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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Rio Negro - Ripon (Frederick John Robinson, Graf von)
Mündung des Zchenis-zchali (rechts). Der gröhle
Zufluh von links ist die Kwirila. Der Unterlauf
des R. ist sehr flach und sumpfig. Sein Fluhgebiet
beträgt 9174 qkm. Der Phasis ist bekannt durch
die Argonautensage (s. Argonauten). An seiner
Mündung lag im Altertum die von den Milesiern
gegründete Stadt Phasis. Nach dem Fluß ist
der Fasan (lat. ^IiHLianug) benannt.
Nio Negro, auch Parana-pixuna, größter
linker Nebenfluß des Amazonenstroms, entspringt
als Nio Guainia etwa unter 2° nordl. Vr. in Co-
lumbia, tritt nach Venezuela über, verändert hier
seine bisher ostliche in südl. Richtung, nimmt links
den Vifurkationsarm des Orinoco, den Casiquiare
auf, erreicht bei dem Militärposten Cucuhy den
brasil. Staat Amazonas, nimmt weiterhin südöstl.
Richtung an, teilt sich in viele Arme (z.B. bei Var-
cellos), empfängt links den Rio Branco und mün-
det 2 km breit unterhalb Manaos (Barra do R. N.)
nach einem Laufe von 2150 Km (?). Die Quelle des
linken Nebenstusses Cauabury speist auch den Rio
Varia, der zum Casiquiare geht. Zwischen diesen
und dem R. N. wird eine Insel, Ilha Pedro II.,
gebildet. Ein Dampfer fährt allmonatlich von Ma-
naos bis Santa Isabel Nova.
Rio Negro, Fluh in Nordpatagonien, entsteht
aus zwei großen Quellflüssen, den Rios Limay und
Neuquen (s. d.) am Ostabhang der Anden, entwäs-
sert das ganze Gehänge derselben zwischen 36 und
42° südl. Br. und durchströmt nach der Vereinigung
beider an dem Fort der I.Division die patagonische
Hochebene. Er mündet an der Punta Redonda
hinter einer Varre. Etwas oberhalb liegt Carmen
de Patagones. Der R. N. kann auher vom März
bis Mai das ganze Jahr hindurch bis in den
Neuquen hinein auf über 1000 km befahren wer-
den. Der Limay entsteht aus dem Collon-Cura
und dem Abfluß des Lago Nahuel-Huapi.
Rio Negro, argentin. Gobernacion, zwischen
dem Rio Colorado im N., dem Limay im W. und
dem 42.° 3' südl. Vr. R. N. gehört bereits der pata-
gonischen Hochebene an, welche sich gegen O. zum
Meere, zum Golso de San Matias, senkt. Von den
Anden auslausende Höhenzüge, wie die Sierra
Vacheta, Sierra Uttak, begrenzen als Randstufen
das patagonische Hochland gegen das Meer, im N.
herrscht noch die Pampa, im S. schon die Ode der
patagonischen Geröllstächen. Der Rio Negro (s. d.)
stießt quer durch das Land. Die Bevölkerung be-
träat auf 212000 ^m etwa 20000 E. Hauptort
ist Viedma unweit der Küste.
'Rionero in Vultüre, Stadt im Kreis Mclfi
der ital. Provinz Potenza (Vasilicata), am Südost-
fuß des Monte-Vulture, in 662 m Höhe, an der
Linie Foggia-Potenza des Adriatischen Netzes, hat
(1881) 11383 E. und litt 1851 durch Erdbeben.
Rios, Los, Provinz der südamcrik. Republik
Ecuador, am AbHange der Westkette der Anden
gegen den Stillen Ocean, besonders am Rio Daule
und Guayas gelegen, hat 32 800 E.
Rio Salado, Flüsse in Südamerika, in trock-
nen, zur Salzküstenbildung neigenden Ebenen (8lr-
laäo --- salzig) Argentiniens. 1) Fluß in der Pro-
vinz Santiago del Estero, entspringt am Ostabhang
der chilen. Anden in mehrern Armen, zieht nördlich
gegen Salta, dann vom Eintritt in die Ebene an
gegen SSO. als Pasage oder Iuramento, durch-
strömt die Laguna La Vrea und mündet in den
Parana. - 2) Fluß in der Provinz Buenos-Aires,
entsteht in den Pampas, stießt gegen SO., nach Auf-
nahme des Saladillo, in die Ensenada de Sam-
borombom des Atlantischen Oceans. - 3) Fluß
an der Grenze der Provinzen Mendoza und San
Luis, fließt nach S. und verliert sich in den Salz-
sümpfen der Vanados del Atuel.
Rio Santa Cruz (spr. kruhs), Fluß in Süd-
Pataaonien, durchstießt die großen Seen San Mar-
tin, Viedma, Argentino am Fuß der Anden, läuft
dann mit sehr rascher Strömung zum Meere und
erreicht dasselbe in einem Mündungstrichter. Sein
Thal wurde schon 1834 von Fitzroy und Darwin,
später besonders von Moreno, 1879 von Moyano er-
forscht. Nahe der Mündung liegt der Hauptort Süd-
Patagoniens, Santa Cruz, bei der Isla Pavon.
Rio Säo Francisco, s. Säo Francisco.
Alot 2.0t (engl., spr. reiöt äckt), Aufruhrakte
(s. d.). Mnto.
Rio Tinto, Stadt in Spanien, s. Minas de Rio
Rioutv-Insein, s. Niau und Bintang.
Rio Vermejo, s. Rio Vermejo.
Rio Volta, s. Volta.
II.. I. ?., aus Grabsteinen Abkürzung für ^6-
huisZcat in p^ce (lat., d. h. er ruhe in Frieden).
Ripen, Stadt in Dänemark, s. Nibe.
RipidoMH, Mineral, s. Klinochlor.
AlpisQO (ital.), voll, ausgefüllt; Ripieno-
stimmen, die Instrumental- und Singstimmen,
die nur im Tutti mitwirken oder zur Begleitung und
Verstärkung der Solostimme dienen; Ripi enist en,
die Spieler der Ripienostimmen.
Ripley (spr. -le), Stadt in der engl. Grafschaft
Derby, mit Derby durch Eisenbahn verbunden, hat
(1891) 6815 E., Kohlengruben und Eisenhütten.
Ripoll, Stadt in der span. Provinz Gerona, am
Südabhang der Ostpyrenäen malerisch am Ter, wo
der Rigart mündet, und an der Linie (Barcelona-)
Granollers-Ean Juan de las Abadesas der Nord-
bahn, hat (1887) 3584 E., Gcwehrfabrik, Baum-
wollspinnerei und -Weberei, Nagelschmieden und
Steinkohlenlager. R., um die Venediktinerabtei
Rivipullo entstanden, wurde 1873 von Karlisten
unter Saballs gänzlich eingeäschert.
Ripon (spr. ripp'n), Municipalborough und
anglikan. Bischofssitz in der engl. Grafschaft Dort
im West-Riding, am Ure und an der Bahnlinie
Harrogate-North-Allerton, hat (1891) 7512 E., eine
schöne Kathedrale (12. bis 15. Jahrh.); Wollweberei.
Etwa 5 km von der Stadt liegt die dem Marquis os
Ripon gehörige Besitzung Studley-Noyal mit
der Ruine der im 14. Jahrh, gegründeten Foun-
tains - Abbey, der größten Klosterruine Englands.
Ripon (spr. ripp'n), Frederick John Robinson,
Graf von, engl. Staatsmann, geb. 1. Nov. 1782
als zweiter Sohn von Thomas Lord Grantham,
wurde 1806 Unterhausmitglied und 1809 nach sei-
nem kräftigen Eintreten für die Fortsetzung des
Krieges gegen Frankreich zum Unterstaatssekretär
der Kolonien berufen. 1810 wurde er Marineichatz-
meister und seit 1812 unter Liverpool Vicepräsident
! des Handelsamtes. Als solcher setzte er 1815 eine
! die Weizeneinfuhr beschränkende Bill durch, die bei
! dem Notstand der niedern Klassen heftige Erbitte-
! rung hervorrief. Er gefellte sich später zu den libe-
ralen Tories unter Cannings Führung. Als dieser
das Auswärtige erhielt, stieg 3t. 1823 zum Schatz-
kanzler, und als Canning Premierminister wurde,
1827 zum Staatssekretär für Kolonien und Vis-
count Goderich. Nach Cannings Tod (Aug.