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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Kleebaum - Kleidung
hannesevangelium" (Mainz 1829), zum "Römer"
bries" (ebd. 1830) und zum "Hebräerbrief" (ebd.
1833) eme "Encyklopädie der Theologie" (ebd. 1832),
"Lehrbuch der Dogmengeschichte" (2 Bde., ebd. 1837
-38) und "Grundriß der kath. Moral" (2. Aufl.,
Kleebaum, f. (^ti8U8. lebd. 1847).
Kleeblattkreuz, s. Kreuz (nebst Textsigur 8).
Kleefeld, Edler von, s. Schubart, Joh. Christian.
Kleegras, s. Futterbau und Futterpflanzen.
Kleekrankheit, Krankheit der Pferde, die nach
ausschließlicher Verfütterung von Bastard- oder
schwed. Klee entsteht. Die hervorgerufenen Erkran-
kungen bestehen in Entzündungen und Verschwä-
rungen der Maulschleimhaut, mitunter auch der
weihen Abzeichen wie beim Buchweizenausschlag
(s. d.), ferner in Allgemeinerscheinungen, die mit
der Lupinose (s. d.) eine gewisse Ähnlichkeit besitzen:
Gelbfärbung der Schleimhäute, Kotikanfälle, Schlaf-
sucht, Lähmungserscheinungen. Verlauf in der Regel
tödlich. Die K. wird nicht selten mit der Gehirn-
entzündung der Pferde verwechselt.
Kleekrebs, s. I>62i2a.
Kleemüdigkeit, s. Klee.
Kleeputzmaschine, Maschine zur Reinigung des
Kleesamens, besonders von den Samen derKlcescide
(s. ^u"cuta). Verbreitet ist dieHohenheimcrKleeseide-
Reiniaungsmaschine von Scholl in Plieningen.
Kleereuter, Pyramidengestelle zum Trocknen
des Klees, die aus drei 2-3 m hohen aber mit-
einander verbundenen Stangen bestehen. An
jeder dieser Stangen befinden sich Zapfen, übcr die
Querhölzer gelegt werden. (S. nachstehende Fig. 1.)
F'g. l.
Fig. 2.
In Süddeutschland findet man sie in Form der sog.
hcinzen (Fig. 2), eine in den Boden gestoßene
Srange mit dreimal je zwei Querhölzern. In Ge-
birgsgegenden mit vielen Niederschlägen oder in
feuchten Sommern sind sie fast das einzige Mittel,
den Mncn halbtrocknen Klee vor dem Verderben
zu bewahren.
Kleesalz, Gemisch eines sauren und eines über-
sauren Kalisalzes der Oxalsäure. Das letztere hat die
Zusammensetzung (^^IIX 4- (^^I^ ^ ^O.
Kleesäure, s. Oxalsäure.
Kleefeide, Pflanzenart, s. duscut".
Kleestrauch, s. rteiea.
Kleeteufel, s. OrodancliL.
Klei, s. Klai.
Kleiber, s. Meise und Spechtmeise. ^(s. d.).
Kleiberarbeiten, soviel wie Klaiberarbeiten
Meider, s. Kleidung. In der Seemannssprachc
sind K. die einzelnen Stücke Segeltuch, aus denen
das Segel zusammengenäht ist.
Kleideraffe, s. Schlankaffen.
Kleiderbaum, s. Platane.
Artikel, die man unter K verm
Kleiderlaus s?6äicu1u3 vsätimLuti ^li?-^.),
eine 2-3/> mm lange Laus mit schlankem Hinterleib
und ungcfleckten Hinterleibsringen, schmarotzt beim
Menschen, hält sich in den Kleidern auf und legt auch
ihre Eier in deren Nähte. Starkes Erhitzen der
Kleider ist das beste Mittel zur Vertilgung der Läuse.
Kleidermotte (linsii ^reiteNa _l^.), Klein-
schmetterling aus der Familie der Motten (s. d.),
spannt 16 min und ist von gelblichgrauer Farbe, an
der Wurzel der Vorderflügel mit einem weißen
Punkt. Die K. fliegt im Juni und August. Die
Raupe lebt in einem Säckchen und nährt sich haupt-
sächlich von wollenen Kleiderstoffen. Nahe verwandt
und ebenfo benannt sind noch andere Motten, die
ähnlich leben, so linea, di86ii6i1a. Imnmei mit un-
punktierten Vorderflügeln. Auch die Pelzmotte
(s. d.) wird bisweilen K. genannt.
Kleiderordnungen, die von Obrigkeiten er-
lassenen Verordnungen, die die Kleidung der Staats-
oder Stadtbürger betreffen. Sie hatten den Zweck,
entweder dem Kleiderluxus und der in demselben
zu Tage tretenden Unsittlichkeit zu steuern, oder den
Unterschied der gesellschaftlichen Stände in der Tracht
zu kennzeichnen. Die Ägypter kannten bereits die
K. und der Fluch des Iesaias (Kap. 3, is, 25) ist
eigentlich auch eine Art Kleiderordnung. Die syra-
kusanische Gesetzgebung schritt gegen das Tragen
des ion. Chitons ein, der sich in den dor. Kolonien
eingebürgert hatte. Daß Karl d. Gr. dem Luxus
der Kleidung durch Gesetze zu steuern suchte, ist be-
kannt, ebenso daß er eine bäuerliche Tracht feststellte.
Vielfach sind die Verordnungen der Päpste und der
Kirchenversammlungen gegen den Kleiderluxus des
Klerus und der Mönche gerichtet. Die Kirchenver-
sammlungen von 1233 und 1267 beschäftigten sich
auch mit den Erkennungszeichen der Juden und
öffentlichen Dirnen. Unzählig sind die Verordnun-
gen der Magistrate im 14. und 15. Jahrh. Merk-
würdigerweise weist die Zeit der Reformation die
wenigsten K. auf. Nur der Reichstag von Augs-
burg 1530 versuchte in eingehendster Weise die
Kleiderfrage zu regeln. In der zweiten Hälfte des
16. Jahrh, und namentlich im 17. Jahrh, mehren
sich die K. und verbieten oft die unschuldigsten Dinge.
Zu allen Zeiten haben die Kanzelredner den gesetz-
lichen Bestimmungen namentlich auch gegen die
Unsittlichkeit zu enger Kleider, zu starker Entblößun-
gen einzelner Körperteile zu helfen gesucht. Hein-
rich III. ließ 30 Damen der besten Stände in Paris
einsperren, weil sie gegen seine Luxusordnung von
1583 verstoßen hatten. Am wenigsten und oft
geradezu schädlich wirkten die K., die national-
ökonomifchen Zwecken dienen follten. Die Gesetze,
die Ferdinand der Katholische 1494 und 1499 erließ,
und von denen letzteres die Einfuhr von Rohseide
untersagte, zerstörten bis auf den heutigen Tag die
von den Mauren so sorgfältig gepflegte Seiden-
industrie Spaniens. Ende des 18. Aahrh. ver-
schwanden die K. völlig. - Vgl. Falke, Die deutsche
Trachten- und Modenwelt (2 Bde., Lpz. 1858);
Weih, Kostümkunde (2. Aufl., Stuttg. 1881 fg.):
von Heyden, Die Tracht der Kulturvölker Europas
(Lpz. 1889).
Kleidervögel, namentlich bei.Händlern Bezeich-
nung für die Di'6MniäiäH6 oder Honigvögel (s. d.).
Kleidung, die künstliche Umhüllung, deren wir
uns bedienen, um unsern Körper gegen klimatische
und atmosphärische Einflüsse, insbesondere gegen
die Unbilden der kalten Witterung zu schützen. Ne-
ißt, sind unter C aufzusuchen.