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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Dan (Fluß) - Danae
Ionathan, eines Enkels des Mose, bediente (Nicht.
17 fg.). Ierobeam I. von Israel erbob D. zu einem
tönigl. Heiligtum und errichtete dort ein Stier-
bild Iahwcs. D. ging zuerst an die Syrer von
Damaskus, dann (734) an die Assyrer verloren.
Seine Stätte beißt heute Tell el-Kadi, ein 20 in
hoher Hügel, 5 km westlich von Vanijäs, mit zwei
starken Quellen, die sich zum Nähr el-Leddan ver-
einigen, und zwei alten heil. Bäumen. Die Ruinen
an der Südseite sind unbedeutend.
Dan (spr.dänn), Fluß in Nordamerika, entspringt
in Nordcarolina auf dem östl. Abhang des Vlue
Ridge, vereinigt sich nach vielfach gewundenem, erst
nach SO., dann nach NO. gerichtetem Lauf von etwa
320 km bei Clarksville in Virginia mit dem Staunton
(s. d.) und bildet mit diesem den Noanoke (s. d.).
Dana, Fluß in Ostasrika, s. Tana.
Dana (spr. dehne), James Dwight, amerik. Na-
turforscher und Geolog, geb. 12. Febr. 1813 zu
Utica im Staate Neuyork, studierte im ^16 (^0116^6
(Newhaven in Connecticut) Naturwissenschaften und
Mathematik und wurde als Lehrer der Mathematik
für die Midshipmen der Flotte angestellt. 1833-35
machte er eine Reise ins Mittelmeer. Seit 1836
arbeitete er als Gehilfe Sillimans in Newhaven,
schloß sich aber 1838 als Geolog und Mineralog
der zur Erforschung des Großen Oceans von den
Vereinigten Staaten ausgerüsteten Erpedition unter
Kapitän Wilkes an, mit der er nach einer Reise
um die Welt 1842 zurückkehrte. Der Berickt über
seine wissenschaftlichen Resultate bildet den wert-
vollsten Teil der Darstellung der Wilkesschen Erpe-
dition. Dieser Bericht umfaßt drei bedeutende Ar-
beiten: den "Import on t^6 xooiii^ tO8" (mit Atlas,
Wai'bingt. 1840), worin er die gesamten Polypen
neu klassifiziert, den "Import ou tue ^eoloZv ot tiu"
?.^inc" (mit Atlas, ebd. 1849) und den "I^poi't
du ci-uLwcea" (2 Bde., mit Atlas, ebd. 1852-54).
T. lebte seit 1845 als Professor am ^ale l^oi-
16^6 und Mitarbeiter seines Schwiegervaters Sil-
liman in Newbaven. Von seinen wissenschaftlichen
Arbeiten sind noch zu nennen: "^v8t(?m of miner^
I0F7" (1837 u. ö., nebst drei Nachträgen, wovon
der letzte, von seinem Sohne Edward besorgt, das
Werk bis 1882 vervollständigt), "^laiiual of^olo^v"
(1863:10. Ausg. 1880) und "^ext-dook of ^eoloF)'
tor 8cli0()l8 anä 00116A08" (1864), Werke, die wieder-
holte Auflagen erlebt und auch in Europa An-
erkennung gefunden haben; das erstgenannte gilt
als das beste Handbuch der Mineralogie. Spätere
Arbeiten sind: "^01^8 3.11a ooilz.1 i8iauä8" (Lond.
1872; 3. Aufl. 1890), "^Ii6 ^olo^a! 8tm^ di ieüv
wlä" (Neuyork 1874) und "(HHi-act6i'i8tic8 of
vol^no^" (1890). Seit 1854 ist D. im Verein mit
seinem Schwager, Professor B. Silliman .sun.,
Herausgeber des tt^N^rican ^ourn^i ot' 8^61100",
begründet 1819 von seinem Schwiegervater.
Edward ^alisbury D., ^ohn des vorigen,
geb. 16. Nov. 1849, hat mehrere ausgezeichnete Ar-
beiten auf dem Gebiete der Krystallographie geliefert,
z. B. über Datolith, Humit, nordamerik. Phosphate.
D. ist seit 1875 Mitredacteur am"^m"rjcHii.Ioui u^i
ol^cißiic"" und verfaßte "^xt-duok 0t' miu^i-H-
l0Z^)> (1877), "^6xt'I>0()k ot'siem^utar^ mßolig."
uie8" (1881) u. a. m.
Dana (spr. dehne), Richard Henry, amerik. Dickter
und Essayist, geb. 15. Nov. 1787 zu Cambridge
(Massachusetts), erbielt seine erste wissenschaftliche
Bildung von 1804 bis 1807 im Iltn-v^id C0II0F0,
setzte dann seine Studien in Newport (Rhode-Island)
fort. 1811 ließ er sich in seiner Vaterstadt als
Advokat nieder. Sein Hauptinteresse richtete sich je-
doch auf die Litteratur; er trat 1814 in den^utlio-
Ic)FV CWI) zu Cambridge ein, der 1815 die "Xortk
^ml'iicilln K<'vit!>v" gründete, die er 1818-21 mit
E. T. Channing herausgab. Von 1821 bis 1822 gab
er in Neuyort "'1^> iäle mau" heraus, eine belle-
tristische Zeitschrift, die mit 6 Nummern wieder ein-
ging. Seine Gedichte (darunter "^ke Luccauoei'",
"^de <Ivii^ i'HV6u") in Prosa und Versen sammelte
er 1827, seine und Edg. Allan Poes "?06ticg.1
^voil<8" ersckienen 1857. D. starb 2. Febr. 1879 in
Boston. - Vgl. Curtis, lls>m"8 ol^msi-ican autlioi-Z
(1855); Vilion, ^rv^nt Hiiä Ili8 tri6uä8 (1886).
Dana ispr. dehne), Richard Henry, Sohn des
vorigen, Schriftsteller, Advokat und Politiker, geb.
1. Aug. 1815 zu Cambridge (Massachusetts), erhielt
seine Ausbildung im Iiarv^iä O0II6F6 und unter-
nabm, da er seine Studien wegen eines Augenleidens
unterbrechen muhte, 1834 eine Seereise, die er als
Matrose machte. Die Eindrücke derselben legte er
in dem Werke "'IVo )-^i'3 deloi'" tii" m^8t" (Neu-
york 1837 u. ö.) nieder, das wegen seiner vortreff-
lichen Schilderung des Seelebens schnelle Verbrei-
tung fand. Nach seiner Rückkehr widmete er sich dem
Studium der Rechte und wurde 1840 zur Advokatur
in Boston zugelassen. Bald darauf veröffentlichte
er ein Wert über ^eerecht: "^1i6 86amau'8 t'riemi"
(Neuyork 1841; 10. Aufl. u. d. T. "'I'tie ^aman'g
manuai", 1867), wodurch er sich den Ruf eines be-
deutenden Kenners des Völker- und Seerechts er-
warb. D. war ein hervorragendes Mitglied der
Versammlung, die 1853 die Verfassung von Massa-
chusetts revidierte, gehörte mit zu den Begründern
der Freibodenpartei und zu den einflußreichsten
Mitgliedern der republikanischen Bewegung von
1856. Als solcher trug er viel zur Wahl der Präsi-
denten Lincoln (1860 und 1864) und Grant (1868
und 1872) bei. In dem Hochverratsprozeß gegen
Iefferson Davis 1867-68 vertrat D. die Äegie-
rung der Vereinigten Staaten. Von seinen litte-
rar. Arbeiten ist noch sein Reisetagebuch "I0 (^uda
and dack" (Neuyork 1859) zu erwähnen und seine
"^6ttei-8 011 Italien unit^" (Boston 1871). Ferner
veröffentlichte er biogr. Skizzen über Professor Ed-
ward Cbanning und über Allston. Auch veran-
staltete er eine neue Ausgabe von Wheatons "NW-
M6,it8 ul intki'uationgi 1a>v" (Neuyork 1866). Vom
Präsidenten Grant im März 1876 zum Gesandten
in London ernannt, wurde D. vom Senat nicht
bestätigt. Er starb 7. Jan. 1882 auf einer Reise
in Rom. - Vgl. Adams, 15. II. Oana, a dioFi-aiili^
(2 Bde., Boston 1891).
Danae, Tochter des Akrisios (s. d.) von Argos,
wurde von ihrem Vater, dem ein Orakel verkündet
hatte, daß der (^ohn der D. ihn töten würde, in ein
ebernes Gemach eingeschlossen, von Zeus aber in
Gestalt eines goldenen Regens besucht und von ihm
Mutter des Perseus (s. d.). Mit dem Knaben wurde
sie von ibrem Vater in einem Kasten dem Meer über-
geben, aber an die Küste von Seriphos getrieben und
von dem Schiffer Diktys gerettet. Die Klage der
auf den Wogen umhertreibenden D. hat Simonides
in einem ergreifenden Gedicht behandelt. Der Danae-
mytbos ist in der Kunst schon früh behandelt, wie
die schöne Darstellung auf einem Mifchkrug aus Cäre
(5. Jahrh. v. Chr.) zeigt; häufiger begegnet man ihm
auf pompesanischen Wandgemälden. Gemälde "D.
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