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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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El-Golea - Eliasberg (in Griechenland)

ihn in "Childe Harold" aufs heftigste angriff. Sogar die Rechtmäßigteit seines Besitzes wurde in Frage gestellt, jedoch erkannte ein vom Unterhaus eingesetzter Untersuchungsausschuß diese an und nach seinem Vorschlag geschah der Ankauf der Schätze durch den Staat (1816). Nach seiner Rückkehr aus der Türkei (1803) hielt sich Elgin von öffentlichen Geschäften fern, blieb aber bis zu seinem 14. Nov. 1841 in Paris erfolgten Tode schott. Wahlpeer für das brit. Parlament.

Sein Sohn, James Bruce, achter Graf von Elgin und zwölfter Graf von Kincardine, geb. 20. Juli 1811, saß 1841 kurze Zeit im Unterhause, wurde 1842 Gouverneur von Jamaika und nach seiner trefflichen Amtsführung 1846 auf den wichtigen Posten eines Generalgouverneurs von Canada berufen. Hier hatte er noch mit der Nachwirkung der Rebellion von 1837 und 1838 zu thun (s. Canada, Bd. 3, S. 892), aber unter seiner Verwaltung bis 1854 beruhigte sich das Land allmählich und erhob sich zu großer Wohlfahrt und Blüte. 1849 wurde er zum Baron Elgin in die großbrit. Pairie erhoben, 1857 ging er als engl. Bevollmächtigter nach China und erzwang den Vertrag von Tien-tsin 1858 und ebenso 1860 dessen Herstellung, nachdem ihn China gebrochen hatte (s. China, Bd. 4, S. 210). Seine Umsicht und Thatkraft bewirkte seine Entsendung als Vicekönig nach Indien 1862, wo er schon 20. Nov. 1863 starb. (Vgl. Letters and journals of James, 8th earl of Elgin, hg. von Walroud, Lond. 1872; 2. Aufl. 1873.) - Ihm folgte sein Sohn Victor Alexander Bruce, neunter Graf von Elgin, dreizehnter Graf von Kincardine, geb.16. Mai 1849, der Okt. 1893 unter Gladstone zum Vicekönig von Indien ernannt wurde.

El-Golea (d. h. die kleine Festung), Oase in der alger. Sahara, auf der Verbindungslinie zwischen Algier über Lhaghuat (357 km) nach Tuat und Timbuktu, in 402 m Höhe, besteht aus einer befestigten Oberstadt, auf einem 60 m hohen Hügel, und einer Unterstadt mit Steinhäusern und ausgegrabenen Grotten, hat gegen 1500 E., meist Zenâta, Chamba oder Schaanba und Neger, welche die Gärten bearbeiten. Der Wad Seguno bewässert die Oase, in der 16 000 Palmen, Fruchtbäume, Gerste und Weizen kultiviert werden. E. ist ein alter Ort berber. Ursprungs, anfangs nur von den Zenâta bewohnt; die danach folgenden Chamba sprechen arabisch. E. wurde zuerst 1859 von Duveyrier besucht, ist seit 1861 französisch, aber erst 1872 wirklich in Besitz genommen.

El-Hafa oder el-Ahsa, ein jetzt zum Wilajet Basra gehörender Teil des türk. Arabiens, flacher Landstrich zwischen dem Ostrande des innern Hochlandes und dem durch seine vorgelagerten, gefährlichen Korallenriffe und den zahlreichen unter der Meeresfläche austretenden Quellen merkwürdigen Küstenstriche des Persischen Golfs. Es ist eine dürre, sandige Fläche, hier und da unterbrochen durch fruchtbare, weil unter dem Boden bewässerte Flecke. Das Land reicht im S. bis zu der nach N. vorspringenden Halbinsel Katar, welche den Golf der Bahrain-Inseln nach O. hin begrenzt. Hinter diesem liegt die Hauptstadt El-Hofûf, mit 25 000 E., welche die Türken 1872 eingenommen haben; nahe im N. davon die nicht unbedeutende Festung Mubarraz, mit 20 000 E. Nördlicher folgt an der Küste Al-Katif (s. d.). Den Mittelpunkt des Verkehrs bilden die Bahrain-Inseln (s. d.). Im nördlichsten Teile des Landes, im SW. der Mündung des Schatt el-Arab, liegt der gut gebaute, reinliche Ort Korein el-Koweyt oder Koeit (von Khote, d. i. Festung), mit mehr als 20 000E., sehr gutem Hafen und den besten Schiffen und Schiffern dieses Meers.

El-Hellah, s. Hillah.

Elhen, Tileman, s. Fasti Limburgensis.

Eli, im 1. Buch Samuelis ein Priester des Heiligtums zu Silo. Neben ihm fungierten als Priester seine Söhne, die im Übermut das alte Herkommen beim Opfer vielfach verletzten. Diesen entarteten Priestern wird in der Figur des Tempeldieners Samuel (s. d.) ein Priester nach dem Herzen Gottes entgegengesetzt. Diesem offenbart Gott den baldigen Sturz des Hauses E., dem schließlich die Priesterwürde ganz entgehen wird. Gott wird sich einen treuen Priester erwählen, der alle Tage vor Gottes Gesalbtem, d. h. dem Könige, wandelt. Es zielt diese Weissagung auf den Untergang der Söhne E.s in der Schlacht bei Ebenezer, die Niedermetzlung der Mehrzahl ihrer Nachkommen durch Saul und die Entsetzung Abjathars, eines Nachkommen E.s, durch Salomo. E. starb nach der Sage, indem er vor Schrecken über den ihm gemeldeten Tod seiner Söhne von seinem Stuhle fiel. Auch als Richter über Israel wird E. bezeichnet, aber mit Unrecht.

Elias (hebr. Elia, d. i. Jahwe ist mein Gott), der Thisbiter, nach der Prophetenlegende der Führer der prophetischen Partei im Kampfe gegen Ahab, Isebel und den Baalsdienst, während nach einer Andeutung in dem histor. Berichte 1 Kön. 22 dies vielmehr der Prophet Micha ben Jemla war. Über seine Schicksale giebt 1 Kön. 17-19 eine historisch nicht zuverlässige Erzählung. Geschichtlich dürfte sein, daß er Ahab zur Strafe für den an Nabot begangenen Mord angekündigt hat, sein Blut solle auf dem Acker Nabots vergossen werden, was sich durch die hier erfolgte Ermordung seines Sohnes Joram erfüllt hat. Unter den Juden zu Jesu Zeit herrschte, veranlaßt durch den Schluß des Buches Maleachi, der Glaube, vor dem Erscheinen des Messias werde E. zurückkommen, worauf im Neuen Testament mehrmals angespielt wird. - Vgl. von Holst, Der Prophet E. (Riga 1893).

Elias von Cortona, s. Franziskaner.

Elias (spr. ileiĕß), Ney, engl. Reisender, gab 1868 zuerst nähern Bericht über den 1851 veränderten Lauf des untern Hoang-Ho. Mitte 1872 reiste er von Peking ab und durchmaß die Gobi, zu deren näherer Kenntnis er wesentliches beitrug. 1874 nahm er an der durch H. Brown geleiteten Expedition an den Irawadi teil, und 1879 ging er im Interesse des ind. Handels nach Jarkand in Ost-Turkestan. Seine wertvollen Berichte sind in den "Proceedings" und dem "Journal" der engl. Geographischen Gesellschaft veröffentlicht.

Elias, Nikolaes, holländ. Maler, geb. 1590 in Amsterdam, gest. daselbst 1650, war einer der ältern Maler von großen Schützenstücken (s. Doelenstücke), von denen sich die Mehrzahl im Reichsmuseum zu Amsterdam befinden. Zu nennen sind: Schützenmahlzeit der Compagnie des Kapitäns Jakob Bäcker, Mannschaft des Kapitäns M. W. Raeyhorst. Er war Lehrer des B. van der Helft.

Eliasberg, neugrch. Hágios Ilias, ein im jetzigen Griechenland sehr häufiger Name hoher Berggipfel, die meist eine Kapelle des Propheten Elias tragen, zur Erinnerung an dessen Himmelfahrt. Nach einigen ist die Verehrung des Elias auf