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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Pont-à-Bouvines - Pontefract
geb. 8. Juli 1829 zu Montmaur (Isere), veröffent-
lichte seit 1850 eine große Anzahl Romane. So er-
schien "1^3. tour ä68 l^erlautZ" (5 Bde., 1854),
"Diank ä<3 I^nc^" (4 Bde., 1857), "I^a dsiis ?r0-
v6n^Hl6" (6 Bde., 1857), "1^ cont688iii3," (5 Bde.,
1857), "1^68 cuevaiiers ün eiair äe 1nn6" (8 Bde.,
1862), "1.68 V0N6M68 äß?ari8" (7 Bde., 1864),
"1.68 äram68 ä61^ri8" (3 Bde., 1865) u. s. w. Aus
diesem letztern Werke machte Anicet-Vourgeois das
Drama "Noeamdole" (1864). Von seinen letzten
Romanen sind zu nennen: "1.68 Ii6ro8 ä61a vi6 pri-
V66" (1869), "1.6 ^rillon äe mouUu" (1868) und
"1.6 86C!'6t clu (I0ct6ur I50U886116" (2 Bde., 1868). P.
starb 31. Jan. 1871 zu Bordeaux. Er war ein Viel-
schreiber von unerschöpflicher Erfindungsgabe, der
aber nichts Dauerndes geschaffen hat.
Pont ä-Bouvines (fpr. pongtabuwihn), franz.
Dorf, s. Bouvines.
Pontacq (spr. pongtäck), Stadt im franz. Depart.
Niederpyrenäen, Arrondissement Pau, links an der
Ousse, hat (1891) 2070, als Gemeinde 2610 E.;
Zeugweberei, Merino- und Bienenzucht und Han-
del mit in der Umgegend gebautem guten Rotwein
(Pontacq, Pontak). Muntern Kongo.
Ponta da Lenha (spr. lennja), Handelsplatz am
Ponta-Delgäda. 1) Portug. Distrikt der Azo-
ren, umfasit die Inseln Säo Miguel und Sta.
Viaria und hat auf 874 ykm (1890) 124 779 E.
in 39 Gemeinden. - 2) Größte und reichste Stadt
der Azoren, auf der Südwestküste der Insel Säo
Miguel, in gut bebauter Ebene, hat (1890) 16 767 E.,
Festungswerke, einen Hasen und lebhaften Handel,
besonders große Ausfuhr von Orangen, Citronen
und Ananas nach England.
Pontafel, Dorf im Gerichtsbezirk Tarvis der
öfterr. Vezirkshauptmannschaft Villach in Kärnten,
an der ital. Grenze (571 m) und den Linien Villach-
P. (51 km) der Osterr. Staatsbahnen und P.-Udine
(70 Km) des Adriatischen Netzes, durch den Confin-
bach (Pontebbana) von dem ital. Orte Pontebba ge-
trennt,Sitz eines Zollamtes, hat (1890) 734 deutsches.
Pontak, s. Bordeauxweine.
Pont-ä-Mousson (spr. pongtamufsöng), Stadt
im franz. Depart. Meurthe-et-Moselle, Arrondisse-
ment Nancy, an der Mosel, über die eine Brücke aus
dem 17. Jahrh, führt, und an der Linie (Metz-)
Pagny-Nancy der Ostbahn, hat (1891) 10320, als
Gemeinde 11595 E., in Garnison einen Teil des
5. Husarenregimcnts, 3 Kirchen, darunter St. Martin
aus dem 13. bis 15. Jahrh, mit 2 Türmen und Ste.
Marie (1705) mit ehemaliger Abtei (jetzt ein Semi-
nar), ein Zollamt, College, Waisenhaus, eine Biblio-
thek; Hochöfen, Fabrikation von Plüsch und Pfeifen
und Handel mit Holz, Getreide, Wein, Essig und
Branntwein. Im O. sind auf einem Hügel (385 m)
geringe Reste des Schlosses Mousson. P. hatte von
1571 bis zur Französischen Revolution eine Uni-
versität; es wurde 13. Aug. 1870 von der Zweiten
deutschen Armee besetzt und war Sitz des deutschen
Hauptquartiers. - Vgl. Martin, I^'univerZite, äe?.
(Par. 1891). ^gorius.
Pontänus, kursächs. Kanzler, s. Brück, Gre-
Pontarlier (spr. pongtarlleh). 1) Arrondisse
mcut im franz. Depart. Doubs, hat 1283,54 ykm,
(1891) 51213 E., 5 Kantone und 88 Gemeinden. -
2) Hauptstadt des Arrondisscments P., 838 mu.d.M.,
am Eingang in den vom Doubs durchbrochenen,
durch die Forts de Ioux und du Larmo-nt beherrsch-
ten, wichtigsten Iurapaß (V6K16 äe 1a 0w86) nach
der Schweiz, im N. der Montagne de Laveron und
am Westfuß des Grand Taureau (1326 m), an den
Linien Dijon-Verrieres (-Neuenburg), P.-Vallorbes
(23km) und P.-Gilley-Besancon (79^) 'der Mittel-
mcerbahn, hat (1891) 6367, als Gemeinde 7187 E.,
einen Gerichtshof erster Instanz, ein Hauptzollamt,
eine Ackerbau- und eine Handelskammer, eine Forst-
inspektion, einen Triumphbogen zu Ehren Lud-
wigs XV.; ein College, Hospital, Theater, eine
Bibliothek; Eisenhämmer, Fabrikation von Absinth,
Liqueur und Käse, Nhrmacherei und Handel mit Holz,
Vieh, Fellen, Getreide, Kräutern, Wein und Brannt-
wein. In dem Donjon des nahen, damals als
Staatsgefängnis dienenden Fort de Ioux saß Mira-
beau und starb 1803 Toussaint l'Ouverture. - Im
Jan. 1871 war die franz. Ostarmee unter Bourbaki,
für den am 27. Jan. Clinchant den Oberbefehl über-
nahm, nach P. gedrängt und mußte infolge einer
31. Jan. und 1. Febr. erfolgten Linksschwenkung des
7. und 2. preuß. Korps und der Einnahme von P.
auf schweiz. Gebiet übertreten. (S. Deutsch-Franzö-
sischer Krieg von 1870 und 1871, Bd. 5, S. 108 d.)
Pont-Audemer (spr. pongtod'mähr). 1) Arron-
dissement im franz. Depart. Eure, hat auf 948,^9
ykm (1891) 63662 E. in 8 Kantonen und 124 Ge-
meinden. - 2) Hauptstadt des Arrondissements P.,
am zur Seinemündung gehenden Risle oder Rille,
an der Linie Elbeuf-Honfleur der Westbahn, hat
(1891) 5762, als Gemeinde 6084 E., einen Ge-
richtshof erster Instanz, eine Ackerbaukammer, ein
Hauptzollamt, die schöne Kirche St. Ouen (11. bis
16. Jahrh.) und die Kirche St. Germain aus dem
11. Jahrh., ein College, Hospital, Theater, eine
Bibliothek; Hüttenwerke, Baumwollspinnerei, Leim-
sabrikation, Brauerei und Lohgerberei. Dampfer
gehen nach Havre.
Pontchartrain (spr.-tschartrchn), Salzwasser-
see im südöstl. Teile des nordamerik. Staates Loui-
siana, 64 km lang, 40 km breit, 6 m tief, steht im
O. mit dem Lake Borgne und durch diesen mit dem
Golf von Mexiko, im W. mit dem Lake Manrepas
in Verbindung. Dampfboote und kleinere Seeschiffe
können durch Kanäle bis nach Neuorleans fabren.
Pont du Gard (fpr. pong dü gahr), s. Gard
(Fluh) und die Tertsig. 1 beim Artikel Aquädukt.
Ponte, Iacopo da, venet. Maler, s. Bassano.
Pontebba, s. Pontafel.
Pontebbabahn, österr. Staatsbahn (s. Öster-
reichisch'Ungarifche Eisenbahnen) von Tarvis über
Pontafel nach der Reichsgrenze bei Pontebba.
Pontecorvo, mittellat. ?on3 curvu8, Stadt im
Kreis Sora der ital. Provinz Caserta, am Liri (Ga-
rigliano), 5 km südwestlich von Aquino an der Bahn
Rom-Neapel, hat (1881) 5172, als Gemeinde 10191
E. P. war bis 1860 päpstliches, von Julius II. er-
worbenes Fürstentum im Neapolitanischen und ge-
hörte 1806 - 10 dem Marschall Bernadotte (dem
spätern Karl XIV. Johann ^s. d.^j von Schweden),
der davon Fürst von P. hieß.
Pontedera, mittellat. ?on8 Hsrs, Stadt in der
ital. Provinz und im Kreis Pisa, links am Arno,
am Einfluß der Era, an der Linie Florenz-Pisa des
Mittelmeernetzes (mit Pisa auch durch Dampftram-
bahn verbunden), hat (1881) 6687, als Gemeinde
11701 E., eine 120 m lange Arnobrücke (1839), eine
Marmorbrücke über die Era, Baumwollwebereien.
P. war bis ins 14. Jahrh. Grenzfestung Pisas.
Pontefract (spr. pömmfret), Municipal- und
Parlamentsborough in der engl. Grafschaft Jork,