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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Kröner (Christian) - Kronobergs-Län
ebenfalls K. begründete und an deren Spitze er als
Vorsitzender des Verwaltungsrats steht. Ferner ist
er noch, gemeinschaftlich mit Paul K., Besitzer der
Firmen E. Keils Nachfolger in Leipzig (s. Keil,
Ernst) und I. G. Cottasche Buchhandlung Nachfolger
in Stuttgart mit der "Allgemeinen Zeitung" in
München (s. Cottasche Buchhandlung, I. G.). K.
hat sich auch um den Gesamtbuchhandel hervor-
ragende Verdienste erworben als mehrmaliger Vor-
sitzender des Stuttgarter Verlegervereins, des Süd-
deutschen Vuchhändlervereins und (1882-87 und
1889-91) des Vörsenvereins der Deutschen Buch-
händler. In letzterer Eigenschaft bekämpfte er mit
großer Energie die Schleuderei im Sortimentsbuch-
handel. Er wurde zum Geh. Kommerzienrat und
Ehrenbürger der Stadt Leipzig ernannt.
Sein Sohn, Alfred K., geb. 1861, trat 1888 in
das Keilsche Geschäft in Leipzig und 1892 in die
I. G. Cottasche Buchhandlung Nachfolger in Stutt-
gart als Teilhaber ein.
Kröner, Christian, Tiermaler, geb. 3. Febr. 1838
zu Rinteln, machte 1861 im bayr. Hochgebirge
Studien in der Landschastsdarstellung und begab
sich 1862 nach Düsseldorf, wo er sich durch Selb-
studium bildete. Er ist seit 1885 Mitglied der Ber-
liner Akademie und seit 1893 Professor. Seine
stimmungsvollen Bilder vereinen Tier- und Land-
schastsmalerei; besonders seine Iagdbilder zeichnen
sich durch lebensvolle Auffassung aus. Sein Haupt-
studiengebiet bezüglich der Landschaft bildet der
Teutoburgerwald, der Harz und Rügen. Von sei-
nen Gemälden sind hervorzuheben: Herbstlandschaft
mit Hochwild (1877; Berliner Nationalgalerie), Zur
Brunftzeit (1885; Museum in Leipzig), Harzland-
schaft mit Rotwild (1891).
Krones, Franz, Ritter von Marchland, Histo-
riker, geb. 19. Nov. 1835 zu Ungarisch-Ostrau in
Mähren, wurde 1856 Lehrer der österr. Geschichte
an der Rechtsakademie in Kaschau, 1862 am Gym-
nasium in Graz, habilitierte sich 1862 an der dor-
tigen Universität und wurde 1865 zum ord. Pro-
fessor ernannt. 1879 wurde er in den Ritterstand
mit dem Prädikat "von Marchland" erhoben. K.
veröffentlichte: "Umrisse des Geschichtslebens der
deutsch-österr. Ländergruppe vom 10. bis 16.Jahrh."
(Innsbr. 1863), "Die österr., böhm. und ungar.
Länder 1437-1526" (Bd. 6 der "Österr. Geschichte
für das Volk", Wien 1864), "Ungarn unter Maria
Theresia und Joseph II." (Graz 1871), "Handbuch
der Geschichte Österreichs" (5 Bde., Verl. 1876-79),
"Grundriß der österr. Geschichte" (4 Abteil., Wien
1881-83), "Die Freien von Saneck und ihre Chro-
nik als Grafen von Cilli" (Graz 1883), "Zur Ge-
schichte Österreichs 1792-1815" (Gotha 1886),
"Moritz von Kaiserfeld, fein Leben und Wirken" (Lpz.
1887), "Die deutsche Besiedelung der östl. Alpen-
länder, insbesondere Steiermarks, Kärntens und
Krains" (Stuttg. 1889), "Tirol 1810-16 und Erz-
herzog Johann von Österreich" (Innsbr. 1890),
"Aus dem Tagebuche Erzherzog Johanns von Öster-
reich 1810-15. Zur Geschichte der Befreiungskriege
und des Wiener Kongresses" (ebd. 1891), "Aus Öster-
reichs stillen und bewegten Jahren 1810-12 und
1813-15" (ebd. 1892).
Krones, Therese, Schauspielerin, geb. 7. Okt.
1801 zu Freudenthal in Österreichisch - Schlesien.
Nach ihrem Eintritt ins Leopoldstädtcr Theater zu
Wien, 1821, erwarb sie sich rasch bedeutenden Ruf
und gehörte neben Raimund, Korntheuer und
Artikel, die man unter K verm
Schuster zu den hervorragendsten Mitgliedern
dieser Bühne. Im Frühjahr 1827 wurde sie, wie-
wohl unschuldig, in die Angelegenheit der Er-
mordung des Professors Blank durch den jungen
russ. Edelmann Severin von Iaroszynski verwickelt
und mußte deshalb auf einige Zeit die Bühne
meiden. Sie starb 28. Dez. 1830 zu Wien. Ihre
künstlerische Begabung für das Lustspiel und das
Volksstück war auf ihrem muntern, sprudelnden
Temperament, wie auf ihrer unerschöpflichen Laune
begründet. Hierzu kam ihr graziöfes und höchst in-
teressantes Äußere. Ihr Leben behandelte Bäuerle
unter dem Pseudonym O. Horn in dem Roman
"Therese K." (5 Bde., Wien 1854-55), Haffncr
in dem Melodrama "Therefe K." (ebd. 1861).
Kronfideikommitzfonds, s. Krondotation.
Krongardisten, s. Schloßgarde.
Kronglas, s. OronuFig.88.
Krongroßkanzler hieß in Polen der erste Kron-
beamte für die innere Regierung und die Justiz.
Krongrotzmarschall, ehemals der erste Kron-
hofbeamte in Polen.
Krongüter, die zur Krondotation (s. d.) aus-
gewiesenen Domänen. Zeichnung für Zeus.
Kronide, Sohn des Kronos, namentlich Be-
Kronkolonien (engl. crcnvii-coloiiiEg), eine
Unterart der engl. Kolonien, s. Großbritannien und
Irland (Bd. 8, S. 416 a).
Kronländer, die Erbländer eines fürstlichen
Hauses; in der Österreichisch-Ungarischen Monarchie
der Name für die einzelnen Länder des Reichs.
Krönlein, Rudolf Ulrich, Chirurg, geb. 19. Febr.
1847 zu Stein am Rhein (Kanton Schaffhausen),
studierte in Zürich und Bonn Medizin, war 1870
-73 erster Assistenzarzt der chirurg. Klinik in Zürich,
wurde 1874 unter V. von Langenbeck Assistent an
der chirurg. Klinik zu Berlin, 1879 zugleich außer-
ord. Professor der Chirurgie und folgte 1881 einem
Ruf als ord. Professor der Chirurgie und Direktor
der chirurg. Klinik nach Zürich, wo er 1886-88
Rektor der Universität war. Außer vielen Iournal-
auffätzen fchrieb er: "Die offene Wundbehandlung"
(Zür. 1872), "Beiträge zur Geschichte und Statistik
der offenen und antiseptischen Wundbehandlung"
(Berl. 1875), "Die von Langenbecksche Klinik und
Poliklinik" (ebd. 1877), "Die Lehre von den Luxa-
tionen" (in der "Deutschen Chirurgie" von Billroth
und Lücke, Stuttg. 1882).
Kronleuchter, die von der Decke der Kirche,
später auch der Profanbauten herabhängenden Leuch-
ter. Die ältesten deutfchcn K. aus roman. Zeit be-
stehen aus großen Eifenringen, die durch vergolde-
tes Kupferblech und Silber verziert sind und das
himmlische Jerusalem mit seinen Thoren versinn-
bildlichen. Der dem Aachener Münster 1168 von
Kaiser Friedrich I. geschenkte K. hat einen Durch-
messervon4m(s.Tafel: Deutsche KunstI,Fig.5);
der zu Zildesheim einen Durchmesser von 6,7 m. Die
seit der Gotik beliebte Form war die eines mittlern
Körpers, von welchem Arme strahlenförmig aus-
gehen. Sie wurden meist in Bronze gegossen oder
in Eisen geschmiedet und der Mittelkörpcr reich ver-
ziert. Als dritte Form kommt die eines tellerförmi-
gen Körpers hinzu. Die modernen K. dienen nicht
nur der Beleuchtung mittels Kerzen, sondern auch
für Gas- und elektrische Beleuchtung und sind dem-
entsprechend gestaltet.
Kronobergs-Län oder Weriö-Län, Bezirk
in Südschweden, der südwestl. Teil der Provinz
ißt, sind unter C aufzusuchen.