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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Chicago-Rock-Island- und Pacific-Eisenbahn - Chickasaw
kehrs. Die gesamte Betriebseinnahme betrug (1890)
26 405 707 Doll., die Ausgaben beliefen sich auf
17 173 097 Doll. (65,04 Proz. der Einnahmen).
Ehicaao Nock-Island und Pacific-Gifen-
bahn, s. Amerika (Bd. 1, S. 520 n. 52 l).
Chicago-St. Paul-Minneapolis- und
Omaha-Eisenbahn, s. Chicago- und North-
western-Eisenbahn.
Chicago- und Northwestern-Eisenbahn,
eine der größten Eisenbahnen der Vereinigten
Staaten von Amerika (s. d., Verkehrswesen). Die
.Hauptbahn von Chicago nach Omaha hat eine Länge
von 792 km, das ganze Netz, im N. bis zum Oberen
See, im W. bis Pierre in Süd-Dakota reichend, eine
Ausdehnung von 6838 km (1. Juni 1890). An Be-
triebsmitteln waren 806 Lokomotiven und 26 942
Wagen vorhanden. Nach Abzug der Ausgaben von
17405105 Doll. blieb ein Überschuß von 9 759732
Doll. Die Gesellschaft ist außerdem infolge Erwerbs
von Aktien an mehrern Eisenbahnen beteiligt, unter
denen die bedeutendste die Chicago-St.Paul-Minnea-
polis- und Omaha-Eisenbahn ist. Dieselbe hatte
1. Jan. 1891 eine Vetriebslänge von 2243 km und
beförderte 1890 bei einem Vetriebsmittelbestande
von 235 Lokomotiven und 7899 Wagen 1433795
Personen und 3036456 t Güter, wofür eine Ge-
samteinnahme von 6848320 Doll. erzielt wurde.
Nach Abzug der Betriebsausgaben verblieb ein Über-
schuh von 2059751 Doll., der sich durch andere Ein-
nahmen noch um 586785 Doll. erhöhte.
Chicane (frz.), s. Schikane.
Ghicarot, roter Farbstoff, s. I^nonia.
Ehicha (span., spr. tschitscha), in Südamerika
Bezeichnung für die aus Pflanzen (Mais, Reis,
Palmenfrüchten u. s. w.) durch Gärung gewonnenen
berauschenden Getränke.
Ehichen-Itza (spr. tschitschen"), eine der an-
sehnlichsten Ruinenstädte des alten ^ncatan, im
östl. Teil der .Halbinsel südlich der Straße von Iza-
mal nach Valladolid gelegen. In Jahren der Dürre
brachte man hier den Negengottheiten kostbare Steine
und Kinder als Opfer dar, die von einem kleinen,
am obern Rande der einschließenden Felswand ge-
legenen Tempel aus ins Wasser gestürzt wurden.
Die Ruinen bedecken setzt eine Fläche von nahezu
einer Meile im Umkreis. Zu den hervorragendsten
Gebäuden gehört das sog. Haus der Nonnen, dav
schloß und das Chichanchob, auch das Gefängnis
genannt, die im Charakter nicht wesentlich von
denen der andern yucatanischen Städte (s. Urmal)
abweichen.
Chichester (spr. tschitscheßt'r; lat. ^88^ ca-
8ti-liin), Municipalstadt, Parlamentsborough und
Bischofssitz in der engl. Grafschaft Sussex, 23 km
un O. von Portsmouth, zwischen den Hügeln der
Eouthdowns, am Lavant, hat (1891) 7842 E.,
Reste früherer Mauern und, ähnlich wie Chester, 4 sich
rechtwinklig an dem 1500 errichteten Marktkreuz
schneidende Hauptstraßen, eine großartige, 1114-
1336 im got.-sächs. Stil errichtete'fünfschiffige Kathe-
drale St. Peter, 125 m lang, mit sehr schönen Glas-
gemälden, Denkmälern und sächs. Skulpturen, ein
im 12. Jahrh, begründetes St. Mary-Hospital, eine
Philosophische Gesellschaft mit Museum, ein theol.
und ein Lehrerseminar und eine Lateinschule; sowie
Handel mit landwirtschaftlichen Prodnkten nach
Portsmouth. In der Nähe (5 Km) Goodwood-
Park mit prachtvollem Schloß des Herzogs von
Richmond. - (5., das NßZinim der Römer, wurde im
5. Jahrh, von Ella zerstört, aber von dessen Sohn
Cissa, König von Sussex, wieder aufgebaut und nach
ihm Cifsanceaster genannt. Während der Hept-
archie ein bedeutender Ört, sank C. später, bis es unter
Wilhelm dem Eroberer 1070 Bischofssitz ward. Spä-
ter war es Hauptstadt der Graffchaft Sussex.
Chichimeca (spr. tschitschi-) nannten die Mexi-
kaner die kriegerischen, von der Jagd lebenden
Stämme des Nordens und des Westens. Die Mexi-
kaner selbst wollten aus diesen Gegenden in ihren
nachmaligen Wohnsitz gelangt sein und rühmten
sick chichimekischer Abkunft. Chichimeken nannten
sich die Könige von Tercoco, und ebenso die Bevölke-
rung der Republiken Huexocinco und Tlaxcalla.
Chichimeten wurden auch die nahuatlakischen Er-
oberer genannt, die in das Küstenland von Vcra-
cruz vordrangen. Dagegen wird der Name aus-
drücklich nicht angewandt auf die verschiedenen
Stämme der Maya-Familie.
VKioKlN, s. (^8815.
Chickahomini (spr. tschicke-), Nebenfluß des Ia-
mes-Riverimnordamerik. Staate Virginien, bekannt
durch die Kämpfe im Mai und Juni 1862. Mac-
Clellan war nach Einnahme von Oorktown und Wil-
liamsburg mit einem Teile des Unionsheers auf das
nördl.Ufer gegangen, wurde, als der angeschwollene
Fluß die Brücken hinter ihm stark beschädigt hatte, von
den Konföderierten unter Johnstone 31. Mai und
1. Juni angegriffen und nnr durch rechtzeitige Heran-
ziehung frischer Truppen vor Vernichtung bewahrt.
Nach längerm Zögern beschloß MacClellan, die Stel-
lung am C. zu räumen, der konsöderierte General
Lee ließ jedoch drei seiner Divisionen auf das nördl.
Ufer übergehen und griff 26. Inni Mechanicsville an.
MacClellan suchte sich zu halten und seinen Train
auf das linke Ufer in Sicherheit zu bringen. Am
27. Juni wurden mehrere Korps des Unionsheers
mit 9000 Mann Verlust von den Konföderierten
unter Lee, zu denen General Iackfon gestoßen war,
znrückgeworfen, und erst die Nacht machte dem Kampfe
ein Ende. MacClellan fetzte in den folgenden Tagen
unter beständigem Gefecht den Rückzug nach dem
Iames-River fort. Die Konföderierten waren zwar
siegreich gewesen, konnten aber infolge ihrer schweren
Verluste den Ersolg nicht ansbeuten.
Ehickamauga(spr. tschickemähge), kleiner Neben-
fluß des Tennessee im nordamerik. Staate Tennessee,
geschichtlich bekannt durch die Schlacht am 19. und
20. Sept. 1863. General Rosecrans hatte das ton-
föderierteHeerunterBragg zurückgedrängt und Chat-
tanooga 9. Sept. besetzt. Bragg kehrte mit Verstär-
kung zurück, besetzte die Höhen südlich und östlich von
Chattanooga und schlug die unvorsichtig vorgegan-
genen Gegner mit Verlust von 12000 Mann und
36 Geschützen bei C. 19. und 20. Sept. 1W3. Uv^ch die
Konföderierten hatten gegen 10000 Mann verloren.
Ehickasaw (spr. tschickescch) oder Shikasha,
eine den Choctaw verwandte Nation, wohnten zur
Zeit der Entdeckung im westl. Teile des Staates
Mississippi, im Quellgebiet des Mobileflusses. Sie
waren im vorigen Jahrhundert den Engländern zu-
gethan, haßten aber die Franzosen, mit denen sie
in einen Krieg verwickelt wurden (1736-40), der sie
teils vernichtete, teils aus ihren Wohnsitzen vertrieb.
1786 schlössen sie mit der Union ein Freundschafts-
bündnis. 1837 siedelten sie, zusammen mit den
Chottaw, nach dem Südwesten des Indianerterri-
toriums über. Ihre Beziehungen zu dieser Nation
wurden 1855 durch einen besondern Vertrag ge-
Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K anfznsnchen.