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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Dalmatien (Herzog von) - Dalsland

D. in seinen verschiedenen Beziehungen dargestellt (Gotha 1857); Noë, D. und seine Inselwelt (Wien 1870); Goracucchi, Die Adria und ihre Küsten (Triest 1872); Maschek, Prospetto cronologico della storia della Dalmazia (2. Aufl., Zara 1878); Schiff, Aus halbvergessenem Lande. Kulturbilder aus D. (Wien 1875); Landeskunde des Königreichs D. und seiner Hinterländer Bosnien und Herzegowina (2 Hefte, ebd. 1876); Schatzmayer, La Dalmazia (Triest 1877); Ruthner, Das Küstenland und das Königreich D. (Wien 1880); Swida, Das Königreich D. (ebd. 1882); Nolhac, La Dalmatie (Par. 1882); Cons, La province romaine de Dalmatie (ebd. 1882); Schweiger-Lerchenfeld, Die Adria (Wien 1883); Illustrierter Führer durch D. bis Korfu (ebd. 1883); Eitelberger, Die mittelalterlichen Kunstdenkmale D.s ("Gesammelte kunsthistor. Schriften", Bd. 4, ebd. 1884); T. G. Jackson, Dalmatia, the Quarnero and Istria (3 Bde., Oxford 1887); Pisrni, Les possessions vénétiennes en Dalmatie (Par. 1890); Die Österreichisch-Ungarische Monarchie in Wort und Bild, Bd. 11 (Wien 1892).

Dalmatĭen, Herzog von, s. Soult.

Dalmatīner Eisenbahn, s. Österreichisch-Ungarische Eisenbahnen.

Dalmatīner Weine, s. Dalmatien (S. 701 b).

Dalmatīnische (dalmatinisch-kroatische) Litteratur, s. Kroatische Litteratur.

Dalmatĭus, s. Delmatius.

Dalry (spr. dällrei oder dällrĭ), Industriestadt in der schott. Grafschaft Ayr, am Garnock, 28 km im NNW. von Ayr, hat (1881) 5010 E., Baumwollweberei, Fabrikation von Öl und Stearin. In der Nähe große Eisenwerke und Kohlengruben.

Dalrymple (spr. dällrimpl), schott. Familie, deren Ahnherr, William von D., 1450 durch Heirat die Herrschaft Stair-Montgomery erwarb. Die Gattin seines Sohnes, William D. von Stair, war 1494 wegen Ketzerei angeklagt, dessen Urenkel James D. von Stair war einer der ersten, die sich offen zur Reformation bekannten. Des letztern Urenkel, James D., gest. 1695, war der erste Viscount Stair (s. d.), dessen Geschlecht noch heute blüht. - Der zweite Sohn des ersten Viscount, Sir James D., war Jurist und Historiker; 1698 wurde er zum Baronet von Nova Scotia erhoben. - Dessen nächstjüngerer Bruder, Sir Hew D., geb. 23. Febr. 1677, wurde 1697 Baronet von Nova Scotia, 1698 Präsident des ersten schott. Gerichtshofs, des Court of Session, und war ein energischer Beförderer der Union mit England. Er starb 1. Febr. 1737. - Sein dritter Sohn, John D., war Dragonerkapitän, und dessen einziger Sohn der General Sir Hew Whiteford D., geb. 3. Dez. 1750. Er stieg zum Generalmajor auf, wurde 1806 Kommandant von Gibraltar und 1808 Oberbefehlshaber der engl. Armee in Portugal. Hier schloß er mit dem von Junot beauftragten General Kellermann die Konvention von Cintra (30. Aug. 1808), welche die geschlagene, von dem überlegenen engl. Heer umzingelte franz. Armee freigab und auf engl. Schiffen nach Frankreich befördern ließ. Wegen dieser Handlungsweise wurde er des Oberbefehls enthoben und in England vor ein Kriegsgericht gestellt; obgleich er freigesprochen wurde, blieb doch ein Tadel auf ihm haften. 1812 wurde er General, 1815 Baronet. Er starb 9. April 1830. Sein Sohn, Sir Adolphus John D., zweiter Baronet, geb. 1784, konservatives Unterhausmitglied, starb ohne Erben 1866.

Der jüngste Sohn des ersten Viscount Stair, David D., war der Großvater von Sir David D., geb. 28. Okt. 1726. Dieser, Jurist und Historiker, war seit 1748 ein gesuchter Anwalt, wurde 1766 Richter am Court of Session und erhielt den Titel eines Lord Hailes; 1776 stieg er zum Richter am Kriminalgerichtshof auf. Er verkehrte mit den hervorragendsten Geistern seiner Zeit und war selbst ein äußerst fruchtbarer Schriftsteller. Seine Arbeiten behandeln meistens die Zeit des ersten Christentums; sein Hauptwerk ist "Annals of Scotland" (2 Bde., Edinb. 1776-79; 3 Bde., 1819), bis zum Antritt der Stuarts reichend. - Sein jüngerer Bruder war Alexander D., geb. 24. Juli 1737. Er begann seine Laufbahn 1752 im Dienst der Ostindischen Compagnie und machte verschiedene, die geogr. Kenntnis fördernde Expeditionen nach der östl. Inselwelt. Nach seiner Heimkehr 1765 veröffentlichte er mehrere Schriften und kam besonders durch seinen "Account of discoveries in the South Pacific Ocean before 1764" (Lond. 1767) und die "Historical collection of South Sea voyages" (2 Bde., ebd. 1770-71) mit den leitenden geogr. Kreisen in Berührung. Er lebte fortan seinen Studien, stand 1775-77 nochmals in Diensten der Compagnie, wurde 1779 zu ihrem Hydrographen und 1795 zu dem der Admiralität ernannt. Kurz nachdem er in Unfrieden aus seiner Stellung geschieden war, starb er 9. Juni 1808 in London.

Dalrymple (spr. dällrimpl), Janet, Tochter von James D. (1619-95), vermählte sich 1669 mit einem Laird Dunbar of Baldoon, starb aber schon 12. Sept. 1669. W. Scott hat sie zur Heldin seines Romans "Die Braut von Lammermoor" gemacht. Daß sie ein früheres Verhältnis mit einem Lord Rutherford auf Befehl ihrer Mutter löste, ist wahrscheinlich; daß sie aber ihren Bräutigam in der Hochzeitsnacht schwer verwundet habe oder von ihm verwundet worden sei, sind sagenhafte Zuthaten.

Dal segno (ital.), s. Al segno.

Dalsgaard (spr. -gohrd), Christen, dän. Maler, geb. 30. Okt. 1824 bei Skive, war Schüler der Akademie in Kopenhagen und hat sich ausschließlich innerhalb des Vaterlandes entwickelt; er zeichnet sich besonders als Schilderer des dän. Volkslebens aus. Zu nennen sind: Mormonen in einer Bauernstube (1856), Pfändung bei einem Küfer (1860); beide in der Galerie von Christiansborg. D. ist seit 1862 Zeichenlehrer an der Akademie zu Soro, seit 1872 Mitglied der Kunstakademie.

Dalsland oder Dal, schwed. Grenzlandschaft gegen Norwegen, zwischen Wermland im N., Bohus-Län im W. und S. und dem Wenersee im O., gehört in administrativer Hinsicht zu Elfsborgs- oder Wenersborgs-Län, umfaßt 4196 qkm, wovon 408 qkm kleine Binnenseen, deren große Anzahl, etwa 400, für das Landschaftsbild charakteristisch ist, und hat (1888) 78335 E., d. i. 19 auf 1 qkm. Bis in die neuere Zeit war D. noch unberührt von den großen Verkehrsstraßen und deshalb eine der am wenigsten bekannten schwed. Provinzen, wiewohl es an Naturschönheiten außerordentlich reich ist. Der südöstl. Teil des Landes, etwa ein Zwölftel des Ganzen, ist eine fruchtbare Ebene, wo Landwirtschaft, besonders Haferbau, getrieben wird; das übrige ist waldiges Gebirgsland, zerschnitten von großen Seesystemen, welche die Verbindung mit Wermland nach N., sowie auch mit Norwegen nach W. vermitteln. Die Gebirge von D. sind größtenteils südl. Ausläufer