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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

Schlagworte auf dieser Seite: Ceará; Cearawachs; Cebes; Cebu; Cebus; Ceccano; Cecchi; Cecchi; Cecco d'Ascŏli; Cech; Hauptstadt; Staat

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Ceara - Cech

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Ceanōthus'

verwendet, seine Wurzeln liefern eine nankinggelbe Farbe und werden auch arzneilich verwendet. Die meisten übrigen Arten können nur im Kalthause gezogen oder müssen wenigstens im Orangeriehause überwintert werden. Sie verlangen Heideerde und lassen sich durch Samen oder Pfropfen vermehren.

Ceará oder Ciará .

1) Staat der Vereinigten Staaten von Brasilien, an der nordöstl. Küste, hat 104250 qkm und (1888) 952625 E. C. zerfällt in drei natürliche Gebiete, einen fast durchweg sandigen Küstenrand ( Beira mar ), eine fruchtbare und bewaldete Region ( Montuoso ) der besonders für Kaffeebau geeigneten Bergabhänge, und das innere Hochland ( Sertão ), das, in der trocknen Jahreszeit ganz wasserlos, nur Viehzucht gestattet. Den Kern des aus Gneis und Granit bestehenden Gebirgssystems bilden auf der Westgrenze die Serra Grande, die Serrania und die Serra Araripe, von denen sich andere Züge (bis 1000 m), wie die Serra Boticario und Serra do Machado, ins Innere hineinziehen. Das Klima ist sehr heiß, aber durch regelmäßige Seewinde gemildert; oft herrschen Regenmangel und Dürren ( Seccas ). Außer dem 600 km langen Jaguaribe sind mehrere Küstenflüsse vorhanden. An nutzbaren Mineralien findet sich Marmor und Kupfer. Ackerbau wird in den durch die Flußüberschwemmungen bisweilen befruchteten Campos getrieben. Mais gedeiht vortrefflich, ebenso Reis, Bohnen und Ananas; für die Ausfuhr baut man Baumwolle, Zuckerrohr und Kaffee, in größten Massen wachsen Wassermelonen und Kautschuk liefernde Pflanzen. Von Palmen besitzt C. nur einige wenige Gattungen, darunter Copernicia cerifera Mart. . in dichten Waldungen. In den Campos besteht Rindvieh-, Ziegen- und Schafzucht; Fleisch, Häute, Nutzholz und Wachs gelangen zur Ausfuhr. Die Einwohner sind wenig kultiviert, aber arbeitsam. Die einheimischen Indianerstämme (meist Christen) sind gesittet. —

2) C. ( Nova Braganca de C ., eigentlich nach dem stattlichen Fort Fortaleza de C. ), Hauptstadt des Staates C., südöstlich von der Mündung des Flüßchens C., in sandiger Ebene, an einer offenen Bucht westlich von dem Vorgebirge Mocuripe, ist 1611 gegründet, regelmäßig gebaut, mit Baturité durch eine 111 km lange Staatsbahn verbunden und hat etwa 30000 E. Der Hafen versandet mehr und mehr, dennoch verspricht C. der Haupthandelsplatz der Nordostküste Brasiliens zu werden und führt Baumwolle, Zucker, Kaffee, Häute und Kautschuk aus.

Cearawachs, soviel wie Carnaubawachs.

Cebes (grch. Kebes) von Theben, ein Schüler des Sokrates; Plato erwähnt ihn im «Phädon» unter denen, die beim Hinscheiden des Sokrates zugegen waren. Er schrieb drei philos. Gespräche: «Hebdome», «Phrynichos» und «Pinar» (d. i. das Gemälde). Eine Schrift mit letzterm Titel, die ein allegorisches Gemälde des menschlichen Lebens in Platonisch-Pythagoreischem Geiste enthält, ist auf uns gekommen, ihre Echtheit jedoch ohne Zweifel mit Recht bestritten worden; sie rührt vielleicht von einem Stoiker gleichen Namens aus Kyzikos her, der im 2. Jahrh, lebte, es kann aber auch ein anonymer Autor (der vor Lucian lebte) nur die Maske des aus Plato bekannten C. angenommen haben. Von den bedeutendern Ausgaben sind die von Schweighäuser (Straßb. 1806), Korais (zusammen mit Arrians «Handbuch», Par. 1826), Dübner (zusammen mit den Schriften von Marcus Antoninus, ↔ Arrians epiktetischen Schriften u. a., Par. 1841), Drosihn (Lpz. 1871) und zuletzt Fr. Kraus (Wien 1882) hervorzuheben. Eine deutsche Übersetzung lieferte Conz (Stuttg. 1864). — Vgl. Schaber, über das Gemälde des C. (Konstanz 1862), Drosihn, Die Zeit des Pinax (Neustettin 1873) und C. Prächter, Cebetis tabula quanam aetate conscripta esse videatur (Marburg 1885).

Cebu, Insel, s. Zebu.

Cebus, s. Rollschwanzaffen.

Ceccano (spr. tscheckahno), Stadt im Kreis Frosinone der ital. Provinz Rom, rechts vom Sacco, an der Linie Rom-Neapel des Mittelmeernetzes, hat (1881) 7256 E., Oliven- und Weinbau sowie zahlreiche Reste des röm. Fabrateria vetus.

Cecchi (spr. tschecki), Antonio, ital. Forschungsreisender, geb. 18. Jan. 1849 zu Pesaro, erhielt seine Ausbildung dort sowie in Triest und Venedig, wo er den Grad des Capitano di lungo corso und die goldene Medaille erwarb. Er beteiligte sich an der Expedition, welche die Italienische Geographische Gesellschaft 1877 nach Abessinien sendete und kehrte 1882 nach Überstehung vieler Gefahren zurück. Im Jan. 1885 begleitete er die erste ital. Militärerpedition nach Massaua und ging März desselben Jahres nach Sansibar mit dem Auftrag, einen Schiffs- und Handelsvertrag mit dem Sultan abzuschließen und die Hauptorte der Suaheliküste, wie die Jubmündung zu besuchen. Im Nov. 1885 kehrte er nach Italien zurück und wurde zum ital. Generalkonsul in Aden ernannt. C. schrieb: «Da Zeila alle frontiere del Caffa» (3 Bde., Rom 1887; deutsch u. d. T. «Fünf Jahre in Ostafrika», Lpz. 1888) und «L'Abissinia settentrionale» (Mail. 1887).

Cecchi (fpr. tsckecki), Giammaria, ital. Lustspieldichter, geb. 14. April 1518 zu Florenz, war Notar in feiner Vaterstadt, wo er 28. Okt. 1587 starb. Er entwickelte auf dem Gebiete der Komödie eine große Fruchtbarkeit und fand allgemeinen Beifall bei seinen Mitbürgern, da er, wie wenige, ihre Sitten und Sprache wiedergab. Außer Lustspielen in Vers und Prosa schrieb er auch volksmäßige Farcen und geistliche Schauspiele («Rappresentazioni»), denen er geschickt Züge der Komödie beimischte. Eine Sammlung seiner «Commedie» erschien Mailand (2 Bde.) 1850, eine andere gab Tortoli (Flor. 1855), die beste, 12 Stücke umfassend, G. Milanesi (2 Bde., ebd. 1856) heraus. Sein berühmtestes Lustspiel «L'assinolo» erschien auch Mailand 1863 (in der «Bibliotheca Rara»); viele Stücke sind noch ungedruckt.

Cecco d'Ascŏli (spr. tschecko), s. Ascoli, Cecco d'.

Cech (spr. tschech), Svatopluk, czech. Dichter, geb. 21. Febr. 1846 zu Ostředek bei Beneschau, studierte in Prag Rechtswissenschaft, bereiste 1874 das südl. Rußland, die Krim und den Kaukasus («Reiseskizzen», «Erinnerungen»), 1882 Dänemark und Deutschland, und ist seit 1879 Mitredacteur der «Květy». C. ist der Hauptvertreter der nationalen Richtung in der Poesie und zeichnet sich besonders im Epos aus. 1874 erschienen seine «Básně» (Gedichte), enthaltend die größern Dichtungen «Anděl» (Der Engel), «Snové» (Die Träume), «Adamité» (Adamiten), denen die «Nová sbirka» (Neue Sammlung) folgten, enthaltend: «Evropa» (Europa), «Ve stinn lipy» (Im Schatten der Linde; deutsch von Gregory, Lpz. 1892), «Čerkes» (Der Tscherkesse) u. a. Dann folgte: «Petrkliče» (Himmelsschlüssel, 1883; deutsch von Z. Fur-Jelensky, Wien 1892), «Slavia» (1884), «Dagmar» (1885) u.a., "Morgenlieder" (1887),

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 17.

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