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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Cureton - Currency
m den "lÜ0min6MI.ti0Q68 pililoloßÄe in Iionorkm
Nomill86iii" (Berl. 1877).
Cureton (spr.kjuhrt'n), William, engl. Orienta-
list, geb. 1808 zu Westbury in Shropshire, studierte
seit 1826 zu Oxford, erhielt 1832 die geistlichen
Weihen und wurde 1834 zum Unterbibliothekar der
Bodleianischen Bibliothek ernannt, 1837 an das
Britische Museum berufen und mit der Katalogi-
sierung der arab. Bücher und Handschriften beauf-
tragt. Der erste Band des Katalogs erschien 1846.
Seit 1847 war er Kaplan der Königin und wurde
1850 Kanonikus von Westminstcr und Pfarrer der
Lt. Margaretkirche. Er starb 17. Juni 1863. Am
meisten ist C. bekannt geworden als Herausgeber und
Bearbeiter einer Reihe für die Geschichte der ältern
christl. Kirche wichtiger syr. Schriftwerke aus einer
1841 vom Britischen Museum erworbenen ägypt.
Klostersammlung. C. veröffentlichte zuerst "Die alte
syr. Übersetzung der Briefe des Ignatius an Po-
lykarp, die Epheser und die Römer" (Lond. 1845), die
einen lebhaften Meinungsaustausch hervorrief. C.
beteiligte sich daran durch "Vwäieias lFua.tiHUN6n
<ebd. 1846) und "(üorpuZ IZuatianuin" (ebd. 1849).
Diesen Arbeiten folgten die Ausgaben der syr. Ver-
sion der "Festbriefe d'es Athanasius" mit kritischer
Einleitung (ebd. 1848), des dritten Teils der Kir-
chengeschichte des Johannes von Ephesus(Orf. 1853)
und des "8pieii6Fiuin Z^riacuin" (Lond. 1855),
welches Bruchstücke der Schriften des Vardesanes,
Melito, Ambrosius und den Brief des Mara an
seinen Sohn Serapion samt engl. Übersetzung ent-
bält. Hierzu kamen noch die Überreste eines alten
Textes der syr. Evangelien (ebd. 1858), die Aus-
gabe von des Eusebius "Geschichte der Märtyrer Pa-
lästinas" (syr., ebd. 1861) und von den "Alten syr.
Dokumenten bezüglich auf die früheste Einführung
des Christentums in Edessa und dcn benachbarten
Gegenden" (ebd. 1864). Andern Gebieten der orient.
Litteratur gehören an C.s Ausgaben von Al-Schah-
rastanis"ReligionsparteienunoPhilosophenschulen"
(2 Bde., ebd. 1842-46), von Rabbi Tanchums
"Kommentar über die Klagelieder Ieremiä" (ebd.
1843) und von Al-Nasasis "Säule des Glaubens
der Sunniten" (ebd. 1843).
vnretto (frz., fpr. kürett), Vlasenräumer, ein
chirurg. Instrument zum Abschaben geschwüriger
Haut- oder Schleimhautstächen.
Onria., s. Kurie.
Curiatler, s. Horatier.
Enrico. 1) Provinz der südamerik. Republik
Chile zwischen Colchagua und Talca gelegen, hat
7545 lzkm, (1889) 103346 E. und ist fast durchweg
gebirgig (der Vulkan Peteroa erreicht 3635 m), aber
sehr fruchtbar an Getreide; doch drängt sich die Kul-
tur in ein Längsthal zusammen. C. wurde 1865 von
der Provinz Colchagua abgetrennt und zerfällt in
zwei Departamentos, C. und Bichuquen. - 2) C.
oder San Ioss de C., Hauptstadt der Provinz
C., an einem rechten Nebenflusse des Mataqnito, in
228 m Höhe schön gelegen, durch Eisenbahnen mit
Santiago und dem Süden verbunden, hat (1888)
10110 E. und mittels des Planchon-Passes be-
trächtlichen Handel mit Argentinien. - C. wurde
1742 gegründet.
vurio, Vorstand einer l^uria. (s. Kurie).
Curio, der Beiname, den ein Zweig des an-
gesehenen plebejischen Geschlechts der Scribonicr
führte. Das bekannteste Mitglied dieser Familie ist
Gajus Scribonius C., der jüngere Zeitgenosse
Ciceros und Cäsars. Im I. 54 war er Quästor.
Anfangs Anhänger der Partei der Optimaten, ließ
sich C. nach seiner Wahl zum Volkstribun (für das
Jahr 50) von Cäsar gewinnen, und leistete ihm her-
vorragende Dienste. Er war es, der im In^resse
Cäsars im Senat gegen die Anträge, wonach dieser
vor Ablauf des Jahres 49 seine Provinzen abgeben
sollle, mit Erfolg Einspruch erhob, weil für die Re-
publik damit nichts gewonnen sei, wenn Pompejus
nicht gleichzeitig dasselbe thue. Nach Ausbruch des
Bürgerkrieges ging er mit den zu Cäsar flüchtenden
beiden Tribunen nach Ravenna, dann im Auftrage
Cäsars mit 4 Legionen nach Sicilien, und darauf
mit der Hälfte semer Truppen nach Afrika. Er be-
siegte hier den Pompejaner P. Atius Varus bei
Utica, ward aber vom König Iuba in einer Schlacht
am Flusse Vagradas geschlagen, in der er selber siel.
Er war mit Fulvia, der Witwe des Clodius, verhei-
ratet gewesen, die dann nach seinem Tode in dritter
Ehe M. Antonius heiratete.
vuriosa. (lat.), Kuriositäten, merkwürdige,
seltene, sehenswürdige Dinge.
Curitiba, Hauptstadt des brasil. Staates Pa-
rana, in 1065 m Höhe, in freundlicher Ebene eines
Quellflusses des Muassu, ist hübsch gebaut, hat ein
Lyceum, zahlreiche Regierungsgebäude und gegen
10000 E. Die Stadt hat Eisenbahnverbindung
mit dem Hafen Paranagua und dem Hinterlande;
eine Bahn nach Porto Alegre ist geplant. Die Aus-
fuhr erstreckt sich auf Uerba, Psirsick, Mais, Tabak
und Fleisck. - C. wurde 1654 gegründet.
Curlus (I^eptocireuZ Ourius <3^'tn'nF., s. Tafel:
Schmetterlinge I, Fig. 21), ein in Siam vor-
kommender Tagschmetterling, der durch die sehr ver-
längerten, in zwei Hakenspitzen ausgezogenen Hinter-
flügel auffällt.
Curlus Dentatus, Manius, röm. Heerführer
aus plebejischem Geschlecht, vertrat als Volkstribun
mit Erfolg die Rechte seines Standes gegen den
patricischen Intcrrex Appius Claudius Cäcus, der
die Wahl eines plebejischen Konsuls zu hintertreiben
suchte. Als Konsul beendete er 290 v. Chr. den
dritten samnit. Krieg und unterwarf die Sabiner.
Als von dem eroberten Lande ein Teil unter röm.
Bürger verteilt ward, nahm er für sich nicht mehr
an als die sieben Iugera, die ein jeder erhielt, und
bebaute sein Gütchen selbst als einfacher Landmann.
284 war er Prätor; 275 schlug er, zum zweitenmal
Konsul, den König Pyrrhus in der entscheidenden
Schlacht bei Benevent. Auch 274 bekleidete er das
Konsulat und kämpfte erfolgreich gegen die auf-
ständischen Samniten und Lucaner. Er wurde 272
Censor. Damals begann er die Anlage einer kolos-
salen Wasserleitung vom Anio nach Rom. C. starb
270. Die Kaskade von Terni ist durch einen Kanal,
den C. zur Ableitung des Sees Velinus anlegen
ließ, entstanden.
Currachee lspr. körrätschi), s. Karatschi.
Eurragh of Kildare (spr. körrä of kildähr),
s. Kildare.
Ourreno^ (spr. körrenßi), in England und
Amerika der allgemeine Ausdruck für Umläufe-
Mittel, mag dasselbe durch Metall oder durch Pa-
pier dargestellt sein. In Amerika bezeichnet man
auch speciell das staatliche, in dcn Bürgerkriegen
1860 - 64 ausgegebene Papiergeld und die Bank-
noten als 0. Einige, z. V. Macleod, betrachten als
(^. nicht nur das Geld und die Geldersatzmittel im
engern Sinne (Banknoten), sondern auch alle sonsti-
Artilel, die man unter E vermißt, sind unter K aufzusuchen.