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Kilé i â chary – Kilkenny
Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Kilé'
36,0928 l, in Smyrna ist es anderthalbmal, in Salonichi viermal, in Varna sechsmal, in Silistria und Rustschuk achtmal so groß.
Das walachische K. von 8 (in Braila jedoch von 20) Bannize hat 680 l, die moldauische Kilá von 20 (in Jassy 22) ist = 415 l (in Jassy = 456½ l). Während im
Binnenverkehr die erwähnten Maße noch immer üblich sind, dienen im auswärtigen die französischen bez. das Kilogramm. Das Keléh von Kairo, 1/8 des
dortigen Ardeb (s. d.), hat einen Inhalt von 22 7/8 l.
Kilé i â chary, türk. Name des Hektoliters.
Kilia, Stadt im Kreis Ismail des russ. Gouvernements Bessarabien, an der nach der Stadt benannten
Kiliamündung der Donau (s. d., Bd. 5, S. 416a), unterhalb Ismail, hat (1892) 9568 E. (meist
altgläubige Russen), Post, Telegraph, Zollamt, Flußhafen und Handel.
Kilĭan, der Heilige, der Apostel Frankens, ein Schotte, kam mit einigen Gefährten gegen Ende des 7.
Jahrh., vom Papste zum Bischof der zu bekehrenden Heiden ernannt, nach Ostfranken, predigte namentlich in Würzburg, taufte dort den Frankenherzog
Gosbert, wurde aber, da er dessen Heirat mit seines Bruders Witwe tadelte, 689 mit seinen Gefährten ermordet. Er gilt als der erste Bischof von Würzburg. Gedächtnistag ist der 8. Juli.
Kilian, Kupferstecherfamilie des 17. Jahrh. zu Augsburg. Der bedeutendste war Lukas K.,
geb. 1579, gest. 1637, der zahlreiche Blätter nach den Gemälden berühmter Zeitgenossen, namentlich nach Tintoretto, Paolo Veronese und Michelangelo
gefertigt hat. Sein Bruder Wolfgang K., geb. 1581, gest. 1662, folgte seinem Beispiel und machte seine Studien
gleichfalls in Italien. Sein Sohn war Bartholomäus K., geb. 1630, gest. 1696, der bei Matthäus Merian in der Lehre war
und sich besonders durch seine Porträte bekannt gemacht hat. Andere Kupferstecher desselben Namens waren Philipp,
der Bruder von Bartholomäus K., Georg und Philipp Andreas, letztere beiden im
18. Jahrh. thätig.
Kiliār, 1000 Ar oder 10 Hektar.
Kilikĭen, Landschaft in Kleinasien, s. Cilicien.
Kilĭma-Ndscharo (Kilima in der Suahelisprache = Berg,
ndjaro = böser Geist), die höchste Erhebung Afrikas, an der Nordostgrenze von Deutsch-Ostafrika. Das 6130 (nach Hans
Meyer 5998) m im höchsten Gipfel erreichende Gebirge steigt in der südwärts gelagerten größern Hälfte in drei Terrassen von abnehmender Breite empor und
senkt sich im nördl. Teil in einem Zuge abwärts. Viele einschneidende Thäler führen an der Südseite in die höher gelegenen Zonen. Die unterste breiteste
Terrasse, das Dschaggaland (s. Dschagga), liegt als treffliches Kulturland zwischen 1000 und 1800 m; ihm folgt zwischen 2000 bis 3500 m
eine riesige Urwaldregion, an die sich eine Wiesenzone mit Gebüsch bis 4000 m anschließt. Auf der zweiten Terrasse erstirbt bei 4500 m alle Vegetation; die
untere Schneegrenze beginnt zwischen 4600 und 4900 m. Auf der dritten Hochfläche, 4800 m, ruhen der Eisdom des
Kibo (der «Helle») und die gegen 5545 (nach H. Meyer 5355) m hohen, furchtbar zerklüfteten Lavafelsmassen des
Kimawensi (der «Dunkle»), beide getrennt durch einen Sattel mit sechs Kegeln. Der Kibo schließt mit einem von Schnee
und Eis bedeckten mauerartigen Kraterrand (5860 m) ab, aus dem vereinzelte Felskegel, wie die (von Hans Meyer benannte) Kaiser-Wilhelm-Spitze (6010 m),
hervorragen, und der eine ↔ 2 km breite und 200 in tiefe Senkung mit einem erloschenen Auswurfhügel und einem mächtigen, nach W.
verlaufenden Gletscherstrom umschließt. Die Gesteinsmasse bilden Trachyt, Basalt, Andesit. Alle Gewässer, die nach S. abfließen, sammeln sich im Flußbett
des Pangani (s. d.); im O. entspringen die Quellen des Tzavo, eines Nebenflusses des Sabaki. (Hierzu Karte:
Kilima-Ndscharo.) Auf der Südseite im Dschaggalande
befinden sich die deutschen Stationen Moschi und Marangu. – Die Existenz eines Schneeberges im äquatorialen Afrika wurde zuerst von dem Missionar
Rebmann 1848 entdeckt. Von der Decken erstieg ihn 1861 und 1862 bis zu 4600 m, Charles New erreichte 1871 die Schneegrenze; H. H. Johnston machte
1884 während eines längern Aufenthalts in der Höhe von 3350 m Exkursionen bis zu den Schnee- und Lavafeldern und untersuchte Flora und Fauna eingehend;
Graf Teleki und Ritter von Höhnel gelangten 1887 am Kibo bis zur Höhe von 4800 m. Hans Meyer war nach einem (1887) nicht ganz geglückten Versuch der
erste Europäer, welcher im Verein mit L. Purtscheller 6. Okt. 1889 die höchste Spitze des Kibo erreichte. Am 13., 15. und 21. Okt. unternahm er die Besteigung
des Kimawensi von verschiedenen Seiten, ohne jedoch die höchste Felsenzinne erklettern zu können. – Vgl. H. H. Johnston,
The Kilima-njaro Expedition (Lond. 1885; deutsch Lpz. 1886); Thomson,
Through Masai-Land (Lond. 1885; deutsch Lpz. 1885); Hans Meyer, Ostafrik. Gletscherfahrten (2. Aufl., Lpz. 1893); von
Höhnel, Zum Rudolfsee und Stephaniesee (Wien 1891); Le Roy, Au Kilima-Ndjaro (Par. 1893).
Kilima-Ndscharobahn, im Bau befindliche Eisenbahn in Deutsch-Ostafrika (s. d., Bd. 5, S.222a) zur Verbindung
des Hafenplatzes Tanga mit dem etwa 90 km landeinwärts belegenen Korogwe.
Kilkenny. 1) Grafschaft der irischen Provinz Leinster, zwischen Queen's-County im N.,
Tipperary im W., Waterford im S., Wexford und Carlow im O., hat 2062,74 qkm und (1891) 87261 fast nur kath. E., gegen
99531 im J. 1881 und 202746 im J. 1841. Die Oberfläche ist größtenteils hügelig, im Mount-Brandon bis 516 m aufsteigend, enthält aber auch ausgedehnte
Ebenen. Im ganzen ist das Land südwärts zur Waterford-Bai abgedacht. An der Ostgrenze fließt der Barrow und sein rechter, die centrale Ebene
durchströmender, schiffbarer Nebenfluß Nore, an der Südgrenze der Suir dieser Bai zu. Das Klima ist sehr mild und der Boden größtenteils fruchtbar, vorzüglich
am Nore. Über die Hälfte des Bodens ist Weide-, ein Drittel Ackerland. Man baut Getreide, Kartoffeln und Gemüse. Auch die Schafzucht, Milchwirtschaft und
Flußfischerei sind von Bedeutung. Bei Castlecomer werden anthracitische Steinkohlen gewonnen; vorzüglich sind die Bausteine; auch Eisenerze kommen vor.
Die Industrie beschränkt sich auf Wollweberei, der Handel auf landwirtschaftliche Produkte. K. schickt zwei Abgeordnete ins Parlament. –
2) Hauptort der Grafschaft K., Municipalstadt und Parlamentsborough, am Nore und an der Süd- und Westeisenbahn,
an und auf zwei Hügeln schön gelegen, Sitz eines Bischofs, hat (1891) 11048 E., gegen 14964 im J. 1881 und 19973 im J. 1851. K. besteht aus der irischen
Stadt, mit der Kathedrale (1857 erbaut), und aus der engl. Stadt, mit dem Kastell, hat noch alte Ringmauern und Türme, zwei Steinbrücken, ein mit hohen
Mauern umgebenes Kastell der Familie Ormond mit Gemäldegalerie, prot. Kathedrale
Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 335.
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