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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Friedrich (Fürst v. Hohenz.-Hechlingen) - Friedrich Wilhelm (Großherz. v. M.-Str.)
lieh F. das brandend. Heer und kehrte in die Heimat
zurück, wo er 1681 nach dem Tode seines ältern
Bruders die Regierung übernahm. Er widmete sich
nun mit großem Eifer der Hebung seines Ländchens,
siedelte franz. Röfugie's in den verödeten Ortschaften
an, stellte die Salinen wieder her, baute die Neustadt
Homburg sowie das noch heute erhaltene Schloß.
F. starb '24. Jan. 1708. Hart gegen sich selbst, von
urMvaeinem Mut und glänzender Tapferkeit, fest
und entschlossen in seinem Auftreten, mit hervor-
ragendem Organisationstalent und mit praktischem
Süm, so steht sein geschichtliches Vild im Wider-
spruch zu der Charakterzeichnung, die Kleist in seinem
Schauspiel giebt. - Vgl. Jungfer, Der Prinz von
Homburg in feinem Verhältnis zu Karl X. und dem
Großen Kurfürsten (Berl. 1890).
Friedrich, Wilhelm Konstantin, Fürst von
Hohenzollern-Hechingen, s. Hohenzollern.
Friedrich Franz Xaver, Prinz von Hohen-
Zollern-Zechingen, s. Franz (S. 133a).
Friedrich, Erzbischof von Mainz (937-954),
ward schon von seinen Zeitgenossen wegen seines
Verhaltens gegen Otto I. d. Gr. hart getadelt, mit
dessen Feinden er oft gemeinsame Sache machte, um
die Befestigung des fächs. Königtums zu verhin-
dern. Sckon der Empörung der Herzöge Eberhard
und Giselbert 938 stand er nicht fern. Er kam 941
sogar in Verdacht, an der Verschwörung des königl.
Bruders Heinrich gegen Ottos Leben beteiligt ge-
wesen zu sein, und mußte sich durch die Abendmahls-
probe reinigen. Auch bei dem Aufstande, den 953
Ottos Sohn Ludolf von Schwaben und sein Schwie-
gersohn Konrad von Lothringen erhoben, scheint er
die Pläne der Unzufriedenen gefördert zu haben,
obwohl er nachher an dem eigentlichen Kriege nicht
teilnahm. Als die Aufständischen unterlagen, schloß
F. mit dem Könige Frieden. Bald darauf starb er
25. Okt. 954. Seinen kirchlichen Sinn bewies er durch
die Einführung der strengern Bencdiktinerrcgel in
manche seinem Sprengel zugehörige Klöster. Sein
Einfluß entschied bei Gründung der Slawenbistümer
Brandenburg und Havelberg. - Vgl. Voehmer,
156A68<H krclnepiZcopoi'uin NaguMinenftium, be-
arbeitet von Will (Innsbr. 1877); Köpke-Dümmler,
Kaiser Otto d. Gr. (Lpz. 1876). ^s. Erthal.
Friedrich Karl Joseph, Kurfürst von M ainz,
Friedrich Franz II., Großherzog von Meck-
lenburg-Schwerin, geb. 28. Febr. 1823, Sohn
des Groftherzogs Paul Friedrich und der Prinzessin
Alerandrine von Preußen, erhielt seine Ausbildung
seit 1838 in dem Vlochmannschen Institut zu Dres-
den und besuchte dann die Universität Bonn, von
welcher aus er 7. März 1842 zur Regierung ge-
langte. Im März 1848 erklärte er für dringend er-
forderlich, daß Mecklenburg in die Reihe der konsti-
tutionellen Staaten trete, und gewann hierfür auch
den Großherzog von Mecklenburg-Strelitz und die
Stände. Mit gewählten Vertretern vereinbarte er
dann ein Staatsgrundgesetz, welches von ihm ver-
kündigt und in Wirksamkeit gesetzt, 1850 aber durch
ein der aufgehobenen Verfassung entlehntes schieds-
richterliches Verfahren wieder beseitigt wurde. Im
Kriege gegen Osterreich 1866 befehligte der Groß-
berzog, der schon 1842 zum preuß. General ernannt
war, das bei Leipzig zusammengezogene preuß.
Reserve-Armeekorps, rückte mit diesem, nachdem
die Entscheidung in Böhmen bereits gefallen war,
in Franken ein und befetzte Nürnberg. 1870 führte
er zuerst den Befehl über die zum Schutz gegen
feindliche Landungsversuche an der Elbemündung
ausgestellten Truppen. Dann erhielt er den Befehl,
mit dem 13. Armeekorps zu den Einschließungs-
truppen vor Metz zu stoßen. Hier wurde er 11. Sept.
angewiesen, vor die bereits belagerte Festung Toul
zu rücken. Am 16. Sept. ward er zum Generalgouver-
neur von Reims ernannt und hielt 24. Sept. Einzug
in Toul. Am 28. Okt. rückte er in die Einschlußlinie
vor Paris, ward aber schon 7. Nov. an die Spitze
einer aus der 17. und 22. Division und dem 1. bayr.
Armeekorps gebildeten Armeeabteilung berufen,
welche die Aufgabe erhielt, die Einschlieftungstrup-
pen vor Paris zu decken. Um die Bewegungen die-
ser Armeeabteilung mit den Anordnungen des Prin-
zen Friedrich Karl in Einklang zu bringen, über-
nahm 27. Nov. der aus dem großen Hauptquartier
abgesandte General von Stosch die Leitung als Chef
des Generalstabs und blieb in dieser Stellung bis zum
19. Dez. Am 1. Jan. 1871 wurde die Armeeabteilung
des Großherzogs aufgelöst. Unter seinem Befehl ver-
blieb nur das 13. Armeekorps, das in der Schlacht
bei Le Mans (10. bis 12. Jan.) rühmlich mitwirkte
und 15. Jan. nach Rouen in Marsch gesetzt wurde,
wo es am 25. einrückte und nach Abschluß des Waffen-
stillstandes aufgelöst wurde. Am 16. Juni wurde F. F.
zum Inspecteur der 2. Armee-Inspektion und 2. Sept.
1873 zum Generaloberst ernannt. Er starb 15. April
1883. F. F. war dreimal vermählt. Nach dem Tode
(3. März 1862) seiner ersten Gemahlin, der Prin-
zessin Auguste Mathilde Wilhelmine, Tochter Hein-
richs I.X1II. Reuß zu Schleiz-Köstritz, welche drei
Söhne, unter diesen den jetzigen Großherzog Fried-
rich Franz 111. (s. d.), und eine Tochter hinterließ,
ging er mit der Prinzessin Anna, Tochter des Prin-
zen Karl zu Hessen und bei Rhein, 12. Mai 1864
eine zweite Ehe ein, die der Tod bereits 15. April
1865 löste. Am 4. Juli 1868 vermählte sich F. F.
zum drittenmal, und zwar mit Marie Karoline
Auguste (geb. 29. Jan. 1850), Tochter des Prinzen
Adolf von Schwarzburg-Rudolstadt. Aus diefer
Ehe leben drei Söhne und eine Tochter. Ein Denk-
mal, zu welchem die Volksschullehrer des Landes
die Mittel aufbrachten, wurde dem Großherzog
1887 vor dem Seminargebäude in Neukloster, ein
anderes (Reiterstandbild) 1893 in Schwerin er-
richtet. Seinen Namen führt das 4. brandend. In-
fanterieregiment Nr. 24. - Vgl. die Biographien
von Hirschfeld (2 Bde., Lpz. 1891) und von B. Volz
(Wismar 1893).
Friedrich Franz III., Großherzog von Meck-
lenburg-Schwerin, geb. 19. März 1851 als älte-
ster Sohn des vorigen, dem er 15. April 1883 in
der Regierung folgte. Er ist vermählt seit 24. Jan.
1879 mitAnastasia, Tochterdes Großfürsten Michael
von Rußland, geb. 28. Juli 1860. Aus dieser Ehe
entsprossen die Herzogin Alexandrine (geb. 24. Dez.
1879), der Erbgroßherzog Friedrich Franz (geb.
9. April 1882) und die Herzogin Cäcilie (geb. 20. Sept.
1886). F. F. war bisher durch seinen leidenden Ge-
sundheitszustand genötigt, sich den größten Teil des
Jahres in einem südl. Klima aufzuhalten.
FriedrichWilhelm,GrohherzogvonM eckten-
burg-Strelitz, geb. 17. Okt. 1819, der Sohn des
Großherzogs Georg und der Großherzogin Marie,
Tochterdes Landgrafen Friedrich zu,Hessen-Cassel,
erhielt seine wissenschaftliche Bildung durch Lehrer
des Strelitzer Gymnasiums und bezog dann die
Universität Bonn. Der Prinz vermählte sich 28. Juni
1843 mit der engl. Prinzessin Auguste (geb. 19. Juli