835
Rhodites - Rhodophyceen
Akoüites, Rosengallwespe, s. Gallwespen und
Rose(S.WIa).
Rhodium (chem.Zcichen I^ti; Atomgewicht103,i),
ein Metall, das 1803 Wollaston in den Platincrzen
entdeckte; es hat seinen Namen von der schön roten
(grch. i-iiöäiog oder rliöäeog, rosig) Farbe seiner Ver-
bindungen. Das N. ist weiß, metallglänzcnd, spröde,
strengflüssiger als Platin, vom spec. Gewickt 12,2,
in allen Sauren, auch in Königswasser, unlöslich;
nur seine Legierungen mit Platin und einigen andern
Metallen werden von Königswasser ausgelöst. Das
R. soll, in sehr geringer Menge dem Stahl zugesetzt,
diesen härter machen, als der beste Woonstahl ist;
es wird auch zu schwarzen Porzellanfarben ange-
wendet. Doch ist es seiner Seltenheit wegen bis
jetzt im großen nicht benutzt worden. Seine Ver-
binduugen sind denen des Iridiums analog.
Nhodizönfäure, Dioxydichinoyl, eine aro- !
matische Verbindung von der Zusammensetzung ^
^Il.Og ^^^(OH)^, deren Kaliumsalz aus'dem !
Kohlenorydkalium beim Waschen mit Alkohol entsteht ^
und in dunkelblauen Nadeln krystallisiert.
Nhodochrofit, Mineral, s. Manganspat.
ItkoäoÄsnüron ^ , zur Familie dcrEricaceen
(s. d.) gehörige Pstanzengattung mit etwa 130
immergrünen schönblühendcn Sträuchern in den
höhcrn Regionen der Hochgebirge Europas, Asiens
und Nordamerikas. Sie haben ledcrartige, ganz-
randige, am Nande oft umgeschlagene Blätter,
ihre Blumen aber einen sehr "kleinen fünfteiligen
Kelch, eine lebhaft gefärbte trichterförmige oder
glockige Krone mit fünfspaltigem Saum, fünf dis zebn
auf den Vlütenboden stehende oder der Nöhre der
Krone anhängende Staubgefäße und einen Stem-
pel mit fadenförmigem, aufsteigendem Griffel und
scheibenförmiger Narbe. In den europ. Alpen kom-
men außer der seltenern Hellrosa blühenden Z w crg -
alpenrose, N. c1iainH6ci8w3 L., noch zweidunkel-
rosa blühende Arten vor, 15. dii-gntum ^. (vorzugs-
weise auf Kalkboden) und lLri-uFinLum ^. (s. Tafel:
Alpenpflanzen, Fig. 9), beide Alpenrosen und
Almenrausch (d. i. Alpenfeuer) genannt. Erstere
besitzt borstig-gewimperte, beiderseits grüne, die
zweite aber kahle und glänzend grüne, unten dick
mit rostfarbigen Schülferfchuppen bedeckte Blatter.
Beide Arten sind auch für die Gärten verwendbar.
Von ihren natürlichen Standorten in die Gärten
eingeführt, wachsen sie meistens nickt fort, man er-
zieht sie sicherer aus Samen und weiterhin aus Ab-
legern. Die bedeutendste der für die Kultur im freien
Lande geeigneten Arten ist 15. ir^xinmin ^., in
Nordamerika von Canada bis Carolina in feuchten
Wäldern häufig, ein kleiner Baum von 6 bis 7 m
.höhe, mit sebr dicken, lederartig-derben, großen,
länglich-elliptischen, unten blassen, oft etwas rost-
farbigen Blättern und dichten Doldentrauben, gro-
ßer glockiger, blaßrofenroter, im Grunde oft
weißer Blume im Mai und Juni. Der obere
Abschnitt der Korolle ist innen gelb, purpuru oder
grün punktiert. Durch Kreuzung dieser Art mit
andern, z. B. 15. ponticuiu ^>., ai-doi-euiu H'm., ^a-
t^vdioii86 Mc/in., find zahlreiche, präcbtige Vlend-
linge entstanden, welche in den Gärten die jetzt wenig
mehr kultivierte Art vertreten (z. B. 15. ardm-eum
<3m. liM-iäum, s. Tafel: Kaltbauspflanzen,
Fig. 5). Sie bedürfen in Sü ddemschland in geschütz-
ten Lagen keiner Winterdecke, in Norddeutschland
halten dagegen nur wenige Varietäten ohne eine
solche aus. Zwev sehr Winterhärte Arten sind 15.
cancHZicuiu ^l??., im Sommer mit großen blaß-
gelben Blumen blühend, und 15. äainn-icum I,. aus
Sibirien, das bereits im ersten Frühjahr seine klei-
nen rosenroten Blüten entwickelt. Beide eignen sich
zur Anpflanzung auf Fclsenanlagen. Für die Ge-
wäcbsbäuscr hat der Sikkim-Himalaja eine große
Menge der prächtigsten Arten mit zum Teil sehr
großen röhrenförmigen, weihen oder gelben Blumen
geliefert, welche auch ihrerseits ein ganzes Heer von
Spielarten und Blendlingen erzeugt haben. Eine
besondere Gruppe derselben bilden die Hybriden mit
weißen wohlriechenden Blumen. Alle 15. verlangen
eine gute Moorerde und bei der Kultur in Töpfen
im Winter viel Aufmerksamkeit beim Vegießen. Die
Vermebrung geschieht durch Samcu, oder die der
Blendlinge durcb Veredelung auf 15. pontieum.
Nhod'onit, ein triklines Glied der Mineral-
gruppe des Pnrorens (s. d.), das in seinen seltenen
Krystallgestalten eine Annäherung an diejenigen
des Augits zeigt (ebenfalls spaltbar nach einem
Prisma von 87^/), aber gewöhnlich nur in derben
Massen, in körnigen bis dichten Aggregaten auf-
tritt, von dunkelrosenroter bis rötlichgrauer Farbe,
Glasglanz, der Härte 5-5,5 und dem spec. Gewicht
3,5-3,63. Chemisch ist es vorwiegend das den
eigentlichen Gliedern der Augitgruppe ganz analog
konstituierte Manganoxydulsilikat, Nii8i^, be-
stedend aus 45,85 Proz. Kieselsäure und 54,i5 Man-
ganorydul, von dem aber oft kleine Anteile durch
Kalk oder Magnesia oder Eisenoryoul vertreten
werden. Salzsaure greift das Mineral nicht an.
Es findet sich in großen Massen, die zu schönen
Vasen und andern Schmuckgegenstünden verarbeitet
werden, in der Gegend von Katharinenburg im
Ural (bei Malaja Ssedelnikowaja), auch bei San
Marcel in Piemont, Pajsberg bei Philipstad in
Schweden, Kapnik in Siebenbürgen. Künstlich kann
man dasselbe durch Zusammenschmelzen von Man-
gansuperoryd und Kieselsäure darstellen.
Rhodöpe, der 166. Planetoid.
Nhodöpe, jetzt Despoto-Planina, ausge-
dehntes waldreiches Gebirge in Thrazien zwischen
den Flüssen Maritza (Hebros) und Mesta (Nestos),
bestehend aus Gneis und Granit, zum Teil überdeckt
durch große Trachyteruptionen, erreicht im Muss-alla
^930 in und dem benachbarten Rilo-Dagh 2673 in
Höhe. Andere Gipfel sind Sütke (2137), Perelik
(2193), Kuschlar-Dagh (2177 m).
Nhodophyceen, Florideen, Nhodosper-
meen, Cystocarpeen, Blüten- oder Not-
tange, Algengruppe, die aus vielzelligen For-
men mit mannigfaltig gegliedertem Thallus be-
steht und deren Zellen größtenteils einen lebhaft
roten oder violetten Farbstoff, das Phycoery-
thrin, enthalten. Es sind gegen 1000 Arten be-
kannt, die zum weitaus größten Teile im Meere
leben, hier aber eine sehr ausgedehnte Verbreitung
besitzen. Ihrem Habitus nach sind es teils strauch-
artig verzweigte, teils blattartig (wie der Rip-
pentang, 1)6l6886riH 8kMFuin63. ^4//., s. Tafel:
A lgen 1, Fig. 9) verbreiterte Gewächse. Bei den
böbcrn Formen finden sich schon deutlich Anfänge
einer morpbolog. Differenzierung in Blatt und
Stamm, indem an den cylindrischen Zweigen häusig
i kurze, in ibrem Wachstum begrenzte Gebilde in
^ acropetaler Neibenfolge entstehen, die ihrer Stellung
nach ganz den Blättern der höhern Gewächse ent-
sprechen; man hat sie gewöhnlich als Kurz triebe
oder auch direkt als Blätter bezeichnet.
53*