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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

Schlagworte auf dieser Seite: Hong; Höngen; Hong-kong

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Hong – Hong-kong

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Honfleur'

Seinemündung, gegenüber von Harfleur (s. d.) und an der Linie Pont l’Evêque-H. (15 km) der Franz. Westbahn schön gelegen, hat (1891) 8709, als Gemeinde 9450 E., eine hölzerne St. Katharinenkirche, ein Kommunal-Collège, öffentliche Bibliothek, Handelsgericht und Handelskammer und einen Hafen, der aus drei Bassins, einem großen Vorhafen und einem Bassin de Retenue zur Verhütung der Versandung besteht und durch zwei Dämme geschützt wird. Die an den Hafen stoßenden Straßen sind eng und schmutzig. Die neuern Stadtteile zeichnen sich durch Freundlichkeit aus. Außer mit Seehandel beschäftigt man sich mit Schiffbau, Seilerei, Fabrikation von Biskuit, Zucker, Eisengießerei und dem Anbau von Melonen. Eingeführt wird namentlich nordisches Holz, Eisen und Steinkohlen; die Ausfuhr, hauptsächlich nach England, besteht in Früchten, Gemüsen, Geflügel, Butter, Eiern, Vieh, Getreide. – H. war einst einer der festesten Plätze der Normandie und trieb besonders starken Handel nach Spanien. Das Aufstreben von Havre vernichtete diese Blüte. Die Stadt wurde 1440 von Karl Ⅶ. den Engländern entrissen. Ende des 16. Jahrh. hielten sie die Liguisten besetzt. Unter allen Städten der Normandie ergab sie sich zuletzt an Heinrich Ⅳ.

Hong (chines.), nach Kantoner Aussprache (im N. Hang, spr. chang) Ausdruck für Reihe, Gilde, Warenlager, Handelshaus.

Höngen, Dorf im preuß. Reg.-Bez. und Landkreis Aachen, 9 km nördlich von Stolberg, an den ↔ Nebenlinien Aachen-Jülich und Stolberg-Herzogenrath der Preuß. Staatsbahnen (2 Bahnhöfe), hat (1890) 1911 meist kath. E., Post, Telegraph, Eisengießerei und ein großes Steinkohlenbergwerk mit 3 Schächten, von denen einer 630 m tief ist.

Hong-kong, eigentlich Hiang-Kiang (Heungkong, «duftender Hafen»).

Hong-kong (Situationsplan)
Kärtchen: Hong-kong (Situationsplan)

1) Insel an der Südküste Chinas, Großbritannien gehörig, liegt rechts vor dem Eingange in die Bocca-Tigris (s. d.), 144 km südöstlich von Kanton, 64 km östlich von Macao und durch einen schmalen Meeresarm vom Festlande getrennt. Die Insel, kaum 15 km lang, 7‒8 km breit und 83 qkm groß, besitzt in der Meerenge zwischen H. und Kaulung (engl. Kowloon), der Halbinsel des Festlandes, von der 10 qkm zu H. gehören, eine der besten Reeden der Küste. Die Insel besteht aus sechs Gipfeln, deren höchster Punkt (Victoria Peek) 560 m Höhe erreicht. (Anmerkung des Editors: Textabsatz ) H. ist engl. Kronkolonie. Dem Gouverneur steht ein Rat für die Exekutive und für die Gesetzgebung zur Seite. Die Bevölkerung betrug (1891) einschließlich der Garnison (2800 Mann) 221441 (157585 männl. und nur 63856 weibl.) E., gegen 160402 im J. 1881, und zwar 8545 Weiße und 212896 Farbige, darunter 210995 Chinesen und 1901 Indier. Unter den Europäern sind (vom Militär abgesehen) die Hälfte Portugiesen und ein Drittel Engländer. –

2) Stadt, eigentlich Victoria (s. vorstehenden Situationsplan), dehnt sich an der Nordküste und der Meerenge, die hier von Quais und vorzüglichen Dockanlagen umsäumt

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 338.