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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Koint-Stock-Company - Jojakim
^oilit-5took-Voinpa.n^ (engl., spr. dscheunt,
kömmpeni), soviel wie Aktiengesellschaft (s. Aktie
und Aktiengesellschaft, Bd. 1, S. 293).
Iolttville(spr.schöängwil). 1)Ioinvillc-sur-
Marne, Hauptort des Kantons I. (127,85 (ikm,
9749 E.) im Arroudissement Wassy des franz. De-
Part. Haute-Marne, in reizender Gegend am Fuße
eines Berges, am rechten Ufer der Marne und an
der Linie Blesme-Chaumont-Gray der Ostbahn, hat
(1891) 3864, als Gemeinde 4478 E., eine sehr alte
Kirche (Notre-Dame), Hochöfen, Eisengießereien,
Manufakturen von wollenen Strümpfen und Hüten.
Die Stadt war Hauptort der Baronic I., die 1551
von Heinrich II. zu Gunsten des Herzogs Franz von
Guise in ein Fürstentum verwandelt wurde. Unter
den ältern Baronen von I. ist Jean Sieur de I.
der berühmteste. Der dritte Sohn des Königs
Ludwig Philipp erhielt den Titel eines Prinzen
von I. (Vgl. Pernot, ^otic6 ki^toiiliuö 8ur Ie
c^t6au ä6 !l., Par. 1857.) - 2) Ioiuville-le-
Pont, Dorf im Kanton Charenton, Arrondisse-
ment Sceaur des Depart. Seine, an der Marne uud
an der Linie Paris-Viucennes-Brie-Comte Robert
der Ostbahn, hat (1891) 3840, als Gemeinde 4324 E.,
eine militär. Fecht- und Turnschule; Schiffbau,
Färberei, Holz- und Kohlenhandel.
Ioinville (spr. fchöängwil), Ort in Brasilien,
f. Dona-Francisca.
Ioinville (spr. schöängwil), Francois Ferd. Phi-
lippe Louis Marie von Orlsaus, Prinz von, der
dritte Sohn des Königs Ludwig Philipp von Frank-
reich, geb. 14. Aug. 1818 iu Neuilly, trat 1834 in
die Marine und ward 1839 Kommandant der Fre-
gatte Belle-Poule, auf der er 1840 die Afche Napo-
leons I. nach Frankreich brachte. Als Konteradmiral
befehligte er 1844 die See-Expedition nach Marokko;
1846 wurde er Viceadmiral. Beim Ausbruch der
Revolution von 1848 befand er sich mit seinem
Bruder, dem Herzog von Aumale, in Algerien, von
wo die beiden Prinzen nach England zu ihrer Fa-
milie gingen. Die Orleanistenpartei beabsichtigte
den populäreu Prinzen zum Präsideuteu der Re-
publik vorzuschlagen, doch machte ein Verbannungs-
dekret, das die Nationalversammlung 26. Mai 1848
gegen die Familie Orleans erlieh, dieser Kandidatur
ein Ende. Ein Protest, den I. dagegen veröffent-
lichie,Meb wirkungslos. Nach Ausbruch des amerik.
Bürgerkrieges begab sich 1.1861 nach Amerika uud
machte im Stäbe McClellans den Feldzug von
1862 in Virginien mit. 1870 bot er im Kriege gegen
Deutschland vergebens dem Kaiser, dann der Re-
publik seine Dienste an und trat dann unter an-
genommenem Namen in die Armee Aurelle de Pa-
ladines, später in die Chanzys, wurde aber im Jan.
1871 auf Befehl Gambettas aus Frankreich aus-
gewiefeu. Nach Aufhebung des Verbannungsdekrets
gegen die Orleans nahm I. seinen Sitz in der Na-
tionalversammlung ein, in die ihn Febr. 1871 das
Depart. Haute-Marue gewählt hatte. Bei den Neu-
wahlen 1876 trat er von der Kandidatur zurück,
wohl aus dem Gruude, weil seiue Schwerhörigkeit
jede parlamentarische Thätigkeit beeinträchtigte.
Seit 1872 war er Viceadmiral der franz. Marine,
wurde aber infolge des Gesetzes vom 23. Juni 1886
aus der Mariueliste gestrichen. Als Seemann von
Fach veröffentlichte I. in der "I^vue ä68 Deux
IV1onä68" (1844-52) mehrere Studieu über die
franz. Marine, die fpäter selbständig u. d. T.
(<^tuä68 8ur 1a uiNriu6" (Par. 1859; 2. Aufl. 1870)
erschienen. Außerdem schrieb er: "I^^ei-re d'^m6-
rihue, eampHAQS du kotomae" (1862; neue Aufl.
1872) und "Nucoio im mot 8ni' saäcnvgF (Brüss.
1868). I. vermählte sich 1. Mai 1843 mit Dona
Francisca, geb. 2. Aug. 1824, der Tochter des ver-
storbenen Kaisers Dom Pedro I. von Brasilien.
Aus der Ehe entsprangen: Prinzessin Francoise
Marie AmeUe von Orleans, geb. 14. Aug. 1844,
seit 1863 mit dem Herzog von Chartres vermählt,
und Prinz Pierre Philippe Jean Marie von Or-
löans, Herzog von Penthievre, geb. 4. Nov.
1845, der 1871 in die franz. Marine trat, aber
1886 ebenfalls verabschiedet wurde.
Ioinville (spr. schöäugwil), Jean, Sieur de,
frauz. Geschichtschreiber, geb. 1224 auf I. bei Cha-
lons-sur-Marue, wurde am Hofe Thibauts, Grafen
von Champagne, erzogen und war dann Senefchall
der Grafschaft. Er begleitete Ludwig IX. auf dem
Kreuzzug nach Ägypten (1248-54). Von da bis
zum zweiten Kreuzzug Ludwigs (1270) verkehrte er
viel am Hofe. Um 1305 begann er auf Bitten von
Ieanne de Champagne, der Gemahlin Pbilipps
des Schönen, eine Lebensbeschreibung des Königs
Ludwig IX.; er vollendete sie 1309 und üoerreickte
sie dem Sohne der Königin Ieanue, Ludwig lspäter
Ludwig X.). I. starb 11. Juli 1317. 1861 wurde
ihm in I. eine Statue errichtet, ^eine "Ili^toir"
ä6 8t. I.0ni8" schildert in zwei Teilen die Tugend
und Frömmigkeit und das thätige Heldenleden Lud-
wigs. Der letzte Teil, der wichtigste, beruht zum
Teil auf eigenen Erinnerungen und gleichzeitigen
Aufzeichnungen des Verfassers. Die beste Aus-
gabe: "(I^iivr68 äß .leaii, 8ii6 ä^ .1." iPar. 1867,
1874), ist von N. de Wailly. - Vgl. N. de Wailly,
I1i8wit-6 äs 8t. I.0ui8 par ^. (Par. 1881).
Ioinvilleland (spr. schöängwil-), der südlich
vou der Vransfieldstraße gelegene östlickste Teil von
Grahamsland (s. d.). Es ist bergig, wahrscheinlich
vulkanisch. Crozier glaubte über den teilweise schnee-
freien Bergen Rauch gesehen zu haben, was Roß
berichtet, ohne es bestätigen zu können. Eine vor-
gelagerte Insel von charakteristischer Vulkangestalt
nannte Roß Atnainsel.
Iojachm (Hebr.^6d0^k1iin, "Iebova bestätigt"),
auch Iecho n j a und C h o n j a, Sohn und Nachfolger
des Köuigs Josakim vou Iuda, wurde nach drei-
monatiger Regierung 597 v. Chr. wegen seiner und
seines Vaters Abtrüuuigkeit vou Nebukaduezar, nach
Belagerung und Übergabe Jerusalems, mit seiner
Familie, allen Beamten, dem Heere (d. h. den Grund-
besitzern) und vielen Handwerkern, 8000 Männern
mit ihren Familien, nebst den Schätzen des königl.
Palastes und den goldenen Geräten des Tempels
nach Babel in die Gefangenschaft abgeführt, erhielt
jedoch von Nebukadnezars (^ohn Evilmerodach 561
v. Chr. die Freiheit wieder und blieb am Hofe diefes
Königs bis zu seinem Tode.
Iojaklm,ursprünglich Eljakim geheißen, Sohn
des Iosia, wurde nach Absetzung seines jüngern
Bruders Ioahas von dem ägypt. König Necho II.
608 v. Chr. als Vasallenkönig über Iuda eingesetzt.
Den Namen I. nahm er bei seiner Thronbesteigung
an. Er war unbeliebt und der schwierigen Lage
nicht gewachsen. Die dem Lande von den Ägyptern
auferlegte Kontribution verteilte er auf die Grund-
besitzer. Ieremias schildert ihn als baulustig und
giebt ihm schuld, daß er durch Frondienste das Volt
belaste und sich durch Justizmorde zu bereichern
suche. Die namentlich durch Ieremias vertretene neue