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Gasketten - Gasmotor
gelieferten kleinern Erzählungen sammelte sie als "Round the sofa" (2 Bde., Lond. 1850). Eine Stelle für sich behauptete ihre vortreffliche Biographie ihrer Freundin Charlotte Bronte (2 Bde., Lond. 1857). G. starb 12. Nov. 1865 zu Holybourne bei Alton (Hampshire). Eine Sammlung ihrer "Novels and tales" erschien in 8 Bänden 1872. - Vgl. W. Minto in der "Fortnightly Review" (Bd. 24, 1878).
Gasketten, s. Galvanisches Element (S. 508 b).
Gaskocher, s. Gasheizungsvorrichtungen.
Gaskohlen, der hauptsächlichste Rohstoff zur Leuchtgasbereitung (s. Gasbeleuchtung). Man unterscheidet G. schlechthin und Zusatzkohlen. G. sind meist backende Sinterkohlen. Sie liefern bei der Verkokung zwischen 60 und 70 Proz. Koks. Der Gehalt der G. an Kohlenstoff schwankt (auf Kohlensubstanz bezogen) zwischen 80 und 87 Proz.; der Wasserstoff bewegt sich zwischen 5,1 und 6,1 Proz.; es sind dies nicht diejenigen Kohlen, welche die größte Gasausbeute liefern, sondern es sind solche Sorten bevorzugt, welche neben einer hohen Gasausbeute auch noch guten Koks liefern. Die Fundorte dieser Kohlen sind im Schlesischen, Westfälischen, im Zwickauer und im Saarbecken sowie zum Teil in Böhmen. England hat reiche Lager an G. Die Zusatzkohlen geben viel Gas, und namentlich Gas von hoher Leuchtkraft. Es hängt diese Eigenschaft von einem hohen Gehalt der Kohle an Wasserstoff und speciell an disponiblem Wasserstoff ab. Sie werden zur Aufbesserung des gewöhnlichen Leuchtgases den G. in geringer Menge zugesetzt und mit diesen oder auch getrennt vergast. Besonders bekannt sind die engl. Boghead- und Cannelkohle, ferner sind als Zusatzkohlen verwendbar die in Böhmen vorkommende Plattenkohle, die Falkenauer Braunkohle sowie der austral. Shale Boghead. Diese letztern Kohlen geben wenig und schlechten Koks.
Gaskoks, der bei der Leuchtgasbereitung als Nebenprodukt gewonnene Koks. Er unterscheidet sich von dem in den Koksöfen gewonnenen Koks (s. d.) durch größere Lockerheit, wodurch er für Schmelzzwecke im Eisenhochofen untauglich ist. Er findet ausgedehnte Verwendung für Feuerungsanlagen, besonders für Zimmerheizung in Füllöfen als zerkleinerter Koks unter der Bezeichnung Nußkoks, Brechkoks, Kleinkoks, Meidinger Koks.
Gaskraftmaschine, Gasmaschine, Gasmotor, im weitern Sinne jeder Motor, bei welchem die Explosion (s. d.) von Knallgas (s. d.) die treibende Kraft liefert. Der brennbare Bestandteil des explosiven Gemisches ist entweder ein Gas (Leuchtgas, Dowsongas, Wassergas, Generatorgas) oder ein erst für den vorliegenden Zweck aus einer brennbaren Flüssigkeit (Petroleum, Benzin) erzeugter Dampf. Im erstern Falle heißt die Maschine Gasmotor (s. d.) im engern Sinne, im zweiten Falle je nach der Flüssigkeit Petroleummotor, Benzinmotor u. s. w. (s. Petroleummotor).
Gaskrüge, Gefäße von Glas, Porzellan oder Steinzeug zur Bereitung von kohlensaurem Wasser.
Gasmaschine, s. Gaskraftmaschine.
Gasmesser (Gasuhr, oft auch Gasometer genannt), ein Apparat, der bei den Abnehmern von Leuchtgas (s. Gasbeleuchtung) den Gasverbrauch anzeigt. Der G. wird am Eingänge eines jeden Hauses oder jeder Wohnung in die Gasleitung eingeschaltet. Man unterscheidet nasse und trockne G. Die Naßmesser (s. nachstehende Fig. 1 u. 1a) bestehen meist aus einer reichlich halb in Wasser liegenden, sich um eine horizontale Achse drehenden, in Kammern geteilte Blechtrommel, die durch das durchströmende Gas so umgedreht wird, daß jede Umdrehung einem bestimmten Rauminhalte entspricht. Die Umdrehungen werden durch ein Zählwerk derart angezeigt, daß man die durchgegangenen Gasmengen auf einem Zifferblatt ablesen lann. Um das Einfrieren der Wasserfüllung im Winter zu verhüten, wendet man statt Wasser auch Glycerin oder eine Lösung von Chlormagnesium an. Die Trockenmesser (Fig. 2) besitzen Blasebälge, die sich abwechselnd füllen und leeren und durch einen den Dampfmaschinen nachgebildeten Steuerungsmechanismus bewegt werden. Die zulässige Fehlergrenze der G. beträgt 3-3,5 Proz.
^[Fig 1., Fig. 1.a]
^[Fig. 2]
Gasmotor, eine Gaskraftmaschine (s. d.), in welcher die Arbeit durch die Explosion eines Gemenges von Luft und einem brennbaren Gas geleistet wird. Der älteste bekannte Versuch, einen Motor durch die Explosionstraft eines Gases zu betreiben, wurde von John Barber 1791 in England gemacht. Derselbe nahm ein Patent, aus welchem hervorgeht, daß er in einer Retorte mit äußerer Feuerung Holz, Kohle, Öl oder andere Brennstoffe vergasen, das Produkt in einem zweiten Gefäß mit Luft mischen und das Gemisch beim Ausströmen aus letzterm entzünden wollte; durch den austretenden Feuerstrahl sollte alsdann ein Schaufelrad getrieben werden. Ein anderes engl. Patent, welches Nobert Street 1794 nahm, bezieht sich auf eine Kolbenmaschine, in deren Cylinder Teeröle oder Terpentin zunächst vergast und dann durch ein Licht entzündet werden, welches außerhalb des Cylinders brennt und zu geeigneter Zeit in Verbindung mit dem zu entzündenden Gas gesetzt werden kann. Von dem Franzosen Lebon wurde 1801 in einem Zusatzpatent, welches derselbe zu seinem frühern Patent, die Konstruktion eines Ofens zur Leuchtgasbereitung betreffend, nahm, eine Maschine beschrieben, die mit Leuchtgas betrieben werden sollte. Bei derselben wird Luft und Gas mittels zweier Pumpen getrennt in eine Vorlage gedrückt, in welcher sie sich vereinigen und das Gemisch entzündet wird. Die Verbrennungsprodukte treiben den Kolben eines doppeltwirkenden Cylinders. Zur Zündung wird von dem Erfinder eine elektrische Maschine empfohlen, welche, wie