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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Imola - Impensen
zollern (Imnau 1873); Ritter, Die Kur- und Bade-
anstalt I., vormals und jetzt (Notenburg 1880).
Imöla, Hauptstadt des Kreises I. (66120 E.)
in der ital. Provinz Bologna, an der Lmie Bologna-
Rimini des Adriatischen Netzes und mit Trambahn
nach Bologna, auf einer kleinen, vom Santerno ge-
bildeten Insel, in reizender Lage, ist mit Mauern,
Türmen und Gräben umgeben, seit 422 der Sitz
eines Bischofs, hat (1881) 9275, mit den Vorstädten
11501, als Gemeinde 29343 E., ein Gymnasium
und eine technische Schule, ein altes Schloß und
mehrere Kirchen, darunter die modern restaurierte
Kathedrale und die Kirchen der Dominikaner und
der Brüderschaft von San Carlo. Hauptnahrungs-
zweig ist der Weinbau; daneben Leder-, Fayence-,
Glas- und Seidenfabrikation. In der Nähe Mineral-
quellen. I., nach seinem Erbauer Sulla I^orum
Oornelii genannt, stand im Mittelalter 1262-92
unter Bologna, 1424-38 unter den Visconti von
Mailand und kam 1509 an den Kirchenstaat.
Imöla, Innocenzo da, eigentlich Innocenzo
Francucci, ital. Maler, geb. um 1494 zu Imola,
erlernte die Malerei bei Franc. Francia, dann in
Florenz bei Mariotto Albertinelli und wurde in der
Folge einer der eifrigsten Nachahmer Raffaels. Er
lebte meist in Bologna und starb um 1550. Seine
Komposition ist meist einfach, sein Kolorit zuweilen
nicht ohne Härte; dagegen läßt sich in dem oft schönen
und kräftigen Ausdruck der Köpfe die Anmut des
Francia erkennen. Seine Hauptwerke sind: Heilige
Familie (im Dom zu Faenza), ferner Madonnenbilder
in Bologna, Berlin, Frankfurt a. M., München.
Imoscharh, afrik. Volksstamm, s. Verbern.
Imoski. 1) Bczirkshauptmannschaft und Ge-
richtsbezirk in Dalmatien, hat 646,36 hkm, (1890)
31640 (16416 männl., 15224 weibl.) meist kath.
serb.-kroat. E., 6306 Häuser, davon 4956 Wohn-
häuser und 5295 Wohnparteien in 1 Gemeinde mit
24 Ortschaften. - 2) I., ital. Imofchi, serb.
Imotsti, Stadt und Sitz der Bezirkshauptmann-
schaft und des Bezirksgerichts I., 62 ^m im SO.
von Spalato, im östl. hochgelegenen Teile von Dal-
matien nahe der herzegowin. Grenze, hat (1890)
1331, als Gemeinde 31640 E., Post, Telegraph,
und ist infolge ihrer beherrschenden Lage auf einer
Höhe und der in der jüngsten Zeit eifrig geförderten
Straßenverbindung fowohl mit dem Mittellande
und der Küste als mit der Herzegowina von hervor-
ragender Bedeutung.
Inip., Abkürzung für Imperium, Imperator,
auch für 1uip6i-3.tivu8.
Inzpa.ua.tio (vom lat. pani8, eigentlich "Hinein-
versetzung ins Brot"), eine von der kath. Polemik
gebildete Bezeichnung für die lutherische, aber ver-
einzelt schon in älterer Zeit (bei Rupert von Deutz,
gest. 1135, und Johann von Paris, gest. 1306) ver-
tretene Abendmahlslehre, nach der zwar keine Ver-
wandlung des Brotes in den Leib Christi, wohl
aber eine geheimnisvolle Gegenwart des Leibes
Christi in dem Brote behauptet wird.
Ilnpa.r (lat.), ungleich; impäri klarte ("mit un-
gleichem Mars"), in ungleichem Kampf, mit un-
gleichen Kräften.
Iiupa.rtia.1 (frz., spr. ängparßiäll), unpar-
teiisch; I1up3.rti2.ux (spr. ängparßioh; die Un-
parteiischen), in der franz. Revolutionszeit das
Centrum im Konvent.
Impatz (frz. imM886, spr. ängpäh), eigentlich
Sackgasse; einen I. machen, impassieren, auch
Postmeistern, schneiden, reiten, bei verschie-
denen Kartenspielen das Stechen mit einer niedri-
gern Karte, indem eine höhere von derselben Farbe
aufgespart wird, in der Hoffnung, mit derselben die
bei dem Gegner noch vermutete Karte von derselben
Farbe zu stechen.
Impasto (ital., von imp3.8t3.i-6, kneten, verklei-
stern; frz. Empatement), in der Malerei ein ver-
alteter Ausdruck für das dicke Auftragen der Farbe.
IinV2.tion8 ^., Pflanzengattung aus der Fa-
milie der Balfaminaceen (s. d.). Ihre zahlreichen,
fast über die ganze Erde zerstreut vorkommenden
Arten sind saftvolle einjährige Kräuter mit einfachen
Blättern und achselständigen Stielen, die mehrere
Blüten tragen. Die bekannteste in Deutschland
wachsende Art ist das an schattigen, feuchten Orten
häufig, oft massenhaft wachsende, gelbblühende
Springkraut, Iudenhütlein oder Rühr-
michnichtan (I. noii ms t3,nF6i-6 D.; s. Tafel:
Gruinalen, Fig. 4), dessen reifende Kapfel bei ge-
lindem Druck elastisch ausspringt und die Samen
von sich schleudert. Mehrere ausländische Arten sind
Zierpflanzen geworden, unter welchen die Balsa-
mine (s. d.) den ersten Rang einnimmt; doch wird
diese gewöhnlich als besondere Art von I. getrennt.
Andere Arten von geringerer Bedeutung sind I. tri-
0011113 ^., Ai3.uäu1iA6r3. Zo?/?e und canäiäa ^'ntU.
aus Indien, die sich durch ihre Samen leicht ver-
mehren lassen. Man sät dieselben im Frühjahr
in Mistbeete oder Töpfe und versetzt die jungen
Pflanzen im Juni ins freie Land, wo sie mit ihren
saftgrünen Stengeln und schön gefärbten Blumen
hübsche Gruppen bilden. In Gewächshäusern wer-
den mehrere ausdauernde Arten als dankbare Blüher,
eine Art, I. Nai-ianas NiT-i., ihrer silbergeaderten
Blätter wegen kultiviert. Von erstern verdient na-
mentlich I. 8u1t3.iii S00K.M aus dem tropischen
Asrika hervorgehoben zu werden, da sie fast das
ganze Jahr mit karminroten Blumen bedeckt ist und
sich auch als Gruppenpflanze fürs Freie während des
Sommers eignet. Mit größern Blüten, aber weniger
dankbar, blüht I. lla^ksi-i ^ido/c. Fl. und llookkri
^n. Alle genannten ausdauernden Arten sind fehr
leicht aus Stecklingen oder Samen zu vermehren.
Impatronieren, Impatronifieren (neulat),
(sich) als Herr (Patron) in etwas einsetzen.
Ilupa^viÄuiu torlont rulna.s (lat), Citat
aus Horaz' "Oden" (3, 3,7), dem die Worte vorher-
gehen: 3i lractuZ Malawi- oi-dis, d. h. Wenn der
Himmel zusammenbrechend einstürzt, werden die
niederstürzenden Trümmer mich nicht schrecken.
IlUVoa.okiubnt (engl., spr. impihtschment) be-
zeichnet eine Anklage, die wegen Hochverrat oder
anderer Verbrechen auf Antrag des engl. Unter-
hauses vor dem Oberhaus unter Vorsitz des I^oi-ä
lli^ii 3t6^3.rä verhandelt wird. Das Verfahren ist
lange nicht mehr angewandt worden. Die letzten Bei-
spiele waren die Anklagen gegen Warren Hastmgs
(1788) und Lord Melville (1805).
Impedimönt (lat.), Hindernis.
Impegno (ital., spr. -penjo), Verpfändung,
Verpflichtung, Obliegenheit, Verwicklung in etwas;
impegniert, verwickelt (in etwas), verantwortlich.
Impenetrabel (lat.), undurchdringlich.
Iiuponilss, foviel wie UriiiHtoi-os (s. d.).
Impönfen (lat.), Aufwendungen. Macht jemand
auf eine Sache, welche ihm nicht gehört, oder bei der
Führung eines Geschäfts für fremde Rechnung Auf-
wendungen, so wird, wenn die Aufwendung nützlich