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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Jamesone - Jamnitzer
lvnä mai'y-rZ" (Lond. 1818; 4. Aufl. 1865), "1.6-
Zonä8 ol tks lli0Nl58tio 0i-ä6l8" (ebd. 1850; 3. Aufl.
1866), "I^<?Z6nä8 ol tiis Naäonng." (ebd. 1852;
5. Zlust. 1865). Ihre letzte Arbeit war eine "1Ü3-
toi^ ok Onr I^orä anä 1ii8 pi-scu^or 3t. ^olin tli6
Vapti8t", die von Lady Eastlake vollendet wurde
(2 Bde., Lond. 1864). Sie starb 17. März 1860 zu
London. - Vgl. G. Macpherson, Nsmoirs oltks
liks ol ^. <I. (Lond. 1878).
Iamesone (spr. dschchms'n), George, schott.
Maler, geb. 1586 zu Adcrdeen, gest. 164^1 zu Edin-
burgh, bildete sich unter Rubens zu Antwerpen und
wurde der bedeutendste Maler, der bis dahin aus
Schottland hervorgegangen war. Er zeichnete sich
vorzüglich als Bildnismaler aus (Marquise Hunt-
ley, Johnston), doch schuf er auch histor. Bilder und
Landschaften. Die besten seiner in der Farbe klaren
und technisch durchgebildeten Gemälde fallen in die
Zeit nach 1630 und sind im Besitz schott. Familien.
Im Stadthause zu Edinburgh sind von ihm Bild-
der schott. Könige. Gestochen sind Bildnisse von ihm
in Pinkertons "8cotti3ii (^aiisi^, or porti-aits ok
smiuent i)6l80Q8 ok Zcotiknä" (Lond. 1799).
Iamefontt (spr. dschehms'), ein rhombisches
Mineral mit einem Prismenwinkel von 101° 20^,
krystallisiert in langsäulenförmigen, parallel oder
radial gruppierten Individuen, auch in stengeligen
Aggregaten, zeigt vollkommene basische Spaltbar-
keit, beträchtliche Milde, stahlgraue bis dunkel blei-
graue Farbe und hat das spec. Gewicht 5,6. Die
chem. Analysen ergeben 50,6i Proz. Blei, 29,83 An-
timon und 19,56 Schwefel und führen auf die For-
mel ?I>2 8dz 85, deutbar als 2?d3 -^ 8^ 8.,. Das
Mineral findet sich in Cornwall, bei Nertschinsk in
Sibirien, in Estremadura in Spanien.
James-Pulver (spr. dschehms), Iakobs-
Pulver, s. Geheimmittel.
Iames-River (spr. dschehms riww'r), der größte
Strom Virginiens (in Nordamerika), entsteht nahe
an der westl. Grenze aus der Vereinigung der Flüsse
Jackson und Cowpasture, stießt durch die Blauen
Berge nach Lynchburg und von dort in meist nord-
östl. Richtung nach Richmond. Hier fällt er über
bedeutende Stromscknellen und wird vom Einfluß
des Appomattor an für große Kriegsschiffe fahrbar.
In zahlreichen Windungen flieht er dann der Che-
sapeakebai zu. Er ist 720 km lang und 240 km
(bis Richmond) der Ebbe und Flut unterworfen.
Hauptnebenflüsse sind der Appomattor auf dem
rechten und der Chickahomini (s. d.) auf dem linken
Ufer. Im Secessionskriege hatte der I. und seine
Nebenflüsse als Scheidelinie militär. Bedeutung.
Iamesthee (spr. dschehms-), Labradorthee,
die Blätter von I^säuin latifolium ^'t., s. I^sänm.
Iamestolvn (spr. dschehmstaun), Ortsname in
den Vereinigten Staaten von Amerika; darunter:
1) Stadt im County Chautauqua im Staate Neu-
yort, südsüdwestlich von Vuffalo, an der Südspitze
des Chautauquasees, zählte 1880: 9357, 1890:
16 038 E., hat lebhafte Industrie, darunter Fabri-
kation von Möbeln, Baumwoll-, Woll- und Kamm-
garnwaren. Auch als Sommerfrische wird I. be-
sucht. - 2) Stadt in Nord-Dakota im County
Stutsman, an der Northem-Pacificbahn und am
Iames-River gelegen, hat (1890) 2296 E.
Iamestown (spr. dschehmstaun), Stadt auf
Sankt Helena (s. d.)<
Iamin (spr. schämäng), Jules Westin, franz.
Physiker, geb. 30. Mai 1818 zu Termes im franz.
Depart. Ardennes, war Profc^or der Physik und
begann seine Lehrthätigkeit am (üolIsFs I.0M3 Is
fti-Hiiä in Paris, kam dann für dasselbe Fach an die
Ncols poi^tsedniyus zu Paris und später an die
Fakultät der Wissenschaften. Seit 1868 Mitglied der
Akademie der Wissenschaften von Frankreich, wurde
er 1884 zum beständigen Sekretär dieses Instituts
gewählt; er starb im April 1886. Der von ihm
(1873) erfundene Lamellenmagnet beruht auf der
leichtern Durchsättigung der einzelnen Stahllamel-
len und wurde in demselben Jahre von Gramme
für seine magnetelektrische Ringmaschine benutzt.
Er schrieb u. a.: "^oui-8 äs pli^ilius" (4. Aufl.,
4 Bde., mit Bouty, Par. 1885-91), und einen ein-
bändigen Auszug daraus ("I>stit traits äs pli?-
8i<iu6", 1870). Ersteres Werk wurde für Deutsche
von Wüllner selbständig bearbeitet (4. Aufl., 4 Bde.,
Lpz. 1882-86), letzteres von Recknagel (Stuttg.
1874-76). I.s Forschungen sind seit 1847 in den
Pariser "^nnaisZ äs cliiiiiis st äs pli^iyus" sowie
in den Schriften der franz. Akademie veröffentlicht.
Iamitzer, s. Iamnitzer.
Iammu, Stadt und Provinz in Kaschmir,
s. Dschämn und Kaschmir.
Iamma, griech. Name für die alttestamentliche
Philistäerstadt Iabne (auch Iabneel), zwischen
Ekron und dem Meere, mit ehemals gleichnamiger
Hafenstadt im NW., jetzt Iebna, großes Dorf auf
kleiner Anhöhe im W. vom Nähr Rubin. I. wurde
von Usia von Iudäa erobert, war seit den Makka-
bäern sehr volkreich und stand abwechselnd unter
jüd. und syr. Herrschaft. Nach der Eroberung durch
Vefpasianus war I. Sitz einer jüd. Akademie sowie
von 73 bis 117 des Synedriums (s. d.). Die Kreuz-
fahrer nannten es Ibelin.
Iamnitz, Stadt in der österr. Bezirkshaupt-
mannschaft Datschitz in Mähren, an dem zur Thaya
gehenden Scheletauerbach, in 466 m Höhe, in stacher
und fruchtbarer Gegend, Sitz eines Bezirksgerichts
(290,0i (ikm, 43 Gemeinden, 46 Ortfchaften, 15413
kath. E.), hat (1890) mit dem Schloßgrunde (Po-
doli) 1479, als Gemeinde 2647 meist czech. E.,
Post, Telegraph, got. Stadtkirche (14. Jahrb.), drei
andere Kirchen, eine Synagoge und an Stelle des
alten ein neues Schloß des Marquis Pallavicini.
Iamnitzer, Wenzel, auch Iamitzer oder Ga-
miczer genannt, Goldschmied, geb. 1508 zu Wien,
lebte zu Nürnberg, wo er 1534 Meister wurde und
15. Dez. 1585 starb. Beglaubigt von ihm sind nur
wenige Werke, darunter vor allen der Merkelsche
Tafelaufsatz, jetzt im Rothschildschen Besitz in Frank-
furt, ein großer Pokal im Besitz des Deutschen Kai-
sers, ein Schmuckkästchen im Grünen Gewölbe zu
Dresden und eine kleine Anzahl Gegenstände im
Nationalmuseum und in der "Reichen Kammer" in
München. Sein Stil ist der der zweiten Hälfte des
16. Jahrh., die Ornamente die der Hochrenaissance
mit reicher Verwendung von Figuren und zierlich-
sten Nachbildungen von Tieren, Gräsern, Blumen
u. s. w., die sehr naturalistisch gehalten sind. Außer-
dem lieferte er zahlreiche Entwürfe zu Pracht-
gefäßen, die R. Bergau (Berl. 1879) herausgab.
Von Wenzel I. werden zwei Brüder genannt,
Vartl (Meister seit 1575) und Albrecht (Meister
seit 1550, gest. 1590), beide Goldschmiede; doch nur
von dem letztern sind ein paar Stücke nachweisbar,
eins im Besitz des Grohherzogs von Baden, eins
im Grünen Gewölbe in Dresden. Bekannter ist
Christoph I. (geb. 1563, gest. 1618), wahrschein-