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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Kubisch - Küchenmeister
tat 5; man dividiert also mit 3 52 52 -^ 8112 in
24476 und schreibt den Quotienten (3) als dritte
Ziffer und stellt in der zweiten Nebenrechnung die
Produkte 8112-3, ferner 3-52-3-3 und 3-3-3
wie in der ersten Nebenrechnung fchräg untereinan-
der, addiert diefelben und Zieht die Summe in der
Hauptrechnung ab, wobei letztere aufgeht. Es ist
also 523 die gefuchte K. von 143055667.
Hauptrechnung
V 143!055,667 ^ 523
125___
75:18 055
15 608
8112: 2447 667
2 447 667
Erste Nebenrechnung
2 - 75 ^ 150
3-5-2-2--- 60
2-2-2--- 8
0
Zweite Nebenrechnung
8112-3---24336
3-52-3-3--- 1404
333--- 27
15 608
2447 667
Kubisch, auf einen Kubus (s. d.) bezüglich, in
der Form eines Kubus.
Kubische Gleichungen, in der Mathematik
solche Gleichungen, in denen eine Unbekannte in
der dritten, aber keine in einer höhern Potenz vor-
kommt. Die allgemeinste Form der K. G. ist
^ x^ -l- 3.2 x^ > az x -j- 3,4 --- 0,
aus welcher man durch Division mit ^ den Koeffi-
cienten von x^ entfernt und erhält:
x^ -> ax" -^ bx > c --- 0, worin
^^ 3^ ^
Eine weitere Vereinfachung (Reduktion) erhält man
durch die Substitutionsgleichung x --- 2--, es
entsteht die reduzierte kubische Gleichung von der
Form:
welche die Unbekannte in der zweiten Potenz nicht
mehr enthält. Diese Gleichung hat entweder drei
reelle Wurzeln oder eine reelle und zwei komplexe
Wurzeln. Im letztern Falle gewinnt man die reelle
Wurzel durch die Cardanische Formel (s. Cardanus).
Diese liefert für den Fall ((^8U8 ii-leäucidilis), daß
U^U
negativ ist,scheinbar imaginäre Werte; in Wirklichkeit
hat dann die Gleichung drei reelle Wurzeln, die man
mittels der trigonometrischen Methode erhält.
Legt man für diesen (^8ii8 ii'i-6äucidi1i3 die Form
2^ - ^2^<i---0zu Grunde und setzt
y ^27
so sind die Wurzeln:
2 .__.
2;---^ - 8iii c? V3p
22---iti^8w(60°
<p) /3 p
^^^^Lw(60° -^ cp) V3p.
Vgl. Hellwig, Über die quadratischen und kubi-
schen Gleichungen (Erfurt 1884).
Artikel, die man unter K vermißt, sind unter C aufzusuchen.
Kubischer Talpeter, soviel wie Chilesalpeter
(s. d.).
Kubisches Pulver, s. Würfelpulver.
Kubitzer Bodden, s. Bodden.
Kublai, richtig mongol. Chubilai, Enkel
Dschingis-Chans von dessen viertsm Sohn Tului,
geb. 1215, vierter Groß-Chan der Mongolen von
1260 bis 1294, Begründer der mongol. (Jüan-)
Dynastie in China. (S. China, Geschichte, Bd. 4,
S. 206d.)
Kubus (lat.), der Würfel (s. d.); in der Arith-
metik und Algebra versteht man darunter die dritte
Potenz einer Zahl. So ist 3. V. 8 der K. von 2^
27 der K. von 3, 64 der K. von 4 u. s. w. Diese
arithmet. Bedeutung des Wortes rührt daher, daß
der körperliche Inhalt eines Würfels durch die dritte
Potenz derjenigen Zahl ausgedrückt wird, welche die
Länge einer Kante des Würfels ausdrückt; wenn
z. V. die Kante eines Würfels 4 cin lang ist, so ist.
sein körperlicher Inhalt 64 ccm.
Kucajua (spr. kutsch-), Dorf im ferb. Kreis
Pozarevac mit 1411 E. Etwa 2 km entfernt liegt
das Bergwerk Majdan K., wo im Altertum
Gold und Silber gewonnen wurde, was die vielem
Schächte und Gebäuderuinen beweisen. Die Regie-
rung hat seit 1849 den Bergbau in K. auf gold-
und silberhaltigen Bleiglanz unter Leitung eines-
deutschen Hüttenmannes mit Erfolg wieder auf-
genommen. Seit 1868 ist der Betrieb auf 90 Jahre
einer engl. Gefellschaft übertragen.
Küchel, f. Kücken.
Küchenabfälle, s. Kjökkenmöddinger.
Küchenelster, soviel wie Mandelkrähe.
Kuchenflechte, s. I^canoi-a.
Küchenkerbcl, s. ^ntki-i8cn8.
Küchenkräuter, Gewürz kraut er, s. Gemüse.
Küchenlatein (I^twiw8 culinin-ia), soviel wie
schlechtes, barbarisches Latein. Besonders bezeich-
nete man damit das verderbte Mönchslatein des
Mittelalters, das durch den Spott eines Reuchlin,
Erasmus und Hntten, namentlich durch die Ver-
öffentlichung der "Npiätolae odLcurorum viroi'uni"
(s. d.) verdrängt wurde.
Küchenmeister, Gottlob Fricdr. Zeinr., Medi-
ziner, geb. 22. Jan. 1821 zu Bnchheim bei Lausigk,
studierte in Leipzig und Prag Medizin und ließ sich
1846 in Zittau als praktischer Arzt nieder. K. hat
sich große Verdienste um die Kenntnis der Natur-
und Entwicklungsgeschichte der Eingeweidewürmer
(Bandwürmer und Trichinen) des Menschen er-
worben. Er lebte seit 1859 als praktischer Arzt
mit dem Titel Medizinalrat in Dresden und starb
13. April 1890 zu Vlasewitz. Unter seinen Schrif-
ten sind hervorzuheben: "Versuche über die Meta-
morphose der Finnen in Bandwürmer" (Zittau
1852), "Entdeckung über die Umwandlung der sechs-
hakigen Brüt gewisser Bandwürmer in Blasenband-
würmer " (ebd. 1853), "über Cestoden im allge-
meinen und die des Menschen insbesondere" (ebd.
1853), "Die in und an dem Körper des lebenden
Menschen vorkommenden Parasiten" (mit 14 Ta-
feln, Lpz. 1855-56; 2. Aufl., mit Zürn, 1878-
79), "Die therapeutische Anwendung des kalten
Wassers bei fieberhaften Krankheiten" (Berl. 1869);
unter den geschichtlichen Arbeiten besonders die
"Krankengeschichte Luthers" (Lpz. 1881) und außer-
dem seine Schriften über Feuerbestattung; von
letztern wurde nach seinem Tode mit einer biogr.
Einleitung herausgegeben: "Die Totenbestattungen