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Bleiweißpflaster - Blekinge
werk Y versehenen Bottich X durch innige Mengung von Bleiglätte mit Essig dargestellt und fließt von hier nach W, von wo sie durch die Pumpe V in den liegenden Cylinder T gefördert wird. In letztern wird durch U die im Gasbehälter Q gesammelte Kohlensäure geleitet und die Flüssigkeit mit dem Gase durch ein Rührwerk in innige Berührung gebracht. Nach beendigter Zersetzung fließt das Ganze in den Bottich b; hat sich hier das B. zu Boden gesetzt, so wird das in Lösung bleibende neutrale Acetat durch das Rohr c und die Pumpe d abgezogen und nach X gebracht, wo es wieder mit Glätte gesättigt wird. Das in b verbleibende B. wird mit Wasser angerührt und durch Dekantation so lange gewaschen, bis es keine Bleilösung mehr abgiebt; alsdann läßt man den Brei in den Rumpf g fliehen, von wo die nasse Farbe in dünner Schicht auf den rotierenden Dampfcylinder f verteilt und bei der Umdrehung getrocknet wird. Die trocknen Schuppen werden durch einen Abstreicher vom Cylinder abgenommen, fallen auf den Boden des Raums und werden von hier einer Trockenmühle zugeführt. Das französische B. ist lockerer als das deutsche und holländische, erfordert daher eine größere Menge Öl bei seiner Verwendung als Anstrichfarbe und besitzt eine geringere Deckkraft.
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Dem B. werden häufig andere Stoffe zugefügt, teils um seine weiße Farbe zu nuancieren, teils um es billiger zu machen. So z. B. ist das Kremserweiß und Perlweiß durch eine Spur Indigo ins Bläuliche abgetönt, Venetianerweiß hat gleiche Teile B. und Schwerspat oder Blanc fixe, Hamburgerweiß 1 Teil B. und 2 Teile Schwerspat, Holländerweiß ein Teil B. und 3 Teile Schwerspat. Pattinsons B. ist ein durch große Deckkraft ausgezeichneter Ersatz für gewöhnliches B. (s. Bleioxychlorid).
In Deutschland betrug 1891 die Ausfuhr von B. 117 538, die Einfuhr nur 7155 Doppelcentner.
Bleiweißpflaster, Froschlaichpflaster (Emplastrum Cerussae), ein weißes Pflaster, welches nach dem deutschen Arzneibuch (1890) in ähnlicher Weise wie einfaches Bleipflaster (s. d.) aus 7 Teilen feingepulvertem Bleiweiß, 2 Teilen Olivenöl und 12 Teilen einfachem Bleipflaster bereitet wird.
Bleiweißsalbe (Unguentum Cerussae s. album simplex), nach dem deutschen Arzneibuch (1890) eine Mischung von 3 Teilen feingepulvertem Bleiweiß und 7 Teilen Paraffinsalbe. Die kampferhaltige B. (Unguentum cerussae camphoratum) ist eine Mischung aus 1 Teil feingeriebenem Kampfer und 19 Teilen B.
Bleiwurz, s. Plumbago.
Bleizeichen (Jägerspr.), Zeichen der Schalen (s. d.) des Hirsches auf Steinen nach Art einer Bleizeichnung.
Bleizucker, essigsaures Bleioxyd, Bleiacetat (Plumbum aceticum oder Saccharum Saturni), Pb(C2H3O2)2 + 3 H2O, ist das neutrale Bleisalz der Essigsäure, das man durch Auflösen von Bleiglätte (Bleioxyd) in Essigsäure und Abdampfen der geklärten, mit Essigsäure schwach angesäuerten Lösung in farblosen, vierseitigen Säulen erhält. Die Krystalle verwittern an der Luft und zersetzen sich etwas, indem sie Kohlensäure aufnehmen und Essigsäure abgeben, daher sie stets einen Geruch nach Essig verbreiten. Die klare Auflösung wird in gleicher Weise an der Luft zersetzt. B. schmilzt bei 40° in seinem Krystallwasser. In einer Retorte über 200° erhitzt, liefert es Aceton (s. d.), während auch Kohlensäure entweicht und Blei und Kohle als Rückstand bleiben. Der B. ist wie alle Bleisalze giftig und hat seinen Namen von dem zusammenziehend süßen Geschmacke. Man bereitet ihn in großer Menge und benutzt ihn in den Färbereien und Zeugdruckereien zur Bereitung der essigsauren Thonerde (Rotbeize), bei der Firnisbereitung und zur Darstellung von Färbematerialien, namentlich von Bleiweiß und Chromgelb. Der B. wird auch in der Medizin angewandt, besonders äußerlich (zu Augenwässern u. s. w.), in kleinen Gaben auch innerlich. Kocht man die wässerige Lösung des B. mit Bleioxyd, so bilden sich basische Bleisalze mit verschiedenem Bleigehalt. Ihre alkalisch reagierende Lösung findet als Bleiessig (s. d.) Anwendung. - Wert etwa 55 M. der Doppelcentner.
Blekinge, Landschaft im südl. Schweden an der Ostsee und zugleich Län (Verwaltungsbezirk) des Königreichs, Blekinge- oder Karlskrona-Län, bildet die südl. Terrasse des Hochlandes von Småland, ist gebirgig, doch ohne bedeutende Erhebungen, wird von der Mörrumså, Ronnebyå und Lyckebyå durchströmt und hat (nach Strelbitskij) 3010,7 qkm, davon 102,2 qkm Seen, und (1892) 142 204 E., d. i. 48 auf 1 qkm. 21 Proz. sind Ackerland, 5 Proz. Wiesen und 43 Proz. Waldungen. Die Bewohner teilen B. in drei Teile: 1) Strandbygden ("Küstenland"), der Küstenstrich mit den vorliegenden Schären, mit namhafter Fischerei und Schiffahrt; 2) Mellanbygden ("Land in der Mitte"), nördlich davon, mit reichem Ackerbau; 3) Skogsbygden ("Waldland"), im Norden, mit Viehzucht und Waldwirtschaft. Branntweinbrennereien und Kartoffelbau giebt es namentlich im westl. Teile. Vier Privateisenbahnen, mit einer Gesamtlänge von 115 km, durchziehen die Landschaft. Städte sind das feste Karlskrona, Sitz des Landeshauptmanns, Karls- ^[folgende Seite]