jusqu'á présent» (2 Bde., ebd. 1699). Ferner sind zu erwähnen seine «Histoire des Juifs» (5 Bde., Rotterd. 1706) und zahlreiche Streitschriften gegen Bossuet. Vgl. La France protestante, Bd. 1 (2. Aufl., Par. 1876).
Basoche oder Bazoche (spr. basósch), Confrérie de la B., ehedem in Paris die Gilde der Schreiber (clercs) der Prokuratoren, benannt nach ihrem Sitze, dem Parlamentsgebäude, das lange ein königl. Palast (Basilika) war; der Vorsteher der B. hieß Roi («König»), sie selbst Royaume (vgl. Recueil des status du royauma de la B., Par. 1654). Sie erhielt 1303 von König Philipp dem Schönen das Vorrecht, dramat. Spiele aufzuführen. Diese Aufführungen entstanden teils aus den unter den Scholaren im Mittelalter üblichen Maskeraden an gewissen festlichen Tagen, z.B. bei der Maifeier, teils aus Darstellungen von fingierten gerichtlichen Verhandlungen (causes solennelles, causes grasses), in denen Witz und Humor sich mit jurist. Kasuistik vereinten und die in den jurist. Disputationen ihre Vorläufer hatten. Zuerst mögen die Clercs Farcen gespielt haben, die früh den satir. Charakter erhielten, den «Pathelin», die berühmteste, aufweist. Oft auch wurden Personen und Handlung in das Gewand der Allegorie gekleidet und diese allegorisch-satir. Dramen als «Moralites» aufgeführt. Seit die Passionsbrüder ihr Theater begründet hatten, vereinigten sich die «Basochiens» zuweilen mit ihnen zu gemeinsamen Aufführungen; doch blieb ihr Hauptgebiet das satir. Spiel, dessen Ausartung 1540 zum Verbot führte. Ihre glänzendste Zeit hatte die B. unter Ludwig XII. Sie bestand bis zur Revolution, wenn auch durch ein Reglement von 1744 noch mehr in den Privilegien beschränkt. Die Hauptrechte waren ihr jedoch geblieben, sogar die Maifeier mit den öffentlichen Ceremonien. Vgl. Fabre, Les clercs du palais. Recherches historiques sur les bazoches des parlaments et les sociétés dramatiques des Baziochiens et des enfants-sans-souci (Lyon 1876); Marc Monnier, Les aieux de Figaro (Flor. 1868).
Basoko, Negerstamm in Afrika, s. Kongostaat.
Basquillverschluß (spr. baßkill-), s. Fenster.
Basquine (frz., spr. baßkihn), bask. Frauenmantel, Überwurf.
Basra oder Bássora, in ältern Schriften auch Balsora genannt, Hauptstadt des asiat.-türk. Wilajets B. (42700 qkm mit 200000 E.), unmittelbar am rechten Ufer des Schatt el-Arab (der Vereinigung des Euphrat und Tigris), 90 km von der Mündung entfernt und im N. durch ein enges Stromhafenbassin begrenzt, ist der wichtigste See- und Handelsplatz jener Gegend und war zur Zeit seiner Blüte, als Centrum des Weltverkehrs zwischen Indien, der Levante und Europa, eine große, reiche Stadt, die von Portugiesen, Holländern und Engländern häufig besucht wurde. Es soll in der Mitte des 18. Jahrh. 150000 E. gehabt haben, 1860 hatte es nur noch 4000 E.; seit der Verwaltung Midhat Paschas (s. d.) 1868-71 hat sich die Bevölkerung wieder bis zu 40000 gehoben. Von der geplanten Befestigung besteht nur ein Arsenal mit einigen Kanonen. Das beste Gebäude ist Marghil oder Kut-i-Frengi, das engl. Konsulat, das einzige am Orte, am Hauptstrome, wo die Dampfschiffe anlegen. Der Boden der Landschaft ist im höchsten Maße kulturfähig, die sehr reichliche Frucht der fast ausschließlich gepflanzten Dattelpalmen gelangt in großen Mengen nach den Hafenplätzen des Persischen und Indischen Meers zur Ausfuhr. Die Einfuhr aus Indien beschränkt sich auf Kaffee, Indigo, Reis, Gewürze und Bauholz zur Herstellung der den Euphrat und Tigris befahrenden Barken. Der Schiffsverkehr von B. aus stromabwärts hat seit Eröffnung des Sueskanals (Nov. 1869) eine erhöhte Bedeutung gewonnen. Doch ist die zunehmende Versandung des Stroms ein Hindernis seiner raschen Ausdehnung. Den Verkehr mit Bagdad vermitteln drei engl. Dampferlinien, und seit 1864 berührt das ind. Kabel B. Seitdem die Engländer den Handel fast ganz in ihre Gewalt gebracht haben, hebt sich derselbe stark. B. überflügelt jetzt schon das pers. Buschehr. Die Einfuhr betrug (1890) 22 Mill. M. Wert, die Ausfuhr 28 Mill. M.; doch ist der Schleichhandel sehr stark. Eingeführt werden: Kleider, Seiden-, Wollen- und Baumwollwaren für 10,2 Mill. M., Zucker für 2 Mill. M., ausgeführt Wolle 6,3 Mill. M., Getreide 5,5 Mill. M., Datteln 9,1 Mill. M.
Das gegenwärtige B. entstand erst im 17. Jahrh, nach dem Verfalle von Alt-Basra, dessen Ruinen 15 km im SW. an dem jetzt trocken liegenden großen Flußarme Dschärri Zaade sich befinden. Letz-[folgende Seite]