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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Jappen - Jarkand
zu einer Litteratursprache geworden. (S. Friesische
Sprache und Litteratur, Bd. 7, S. 361 d.) Auch in
der Prosa zeigte er sich als Meister durch seiue
u. d. T. "I^6ii I^idd^n in lkn 3t6Hri-6n" bekannte
Übersetzung eines franz. Werkes von Philippe de
Mornay sowie durch die gleichfalls aus dem Fran-
zösischen übersetzte "lli8to3^6 tsn vorilis in <Ü160-
nice". Die Gesamtausgabe seiner Werke trägt den
Titel "^ri68cli6 ^mier^s". Der erste Teil er-
schien nach seinem Tode Volsward 1668, und in
einer von Symon Abbes Gabbema durch einen
zweiten Teil vermehrten Ausgabe Leeuwarden 1681.
Die beste Ausgabe ist die von E. Epkema (2 Tle.,
Ljeauwert ^Leeuwarden ^ 1821); dazu von dem-
selben ein "'Wooräendosk op äe geäiedteii en
veräers F68c1ii'ikt6ii vau l3. <!.", nebst Grammatik
(Leeuwarden 1824). In neuwestfries. Orthographie
mit Anmerkungen die (nicht vollständige) Ausgabe
von Waling Dykstra (Freantsjer sFraneker^ 1853).
- Vgl. Halbertsma, lluläs ^an tt. ,1. (Bd. 1, Vols-
ward 1824; Bd. 2, Leeuwarden 1827).
Iappen oder Iobi, große Insel in der Geel-
vink-Bai im niederländ. Teil von Neuguinea.
^apura, Nebenfluß des Amazonas, s. Z)apura.
"aqueiraholz, s. Iacqueiraholz.
Jaquette (frz., spr. schakett), s. Jacke.
Harama (spr. cha>), span. Fluß in Neucastilien,
entspringt in der Sierra de Guadarrama, am Fuß
der 2127 in hohen Cebollera, nimmt rechts den
Lozoya und Manzanares, links den Henares und
Tajuna auf und mündet unterhalb Aranjuez, 199 km
lc^ng, rechts in den Tajo.
Iaransk. 1) Kreis im südwestl. Teil des russ.
Gouvernements Wjatka, ziemlich eben, mit frucht-
barem Boden, hat 13109,7 ykm, (1891) 367 940 E.,
darunter 56096 Tscheremissen; 43 Fabriken, Acker-,
Flachsbau, Viehzucht, Wald- und Hausindustrie.-
2) Kreisstadt im Kreis I., an der zur Pishma gehen-
den Iaranka, hat (1888) 3171 E., Post und Tele-
graph, 6 Kirchen, Handel mit Getreide, rohen Fellen,
Talg, Flachs u. s. w.
Iararaka oder Schararaka(V0tni-0p8 dragi-
1i6Q8i8 N^'e^.), äußerst giftige, bis 1,5 in lange
Schlange Brasiliens, der Labaria (s. d.) nahe ver-
wandt und mit ihr vielleicht nur eine Art bildend,
eine der gefährlichsten Schlangen Südamerikas.
(S.Tafel: Giftschlangen, Fig. 7.)
Iaratfchöwo, Stadt im Kreis Iarotschin des
preuh. Reg.-Bez. Posen, 15 kni westlich von Iaro-
tschin, unweit der obern Obra, hat (1890) 945 E.,
darunter 100 Evangelische und 106 Israeliten,
Post, Telegraph, kath. Pfarrkirche, Volksbank;
Käsefabrikation.
Iarcke, Karl Ernst, Rechtsgelehrtcr und Publi-
zist, geb. 10. Nov. 1801 zu Danzig, studierte in
Bonn und Göttingen die Rechte, habilitierte sich
1822 in Bonn für Strafrecht, wurde 1823 außer-
ord. Professor, praktizierte 1824 in Köln als An-
walt, wo er zur kath. Kirche übertrat, und wurde 1825
außerord. Professor in Berlin, wo er das antirevo-
lutionäre "Polit. Wochenblatt" gründete. 1832
folgte er als Nachfolger Friedrich von Gentz' einem
Rufe als Rat in die Hof- und Staatskanzlei zu
Wien. 1839 rief er mit Phillips und Görres die
"Histor.-polit. Blätter" ins Leben. In der Hof-
und Staatskanzlei wurde er bis 1848 verwendet.
Er starb 28. Dez. 1852 in Wien. Von seinen zahl-
reichen Schriften sind zu erwähnen das "Handbuch
des gemeinen deutschen Strafrechts" (3 Bde., Verl.
1827 - 30), die anonym erschienene Schrift <Die
franz. Revolution von 1830" (ebd. 1831), "Karl
Ludw. Sand und sein an Kotzebue verübter Mord"
(ebd. 1831), "Über die austragalgerichtliche Entschei-
dung der Streitigkeiten unter den Mitgliedern des
Deutschen Bundes" (anonym, Wien 1833), "Die
ständische Verfassung und die deutfchen Konstitu-
tionen" (anonym, Lpz. 1834) und die "Vermischten
Schriften" (4 Bde., Münch. und Paderb. 1839-54;
der letzte Band nach seinem Tode von G. Phillips
u. d. T. "Principienfragen" herausgegeben).
5a.rÄRN (frz., spr. schardäng), Garten; .1. ä63
?1tmt68 (spr. dä plangt), ehemals ^. clu roi (spr. du
röä), der botan. Garten in Paris, verbunden mit
zoolog. Garten.
^arÄinisro (frz., spr. schardimähr), eigentlich
Gärtnerin, im gärtnerischen Sinne jedoch ein
mit lebenden Pflanzen gefülltes Gefäß. Zur Herstel-
lung der.1. werden kleine Gewächse, wie Dracänen,
Farne, Cypergras, blühende Primeln, Blumenzwie-
beln, Maiblumen u. s. w. benutzt, die, im Gegensatz
zum Blumenkorb, in die mit Erde oder Moos gefüll-
ten Gefäße gepflanzt und zu einem hübschen Ganzen
geordnet, darin eine Zeit lang fortwachsen sollen.
In der Kochkunst ist ^. die Bezeichnung für
ein,e Gemüsegarnierung zu größern Fleischstücken,
wie z. B. Filet oder Hammelrücken ^ 1a. ^.; ebenso
nennt man eine Suppe mit allerlei Gemüsen <!.
Iarönsk. 1) Kreis im nordöstl. Teil des russ.
Gouvernements Wologda, ein mit Wald bedecktes
Sumpfland, das die Wasserscheide zwischen dem
Mesen und der Wytschegda bildet, hat 58045,3 ykui,
44016 E. (78 Proz. Syrjanen), Viehzucht, Jagd,
Fischerei, Roggen-, Gerste-, Kartoffel- und Flachs-
bau. - 2) Kreisstadt im Kreis I., links der Ia-
renga, 4 kiu vor ihrer Mündung in die Wy-
tschegda, hat (1888) 1302 E., Post, Telegraph,
3 Kirchen, 1 Progymnasium für Mädchen, 1 Ge-
werbeschule; Ackerbau, Handel mit Bauholz.
Jargon (frz., fpr. fchargöng), Bezeichnung für
eine zu besondern Zwecken gebildete oder aus ver-.
schiedenen Sprachen oder Dialekten gemischte
Sprache, wie z. B. das Iudendeutsch, das Rot-
welsch oder die Gaunersprache, die I^inFua. ki-ancN an
den MiMlmeerküsten u. s. w. (S. auch Argot.) -
I. ist auch der Handelsname des lichten oder farb-
losen Zirkons (s. d.).
Iargonium, ein Metall, das der engl. Chemiker
Sorby im Zirkon 1868 gefunden zu haben glaubte.
Iarimlik, türk. Silbermünze, s. Iirmilik.
Iarkand (Iarkend, Jarkand), Stadt im
chines. Ostturkestan, liegt in 1200 ui Höhe am mitt-
lern Laufe des Flusses I., der, als Naßkem oder
Serafschan auf den Nordabhängen des Karakorum
entspringend, in nordöstl. Richtung den westl. Teil
des Landes durchstießt und östlich von Maralbaschi
in den Tarim mündet, in einer durch künstliche Be-
wässerung ergiebig gemachten Ebene. I. hat zwischen
70000 und 100000 E. und zwar ein Gemisch von
Mohammedanern der meisten Völker Innerasiens.
I. war vor dem Aufstande Sitz des Statthalters,
jetzt residiert ein chines. Beamter in der neuerbauten
Chinesenstadt mit Citadelle. Die Stadt ist mit einer
10 m hohen, zinnengekrönten Mauer aus Luftziegeln
umgeben, welche noch ein Graben umzieht. Die
Straßen sind breit und reinlich, die Häuser einstöckig.
Die Koranfchulen haben ein ansehnlicheres Äußere.
Auf der Nordwestseite der Stadt liegt das Fort
Iengischehr, mit Gräben und Mauern umgeben, die