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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Deludieren - Dema
Teil die Ergebnisse seiner wissenschaftlichen Reisen
enthaltend; "^0uv6i1s8 iä668 8ur 13, mLtoorolo^ik"
(2 Bde., Lond. 1786; deutsch von Wittetopp, Verl.
1788), "lutroäuction 3.I3 pd^Li^us t6i-i-68trs par
168 Üniä63 6xpg.u8idi68" (2 Bde., Par. 1803), "^Is-
lasutai-^ ti-63ti86 011 FsoloZ^" (Lond. 1809), in
welchen letztern Schriften er sein geolog. System
darlegte; "(^soloAical ti-3,vsi8" (5 Bde., ebd. 1810
-13) u. s. w.
Deludieren (lat.), verspotten, täuschen, ä'fsen.
Volums (frz., spr. -lühsch), Überschwemmung,
Sintflut; s. auch ^pi-68 nou8 1s äsluZs.
Deluns-Vtontaud (spr.-löng mongtoh), Pierre,
sranz. Politiker, geb. 5. Juni 1845 zu Allemand-
du-Drot, war Advokat in Marmande und Vica-
maire und wurde 1879 in die Deputiertenkammer
gewählt. 1881 und 1885 wiedergewählt, zählte er
zu den hervorragendern Mitgliedern der oppor-
tunistischen Union rspudlicHius. Am 3. April 1888
erhielt er das Portefeuille der öffentlichen Arbeiten
im Kabinett Floquet, das er 21. Febr. 1889 an
Aves-Guyot abgab.
Delusion (lat.), Verspottung, Täuschung; de-
lusorisch, täuschend, trügerisch.
Delvau (spr. -woh), Alfred, franz. Schriftsteller,
geb. 1825 zu Paris, war 1848 Privatsetretär Ledru-
Rollins, des damaligen Ministers des Innern,
widmete sich dann litterar. Thätigkeit und veröffent-
lichte eine "Hi8t0ir6 äs 13. Involution ä6 ^6vri6r"
(2 Bde., 1850) und eine Sammlung der Wahl-
programme, Dekrete, Anzeigen u. s. w. der zweiten
Republik: "1^68 uiur3.ili68 r6vowtioim3.ii-68" (2 Bde.,
1851). D. war Mitarbeiter an vielen Zeitungen,
wie "^iZll.i'0", "3ieci6" u. s. W. Von seinen Schrif-
ten sind hervorzuheben: Romane, wie "^u dorä äs
1a Li6vi-6" (1854; neue Ausg. 1873), "^1-3,1190186"
(1865); geschichtliche und litterar. Werke, die als
Beiträge zur modernen Kulturgeschichte von Paris
einigen Wert beanspruchen: "I1i8toil6 3,Q6cäotiHU6
ä68 C3.tL8 6t cg.d5I-6t3 äs ?^ri8" (1862), "1^68 (^V-
t1i6l68 1)51-1816111168" (1864), "(^61-31-ä äk ^61'V3.1, 83.
vis 6t 868 WUVI-68" (1865), "IÜ3toir6 3.U6cäoti<1U6
ä68 d9.I-ri6I-68 äs ?5I-i8" (1865), "Ilsurv NUI-A61- 6t
13. L0I16M6 " (1866), " victiomiaii's äs 13. I3113116
V6lt6" (1865; 2. Aufl. 1867), dessen Inhalt größten-
teils dem kurz vorher erschienenen Werke Loredan
Larcheys: "^xc6iiti-icit68 äu 1anZ3F6", entlehnt war,
u.s.w. Er starb 3. Mai 1867 zu Paris. Die Aus-
gabe von 1873 "^u dorä ä6 13. Vi6vr6" enthält eine
genaue Aufzählung der Schriften D.s.
Delvaux (spr. -woh), Lorenz, belg. Bildhauer,
geb. 1695 zu Gent, war^chülcr von Gery.heydelberg
und Plumicr in Brüssel, arbeitete 1717-26 in Lon-
don, 1727-33 in Italien, wurde 1734.hofbildhaucr
Kaiser Karls VI. Später lebte er in Nivelles, wo
er bis zu seinem Tode, 24. Febr. 1778, eine außer-
ordentliche Thätigkeit entwickelte. D.'Arbeiten zeich-
nen sich mehr durch kräftige Auffassung als durch
Zartheit und Richtigkeit der Zeichnung aus; hervor-
zuheben sind: die Kanzel in der Kathedrale zu Gent,
darstellend t"en Baum des Lebens, mit einer alle-
gorischen Gruppe; Zeit und Wahrheit (aufgestellt
1745); die Kanzel und eine Gruppe: Bekehrung
Pauli, in der Gertrudenkirche zu Nivelles; der heil.
Antonius und das Jesuskind in der St. Albinus-
tirche zu Namur; ein heil.Livinus für die Iesuiten-
kirche in Gent, jetzt im dortigen Museum; endlich
ein kolossaler Hercules mit dem Eber im Alten .Hof
zu Brüssel und das Mausoleum Leonhards van der
Noot in der Karmeliterkirche daselbst.- Sein Enkel
war der Landschaftsmaler Eduard D., geb. 1806
zu Brüssel, gest. 1862, von dem das Museum in
Brüssel mehrere geschätzte Bilder enthält.
Delvenau, Fluß in der preuß. Provinz Schles-
wig-Holstein, mündet bei Laucnburg rechts in die
Elbe, ist von Mölln bis zu seiner Mündung kanali-
siert und durch den Stecknitzkanal mit der ebenfalls
kanalisierten Stecknitz (s. d.) verbunden, kann aber
wegen seiner geringen Tiefe (0,9 m) nur von kleinen
Fahrzeugen benutzt werden.
Delvigne (fpr.-winj), Henri Gustave, franz.
Kapitän, geb. 1799 zu Hamburg, schlug 1826 als
Souslieutenant in der Schrift "I56c1i6i'cQ68 3111- 1s
ksu äs 1'inla,iit6i-i6" Kammerbüchsen mit Geschoh-
stauchung auf dem Rande der Kammer vor. Bei der
Expedition gegen Algier wurde er mit dem Kom-
mando von 100 Schützen betraut, die zum Teil mit
Gewehren seines Systems bewaffnet waren. Die
von D. 1836 herausgegebenen Schriften "Lxpo86
ä'un N0UV63.U 8^8t6M6 ä'3.riI16II16Iit pour I'inlaii-
t6ri6" und " 0d86I-V3,tioi18 8UI- UQ U0UV63U MOlikis
äs caindiiis 1-3.^66 6t 8ur 16 l6u ä68 tii-a,ill6ui'3
6N ^fi-itiu6" bewirkten, daß die Chasseurbataillone
mit Delvigne-Gewehren bewaffnet wurden. Der
von D. gegebene Anstoß hat die Entwicklung der
Handfeuerwaffen sehr gefördert. Ferner veröffent-
lichte D.: "3ur I'sinpioi äs8 I)a11s8 e^Iinäro"
eoni(iu68 sviäss8" (Par. 1843 und 1849). Beim
Ausbruch der Iulirevolution verließ er den Militär-
dienst und lebte dann in Toulon. Napoleon III.
belohnte seine Verdienste durch Ernennung zum
Offizier der Ehrenlegion und durch Gewährung einer
Staatspension. Außer den Kammerbücbsen hat D.
viele andere Erfindungen gemacht: Erpiosionsge-
schosse, Revolver, Zimmergewehre, Nettungsappa-
rate u.s.w.; in den zehn letzten Jahren seines Lebens
beschäftigte er sich besonders nnt der Benutzung der
Feuerwaffen zu Zwecken der Rettung Schiffbrüchiger
und erfand die I"'i6c1i68 polt6-3,1113.1-1-68 (Rettungs-
raketen). Er starb 18. Ott. 1876 zu Toulon.
Delvino, Delfino oder Delonia (im Alter-
tum llsiiei-aiiuiii), Stadt im Sandschak Argyro-
kastron des türk. Wilajets Iannina oder Südalba-
niens (Epirus), an einem Nebenfluß des zum Küsten-
fee von Butrinto gehenden Flusses Kalesiotikos und
am AbHange einer mit dem Keraunifchen Gebirge
zusammenhängenden Vergmasse über einer frucht-
baren Ebene gelegen, hat 4000 E., verfallene
Mauern, eine Burgruine, mehrere Moscheen; Olbau
und Handel. Eine Straße verbindet D. mit dem
Seehafen Hagii-Saranta; an der Küste nördlich
davon der Hafenort Chimära (in der Nähe der
Ruinen der antiken Küstenfestung Chimaera), vor-
dem berüchtigt als Raubneft der Chimarioten.
Delwig, Anton Antonowitsch^ Baron von, russ.
Dichter, geb. 17. (6.) Aug. 1798 zu Moskau, erhielt
seine Erziehung im Lyceum zu Zarskoje-Selo, wo
er einer der nächsten Freunde Puschkins wurde.
Später war er bekannt als Dichter der Puschkinschen
Gruppe und Herausgeber der "Litteraturzeitung".
Er starb 26. (14.) Jan. 1831 zu Petersburg. Seine
"Gedichte" erschienen 1829 (Petersburg; 2. Ausg.
1850). Eine ausführliche Biographie D.s verfaßte
Gajewskij im " 3ovi-6iii6iiiiilc" (1853 - 54).
Delyannis, s. Delijannis.
Dema (spr. djoma) oder Dim, linker Nebenstuß
der Vjelaia im russ. Gouvernement Ufa, entspringt
auf dem Obschtschij-Syrt und mündet nach einem