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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Langschermaschine - Langwanzen
L., das alte^näoinNwimuin, auch Oiviw3^.inZ0-
iiuiu, war schon früh Bischofssitz, hatte später eigene
Grafen, wurde von Ludwig VII. zum .Herzogtum
erhoben. Die Stadt wurde 1362 gegen die Eng-
länder befestigt, unter Ludwig XI. und Franz I.
noch verstärkt, verfiel aber später und erhielt erst
unter Ludwig Philipp wieder Festungswerke. Am
16. Dez. 1870 wurden die Franzosen bei L. und
Longeau von Truppen des 14. Armeekorps nach
L. zurückgeworfen. Die Umgegend bildet die Land-
schaft Baffigny, die früher teils zum Herzogtum
Bar, teils mit L. selbst zur Champagne gehörte. -
Vgl. Roussel, 1.6 äioc686 äe 1,., Ki3toir6 6t 3ta-
ti8ti<iu6 (4 Bde., Langres 1873 - 79); Vignier,
vecaäs Ki8wli<iu6 äu äioc686 cls 1^. (Bd. 1, ebd.
1892); Die Festung L. während des Krieges 1870/71
(Heft 15 der "Kriegsgeschichtlichen Einzelschriften",
hg. vom Großen Generalstab, Berl. 1893).
Langfchermaschine, s. Appretur (Bd. 1,
S. 763 a).
pageien. ^. 834Ii).
Langfchwellensystem, s. Eisenbahndau (Bd. 5,
^a/z^cl., hinter lat. naturwissenschaftlichen
Namen Abkürzung für Georg Heinrich Frei-
herrn von Langsdorff, geb. 18. April 1773 zu
Wöllstein in Rheinhessen, studierte in Göttingcn
Medizin, lebte 1797-1803 in Portugal, nahm
dann an der Krusensternschen Weltreise teil, ging
hierauf als russ. Geschäftsträger nach Brasilien und
lebte feit 1831 in Freiburg i. Vr., wo er 29. Juni
1852 starb. Sein Hauptwerk sind die "Bemerkungen
auf einer Reise um die Welt" (2 Bde., Franks. 1812).
Längsdomen, f. Doma.
I.a.NF8Ü0rAia H5a?-5., Pflanzcngattung aus
der Familie der Balanophoraceen (s. d.) mit nur
einer Art, I,. ii^xoZaea Hla^. (s. Tafel: Hystero-
phyten II, Fig. 3), die im tropischen Südamerika,
wie die übrigen Balanophoraceen, parasitisch lebt
und eingeschlechtige Blüten, die zu kolbenartigen
Blutenständen vereinigt sind, besitzt. Die Blatt-
organe sind Schuppen, die ganze Pflanze ist flei-
schig entwickelt und führt so reichlich Wachs, dah
Kerzen daraus bereitet werden können; in einigen
Gegenden Südamerikas sollen sogar die getrock-
neten Pflanzen ohne weitere Zubereitung als Ker-
zen Verwendung finden.
Längsfeuer, s. Ensilade.
Längsfläche, s. Pinakoid.
Langfhanhuhn (s.Tafel: Geflügel, Fig. 30),
großes, zu den großen asiat. Rassen gehöriges Haus-
huhn, zeichnet sich aus durch besser entwickelte und
hervortretende Brust, etwas über die WagercäM
gehaltenen, hinten nur schwach ansteigenden Rücken,
etwas längern Schwanz und dünnere Läufe. Diese
und die Zehen sind dunkelschieferblau, die Binde-
haut zwifchen letztern gelblichrot, die Sohle und die
Nägel weiß; die Läufe sind entweder glatt oder
schwach befiedert. Der Kamm ist einfach, stehend und
mähig hoch, Gesicht und Ohrlappen sind rot, die
Kehllappen lang und breit. Das Gesieder ist schwarz
mit prächtigem, grünem Glänze. Die Henne legt
ziemlich fleißig rötliche Eier, brütet und führt gut.
Die Kückenaufzucht ist leicht. Fleisch ist bci großem
Körper und ziemlich dünnen Knochen reichlich vor-
handen und gut. Der Hahn wiegt 4^ K3, die
Henne 3^ K3.
Langsichtiges Papier, s. Kurzsichtiges Papier.
Längskämme, s. Orographie.
Lang-fon, Stadt in Tongking (s. d.), bekannt
durch die Kämpfe zwifchen Franzosen und Chinesen
5. bis 23. Febr. 1885.
Längsschnitt, in der Projektionslehre, s. Aufriß.
Längsschotte, s. Querschotte.
Längster Tag, der Tag, an dem die Sonne in
ihrem Kulminationspunkt zu Mittag dem Scheitel-
punkt am nächsten kommt; er fällt in der nördl.
Erdbälfte um den 21. Juni, in der südlichen um
Längsthäler, s. Thal. ften 21. Dez.
Längst Leib, längst Gut, ein Ncchtssprichwort,
welches den in manchen deutschen Partikularrcchten,
nicht bloß in RechtZgebieten der Gütergemeinschaft
(s.d.), geltenden Grundsatz ausdrückt, daß bei kinder-
loser Ehe der letztlebende Ehegatte das gesamte Ver-
mögen allein behält, unter Ausschluß von Ver-
wandten des verstorbenen Ehegatten. Der Spruch
ist so weit verbreitet, daß er mehrfache Formen des
Ausdrucks gefunden hat, wie: "Langes Leben, lan-
ges Gut", "Der Letzte macht die Thüre zu", "Hut
bei Schleier und Schleier bei Hut".
Languard, Piz, Berg der Livignoalpen (s. Ost-
alpen) im schweiz. Kanton Graubündcn, ein steiler,
an der Ostseite vergletscherter Felskegel, 8 km süd-
östlich von Samaden im Ober-Engadin, 3266 iu
hoch, bestebt aus Gneis und Glimmerschiefer und
bietet auf seiner Spitze, die von Pontresina aus
leicht erreicht wird, eine großartige Rundsicht.
I"a.nFNV Ä'00 (spr. lang' dock), im Mittelalter
Bezeichnung sür die provencal. Sprache nach dem
Worte oe für "ja"; im Gegensatz dazu hieß die
nordfranz. Sprache I. an zu 6 ä'oil, nach der Ve-
jabungsform oil - oui.
Languedoc (spr. lang'dock), bis 1790 Name
einer Provinz des südl. Frankreichs, die von Pro-
vence, Dauphins, Lyonnais, Auvergne, Guienne,
Gascogne, Foix, Roussillon und dem Mittelmeer
begrenzt war, 45800 hkm umfaßte und Montpellier
und Toulouse zu Hauptstädten hatte. Das Gebiet
von L. nehmen jetzt die Depart. Lozere, Gard, Ar-
deche, Aude, Herault, Zaute-Garonne, Haute-Loire
und Tarn ein. - Vgl. Devic und Vaissete, lliätoir"
F0N6I-316 Ü6 1a. ploviucs (1s 1^. (5 Bde., Par. 1730
-45; neue Ausg., Toulouse 1873 fg.).
Languedoekanal, f. Canal du Midi.
I"a.n3Üonäo (lan^uLnt", ital.), musikalische
Vortragsbezeichnung: schmachtend, klagend.
Languette (srz., spr. langgstt) oder Feston, in
der Stickerei soviel wie Bogen oder Zacke; lan-
guettieren oder festonieren, mit 3. verzieren,
s. Stickerei und Stickmaschine.
Langusten (?a1inuriäa6), Familie der Panzer-
krebse (s. d.) mit großem, plumpem Körper, sehr
festem, dornigem Panzer, ohne Scheren. Ihre Lar-
ven sind eigentümliche, breite, sehr dünne und durch-
sichtige Geschöpfe, die pelagisch leben und srüher
unter dem Namen der Phyllopoden als eine beson-
dere Krebsgruppe bildend angesehen wurden. Die
bekannteste Form ist die echte Languste (kaiinu-
rüg vni^ariä ^aw'eMe) aus dem Mittelmeer und
von Europas Westküsten bis Südengland, bis 0,5 m
lang und 7 KZ schwer werdend und sehr wohl-
Langveldt, s. Macropeoius. schmeckend.
Langwälle, s. Heidenschanzen.
Langwalzwerk, s. Walzwerk.
Langwanzen (I^aciä^), Familie der Land-
wanzen (s. Wanzen) mit abgeflachtem, dreieckigem
Kopf, 4- oder 3gliedrigem Schnabel, langen, faden-
förmigen, 4gliedrigen Fühlern, mit oder ohne Neben-