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Credner (Karl Aug.) – Creizenach (Michael)
lich beigetragen. Seine «Elemente der Geologie» (Lpz. 1872) erschienen 1891 in 7. Auflage.
Credner, Karl Aug., prot. Theolog, geb. 10. Jan. 1797 zu Waltershausen bei Gotha, studierte seit 1817 zu Jena und Breslau, habilitierte sich 1828 in Jena, wurde daselbst 1830 außerord. Professor und 1832 ord. Professor zu Gießen, wo er 16. Juli 1857 starb. Von den Arbeiten C.s sind hervorzuheben: «Der Prophet Joel übersetzt und erklärt» (Halle 1831), «Beiträge zur Einleitung in die biblischen Schriften» (2 Bde., ebd. 1832‒38), «Einleitung in das Neue Testament» (Bd. 1, ebd. 1836), «Das Neue Testament nach Zweck, Ursprung und Inhalt» (2 Bde., Gieß. 1841‒47), «Zur Geschichte des Kanons» (Halle 1847), «Geschichte des neutestamentlichen Kanons» (hg. von Volkmar, Berl. 1860). Der Ausbreitung des Jesuitismus in Hessen trat C. mit Energie entgegen und wurde dadurch in einen Broschürenkrieg verwickelt.
Credo (lat., «ich glaube»), das mit diesem Worte beginnende Apostolische Symbolum (s. d.), dann auch der dritte Teil der Musik bei der Messe (s. d.), dessen Text dasselbe enthält.
Credo quia absúrdum, «Ich glaube es, weil es widersinnig ist», gebildet nach einer Stelle in Tertullians Schrift: «Über das Fleisch Christi» (5), wo es heißt: «Et mortuus est Dei filius; prorsus credibile est, quia ineptum est» u. s. w. (Und gestorben ist Gottes Sohn; es ist ganz glaubwürdig, weil es ungereimt ist.)
Cree (spr. krih) oder Cnistenaux (Kinistinok), ein zu den Algonkin (s. d.) gehöriger Indianerstamm, zwischen Hudsonbai und den Rocky-Mountains wohnend. Sie selbst nennen sich Nebigaw-ok und zerfallen in die beiden großen Familien Maskutew-iginiw-ok oder Paskwâw-iginiw-ok, d. h. «Leute der Prairien», und Sakâw-iginiw-ok, «Leute des Waldes». Die erstern haben sich in die ehemals an Büffeln reichen Gebiete des nördl. Quellflusses des Saskatschewan gezogen, die vor ihnen dort ansässigen Schwarzfuß-Indianer nach Süden drängend. Es ist ein stolzer kriegerischer Stamm, der in Zelten und von der Büffeljagd lebte, jetzt aber, infolge des Verschwindens der Büffelherden, zum Teil zum Ackerbau sich hat bekehren müssen. Die Sakâw-iginiw-ok leben in Banden von drei bis vier Familien zerstreut in den Wäldern der östl. und nördl. Teile des Gebietes. Ihre Behausungen sind elende Rindenhütten. Ihren Unterhalt finden sie in der Jagd auf allerhand Pelztiere. – Die Sprache der C. ist im ganzen nordwestl. Canada weit verbreitet und wird namentlich auch von den Halbblut-Indianern des Manitoba-Gebietes mit Vorliebe gesprochen. Sie gehört zu den am besten bekannten von den Algonkinsprachen und der Indianersprachen überhaupt. – Vgl. Howse, A grammar of the C. language (Lond. 1844), und namentlich Lacombe, Grammaire de la langue des Cris (Montreal 1874) und desselben Dictionnaire de la langue des Cris (ebd. 1874).
Creek (engl., spr. krihk), m Nordamerika Name für kleine Flüsse und Bäche, die sich zu einem Hauptstrome vereinigen; in Surinam Name der Kanäle.
Creek (spr. krihk), der politisch bedeutendste unter den Indianerstämmen der südl. Union. Sie wohnten östlich von den Choltaw (s. d.) in den heutigen Staaten Alabama, Georgien und Florida. Den Namen C. erhielten sie von den Engländern, weil ihr Land von sehr vielen kleinen Bächen (engl. Creeks) durchschnitten war. Es ist dieser Name aber nur eine Wiedergabe des einheimischen Namens Maskoki (Muskogee, Muscogulgee), unter welchem diese Nation als ganze bekannt ist, und der ihnen, wie es scheint, von dem Algonkinstamme der Shawnee (Schawano) gegeben wurde. Sie zerfielen in zwei Stämme, von denen die Maskoki die Hauptrolle spielten; die südl. Abteilung bildeten die Seminolen, die aber als Stammflüchtlinge galten. Die Maskoki waren ein volksreicher Stamm, der sich durch materielle Kultur und durch eine feste polit. Organisation auszeichnete. Ihre Städte zerfielen in rote, von Kriegern bewohnte, und in weiße oder Friedensstädte, die als neutral betrachtet wurden und, wie es scheint, auch als Zufluchtsstätten für Verfolgte dienten. Die verschiedenen Stämme der Maskoki bildeten einen großen Bund, in den aber auch die Besiegten und sich unterwerfenden fremden Nationen aufgenommen wurden. Von den Weißen in einen Vernichtungskampf verwickelt, der mit abwechselndem Glücke von 1813 bis 1821 dauerte, wurden sie endlich durch mehrere Verträge gezwungen, ihr Land abzutreten, und 14. Febr. 1833 wurden ihnen Wohnsitze im Indianerterritorium auf der Nordseite des Canadianflusses neben den Choktaw und Chickasaw angewiesen. Dort leben sie jetzt als Ackerbauer und Viehzüchter und haben eine geschriebene Repräsentativverfassung, unter welcher auch ihr Häuptling gewählt wird. Nach dem Bürgerkriege schätzte man ihre Zahl auf 14396 Seelen. Vermehrt haben sie sich seitdem nicht. Die einzige Grammatik ihrer Sprache wurde 1860 von Buckner in Marion in Alabama herausgegeben. – Vgl. Gatschet, A migration legend of the Creek Indians (Philad. 1884 und St. Louis 1888). ^[Spaltenwechsel]
Creektown (spr. krihktaun), s. Calabar.
Creighton (spr. kreht’n), Mandell, engl. Geschichtschreiber, geb. 5. Juli 1843 zu Carlisle, wurde in Durham und Oxford gebildet, erhielt mehrere kirchliche Grade, wurde 1884 Professor der Kirchengeschichte in Cambridge und 1885 zugleich Kanonikus an der Kathedrale zu Worcester, 1891 Bischof von Peterborough. Er schrieb: «Primes of Roman history» (Lond. 1875), «The age of Elizabeth» (1876), «The life of Simon de Montfort» (1877), «Primes of English history» (1877), «Cardinal Wolsey» (1888). Sein Hauptwerk ist eine große «History of the Papacy during the period of the Reformation» (seit 1882, bisher 4 Bde.). Er gab 1886‒91 die «English Historical Review» heraus.
Creil (spr. krej), Hauptstadt des Kantons C. (180,03 qkm, 19 Gemeinden, 32379 E.) im Arrondissement Senlis des franz. Depart. Oise, an der Oise und an den Linien Paris-Compiegne, Paris-Ermont-C. (68 km), C.-Beauvais-Gournay (117 km) und Paris-Boulougne-Calais der Franz. Nordbahn, eine der verkehrsreichsten Stationen der Nordbahn (75‒80 Personenzüge und ebensoviel Güterzüge täglich), hat (1891) 8129, als Gemeinde 8183 E., Post, Telegraph, eine seltsame got. Kirche mit massigem Glockenturme (14. und 15. Jahrh.) auf einer Oise-Insel, wo sich in dem von König Karl Ⅴ. erbauten Schlosse gewöhnlich der wahnsinnige Karl Ⅵ. aufhielt, die Ruinen der alten Kollegiatkirche St. Evremont aus dem 12. Jahrh.; Steinbrüche, eine bedeutende Fayencefabrik (jährlich für 1 Mill. Frs. Ware), Glas- und Kesselfabriken. – C. (Credulium) bestand schon unter Dagobert Ⅰ.
Creizenach, Michael, jüd. Gelehrter, geb. 16. Mai 1789 in Mainz, war als Rabbiner bemüht, das jüd.
^[Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.]