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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Forenede Dampskibs Selskab - Forfar
cher F. findet sich z. B. bei Neurode in Schlesien, im
Harzer Radauthal, bei Langenlois in Osterreich, bei
Teppina südlich von Bormio, auch in Cornwall.
Forenede Dampfkibs Selskab ("Vereinigte
Dampsschiffsgefellfchaft"), das bedeutendste Reedc-
reiunternehmen Dänemarks, in Kopenhagen, ist
1866 durch Verschmelzung dreier älterer Linien ent-
standen. Ihr Kapital beträgt (1892) 8 Mill. Kronen
in Aktien und 7^ in Obligationen. Mit ihrer
Flotte, die sich von anfänglich 22 Schiffen auf
(1892) 107 Schiffe mit 47300 t netto in 7! 660 t
brutto Raumgehalt vermehrt hat, unterhält sie
durch zahlreiche regelmäßige Linien die Frachtschifft
fahrt zwischen Dänemark und allen Ländern Europas,
bis ins Mittelländische und Schwarze Meer hinein.
Forönfen (lat. toi-enäe^, "zu den Gerichten Ge-
hörige"), Personen, die in einer Gemeinde, ohne der-
selben anzugehören und ohne dort zu wohnen, Grund-
besitz haben. Sie sind der Gemeindebcsteuerung
unterworfen. Dies Besteuerungsrecht wird biswei-
len auch observanzmäftig von Kirchengemeinden
gegen die in der Gemeinde nicht eingepfarrten aus-
wärtigen Grundbesitzer ausgeübt. Insbesondere
werden die F. da zur kirchlichen Baulast herangezogen,
wo die Last als eine dingliche besteht. Die katb.
Kirche begründet die Heranziehung der F. auch damit,
daß ihre Grundstücke an den Segnungen teilnehmen,
welche durch kirchliche Umgänge und Gebete für das
Gedeihen der Feldsrüchte erzielt werden.
Forönsifch (lat.), das Forum (s. d.), die Gerichts-
verhandlungen betreffend. Forensische Medizin
(meäieink l(>i'6N8i8), f. Gerichtliche Medizin.
Forenza, Ort im Kreis Melfi der ital. Provinz
Potcnza, in 762 in.höhe, hat (1881) 7553 E., Lein-
wandindustrie und Käsehandel. ^s. De Forcst.
Forest, John William de, amerik. Schriftsteller,
I'orosta.ZMin (mittellat.), Genuß der Nutzung
eines Forstes oder der statt defsen bedungenen
Zahlung. Zimmer.
I"or svvr (engl., spr. eww'r), für immer, auf
Forey (spr. -reh), ElieFrede'ric, franz. Marschall,
geb. 10. Jan. 1804 zu Paris, trat 1822 in die Mi-
litärschule von St. Cyr, machte 1830 die Erpedition
nach Algier und 1836 als Kapitän die erste Erpe-
dition gegen Constantine mit. 1844 wurde er Oberst
und Commandeur des 26. Linienregiments. In der
Revolution von 1848 legte er republikanische Ge-
sinnung an den Tag und wandte sich dann Ludwig
Napoleon zu, den er auch bei dem Staatsstreich
vom 2. Dez. 1851 unterstützte; 1852 wurde er Di-
visionsgeneral. Im Orientkriege besetzte er 1854
mit einem Teile seiner Division den Peiraieus, nahn:
an der Belagerung von Sewastopol teil, verfein-
dete sich aber mit dem Oberbefehlshaber Canrobert.
F. erhielt daher März 1855 seine Abberufung und
wurde zum Vefeblshader der Provinz Oran in Al-
gerien ernannt, iedoch schon 1857 an die Spitze der
I.Division der Armee von Paris berufen. Im ital.
Kriege von 1859 lieferte er mit der 1. Division des
1. Armeekorps 20. Mai das siegreiche Treffen bei
Montcdello und Casteggio. Bei (^olferino erstürmte
er den Stützpunkt des österr. Centrums, das Dorf
Cavriana. Nach dem Kriege erfolgte feine Ernen-
nung zum Senator. Im Juli 1862 wurde F. zum
Oberbefehlshaber der franz. Truppen in Meriko er-
nannt. Unter großen Schwierigkeiten drang er 1865
Marfchall ernannt und zurückberufen, weil man den
Feldzug für beendet hielt. F. übernahm im Dezember
den Oberbefehl über das 2. Korps (Me) und befeh-
ligte 1867 das Lager von Chälons. ^eit dieser Zeit
nicht teilnehmen und starb 20. Juni 1872 zu Paris.
Forez (spr. -reh), ehemalige franz. Provinz des
Generalgouvernements Lyonnais, das Land der Se-
gusianer, wurde 900 Grafschaft, tam im 14. Jahrh,
an die Vourbons, 1523 an die Krone und wurde
1790 in das Tepart. Loire verwandelt: kleinere
Teile wurden zu den Depart. Rhone und Haute-
Loire geschlagen. Das Obere F. oderIarret, mit
dem Hauptorte St. Chamono, begriff die Gneisge-
birgsmafse mit den Kohlenbecken von St. Etienne,
Rive-de-Gier und Firminy. Nieder-Forez, imN.
und in der Mitte,umfasite die Ebenen von Montbrifon
und von Noanne. - Vgl. De la Mure, HiLtoire
nniverZftiie, civile 6t 6cci63ia3ticiu6 <In p^vs Ü6 ^.
(Lyon 1674); La Tour-Varan, ^wäe31ii8wi'iciu63
8nr 16 ^., clironiHu" ä63 clMsaux 6t ä63 adda^68
(^t. Etienne 1854); A. I. Bernard, Histoii-s cw 5.
(2 Bde., Montbrifon 1835-36); Antoine, Hi3wir6
lw 1^. (St. Etienne 1883).
Forezgebirge (fpr. -reh-), Gebirgskette in der
Mitte Frankreichs, erstreckt sich auf der Grenze der
Depart. Loire und Puy-de-Tome, zwischen Loire
und Allier von N. nach S., ist reich an Eisen und
Kohlen, an den untern Abhängen gut bebaut und
mit fchönen Weiden versehen, in den obern Teilen
teils kahl, teils mit dichtem Tannen- und Birken-
walde bedeckt. Die mittlere Höhe ist 1000, die Pierre-
fur-Haute im WNW. von Montbrison, 1640 m hoch.
Das F. hat nach N. eine Fortsetzung in den Vois-
Noirs (Puy-de-Montoncel 1292 m) und im Made-
leinegebirge (Bois de l'Assise 1165 m). Die Eisen-
bahn von Clermont nach Et. Etienne durchschnei-
det das Gebirge.
I°orta.it(frz.,fpr.-fäb), MisfetbaU Verdingung;
u fockit, im Accord, in Vaufch und Bogen. Über l'.
im Sport f. Reugeld.
Forfar oder Angus. 1) Grafschaft Mittel-
schottlands, an der Nordsee, grenzt im E. an den
Taybusen, im W. an Perth, im N. an Aberdeen
und Kincardine, hat 2306 ciliin und (1891) 277 788 E.,
d. i. 120 auf 1 qkm. F. zerfällt in vier verschiedene
Landstriche. Die nordl. Region, fast die Hälfte des
Laudes, ist von Zweigen des Grampiangebirges, den
Braes of Angus, erfüllt, die in fchönen Terrassen
aufsteigen, mit Moor, Heidekraut und kümmer-
lichem Gebüsch bedeckt, stellenweise aber zerklüftet
und mit saftigem Grün bekleidet sind. Malerische,
fruchtbare Thäler durchfchneioen die Landfchaft.
Parallel den Grampians zieht im S. die Sandstein-
region der Sidlaw-Hills mit dem berühmten Dun-
sinane-Hill; sie sind bald mit Heide, auch mit Moor
dedeckt, bald bis zu den Gipfeln bebaut. Zwifchen
jenem Gebirgs- und diefem Hügellande liegt der
Hown of Angus, ein Teil des großen Thals Strath-
more, eine wellenförmige, gutöewäfferte, wenn auch
nicht sehr fruchtbare Landfchaft. Tresflick angebautist
die vierte Region, die 550 cil<m grofte Küstenregion.
Die bedeutendsten Flüsse Nord- und Süd-Esk und der
zum Tay gehende Isla tommen von den Grampians
derab. Viele kleine Seen sind jetzt trocken gelegt.
Das Klima ist im Hocklande naßkalt, im Tieflands
mild. Die Niederungen geben reiche Weizenernten;
weitverbreitet ist der Anbau von Kartoffeln und
Rüben. Rindvieh und Schafe zieht man in Menge.