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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Limitiertes Klima - Limonage

mit dem Schiffsvermögen (s. d.), der Kommanditist nur mit der Einlage (s. Kommanditgesellschaft), die Aktiengesellschaft (s. Aktie und Aktiengesellschaft) und die Gesellschaft mit beschränkter Haftung (s. d.) wie die Genossenschaft mit beschränkter Haftung (s. Erwerbs- und Wirtschaftsgenossenschaften) nur mit dem Gesellschaftsvermögen, ohne daß die Gesellschafter oder Genossenschafter persönlich herangezogen werden können. - Vgl. Ehrenberg, Beschränkte Haftung nach See- und Handelsrecht (Jena 1880).

Limitiertes Klima, Klima mit geringen Temperaturschwankungen, z.B.das Tropen- und Polarklima und die Klimate der Meere in den gemäßigten Zonen. Das Gegenteil ist excessives Klima (s. Kontinentalklima).

Limitum oder Limito, die dem Kommissionär (s. d.) von seinem Auftraggeber gesetzte Preisgrenze, die er beim Einkauf oder Verkauf nicht überschreiten soll. (S. Einkaufskommission und Kommission.)

Limma (grch.), in der Musik ein Intervall, das in der Praxis nicht in Betracht kommt, aber bei der mathem. Berechnung der verschiedenen Tonverhältnisse von Wichtigkeit ist.

Limmat, im Oberlaufe Linth genannt, rechter Nebenfluß der Aare, entspringt mit zwei Quellen, dem Sand- und dem Limmernbach, am Tödi (3623 m) im schweiz. Kanton Glarus. Sie durchbricht die wilde Felsschlucht der Pantenbrücke und erreicht das Linththal, dessen obere Stufe (Großthal) die Wasserfälle des Schreien-, Fätsch- und Diesbachs aufnimmt. Bei Schwanden (516 m) empfängt die Linth den Sernf aus dem Kleinthal, 3 km unterhalb Glarus bei Netstall die Löntsch aus dem Klönthal. Von hier an kanalisiert, ergießt sich der Fluß nach 35 km langem Laufe in den Walensee (425 m), den er bei Wesen wieder verläßt, um durch den 16,5 m langen Linthkanal, zwischen den Ebenen des sanktgallischen Gaster und der schwyzerischen March, dem Züricher See zuzufließen. Vor der 1807-22 ausgeführten Kanalisation der untern Linth, der sog. Linth-Unternehmung (s. Escher von der Linth), durch welche ungefähr 7000 ha der Kultur gewonnen wurden, ergoß sich die Linth in die Maag, den Abfluß des Walensees, und richtete oft Verwüstungen an. Bei Zürich verläßt der Fluß, nun L. genannt, den See, durchfließt nach Aufnahme der Sihl das Limmatthal und, von Baden an, das aargauische Siggenthal und mündet nahe an der Reußmündung bei Brugg (329 m). Das Limmatgebiet umfaßt 2414 qkm, wovon 45,3 qkm auf Gletscher fallen. Die Flußlänge beträgt von der Gabel der beiden Quellbäche (990 m) bis zur Mündung 125 km, im ganzen 141 km.

Limmer, Dorf im Landkreis Linden des preuß. Reg.-Bez. Hannover, 2 km unterhalb Linden, an der Leine, mit Hannover durch elektrische Straßenbahn und Dampfschiffahrt verbunden, hat (1895) 3087 (1890: 2807) E., Postagentur, Telegraph, Fernsprechverbindung, eine erdig-salinische Schwefelquelle; Maschinen- und Dampfkesselfabriken, Branntweinbrennerei, Asphalt- und Kalksteinbrüche.

Limnäiden, s. Süßwasserschnecken.

Limnische Bildung, s. Süßwasserformation.

Limnologie (grch.), Erforschung der Seen.

Limnophilus rhombicus L., Köcherjungfern.

Limnoria, s. Asseln.

Limnos (Limni), türk. Insel, s. Lemnos.

Limoges (spr. -mohsch'). 1) Arrondissement des franz. Depart. Haute-Vienne, hat 2036,72 qkm, (1891) 182 015 E. und 81 Gemeinden in 10 Kantonen. - 2) Hauptstadt des Depart. Haute-Vienne und der ehemaligen Provinz Limousin, amphitheatralisch auf und an einem Hügel in 210 m Höhe sowie am rechten Ufer der dreifach überbrückten Vienne, an den Linien Orleans-Agen, L.-Le Dorat, Angouleme-L., L.-Meymac und L.-Brive, hat (1891) 60 890, als Gemeinde 72 697 E. L. ist in den ältern Teilen eng gebaut, hat aber durch Anlage von Boulevards sehr gewonnen. Neu ist das Viertel jenseit des Champ de Juillet. Die Stadt ist Sitz eines Bischofs, Appellhofs, Gerichtshofs erster Instanz, eines Handels- und zweier Friedensgerichte, einer Handelskammer, eines Gewerberates, einer Filiale der Bank von Frankreich, des Generalkommandos des 12. Armeekorps, der 45. Infanterie- und der 12. Kavalleriebrigade. In Garnison liegt das 63. Infanterie-, ein Teil des 78. Infanterieregiments, das 20. Dragoner-, 21. Jägerregiment zu Pferd, die 12. Abteilung Train und 12. Gendarmerielegion. Von öffentlichen Gebäuden zeichnen sich aus die schöne, zwischen 1273 und 1327 aus Granit erbaute, aber erst 1851 vollendete Kathedrale (St. Etienne) mit Glockenturm, die Michaeliskirche, der 1787 vollendete bischöfl. Palast mit Terrassengärten, das Stadthaus, das auf der Stelle der alten Abtei St. Martial erbaute Theater. Auch enthält L. interessante mittelalterliche Bauten, unterirdische Zellen und Gewölbe sowie röm. Reste.

L. besitzt ein, Lyceum, ein theol. Seminar, eine Lehrer- und eine Lehrerinnenbildungsanstalt, eine Vorbereitungsschule für Mediziner und Pharmaceuten, eine Bibliothek (30 000 Bände), ein keramisches Museum, eine Bildergalerie, Gesellschaften für Archäologie und Geschichte von Limousin und andere wissenschaftliche Vereine. Auch besteht ein Gestüt, ein Strafgefängnis, ein Zuchthaus, eine Besserungsanstalt für Frauen, mehrere Krankenhäuser, eine Irrenanstalt u. s. w. Die Stadt ist eine der industriellsten Frankreichs; sie hat 35 Porzellanmanufakturen, welche bei 80 Öfen an 6000 Arbeiter beschäftigen, zahlreiche Porzellanmalerwerkstätten (der Thon kommt von St. Yrieix), Woll- und Baumwollspinnerei, berühmte Fabriken in Tuch, Kaschmir und Flanell, in Halbwollwaren (Droguets), in sog. Englischen Leder (Cuirs de laine), Nagel- und Messerschmieden, Wachsbleichen, Bierbrauerei, Brennerei, Gerberei. Bedeutend ist ferner die Buchdruckerei und der Buchhandel. Außerdem fertigt man Wachslichte, Handschuhe, Hüte, Papier, Seilerwaren, Schuhwerk, Holzschuhe (Sabots). Zudem bildet L. einen wichtigen Stapelplatz für den Handel zwischen Paris und Südfrankreich. Die ehedem blühende Kunst der Emailarbeiten (s. Limosiner Email) hat aufgehört. - L. ist das Augustoritum der Römer, im Lande der Lemovices (daher der Name L.).

Limon, Stadt in Costa-Rica, s. Puerto-Limon.

Limonade (vom ital. limons, d. i. Citrone), ein kühlendes Getränk, das aus frischem, mit Citronensaft und Zucker versetztem Wasser besteht. Der Citronensaft kann auch durch andere Fruchtsäfte (Himbeeren, Kirschen, Johannisbeeren, Erdbeeren) ersetzt, auch können anstatt des reinen Wassers mineralische, kohlensaure Wässer angewendet werden (Limonade gazeuse, Brauselimonade). Die Limonadenessenzen bestehen aus süßen Fruchtsäften, die, behufs rascher Herstellung des Getränks, nur mit Wasser vermischt zu werden brauchen.

Limonage (frz., spr. -nahsch'), s. Bewässerung Bd. 2, S. 933 a).