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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Halden - Haleb
der IIniv6l8itx ol?6nn87iv3,ing. und nahm 1855
einen Ruf für denselben Lehrstuhl am Dela^ars Oü-
16F6 an. 1869 erhielt er die Professur für ver-
bleichende Sprachforschung an der UnivOi^it^ ol
?6ini8^Ivani^, die er bis zu seinem Tode (10. Sept.
1880) innehatte. Er war ein feiner Beobachter
und schrieb u. a. über die Klangwerkzeuge der
Lepidoptera sin "8i11iinÄn'8 .lonrnal", 1848), "On
tn6 (^6linan VEriiaculg,!' of ?6nii8^1vania" (in
den "^ran8Hcti0N8 ol tlie ^inoiican ?ni1oIl)Fic^I
^880eiati0ii 1870", überarbeitet in Buchform 1872:
"?6nn8>'1vania Dutcn etc."). Er veröffentlichte u. a.
"^ooloAical c0nt.i'i1)ntion8" ( 18 12-13), "1^1"n"nt8
ol l^^tin pronunciation" (185)1; neue Aufl. 1873),
"^füx68 in tnßir oii^in ^nä ^puliclition" (1865;
neue Aufl. 1884), "N^in68 ol til" p06t8" (1868,
unter dem Pseudonym Felix Algo), "Ont1in68 ot'
st^molo^" (1877), "^Voi-ä-dniläwtz')) (1881). Als
Vorkämpfer der Verbesserung der engl. Orthogravbie
war H. besonders thätig und gewann 1858 den Tre-
velyan-Preis für die beste Arbeit über dieseu Gegen-
stand (gedruckt 1860: "^nulvli'c ortiwFi'apnv").
Halden, An- oder Aufhäufungen von groben
oder klaren Maffen, die in Gruben- oder Tage-
bauen gewonnen und zu Tage ausgefördert wer-
den, oder von andern wertlosen Produkten, wie
sie beim Verschmelzen der Erze gewonnen und zur
Seite abgestürzt werden. Es giebt Abraums-
halden bei Steinbrüchen, Berg-, taube, Erz-
und Kohlenhalden beim Erz- und Steinkohlen-
bergbau, Seifen- oder Raithalden beim Gold-
und Zinnseifenbergbau und Schlacken Halden
beim Hüttenwesen. Alte H. sind die H. der Berge,
Schlacken u. s. w. verlasseuer Grubengebäude oder
Hüttenanlagen. Diese können, als ins Bergfreie
gefallen, Gegenstand neuer Verleihung werden,
wenn sie irgendwie berg- oder hüttenmännisch nutz-
bar siud, was insofern häufig vorkommt, als in der
Neuzeit auf Grund der technischen Fortschritte
mancherlei Erze, die man früher als wertlos oder
nicht ertragsfähig über die H. gestürzt hat, zu Gute
gemacht, d. h. mit Nutzen noch verwertbar gemacht
werden können. Unter Ausklauben oder Aus-
kutten einer Halde versteht man das Heraussuchen
von verwertbaren Erzen oder Mineralien, die in
den fönst als wertlos über die H. gestürzten Stein-
oder Vergemassen noch enthalten sind.
Halden, Arnold an der, s. Melchthal, Arnold von.
Halden, früherer Name von Frederitshald (s. d.).
Haldenstein, Dorf im Kreis Fünf Dörfer, Be-
zirk Unter-Landqnart des schweiz. Kantons Grau-
bünden, 3,5 km nördlich von Chur, auf dem linken
Nheinufer, in 560 in Höhe, am Fuße des Calanda
(2803 m), hat (1888) 411 E., darunter 27 Katho-
liken, eine 1732 erbaute Pfarrkirche, ein Schloß und
drei Burgruinen. Bis 1798 bildeten Burg und
Dorf H. eine unabhängige Freiherrfchaft, die 1803
durch die Mediationsatte dem Hochgericht der Fünf
Dörfer einverleibt wurde. Nördlich vom Dorfe die
Trümmer von Lichtenstein. In H. bestand 1761-71
eine von Peter Nesemann und Martin Planta ge-
gründete höhere Lehranstalt, das Philanthropin.
Hale (spr. hehl), Edward Everett, amerik. Schrift-
steller, geb. 3. April 1822 zu Boston, studierte Theo-
logie im llarvarä O0II6F6. Er beteiligte sich an
litterarischen und religiösen Blättern und war Re-
dacteur des "Onristian Nxaininoi'" und der "3un-
äa^ 3c1io0i (^otw"; 1869 gründete er "Oici anä
A^v, eine namentlich der socialen Reform gewid-
mete Monatsfchrift. Von seinen Werken sind zn
nennen: "^n6 i'08ar^" (1848), "3k6tcli08 ol odri8-
tlNN Ni8t0l^)) (1850), "I^6tt61'8 0N Ii'18N eMIFlI-
tion" (1852), "^K6in3n >vitkout a eountr^" (eineNo-
velle, welche große Berühmtheit erlangte, 1879u.ö.),
"1'uritHn ps"1it1c8" (1869), "l i^ii^m Mp6r8" (1870),
ul1i8 16V611)^8t HNli 0t1i"i- 8wi'i68" (1872), <(()1iri8t-
MÄ8 6V6 Hiiä ^1ii-i3tinii8 äk)") (1872), "In N18
nam6" (1874), ttllp8 linä ät)>vn8" (1873), "V^orkmß
M6ii'8 1>0IN68" (1874), "0n6 nunäi'6(i )^6M'8" (1875),
"I^dilip ^0lan'8 ti-l6ncl8" (1876), "L^ck to dack"
(1878), "1'Q6 lile iu comnwn" (1879), "I1i6 Vidi6
anä it8 rüvi8wn)) (1879), "^ti6 liin^äom ok l^oä"
(1880), "86V6N 8pHni8ii citi68" (1883), "8toi'i63 of
inveution" (^l885), "I^i'^nklin in I^'3.nc6" (2 Bde.
1881-88), "^Ii6 1ik6 0k V^H8kinFt0n" (1837). Von
wichtigern Auffätzen find zu nennen: die über
"NaFsNan^ lii8c0V6r^ (im 2. Bde. von Justin Win-
fors "IIi8tor^ etc."), über "Ilg/vvliin8 ^nä I)iak0v
(ebd. im 3. Bde.), über "1^1i6 nav^i ni8t0rv ok tlw
II. 8." (ebd. im 6. Bde.). 1886 begründete H. die
Zeitschrift "I^nä a Hiinä".
Hale lfpr. hehl), Horatio, Linguist und Ethnolog,
geb. 3. Mai 1817 zu Newport (New-Hampfbire),
lebt in Clinton (Ontario) als Advokat. Er begleitete
die Expedition uuter Kapitäil Wilkes als Lingllist
und Ethnolog. Sein Werk, das den 7. Band der
Veröffentlichungen über diese Erpedition ausfüllt:
(Ilnitkcl 8wt68 kxpioi'inFExpedition. Vtinwg'rHpIi^
mni i^ilow^" (Philad. 1846), kann mit Recht als
eine auf dem Gebiete der austral.-polynes. Linguistik
und Ethnologie Epoche machende Leistung bezeichnet
werden. 1883 erschien von H. in der "I^I'i'ai-/ ol
adoriFiuai ^inorican 1it6rg.tni'6" (hg. von Brinton)
als zweiter Band "^ns Ii'0liu0i8 dook ok i it68".
In neuerer Zeit hat H. dem Studium mehrerer
Indianerstämme des Nordens sowie der allgemeinen
Anthropologie und Sprachforfchnng sich zugewendet.
Er schrieb noch: "Iko ori^in ol 1llnßuHF68 anä tnc
nntiHnit^ of Lpk^in^ inan" (1886), "Inäi^n iniZi'^-
ti0N8 ll8 6viä6nc6ä 1)^ 1HNFUHA6" (1883), "I^^poi't
"n tQ6 Viackfoot ti'id68') (1885).
Seine Mutter,Sarah IosephaH.(gcb.24.Okt.
1788 zu Newport im Staate New-Hampshire, gest.
30. April 1879 in Philadelphia), eine bedentende
Schriftstellerin, gab feit 1828 "1?N6 1.aäi68' N^n.
2in6" heraus (bis 1837); nachdem diese Zeitschrift
mit Godeys "I.aäi68' V00K" verschmolzen war, war
sie Herausgeberin des letztern bis 1877. Ihre
weitern Werke sind: die Gedichtsammlung "^Q6 30
niu3 ol oliliviow) (Concord 1823), "^oltk^ood, lr
N0V61" (2 Bde., Boston 1827; in London nachge-
druckt als: "^ ^6^ NnFianä t^i6)>), " 8k6tcQ(;8 ui
^nikrican onai-aetEr" (1830), <c1'i-3,it8 ol ^inei-icaii
lifev (2 Bde., 1835), "'II16 ^v^ to 1iv6 ^sii" (1838),
"Ql03V6N0r" (Tragödie, 1838), "^lick Ra^) (1846),
<(^1i6 ^uä^6, 9. ärÄM3. ok ^nieric^n lile" (1854),
"I^ovo, or^oinHn'Z 663tin^)> (Gedichte; Boston 1870).
Haleb, Haleb es-Schabba, früher Aleppo,
Hauptstadt des Wilajets H. (78000qkui, 994000 E.)
im nördl. Syrien, liegt Mischen Orontes und Eu-
phrat am Steppenflusfe Gök-fu(Nahr el-Haleb), mn
nordwestl. Eingang des fyr.-arab. Wüstenplateau^,
in einem weiten, rings von Kalksteinwänden einge-
schlossenen Kesselthale, in 380 in Höhe. H. hat 11 km
Umfang, etwa 120000 E., darunter 20000 Christen
(meist Griechen), 5000 Israeliten und eine kleine
amerik.prot. Kolonie. Die Stadt, noch jetzt echt
arab. Charakters, hat durch das Erdbeben (1822),