Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Mozambique'
nördl. Manikalandes herabströmt, bei Fontesvilla für Dampfer schiffbar wird und bei Beira mündet. Nach Vollendung der Beirabahn von Fontesvilla nach
Maschonaland (s. d.) muß sich der Verkehr auf dem Unterlauf des Flusses außerordentlich steigern. Der Sabi im Gasaland entspringt mit
zahlreichen Quellflüssen zwischen Manika und Maschona etwa 1000 m ü.d.M. In der Trockenzeit nur 30 m breit und 0,5 m tief, wird
er zur Regenzeit ein reißender Strom von 2000 bis 3000 m Breite. Er mündet mit einem Ästuar von 20 km Ausdehnung südlich von Sofala. Das
Klima des Landes wechselt zwischen ungeheurer Hitze und rasch eintretender Abkühlung, was häufig eine Differenz von 35°C.
ergiebt. Die Regenzeit dauert vom November bis April, wird aber von einer Pause der Trockenzeit im Dezember und Januar unterbrochen. Mit der Verdunstung des
Wassers verbreitet sich die Fieberluft und nur in den höher gelegenen Gegenden, wie am Namuligebirge und im Busithal (Gasaland), erfreut man sich eines
gesündern Klimas. M. liegt noch inmitten des schmalen ostafrik. Küstenstreifens, auf dem sich südlich vom Äquator eine tropische
Vegetation reich entfaltet. Nahe der Küste dehnen sich öde Sumpfstrecken aus, die Büffel, Elefanten, Rhinoceronten und
Raubtiere bewohnen. Die einheimische Bevölkerung gehört meist zur Banturasse, zwischen die sich Zulukaffern vom Süden
her bis zum Rovuma eingedrängt haben, der Häuptling Gungunhana mit 20000 Kriegern in Gasaland und die Yao im Thal des Lujende und an den Ufern des
Njarsasees.
Am Ende des 15. bis zur Mitte des 16. Jahrh. bildete der südlich vom Sambesi gelegene Teil M.s mit Manika- und Maschonaland ein mächtiges Negerreich unter
Monomatapa, das durch spätere Geographen sagenhaft vergrößert wurde. Die ersten Europäer, die festen Fuß an der Küste faßten, waren Portugiesen. Sie ergriffen
unter Vasco da Gama 23. Jan. 1498 Besitz an einer der Sambesimündungen und dehnten später ihre Herrschaft längs des Meers und den Sambesi aufwärts aus, an
dessen Ufern Tete als fernster militär. Posten im Innern 1632 errichtet wurde. Gegenwärtig haben die meisten von ihnen besetzten Küstenpunkte nur Bedeutung als
Stationen für den ind. Handelsverkehr. Bei dem für die Europäer so verderblichen Klima sind alle Versuche, dauernde Niederlassungen von Weißen hier zu gründen,
gescheitert und die portug. Niederlassungen eigentlich Verbannungsorte. Die Sklaverei wurde erst 1878 abgeschafft. Zwei kurze Eisenbahnstrecken sind im Betrieb:
von Lorenzo Marquez bis Komati Poort an der westl. Grenze und von Fontesvilla am Pungwe bis Chimoio nahe der Grenze von Manikaland seit 1893. Der Streitfall
mit der Englisch-Südafrikanischen Gesellschaft (s. d.) 1891 offenbarte die völlige Ohnmacht
der bureaukratischen Kolonialverwaltung; die Ausgaben überstiegen die Einnahmen stets um ein beträchtliches (1891–92 noch fast 2½ Mill. M.); der Handel
verringerte sich von Jahr zu Jahr. Da entschloß sich die portug. Regierung im Juli 1891, der hauptsächlich mit engl. Kapital (20 Mill. M.) gegründeten
Mozambique-Gesellschaft eine Charter zu verleihen, wonach ihr Territorium zwischen dem Sambesi und Sabi zur Administration und Verwaltung und sämtliche
Einnahmen aus Zöllen, Land- und Minenkonzessionen gegen einen Pachtzins von 7½ Proz. vom jährlichen Gesamterträgnis überlassen wurden. (S. die
Politische Übersichtskarte und die ↔
Physikalische Karte von Afrika, und für den nördl. Teil die Karte:
Äquatorialafrika, beim Artikel Afrika.)
Die Hauptstadt M. nahe der Küste auf der kleinen, 3 km langen Koralleninsel M., die ungesund und ohne Trinkwasser ist,
wurde 1508 von Juan de Castro gegründet, ist Mittelpunkt des Handels, hat eine sichere Hafenbai, drei Forts, zwei Kirchen und drei kleine Kapellen, ein großes
steinernes Gouverneurpalais, ein Hospital, ein Gefängnis, Warenhäuser und zählte (1887) 7380 E., darunter etwa 100 Europäer, 280 ind. Banjanen, 200 Soldaten,
alles andere mohammed. Schwarze. In Mossoril, auf dem Festland gegenüber, befinden sich die Landhäuser des Gouverneurs und der europ. Kaufleute. Der Import,
namentlich Baumwollwaren, betrug (1893) 2,4, der Export (Kautschuk und Elfenbein, Erdnüsse, Sesamsaat)
1,6 Mill. M. – Vgl. Drummond, Tropical Africa (Lond. 1888).
Mozaraber oder Mostaraber (entstanden aus der arab. Participialform
musta'riba, d. i. Fremdlinge unter den Arabern oder unechte Araber), ursprünglich Name der arab. Stämme, die nicht in reiner
Linie vom Stammvater Kahtân abstammten, später die Christen in Spanien zur Zeit der arab. Herrschaft, um sie von den echten Arabern zu unterscheiden. Mit Rom
in fast gar keiner kirchlichen Verbindung, hatten sie die alte got. Liturgie (Mozarabische Liturgie) beibehalten, bis Gregor VII.
ihnen die römische aufzwang.
Mozart, Joh. Chrysostomus Wolfgang Theophilus, genannt Wolfgang Amadeus, Komponist, geb.
27. Jan. 1756 zu Salzburg, wo sein Vater, Leopold M. (geb. 14. Nov. 1719 zu Augsburg, gest. 28. Mai 1787 in Salzburg), ein
bedeutender, besonders durch seine «Violinschule» (Augsb. 1756 u.ö.) allgemein bekannter Künstler, Vicekapellmeister war. Schon im vierten Jahre offenbarten sich
M.s außerordentliche Anlagen für Musik. Als er 6 J. alt war, führte ihn der Vater mit seiner Schwester Maria Anna (genannt
Nannerl, geb. 30. Juli 1751, seit 1784 verheiratet mit dem Hofrat Baron von Berchthold zu Sonnenberg, gest. 28. Okt. 1829 in Salzburg), welche ebenfalls ein
hervorragendes Talent besaß, nach München und Wien, wo bei Hofe und in der vornehmen Welt die pianistische Virtuosität des Knaben Bewunderung fand. Nach
seiner Heimkehr lernte er sehr rasch auch Violine und Orgel spielen und verstand auch eigene Gesangskompositionen angemessen vorzutragen.
Im J. 1763 trat der Vater mit beiden Kindern eine Kunstreise an, welche sie durch die Hauptorte Süddeutschlands nach Paris, 1764 nach London, im folgenden Jahre
nach Holland führte, von wo sie über Paris und durch die Schweiz gegen Ende 1766 nach Salzburg zurückkehrten. Schon während dieser ersten Reise hatte M. drei
Hefte Klaviersonaten drucken lassen und führte in seinen Konzerten, abgesehen von den Improvisationen, welche die größte Bewunderung hervorriefen, nur eigene
Kompositionen für Orchester und Gesang auf. In Salzburg nahm der Vater den Sohn in eine strenge Schule, von deren Erfolgen zwei größere geistliche Kantaten und
eine lateinische, für eine akademische Feierlichkeit bestimmte Oper, «Apollo et Hyacinthus», Zeugnis ablegten. Gegen Ende
1767 ging Leopold M. mit den Kindern wieder nach Wien, wo eine deutsche Operette «Bastien und Bastienne», eine Messe und anderes von M. aufgeführt wurden.
Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 39.