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Nihilum album – Nike
Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Nihilisten'
mißlang das im Mai 1887 während der Kaiserreise nach Nowotscherkaßk geplante Attentat eines Kosakenoffiziers. 1889 wurde eine weit verzweigte Verschwörung russ.
Studenten, welche in Zürich Sprengstoffe verfertigten, durch die Explosion auf dem Zürichberge verraten. In Petersburg, Moskau, Charkow, Warschau u. a. Städten
wurden Verhaftungen vorgenommen und eine Anzahl geheimer Gesellschaften entdeckt; aber weder die Führer noch die aus der Schweiz nach Rußland
eingeschmuggelten Bomben konnten aufgefunden werden. Von der Pariser Polizei wurde im Mai 1890 eine nihilistische Verschwörung gegen das Leben des Zaren
entdeckt; der russ. General und ehemalige Petersburger Polizeidirektor Seliwerstow, welcher die N. in Paris überwachen sollte, wurde 18. Nov. 1890 von dem russ.
Polen Padlewski ermordet. In neuester Zeit verhielten sich die N. ruhiger; daß sie aber ihre Propaganda ununterbrochen fortsetzten, bewiesen mehrfache Aufhebungen
geheimer Druckereien sowie Entdeckungen von Geheimbünden durch die Polizei. – Vgl. Karlowitsch, Die Entwicklung des Nihilismus (3. Aufl., Berl. 1880); (Fadejew,)
Briefe über die gegenwärtige Lage Rußlands (Lpz. 1881); Stepniak, La Russia sotteranea (Mail. 1882); Thun, Geschichte der
revolutionären Bewegungen in Rußland (Lpz. 1883); Oldenberg, Der russ. Nihilismus (ebd. 1888).
Nihĭlum album (lat., «weißes Nichts»), s. Zinkoxyd.
Niigata, Hauptstadt des Ken N. im nordwestl. Teile der japan. Insel Nipon mit (1890) 47019 E. Der Hafen bietet bei ungünstigen Winden
keinen zureichenden Schutz und der Nothafen Jebishumatshi auf der gegenüber liegenden Insel Sado ist dem fremden Handel nicht geöffnet. Auch die zunehmende
Versandung des bei N. mündenden Shinano beeinträchtigt den Handelsverkehr. Das Klima ist im Sommer heiß, im Winter sehr kalt, Schnee fällt mehrere Fuß hoch. In
der Nähe Petroleumquellen.
Nijampal, ostind. Reich, s. Nepal.
Nijār (spr. nich-), Stadt in der span. Provinz Almeria im O. von Granada, am Südostfuß der Sierra de
Alhamilla, 25 km ostnordöstlich von Almeria und am Nordende einer jetzt künstlich bewässerten Steppe, hat (1887) 14221 E.. Ackerbau und Viehzucht. In der Nähe
einige Bleigruben.
Nijhoff, Martinus (spr. nei-), Verlags-, Sortiments- und Antiquariatsbuchhandlung im Haag (Niederlande),
gegründet 1853 von Martinus Nijhoff (geb. 26. Dez. 1826, gest. 24. Sept. 1894) und im Besitz der frühern Teilhaber:
P. A. M. Boele van Hensbroek (geb. 23. Jan. 1853 im Haag) und des erstern Sohnes,
Wouter Nijhoff (geb. 19.Nov. 1860). Hauptzweck des Geschäfts ist Förderung der Wissenschaft, namentlich alles dessen, was sich
auf die Niederlande und ihre Kolonien bezieht, sowie Verbreitung niederländ. Litteratur im Auslande. Das Antiquarium gab (bis 1894) 251 Lagerkataloge heraus. Der
Verlag umfaßt Werke niederländ. Historiker, wie Bakhuizen van den Brink, Fruin, Muller, Blök; ferner zahlreiche Quellenwerte (Urkundenbücher u.dgl.): de Jonges
«Geschichte der ostind. Kolonien» (18 Bde.); bibliogr. Werke von Holtrop und Campbell, Spinozas Werke (lat.), das
«Woordenboek der Nederlandsche taal»; die Zeitschriften «De Nederlandsche Spectator»
(1856 fg., wöchentlich), «Nederlandsche Bibliographie» (1856 fg.),
«Bibliographische Adversaria» (1873 fg.); ↔ endlich Publikationen niederländ. Ministerien und Gelehrter
Gesellschaften.
Nijkerk (spr. neik-), Stadt in der niederländ. Provinz Geldern, an der Linie Utrecht-Kämpen der Centraldahn, 3 km
vom Zuidersee, hat Flachsspinnerei, Mattenflechterei, Tabakhandel und (1892) 7811E.
Nikaaufstand, eine durch die Vereinigung der Cirkusparteien der Grünen und Blauen in Konstantinopel gegen Justinianus I. 13. bis 18. Jan.
532 ausgebrochene Empörung, wobei das griech. Wort Nika («Siege!») das Feldgeschrei bildete. Als Justinianus mehrere Übelthäter von beiden Farben hinrichten ließ,
einigten sich die beiden Cirkusparteien, die sich sonst aufs äußerste bekämpften, und stellten einen Neffen des Anastasios I., Hypatius, als Gegenkaiser auf. Sechs Tage
lang wütete der Straßenkampf, wobei ein großer Teil der Stadt in Flammen aufging, bis endlich Belisar und Narses an der Spitze von herulischen und got.
Söldnertruppen die Empörung unterdrückten, wobei 30–40000 Menschen in der Rennbahn niedergemetzelt wurden. Hypatius wurde hingerichtet. – Vgl. A. Danz, Ein
Aufruhr der Parteien des Cirkus (in dem Werk «Aus Rom und Byzanz», Weim. 1867); Ad. Schmidt, Der N. in Konstantinopel (in den «Epochen und Katastrophen», Berl.
1874).
Nikánder, griech. Arzt und Dichter, aus Kolophon gebürtig, lebte bis gegen 140 v. Chr. wohl meistens am pergamenischen
Hofe zur Zeit des letzten Königs Attalus und verfaßte viele größtenteils poet. Werke, darunter namentlich mehrere didaktische Gedichte, die eine Masse gelehrten
Wissens enthielten und deshalb von Philologen und spätern, namentlich röm. Dichtern viel benutzt wurden. Die meisten sind verloren gegangen, wie sein Hauptwerk,
die von Ovid nachgeahmten «Heteroiumena» (Verwandlungen) in 5 Bänden und die von Virgil benutzten
«Georgica». Nur noch zwei naturhistorisch merkwürdige Gedichte sind erhalten:
«Thēriaka», oder von den giftigen Tieren und den Mitteln gegen den Biß derselben, und
«Alexipharmaka», oder von den Gegengiften, die von J. G. Schneider (letzteres Halle 1792, ersteres Lpz. 1816), Lehrs,
«Poete bucolici et didactici», Tl. 1 (Par. 1846) und O. Schneider (mit den von Keil bearbeiteten Scholien, Lpz. 1856) herausgegeben
wurden. Eine treffliche Ausgabe der Göttinger Scholien zu den «Alexipharmaka» veranstaltete Wentzel (in den «Abhandlungen
der Königlichen Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen», Bd. 38, Gött. 1892).
Nikaria oder Ikaria, türk. Insel an der Westküste von Kleinasien, westlich von Samos, 140 qkm groß,
wird aus einem paläozoischen Gebirgszug gebildet (Melissa 1033 m), der scharf gegen die Südküste abfällt, während der Norden kleinen Flüssen Raum giebt. Die 8000
griech. E. treiben Holzhandel und Schwammfischerei. (S. auch Ikaros.) Hauptort ist Eothelo nahe der Nordküste.
Nikātor (grch., «Sieger»), Beiname des syr. König Seleucus I.
Nike, bei den Griechen die Göttin des Sieges sowohl in der Schlacht als auch in den Wettkämpfen, nach Hesiod die Tochter der Styx und des
Pallas, bei den Römern Victoria genannt, gehört nicht zu den alten Kultusgöttern. Ursprünglich ward der Sieg nicht von einer
eigenen Siegesgöttin, sondern von den großen Göttern, namentlich Zeus und
Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 368.