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Capella - Capita aut navim
Capella (in der Musik), s. A capella.
Capella, Antilope, s. Gemse.
Capella, lat. Schriftsteller, s. Martianus Capella.
Capellagebirge, s. Kapella.
Capellīni, Giovanni, ital. Geolog, geb. 23. Aug. 1833 zu Spezia, studierte zu Pisa Naturwissenschaften, bereiste 1859 - 60 Frankreich, England, die Schweiz und Deutschland und wurde dann Professor zu Genua, später zu Bologna, wo er ein geolog. Museum gründete. Als Präsident der ital. Naturforscherversammlung zu Spezia 1865 schuf C. den Internationalen Kongreß für Anthropologie und prähistor. Archäologie.
Capello, Bianca, s. Cappello.
Capello, Hermenegildo Augusto de Brito, portug. Afrikareisender, geb. 1839 in Lissabon, trat 1858 in den Dienst der königl. Marine und wurde 1880 Kapitän. Schon 1860 nahm er an einer Expedition nach der Kolonie Angola (westl. Centralafrika) teil. Von 1877 an war Ivens sein unzertrennlicher Gefährte. Mit ihm stellte er sich unter die Führung von Serpa Pinto, welcher den Kontinent von Angola bis Natal 1877/79 durchquerte. Doch schon im Mai 1878 trennten sich beide von jenem in Bihé; sie wandten sich nach Nordosten, erforschten das Quellgebiet des Kuango in Kioko und verfolgten dessen Lauf bis Tembo Aluma (7° 40' südl. Br.). Zur Umkehr nach Malansche gezwungen, unternahmen sie später einen erneuten Vorstoß nach Norden und entdeckten an Stelle des sagenhaften großen Aquilondasees eine Reihe kleinerer Wasserflächen in einem weit ausgedehnten sumpfigen Terrain. Am 11. März 1884 brachen sie von Mossamedes (an der Westküste Angolas) zu ihrer epochemachenden Durchquerung des Kontinents auf. Sie überschritten in Amboella den Oberlauf der Flüsse Kubango und Kuando und erreichten bei Libonta den Sambesi, den sie aufwärts bis zur Mündung des Kabompo verfolgten. Von hier aus durchforschten sie die Wasserscheide zwischen dem Sambesi und Lualaba, durchzogen den südl. Teil von Msidis Reich (Garanganse) und gelangten nach Süden sich wendend wieder an die Ufer des Sambesi, westlich von Sumbo. Im Mai 1885 trafen sie an der Küste des Indischen Oceans, in Quelimane, ein. C. veröffentlichte mit Ivens "De Benguella as terras de Jacca" (Lissab. 1881) und "De Angola á Contra-Costa" (ebd. 1886).
Cape May (spr. kehp meh) oder Cape Island City, besuchter Seebadeort im County gleichen Namens des nordamerik. Staates Neujersey, liegt auf der südlichsten Spitze des Staates, am Eingang der Delawarebai, ist mit Philadelphia durch Eisenbahn und im Sommer durch Dampfer verbunden, hat etwa (1890) 2136 E., eine Anzahl sehr großer Hotels und schöne Landhäuser. Der Strand ist 8 km lang. Der Hauptvergnügungsort der Badewelt ist das etwa 3 km nördlich gelegene Cold Spring.
Cape of Good Hope (engl., spr. kehp ŏf gudd hohp), Kap der Guten Hoffnung, s. Kapkolonie.
Cape Race (spr. kehp rehß), s. Kap Race.
Capern, Edward, engl. Volksdichter, geb. 29. Jan. 1819 zu Tiverton, war lange Landbriefträger zu Bideford in Nord-Devonshire, bis ihm Gönner, besonders Landor, eine Pension von 40 Pfd. St. aus der Civilliste verschafften und er sich nach Harbourne bei Birmingham zurückzog. Seine "Poems" (hg. von Rock), die reiche Anlage für volkstümliche Naturlyrik zeigen, erschienen 1856 und erlebten schnell mehrere Auflagen. Es folgten "Ballads and songs" (1858), "Wayside warbles" (1865; 2. Aufl. 1870), "Sun-gleams and shadows" (1881). C.s Versbau ist leicht und melodisch; mehrere Lieder komponierte er selbst. Zu seinen besten Schöpfungen gehören "The dinner bell" und "Rosa Bright", auch "The old gray thrush" und "My Barton home". - Vgl. Ormond, Recollections of E. C. (Bristol 1860).
Cape-sheep (engl., spr. kehp schihp), s. Albatros.
Capet, s. Hugo Capet und Kapetinger.
Cape Town (spr. kehp taun), s. Kapstadt.
Cap Haïti oder Cap Haïtien (spr. aïtĭäng), Stadt auf Haïti, s. Le Cap Haïti.
Capillargefäße, s. Haargefäße.
Capillarität, s. Kapillarität,
Capĭo (lat.), Inbeschlagnahme, Erwerb. Usu capio oder auch capio longa possessione, soviel wie Ersitzung (s. d.). Mortis causa capio ist ein Vorteil, welchen jemand durch den Tod eines andern oder durch den Umstand erhält, daß dieser beerbt wird, nur nicht die Erbschaft selbst oder das Vermächtnis: also z. B. eine Schenkung von Todes wegen, Zuwendung in einer Bedingung (wenn Müller seinen Bruder studieren läßt, soll er mein Haus als Vermächtnis erhalten, das ist ein mortis causa capio für den Bruder). Pignoris capio, die Auspfändung bei den Römern.
Capistrānus, Johs., der Heilige, Kreuzprediger gegen Ketzer und Türken, geb. 24. Juni 1386 zu Capistrano in den Abruzzen, war anfangs Jurist und Assessor des Kriminalhofs zu Neapel, trat im 30. Jahre in den Franziskanerorden und machte sich bald durch Sittenstrenge und Eifer gegen die sektiererischen Fraticellen in Oberitalien bekannt. Er erhielt deshalb seit 1426 von den Päpsten den Auftrag, sich ganz der Ausrottung des Sektenwesens zu widmen. Nachdem er mit Bernhardin (s. d.) von Siena innerhalb seines Ordens den Nebenzweig der Franziskaner strengerer Observanz gestiftet und 1444 ihr Generalvikar geworden war, ernannte ihn Nikolaus V. 1450 zu seinem Legaten in Deutschland, um den hussitischen Ketzereien ein Ende zu machen und die Deutschen zu einem Kreuzzuge gegen die Türken zu bewegen. Obgleich nur der lat. Sprache mächtig, erregte er überall die größte Begeisterung. In Mähren predigte er mit Erfolg gegen die Hussiten, während in Böhmen der Statthalter Georg Podiebrad und der Erzbischof Rokyczana ihn zur Flucht zwangen. Hierauf ging er 1453 nach Breslau, wo er 40 Juden verbrennen ließ. Ähnliche Grausamkeiten verübte er an andern Orten Schlesiens und später in Krakau. Da sein Bestreben, die deutschen Fürsten zu einem Kreuzzuge gegen die Türken zu bewegen, vergebens war, sammelte er auf eigene Hand ein Kreuzheer von 60000 Mann, führte es nach Ungarn und half wesentlich zur Entsetzung Belgrads von den Türken 21. Juli 1456. Infolge der Anstrengungen starb er kurz nachher im Franziskanerkloster zu Illock 23. Okt. 1456. Durch Alexander VIII. wurde er 1690 zum Heiligen erhoben und der 23. Okt. zu seinem Festtage geweiht.
Capistrum (lat.), Halfterbinde, ein Bindenverband zur Befestigung von Verbandstücken an den untern Teilen des Gesichts.
Capĭta, Mehrzahl von Caput (s. d.).
Capĭta aut navim (lat., "Köpfe oder Schiff"), ein im alten Rom gebräuchliches Spiel, bei dem
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