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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Haw. – Haworth

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Havre de Grace'

land, an der Mündung des Susquehannah in die Chesapeakebai, mit (1890) 3214 E. Die Bahn überschreitet hier den Fluß auf 1500 m langer Brücke.

Haw., bei naturwissenschaftlichen Namen Abkürzung für Adrian Hardy Haworth (s. d.).

Hawádsche, ein aus dem Persischen Chodscha, Herr, in das Neuarabische übergegangenes Wort, dient als Bezeichnung des christl. Kaufmanns in arab. Ländern und wird in Ägypten allgemein für Europäer gebraucht.

Hawaii, die größte der Sandwichinseln (s. d.), an der Südwestspitze des Archipels, hat 11356 qkm und (1884) 24991 (16074 männl., 8917 weibl.) E. H. hat Dreiecksgestalt, ist wenig gegliedert und bietet nur wenige Ankerplätze, der beste ist der Hafen von Hilo an der Nordostküste mit dem Hauptort Hilo (5000 E.). Das Innere ist stark gebirgig; auf der Hochebene (1200 m) steigt der 4253 m hohe schneebedeckte Mauna-Kea (Weißer Berg) und der 4194 m hohe Mauna-Loa (Großer Berg) auf. Diese berühmten Vulkane sind flache Erhebungen, völlig aus Lava aufgebaut; der Krater des Mauna-Loa hat 3790, der Nebenkrater, der stets mit kochender Lava gefüllte Kilauea, 4900 m Durchmesser und 12 km Umfang. Der Mauna-Loa ist noch thätig.

Hawarden (spr. hahrd'n), Marktstadt in der engl. Grafschaft Flint in Nordwales, 5 km westlich von Chester, auf einem Hügel mitten in einem Kohlendistrikt, hat (1891) als Zählbezirk 15802 E., eine alte 1857 restaurierte Kirche; Fabrikation von grobem irdenem Geschirr, Drainröhren und feuerfesten Ziegeln. Inmitten eines schönen Parks liegt das Wohnhaus Gladstones. In der Nähe Ruinen einer Burg aus dem 13. Jahrh.

Hawâsch, Strom südöstlich von Abessinien, entspringt im Guragegebirge an den Südabhängen des abessin. Alpenlandes, fließt nach N., dann nach NO., nimmt den Germama oder Kassam auf und endet im Salzsee Abhebbad, 80 km westlich von der Tedschurabai. Er ist im größern Teile seines 800 km langen Laufs noch unerforscht. Im mittlern Laufe bildet er die Ostgrenze von Schoa.

Haweis (spr. hāěs), Hugh Reginald, engl. Schriftsteller, geb. 3. April 1838 zu Egham (Surrey), studierte in Cambridge und erhielt 1866 eine Pfründe an der St. James-Kirche in Marylebone-London. H. ist ein eifriger Anhänger der Broad-Church-Men (s. Anglikanische Kirche, Bd. 1, S. 628a) und veröffentlichte 1891 «The Broad Church, or what is coming». An der Revolution in Italien unter Garibaldi nahm H. regen Anteil und war bei der Belagerung von Capua zugegen. Seine Erlebnisse daselbst und eine Biographie Garibaldis veröffentlichte er im «Argosy». H. schrieb: «Music and morals» (15. Aufl. 1888; deutsch als «Die Tonkunst und ihre Meister», Berl. 1886), «Thoughts for the times» (12. Aufl. 1881), «American humorists» (1882), «My musical life» (2. Aufl. 1888) u.a.

Hawick (spr. hāik), aufblühende Industriestadt in der schott. Grafschaft Roxburgh, am Teviot, bei seiner Vereinigung mit dem Slitrig, einem wilden, durch die Stadt strömenden Flusse, hat (1891) als Parlamentsborough 19204 E. H. ist Hauptsitz der schott. Strumpfwarenmanufaktur und hat bedeutende Fabrikation von wollenen Zeugen, besonders von Plaids und Decken, Getreide-und Viehhandel. Jenseit des Flusses das Fabrikdorf Wilton.

Hawick Burghs (spr. hāik börgs), Border Burghs, Gruppe schott. Städte (Galashiels, ↔ Hawick, Selkirk), die gemeinsam ein Parlamentsmitglied wählen. Unter 42241 E. waren (1891) 6291 Wähler.

Hawke-Bai (spr. hahk beh), Provinz auf der Nordinsel Neuseeland, an der gleichnamigen Bai gelegen, hat 11377 qkm und (1891) 28506 E. Hauptstadt ist Napier. An der Küste wird Weinbau und Handel mit Bauholz getrieben. Im Norden treibt man Vieh-, namentlich treffliche Schafzucht, im Süden und Westen Ackerbau.

Hawkesbury (spr. hahksbörrě), Fluß in Australien, in der brit. Kolonie Neusüdwales, bildet sich in den Blauen Bergen, durchströmt die Ebene von Cumberland und mündet in die Brokenbai. Er ist etwa 450 km lang und im Unterlauf schiffbar.

Hawkesbury (spr. hahksbörrě), Lord, s. Liverpool.

Hawkins (spr. hahk-), Benjamin Waterhouse, engl. Naturforscher, geb. 8. Febr. 1807 in London, wurde in dem St. Aloisius College erzogen, widmete sich seit 1827 dem Studium der Naturgeschichte und veröffentlichte 1840 seine «Popular comparative anatomy», 1842 «Elements of form». In demselben Jahre lud Graf Derby ihn nach seinem Landsitze Knowsley ein. Als Frucht seiner dortigen Studien erschienen die «Gleanings from the menagerie at Knowsley, with illustrations» (1850). 1852 übertrug die Crystal Palace Company ihm die Aufgabe, die Gestalten der in den Erdschichten aufgefundenen untergegangenen Fauna in kolossaler Größe für die geolog.-paläontologische Abteilung in dem Park des Krystallpalastes in Sydenham herzustellen, eine Arbeit, die ihn fast vier Jahre beschäftigte. In der mit dem Krystallpalast verbundenen wissenschaftlichen Schule sowie an andern Orten hielt er Vorlesungen über Geologie und Zoologie. 1860 erschien von ihm «A comparative view of the human and animal frame»; 1865 veröffentlichte er in Verbindung mit Huxley einen «Atlas of elementary anatomy» und 1865 «Artistic anatomy of the horse», 1867 «Artistic anatomy of cattle and sheep». Im Febr. 1865 ging er nach Neuyork, wo er bald darauf eine Anstellung fand, der zufolge er die Kolossalgestalten der untergegangenen Tiergeschlechter für den Centralpark rekonstruieren und naturwissenschaftliche Vorlesungen halten sollte. H. starb 1889 in Neuyork.

Hawkins (spr. hahk-), Sir John, brit. Seefahrer, geb. 1532 zu Plymouth, suchte seit 1562 den einträglichen Sklavenhandel, den damals nur Spanien trieb, auch für England zu einer ergiebigen Quelle zu machen. Dreimal unternahm er die Fahrten von Afrika nach Westindien. Von der Königin Elisabeth erhielt er die Erlaubnis, auf die Helmzierde seines Wappens einen halben, mit einem Stricke gebundenen Neger zu stellen. Später wurde er Schatzmeister des Seewesens, 1588 Viceadmiral der gegen die span. Armada ausgesendeten Flotte und erhielt die Ritterwürde. Mit Drake vereinigte er sich 1594 zu einer erfolglosen Unternehmung gegen die span. Ansiedelungen in Westindien. H. starb 21. Nov. 1595.

Haworth (spr. hehwörth oder hahrth), Stadt in der engl. Grafschaft York im West-Riding, nordwestlich von Bradford, Heimat von Charlotte Brontë (Currer Bell), hat (1891) 5034 E. und Spinnereien.

Haworth (spr. hehwörth), Adrian Hardy, engl. Botaniker, geb. 1772, gest. 1833 in Little Chelsea, machte sich verdient um die Kenntnis der Sukkulenten (Fettpflanzen); er schrieb eine «Synopsis plantarum succulentarum etc.» (Lond. 1812).