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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

Schlagworte auf dieser Seite: Cooper; Cooperative stores; Cooperberge; Cooper-Institute; Coorg; Coornhert

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Cooper (James Fenimore) – Coornhert

zum Baronet. Seit 1837 Leibarzt der Königin Victoria, starb er 12. Febr. 1841. C. hat sich um alle Teile der Chirurgie wesentlich verdient gemacht und zeichnete sich durch die Kühnheit seiner Operationen aus. Er hat die Magenpumpe in die Therapie eingeführt. Seine Hauptwerke sind die «Lectures on the principles and practice of surgery» (hg. von Tyrrell, 3 Bde., Lond. 1824‒27 u. ö.; später hg. von Lee, 3 Bde., 1836‒41; deutsch von Burchard, 4 Hefte, Stuttg. 1844‒45; von Schütte, 4. Aufl., 3 Bde., Cass. 1856). – Vgl. B. Cooper, Life of Sir Astley C. (2 Bde., Lond. 1842).

Cooper (spr. kuhp’r), James Fenimore, amerik. Romanschriftsteller, geb. 15. Sept. 1789 zu Burlington (Neujersey), besuchte seit 1802 das Yale College zu New-Haven und trat 1805 aus Lust nach Abenteuern und Neigung zum Seeleben als Midshipman in die Marine ein. C. schied nach seiner Vermählung 1811 aus dem Seedienst, lebte vorübergehend in Westchester County, auf dem großen Gute seines Vaters zu Cooperstown und begann seine schriftstellerische Laufbahn mit dem Roman «Precaution» (Neuyork 1821). Dieser war ein bloßes Experiment und spielte in den C. gänzlich unbekannten engl. Gesellschaftskreisen; er erlangte zwar (1821) einen Nachdruck in England, war aber ohne Bedeutung und Erfolg. Sein auf Zureden seiner Freunde zu Ende geführter Roman «The Spy» (Neuyork 1821) begründete seinen Ruhm als «amerik. Walter Scott». In rascher Folge erschienen nun «The Pioneers, or the sources of Susquehanna» (1823), «The Pilot» (Jan. 1824, mit dem Datum 1823), «Lionel Lincoln, or the Leaguer of Boston» (1825) und «The Last of the Mohicans» (1826). Mit diesem Roman erreichte er (in Amerika und England) den Gipfel seines Ruhms; er gehört zur Reihe der «Leather-Stocking Tales» (Lederstrumpf-Erzählungen), welche ihrem Inhalt nach geordnet die folgenden Romane umfassen: 1) «The Deerslayer» (1841), 2) «The Last of the Mohicans» (1826), 3) «The Pathfinder» (1840), 4) «The Pioneers» (1823), 5) «The Prairie» (1827). 1826 ging C. mit seiner Familie nach Europa, wo er bis 1831 blieb und die Seegeschichten «The Red-Rover» (1828) und «The Water-Witch» (1830) schrieb, ferner «The Bravo» (1831) und «The Heidenmauer» (1832). Nach Amerika zurückgekehrt, lebte er auf dem väterlichen Landsitze, schrieb seine Reiseerinnerungen «Sketches of Switzerland» (1836), «Gleanings in Europe» (1837) u. s. w. und verfaßte noch eine ganze Reihe von Romanen, denen allerdings der Zauber seiner frühern Werke fehlt. Auch eine «History of the Navy of the U. S.» (1839) und «Lives of distinguished American Naval Officers» (1846) gehören jener letzten Periode in C.s Leben an. Er starb 14. Sept. 1851 auf seinem Landsitze zu Cooperstown. Eine vollständige Gesamtausgabe seiner «Works» erschien 1865 zu Neuyork in 32 Bänden; deutsch 258 Bdchn., Frankf. 1834‒50 und u. d. T. «Amerikanische Romane», 30 Bde., Stuttg. 1853‒54. – Vgl. The Chronicles of Cooperstown (1838 und erweitert 1862); Cullen Bryant, Memorial discourse on J. F. C. (1852); Coffin, The home of C. (1872); Lounsbury, J. F. C. (Bost. 1883).

Seine Tochter Susan Fenimore C., geb. 1813, gab mehrere Schriften heraus, die der Darstellung des Landlebens gewidmet sind und durch echtes Gefühl und Anmut des Stils ansprechen. Ihre Werke sind: «Rural hours» (Neuyork 1850), «Country rambles, or journal of a naturalist in England» (ebd. 1852), «Rhyme and reason of country life» (ebd. 1854), «Mount Vernon to the children of America» (ebd. 1858). Sie ist besonders angesehen wegen ihrer philanthropischen Gründungen in Cooperstown, wo sie ein Waisenhaus und eine Friendly Society ins Leben rief. ^[Spaltenwechsel]

Cooper (spr. kuhp’r), Peter, amerik. Industrieller und Philanthrop, geb. 12. Febr. 1791 in Neuyork, wuchs ohne Unterricht und in großer Armut auf, wurde Lehrling bei einem Uhrmacher, dann Wagenmacher und gründete schließlich eine Leimfabrik, mit der er sich ein bedeutendes Vermögen erwarb. 1830 errichtete er ausgedehnte Eisenwerke in Canton bei Baltimore. Bald darauf gründete er ein Walz- und Drahtziehwerk in Neuyork, wo er zuerst Anthracitkohle zum Puddeln des Eisens verwandte. 1845 siedelte er nach Trenton (Neujersey) über und stellte hier Schienen wie auch Balken zu feuerfesten Häusern her. Durch alle diese Unternehmungen zum reichen Manne geworden, stellte er sich die Aufgabe, die arbeitenden Klassen besser zu bilden und zu erziehen. Zu diesem Zwecke gab er 800000 Doll. zum Bau des nach ihm benannten und in Neuyork erbauten Cooper-Institute her, in welchem freier Unterricht, besonders in den technischen Wissenschaften, erteilt wird. Dasselbe enthält unter anderm Lesesäle, Sammlungen von Modellen für Erfinder, ein chem. Laboratorium, ein physik. Kabinett, eine Schule für Telegraphie, wo auch Frauen unentgeltlichen Unterricht empfangen, eine Schule für Photographen und eine für Holzschneider. Die Einnahmen des prächtigen Gebäudes aus Mieten u. s. w. dienen zum Unterhalt der Schulen. C. wurde 1876 von der National Independent Party als Präsidentschaftskandidat aufgestellt. Er starb 4. April 1883 zu Neuyork. Seine Reden erschienen u. d. T. «Ideas for a science of good government, in addresses, letters and articles on a strictly national currency, tariff and civil service» (Neuyork 1883).

Cooper (spr. kuhp’r), Thomas, engl. Maler, geb. 26. Sept. 1803 in Canterbury, studierte in Brüssel bei Verboeckhoven und entwickelte dort an den Meisterwerken der Vlämischen Schule sein Talent für Landschafts- und Tiermalerei. Nach der Revolution von 1830 kehrte er nach England zurück und ward seitdem geschätzt wegen seiner Landschafts- und Tierbilder. Eins der besten ist: Der Abend an der Tränke (1842). 1866 wurde er Mitglied der Akademie. Er veröffentlichte u. a.: «Drawingbook of animals and rustic groups, drawn from nature» (Lond. 1858) und eine Selbstbiographie: «My life» (2 Bde., ebd. 1891).

Cooperative stores (spr. koópp’rehtiw stohrs) nennt man in England die Magazine und Läden der Konsumvereine (s. d.), die teilweise, wie z. B. die der Civil service supply Association, gegründet 1866, oder die der Army and Navy Cooperative Society, 1872 gegründet, in großartigem Maßstabe angelegt sind.

Cooperberge (spr. kuhp’r-) oder Kuperberge, anscheinend vulkanischer Gebirgszug in Kaiser-Wilhelms-Land, an der Westküste des Huongolfs.

Cooper-Institute, s. Cooper, Peter.

Coorg, s. Kurg.

Coornhert, Dirck Volckertszoon, niederländ. Gelehrter, geb. 1522 zu Amsterdam, war seit 1561