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Ceara - Cech
Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Ceanōthus'
verwendet, seine Wurzeln liefern eine nankinggelbe
Farbe und werden auch arzneilich verwendet. Die
meisten übrigen Arten können nur im Kalthause
gezogen oder müssen wenigstens im Orangeriehause
überwintert werden. Sie verlangen Heideerde und
lassen sich
durch Samen oder Pfropfen vermehren.
Ceará
oder
Ciará
.
1)
Staat
der Vereinigten
Staaten von Brasilien, an der nordöstl. Küste, hat
104250 qkm und (1888) 952625 E. C. zerfällt in
drei natürliche Gebiete, einen fast
durchweg sandigen
Küstenrand (
Beira mar
), eine fruchtbare und bewaldete Region (
Montuoso
) der besonders für
Kaffeebau geeigneten Bergabhänge, und das innere
Hochland (
Sertão
), das, in der trocknen Jahreszeit
ganz wasserlos, nur Viehzucht gestattet. Den Kern
des aus Gneis und Granit bestehenden Gebirgssystems bilden auf der
Westgrenze die Serra Grande,
die Serrania und die Serra Araripe, von denen
sich andere Züge (bis 1000 m), wie die Serra Boticario und Serra do Machado, ins
Innere hineinziehen.
Das Klima ist sehr heiß, aber durch regelmäßige Seewinde gemildert; oft herrschen Regenmangel und Dürren (
Seccas
). Außer dem 600 km
langen Jaguaribe sind mehrere Küstenflüsse vorhanden. An nutzbaren Mineralien findet sich Marmor und Kupfer. Ackerbau wird in den durch
die Flußüberschwemmungen bisweilen befruchteten
Campos getrieben. Mais gedeiht vortrefflich, ebenso
Reis, Bohnen und Ananas; für die Ausfuhr baut
man
Baumwolle, Zuckerrohr und Kaffee, in größten
Massen wachsen Wassermelonen und Kautschuk liefernde Pflanzen. Von Palmen besitzt C. nur einige
wenige
Gattungen, darunter
Copernicia cerifera Mart.
. in dichten Waldungen.
In den Campos besteht Rindvieh-, Ziegen- und Schafzucht; Fleisch,
Häute, Nutzholz und Wachs gelangen zur Ausfuhr.
Die Einwohner sind wenig kultiviert, aber
arbeitsam. Die einheimischen Indianerstämme (meist Christen) sind gesittet. —
2) C. (
Nova Braganca
de C
., eigentlich nach dem stattlichen Fort
Fortaleza de C.
),
Hauptstadt
des Staates C., südöstlich
von der Mündung des Flüßchens C., in sandiger
Ebene, an einer offenen Bucht westlich von dem Vorgebirge Mocuripe, ist 1611
gegründet, regelmäßig
gebaut, mit Baturité durch eine 111 km lange
Staatsbahn verbunden und hat etwa 30000 E.
Der Hafen versandet mehr und mehr, dennoch
verspricht C. der Haupthandelsplatz der Nordostküste
Brasiliens zu werden und führt Baumwolle, Zucker, Kaffee, Häute und Kautschuk aus.
Cearawachs, soviel wie Carnaubawachs.
Cebes (grch. Kebes) von Theben, ein Schüler
des Sokrates; Plato erwähnt ihn im «Phädon»
unter denen, die beim Hinscheiden des Sokrates zugegen waren. Er
schrieb drei philos. Gespräche: «Hebdome», «Phrynichos» und «Pinar» (d. i. das Gemälde). Eine Schrift mit letzterm Titel, die ein
allegorisches Gemälde des menschlichen Lebens in
Platonisch-Pythagoreischem Geiste enthält, ist auf
uns gekommen, ihre Echtheit jedoch ohne Zweifel
mit Recht bestritten worden; sie
rührt vielleicht von
einem Stoiker gleichen Namens aus Kyzikos her,
der im 2. Jahrh, lebte, es kann aber auch ein anonymer Autor (der vor Lucian lebte) nur
die Maske des aus Plato bekannten C. angenommen haben.
Von den bedeutendern Ausgaben sind die von
Schweighäuser (Straßb. 1806), Korais (zusammen
mit Arrians «Handbuch», Par. 1826), Dübner (zusammen mit den Schriften von Marcus Antoninus,
↔
Arrians epiktetischen Schriften u. a., Par. 1841),
Drosihn (Lpz. 1871) und zuletzt Fr. Kraus (Wien
1882) hervorzuheben. Eine deutsche Übersetzung
lieferte Conz (Stuttg. 1864). — Vgl. Schaber, über
das Gemälde des C. (Konstanz 1862), Drosihn, Die
Zeit des Pinax (Neustettin 1873) und C. Prächter,
Cebetis tabula quanam aetate conscripta esse videatur (Marburg 1885).
Ceccano (spr. tscheckahno), Stadt im Kreis Frosinone der ital. Provinz Rom, rechts vom Sacco,
an der Linie Rom-Neapel des Mittelmeernetzes, hat
(1881) 7256 E., Oliven- und Weinbau sowie zahlreiche Reste des röm. Fabrateria vetus.
Cecchi (spr. tschecki), Antonio, ital. Forschungsreisender, geb. 18. Jan. 1849 zu Pesaro, erhielt seine
Ausbildung dort sowie in Triest und
Venedig, wo er den Grad des Capitano di lungo corso und die
goldene Medaille erwarb. Er beteiligte sich an der
Expedition, welche die Italienische
Geographische Gesellschaft 1877 nach Abessinien sendete und kehrte
1882 nach Überstehung vieler Gefahren zurück. Im
Jan. 1885 begleitete er die erste ital.
Militärerpedition nach Massaua und ging März desselben Jahres
nach Sansibar mit dem Auftrag, einen Schiffs- und
Handelsvertrag mit dem Sultan abzuschließen
und die Hauptorte der Suaheliküste, wie die Jubmündung zu besuchen. Im Nov. 1885 kehrte er nach
Italien zurück und wurde zum ital. Generalkonsul
in Aden ernannt. C. schrieb: «Da Zeila alle frontiere del Caffa» (3 Bde., Rom 1887; deutsch u. d. T.
«Fünf Jahre in Ostafrika», Lpz. 1888) und «L'Abissinia settentrionale» (Mail. 1887).
Cecchi (fpr. tsckecki), Giammaria, ital. Lustspieldichter, geb. 14. April 1518 zu Florenz, war Notar
in feiner Vaterstadt, wo er 28. Okt. 1587 starb. Er
entwickelte auf dem Gebiete der Komödie eine große
Fruchtbarkeit und fand allgemeinen Beifall bei seinen Mitbürgern, da er, wie wenige, ihre
Sitten und Sprache wiedergab. Außer Lustspielen in Vers und
Prosa schrieb er auch volksmäßige Farcen und geistliche Schauspiele («Rappresentazioni»), denen
er geschickt Züge der Komödie beimischte. Eine Sammlung seiner «Commedie» erschien Mailand (2 Bde.)
1850, eine andere gab Tortoli (Flor. 1855), die
beste, 12 Stücke umfassend, G. Milanesi (2 Bde., ebd. 1856)
heraus. Sein berühmtestes Lustspiel «L'assinolo»
erschien auch Mailand 1863 (in der «Bibliotheca Rara»); viele Stücke sind noch ungedruckt.
Cecco d'Ascŏli (spr. tschecko), s. Ascoli, Cecco d'.
Cech (spr. tschech), Svatopluk, czech. Dichter, geb.
21. Febr. 1846 zu Ostředek bei Beneschau, studierte
in Prag Rechtswissenschaft, bereiste 1874
das südl. Rußland, die Krim und den Kaukasus («Reiseskizzen»,
«Erinnerungen»), 1882 Dänemark und Deutschland,
und ist seit 1879 Mitredacteur der «Květy».
C. ist der Hauptvertreter der nationalen Richtung in der
Poesie und zeichnet sich besonders im Epos aus.
1874 erschienen seine «Básně» (Gedichte), enthaltend
die größern Dichtungen «Anděl» (Der Engel), «Snové» (Die Träume), «Adamité» (Adamiten), denen die «Nová sbirka» (Neue Sammlung)
folgten, enthaltend: «Evropa» (Europa),
«Ve stinn lipy» (Im Schatten der Linde; deutsch von Gregory,
Lpz. 1892), «Čerkes» (Der Tscherkesse) u. a. Dann
folgte: «Petrkliče» (Himmelsschlüssel, 1883; deutsch
von Z. Fur-Jelensky, Wien 1892), «Slavia» (1884),
«Dagmar» (1885) u.a., "Morgenlieder" (1887),
Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 17.
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