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Battickdruck – Batuecas
Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Batthyányi (Ludwig, Graf von)'
von allen Seiten, und unter vergeblichen Verhandlungen mit dem österr. Ministerium und dem Einbrüche des Banus Jellachich in Ungarn legte der den
Schwierigkeiten seiner Lage nicht gewachsene B. 15. Sept. sein Portefeuille nieder. Doch ließ er sich vom Palatin abermals zur Übernahme des
Ministerpräsidiums bewegen und wurde mit der Bildung des neuen Kabinetts beauftragt, das, wiewohl aus sehr gemäßigten Männern bestehend, die
königl. Bestätigung nicht erhielt. Nach Auflösung des ungar. Reichstags und der Ermordung des zum Landeskommissar ernannten Grafen Lamberg (28.
Sept.) ging B. nach Wien, um die Folgen jenes blutigen Erreignisses abzuwenden und zur Bildung eines neuen Ministeriums mitzuwirken. Da er aber
nichts auszurichten vermochte, kehrte er 5. Okt. auf sein Gut Ikervar zurück. Hier bewaffnete er seine Dienerschaft und kämpfte mit derselben nach
Ausbruch der Feindseligkeiten im Vidosschen Streifkorps, wurde aber durch einen Sturz an fernerer kriegerischer Thätigkeit verhindert. Im Nov. 1848 ging
er nach Pest, um beim Reichstage seinen Sitz zu nehmen, hielt sich hier jedoch vom Landesverteidigungsausschuß fern. Als der ungar. revolutionäre
Reichstag und dessen Regierung nach Debreczin übersiedelten, blieb B. in Pest und wurde nach Windischgrätz' Einzug 8. Jan. 1849 verhaftet. Man
brachte ihn nach Ofen, dann nach Preßburg, Laibach, Olmütz, endlich im Juli 1849 wieder nach Pest, wo er 5. Okt. durch einen Spruch des
Kriegsgerichts zum Tode durch den Strang verurteilt wurde. B. brachte sich jedoch während der Nacht mittels eines Dolchs mehrere Wunden am Halse
bei, so daß die Hinrichtung am Abend des 6. Okt. nur durch Pulver und Blei vollzogen werden konnte. Seine Güter wurden konfisziert; seine Familie ging
ins Ausland. Die Leiche des Grafen wurde in der folgenden Nacht von Freunden und Verwandten entwendet und heimlich in der Gruft der Franziskaner in
Pest beigesetzt (7. Okt.). Hier blieb der Leichnam bis 1870, dann wurde er in feierlicher Weise in ein Mausoleum auf dem Kerepeser Friedhofe in Pest
übergeführt. – Vgl. Aufzeichnungen eines Honved (2 Tle., Lpz. 1850); Horváth, Graf Ludwig B., ein polit. Märtyrer (Hamb. 1850); ders., Fünfundzwanzig
Jahre aus der Geschichte Ungarns 1823–48 (deutsch von Novelli, 2 Bde., Lpz. 1867).
Battickdruck, Baktinieren, Baktieren, ein in
mehrern Ländern Ostasiens gebräuchliches Verfahren zur Herstellung farbiger Muster auf baumwollenen Geweben, das darin besteht, daß das Gewebe
vor dem Einbringen in den Farbekessel mittels eines kleinen, tiegelförmigen Werkzeugs unter Aussparung der Zeichnung mit einer dünnen Wachsschicht
überzogen wird, so daß die Farbe nur zu den unbedeckten Stellen gelangen kann. Nach dem Färben wird das Wachs durch Auskochen entfernt.
Battle (spr. bättl), Stadt in der engl. Grafschaft Sussex, 10 km nordwestlich von Hastings, besteht
aus einer einzigen Straße, und hat (1891) 3135 E., Pulvermühlen und umfangreiche Ruinen einer glänzenden Benediktinerabtei,
Battle-Abbey, die Wilhelm der Eroberer 1067 zum Andenken an die siegreiche Schlacht zwischen B. und Hastings
auf der bis dahin unbevölkerten Heide Senlac begründete.
Battle-Creek (spr. bättl krihk), Stadt lm County Calhoun des nordamerik. Staates Michigan, westlich
von Detroit, an der Mündung des P. in den ↔ Kalamazoo, hat (1890) 13197 E., Maschinen- und andere Fabriken und in der Nähe große
Sandsteinbrüche.
Battōni, ital. Maler, s. Batoni.
Báttonya, Marktflecken und Sitz eines Bezirksgerichts im Csanáder Komitat in Ungarn, an der Linie
Arad-Szegedin der vereinigten Arader und Csanáder Eisenbahnen, hat (1880) 9195 meist magyar. E. (1288 Rumänen, 456 Slowaken, 1857 Serben), Post,
Telegraph; ein Gestüt, Viehzucht und Weinbau. Zu B. gehört die große Pußta Tompa.
Batture (frz., spr. -tühr), der Untergrund der Vergoldung.
Battūta (ital., d. i. Schlag), in der Fechtkunst eine Art Streichfinte (s. Finte). Beim
Stoßfechten ein schlagartig ausgeführtes Streichen der eigenen Klinge von oben nach unten unter scharfer
Fühlung an der feindlichen Klinge, in der Absicht letztere seitwärts zu drücken. Ein schneller Nachstoß muß der B. unmittelbar folgen. Beim
Hiebfechten eine Art Vorhieb, mit dem man nicht unmittelbar zu treffen, sondern eine Blöße zu schaffen beabsichtigt,
dem aber dann sofort der eigentliche Hieb folgen muß. Der B. verwandt ist die Ligade (s. d.) sowie die Glissade
(s. d.). – In der Reitkunst ist B. ein Satz des Pferdes, bei dem es mit dem Huf nur wenig Erde faßt.
Batua, Watwa, zwergartiger Negerstamm in Centralafrika, zwischen den Flüssen Lulua
und Lubefu, von Wißmann 1881 entdeckt und später von Dr. Wolf untersucht. Diese kleinen (1,30–
1,44 m hohen), häßlich gewachsenen, schmutzig und wild aussehenden Menschen von gelblichbrauner Hautfarbe
wohnen in Grashütten, meist nur familienweise, leben von der Jagd und wilden Früchten; sie haben eine besondere Sprache. Waffen und Werkzeuge
stehen auf der niedrigsten Stufe. (S. Tafel: Afrikanische Kultur I, Fig. 1;
Taf. II, Fig.4.)
Batu Chan, Baty, Mongolenfürst, Enkel des Dschingis Chan, erhielt als Erbteil das
Reich Kiptschak. 1235 wurde ihm von der Fürstenversammlung für den Feldzug gegen Rußland der Oberbefehl zuerteilt. Er nahm 1237 Rjasan, dann
Kolomna und Moskau, 1238 Wladimir und Koselsk und das Küstengebiet des Schwarzen und des Asowschen Meers und vollendete 1240 mit der
Vernichtung Kjews die Unterwerfung Rußlands. Hierauf zog er gegen Ungarn, wo er 1241 auf der Heide von Mohi am Sajoflusse gegen Friedrich den
Streitbaren von Österreich einen blutigen Sieg erfocht. Nach der für die Mongolen mit großen Verlusten verbundenen Schlacht bei
Wahlstatt (s. d.) rückte B. bis Gran vor, wo ihn (1242) die Nachricht vom Tode des Groß-Chans Ogotai erreichte. Nunmehr zog er sich
nach Kiptschak zurück, wo er 1256 starb. – Vgl. O. Wolff, Geschichte der Mongolen oder Tataren (Bresl. 1872); Howorth,
History of the Mongols, Bd. 2 (Lond. 1880).
Batuēcas (Valle de las B.), Thal im südl. Teil der span. Provinz
Salamanca, in der Sierra de Gata nahe der Grenze von Caceres, gehört zum Gebiet des Rio Alagon und Tajo. Die wild zerrissenen Berggehänge tragen
nur stellenweise immergrüne Eichen, sonst das Cistrosen- und Heidegebüsch des Monte-Bajo. Früher glaubte man sie von bösen Dämonen bewohnt.
1599 gab der Bischof Garcia Gelarza von Coria die Erlaubnis zur Anlage eines bald als Wallfahrtsort viel besuchten Karmeliterklosters, am Kopfende des
Thals. Einsiedeleien auf den benachbarten Höhen umgaben das
Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 495.