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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

Schlagworte auf dieser Seite: Coyáng; Coyōte; Coypel; Coypu; Coyzevox; cr.; Cr; C. R.

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Coyang – C. R.

Coyáng oder Koyang, Koyān; span. Cabān oder Cavān; niederländ. Koijan, ein großes Gewicht oder Maß, besonders für Getreide und Salz. 1) Auf Java. Das C. der Stadt Batavia begreift 27 dortige Pikuls oder 3375 alte holländ. Troypfund = 1661,066 kg; das C. von Cheribon und Surabaja 30 (solche, also batavische oder javanische) Pikuls oder 3750 holländ. Troypfund = 1845,629 kg (in Cheribon heißen ⅔ C. ein Tiayang); das C. von Samarang 28 Pikuls oder 3500 holländ. Troypfund = 1722,587 kg; das C. von Bantam 64 Pikuls oder 8000 holländ. Troypfund = 3937,342 kg. 2) Auf Sumatra, auch für flüssige Waren üblich. Das C. von Benkulen ist ein Maß von 11,36 engl. Imperial-Quarters = 33 hl. Das C. von Natal ist = 18,16 engl. Imperial-Quarters = 52,8 hl. Das C. von Padang (für Salz) begreift 3750 holländ. Troypfund = 1845,629 kg (wie in Cheribon und Surabaja, s. oben). Das C. von Atschin für Getreide und Flüssigkeiten ist ein Maß von etwa 13⅓ hl. 3) Auf den Molukken. Das C. begreift 25 dortige Pikuls zu 100 Cätties Silbergewicht, demnach 3000 holländ. Troypfund (oder 24 batav. Pikuls) = 1476½ kg. 4) In Singapur. Das C. für Reis, Sago und Sesamsamen begreift 40 chines. Pikuls oder 5333⅓ engl. Handelspfund = 2419,161 kg, das C. für Salz 52 chines. Pikuls oder 6933⅓ engl. Handelspfund = 3144,909 kg. 5) Auf Pulo-Pinang ist das C ein Getreide-, Salz- und Flüssigkeitsmaß von 35,611 hl, das an Gewicht von Reis etwa 43, von Salz etwa 63 chines. Pikuls, also etwa = 2600,598 bez. 3810,178 kg enthält. 6) Auf den Philippinischen Inseln verkauft man Reis und überhaupt Getreide, sowie Kaffee und Kakao auch nach dem Maße Caban oder Cavan (ursprünglich dasselbe Wort wie C.) = 3,47 span.-castil. Kubikfuß, also 75,065 l. Das Gewicht des Caban an Reis wechselt zwischen 96 und 135 engl. Handelspfund, wird aber gewöhnlich zu etwa 124 solchen Pfund gerechnet = etwa 56¼ kg; an Weizen nimmt man als sein Gewicht 150, an Kaffee 52, an Kakao 83 span.-castil. Pfund (zu 460,093 g) an. 7) In Siam ist das C., Kwan oder Kiang (franz. Kïen), das Fuder, ein Maß für Getreide, Sesam und Salz, welches reichlich 10 hl und an Gewicht von ungeschältem Reis (Paddy) etwa 16, von geschältem aber etwa 22 chines. Pikuls, also etwa 967,664 bez. 1330,538 kg enthält. 8) In Bengalen ist das Kahun (engl. Khahoon, im Grunde das nämliche Wort wie C.) ein Gewicht für Getreide von 40 Faktorei-Maunds oder 2986⅔ engl. Handelspfund = 1354,730 kg.

Coyōte, s. Hunde.

Coypel (spr. kŏappéll), franz. Malerfamilie. – Noël C., geb. 25. Dez. 1628 zu Paris, bildete sich namentlich an N. Poussins und Lesueurs Werken, wurde viel von Ludwig ⅩⅣ. beschäftigt und 1663 in die Akademie aufgenommen. Dann übertrug man ihm die Malereien im alten Louvre, nach den Kartons von Lebrun, und die in den Tuilerien, nach deren Vollendung ihn der König zum Direktor der franz. Akademie in Rom ernannte. Später kehrte C. nach Paris zurück, wurde 1695 Direktor der Pariser Akademie und begann noch in seinem 78. Jahre die große Kapelle des Hôtel des Invalides mit Fresken auszuschmücken, starb aber 21. Dez. 1707 während der Arbeit. C.s Werke sind akademisch richtig, aber wenig selbständig. Unter seine besten Gemälde zählt man: Die Marter des heil. Jakobus (in Notre Dame); Kains Brudermord, Die Dreieinigkeit und Die Empfängnis der heil. Jungfrau (im Hotel des Invalides). ^[Spaltenwechsel]

Antoine C., des vorigen Sohn, geb. 11. April 1661 zu Paris, lebte und lernte von seinem 11. Jahre an in Rom, wurde 1681 Mitglied der Akademie, später geadelt, Direktor der Akademie und 1716 erster Maler des Königs. Er starb 1. Jan. 1722 zu Paris. Er malte glatt und elegant, aber oberflächlich und unselbständig im Stile seiner Zeit. Der Louvre hat fünf Bilder von ihm, u. a.: Vertreibung der Athalie aus dem Tempel (1704), Rebekka und Elieser, Susanna von den beiden Alten verklagt (6 m lang). Im Museum zu Rennes befindet sich eine Auferstehung Christi, zu Montpellier: Tod der Dido. Er veröffentlichte «Discours prononcés dans les conférences de l’académie de le peinture» (Par. 1721). Auch hatte er bedeutenden Anteil an der «Histoire du roi Louis le Grand par les médailles» (ebd. 1691) und den «Médailles sur les principaux événements du règne de Louis le Grand» (ebd. 1702).

Noël Nicolas C., Stiefbruder des vorigen, gewöhnlich C. der Onkel genannt, geb. 18. Nov. 1692 zu Paris, gest. daselbst 14. Dez. 1734, hielt sich, dem herrschenden Geschmack entgegen, etwas mehr an die Nachahmung der Natur, fand aber weniger Beifall als die vorigen und erhielt erst 1720 eine Stelle in der Akademie. Für seine besten Arbeiten hielt man das Altarbild (Himmelfahrt Mariä) und das Deckenbild (Himmelsglorie) in der Kirche von St. Sauveur zu Paris; beide sind zerstört. Fünf mytholog. Bilder sind im Museum zu Compiègne.

Charles Antoine C., der Sohn Antoines, geb. 11. Juni 1694 zu Paris, folgte der Manier seines Vaters und fand reichen Beifall, da er dem Zeitgeschmack entgegenkam. C. wurde 1747 Direktor der Akademie und Hofmaler des Königs Ludwig ⅩⅤ. Er starb 14. Juni 1752. Seine Farbengebung ist grell, seine Gemälde sind blendende Farbenmassen ohne Einheit. Er stach viele Blätter eigener Erfindung und zeichnete für Gobelinfabrikation. Er hinterließ auch mehrere Lust- und Trauerspiele.

Coypu, s. Sumpfbiber und Affenfelle.

Coyzevox (spr. kŏas’wóckß), Antoine, franz. Bildhauer, geb. 29. Sept. 1640 zu Lyon, gest. 10. Okt. 1720 zu Paris, war Schüler von Lerambert und einer der vorzüglichsten Künstler unter Ludwig ⅩⅣ. Seine Figuren sind ausdrucks- und lebensvoll. Zu seinen schönsten Werken in Paris gehören: das Grabmal des Ministers Colbert in der Kirche St. Eustache, das Denkmal des Malers Lebrun in St. Roch, das Mausoleum des Kardinals Mazarin im Louvre, das Reiterstandbild Ludwigs ⅩⅣ. (1689) in Rennes, das zur Zeit der Revolution zerstört wurde. Im Tuileriengartön sind von seiner Hand: der flötenspielende Faun, die Flora, die Hamadryade, die Fama auf einem Flügelroß, der Merkur auf dem Pegasus. C. fertigte auch meisterhafte Büsten, z. B. von Richelieu, Bossuet, Lebrun und Mignard (im Louvre). – Vgl. Jouin, Antoine C., sa vie, son œuvre et ses contemporains (Par. 1883); Dunénieux, La sculpture et les sculpteurs français du Ⅻ<sup>e</sup> au ⅩⅨ<sup>e</sup> siècle. C. [1640‒1720] (ebd. 1882).

Cr, chem. Zeichen für Chrom.

cr., Abkürzung für currentis (lat., d. h. des laufenden, nämlich Monats oder Jahres).

C. R., in der internationalen Telegraphie Abkürzung für: Empfangsanzeige (frz.: accusé de réception) bezahlt.

^[Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.]