Schnellsuche:

Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

Diese Seite ist noch nicht korrigiert worden und enthält Fehler.

997
Rosenäpfel - Rosenbusch
8 Bände) dieser Sektion, welche er redigiert, ein
würdiges Organ zu begründen.
Nofenäpfel, vierte Klasse des Diel-Lucasschen
Apfelsystems (f. Apfel, Vd. 1, S. 732 a). Über N. als
Frucht der apfelfrüchtigen Rose s. Rose (S. 991d).
Auch die durch den Stich der Nosengallwespe hervor-
gerufenen Auswüchse an Rosen nennt man R.
(S. Rose, S. 991a.) - über die R. genannten
Früchte der Iambuse s. ^mdoLa.
Rofenapfelbaum, s. vilienia.
Nosenau, Lustschloß bei Coburg (s. d.).
Rosenau, ungar. ^02311^6, Stadt mit geord-
netem Magistrat im ungar. Komitat Gömör, am
Sajofluß und der Linie Vänreve - Dobschau der
Ungar. Staatsbahnen, Sitz eines kath. Bischofs
und eines evang.-luth. Superintendenten, hat (1890)
4812 meist kath. magyar. E., in Garnison eine Es-
kadron des 1. Husarenrcgiments "Kaiser", eine Dom-
kirche, bischöst. Schloß, tath.-theol. Lehranstalt, ein
kath. und ein luth. Obergymnasium, mehrere Klöster;
viele Fabriken, darunter eine Fayencefabrik und
Leinwandbleicherei. In der Nähe im Czuciomer Thal
das RosenauerBad und Eisenquelle.
Rosenberg in Oberschlesien. 1) Kreis im
preuß. Reg.-Bez. Oppeln, hat 898,58 cikm und
(1890) 47 650 (22 342 männl., 25 308 weibl.) E.,
2 Städte, 78 Landgemeinden und 71 Gutsbezirke.
- 2) R., poln. 0168NÄ, Kreisstadt im Kreis N., an
den Quellen der Stober und der Linie Breslau-
Kattowitz der Preuß. Staatsbahnen, Sitz eines
Landratsamtes und eines Amtsgerichts (Landgericht
Oppeln), hat (1890) 3740 E., darunter 540 Evan-
gelische und 216 Israeliten, Post zweiter Klasse,
Telegraph, zwei kath., eine evang. Kirche, zwei Wall-
fahrtskirchen, Synagoge, kath. Lehrerseminar nebst
Prä'parandenanstalt, Krankenhaus, Gasanstalt;
Lederfabrik, Dampfmolkerei, Dampfsägewerk, Ziege-
leien, Brauereien, bedeutende Viehmärkte, Holz-
handel' in der Umgegend Eisenerzlager, Knochen-
mehl- und Stärkefabriken sowie Brennereien.
Rosenberg in Westpreuhen. 1) Kreis im
preuß. Reg.-Bez. Marienwerder, hat 1038,92 hkm
und (1890) 49 001 (24808 männl., 24193 weibl.)
E., 5 Städte, 65 Landgemeinden und 72 Gutsbe-
zirke. - 2) Kreisstadt im Kreis R., an der Marien-
burg-Mlawkaer Eisenbahn, Sitz des Landratsamtes
und eines Amtsgerichts (Landgericht Elbing), hat
(1890) 2909 E., darunter 206 Katholiken und 120
Israeliten, in Garnison die 2. Eskadron des Kü-
rassiorregiments Herzog Eugen von Württemberg
Nr. 5, Postamt zweiter Klasse, Telegraph, Neste der
alten Befestigungen, mittelalterliche Stadtmauern;
Sparkasse, Kreditverein, Schlachthaus; Wurstfabrik,
zwei Dampfschneidemühlen, zwei Dampfmolkereien
und Ziegeleien, Gerbereien.
Rosenberg, ungar. I^to-Kö^alie^. 1) Groß"
Gemeinde und Hauptort eines Stuhlbezirks (21311
E.) im ungar. Komitat Liptau, an der Mündung der
Revucza in die Waag und an der Kaschau-Öder-
berger Eisenbahn, Sitz eines Gerichtshofs und Be-
zirksgerichts, hat (1890) 6879 meist kath. slowak. E.,
ein Piaristen-Obergymnasium, höhere Mädchen-
schule; zwei große Holzstofffabriken, Baumwoll-
spinnerei und -Weberei und in der Nähe verfallene
Marmorbrüche und die Ruinen der Burg Likavka des
Königs Matthias Corvinus. - 2) R., czech. Noxm-
d6i-k, Stadt im Gerichtsbezirk Hohenfurth der österr.
Vezirkshauptmannschaft Kaplitz in Böhmen, an der
Moldau, hat (1890) 1296 E., gotische kath. Kirche,
Rathaus, altes Schloß mit Sammlungen, 1243 von
den Grafen von R. erbaut und 1851 durch einen
Neubau von dem Grafen Buquoy bedeutend er-
weitert; Tuch- und Flanellfabrikation (Handbetrieb),
Wollspinnereien, Töpfereien, Brauereien, Land-
wirtschaft, Holz-, Flachs-, Vieh- und Getreidehandel.
R. ist ein Familienside'ikommiß der Grafen von
Vuquoy-Longucval. Vok von R. ist der Stamm-
vater dcs einst mächtigen und in die Geschichte von
Böhmen bedeutsam eingreifenden Geschlechts der
Herren von R. - 3) Basaltkegel (616ui) beiTetschen
in der Vöbmischen Schweiz, mit Aussichtsturm.
Rofenberg, Bertha von, s. Weiße Frau.
Rosenblattlaus (^Iii8 r08lr6 ^.), eine 2,5-
3 min lange, grüne oder bräunliche Blattlaus, die an
Rosen großen Schaden anrichtet; am besten zu ver-
treiben durch Einpinseln mit Petroleum oder Be-
stäuben mit Insektenpulver.
Rofenblattwespe, schwarze (01aäiu8 äikkr-
mi8 ^.), eine Art der Vlattwespen (s. d.) von schwarzer
Farbe mit gelbweihen Beinen, 5-6 mm lang. Die
hellgrüne Larve lebt im Hochsommer an Rosen-
blättern und wird bisweilen schädlich.
Rosenblut, Rosenplüt, Hans, eigentlich
Schnepperer, Dichter, Rotschmied (Gelbgieher)
zu Nürnberg, nahm 1427 und 1431 an den unglück-
lichen Hussitenzügen teil, wurde 1444 städtischer
Büchscnmeister, war beim Treffen von Hempach
(1450) gegen Albrecht Achilles und starb nach 1460,
vielleicht als Mönch. R. beherrscht alle Poet. Gat-
tungen der Zeit außer dem Meistergesang. Virtuos
handhabt er die Priamel (s. d.); auch Aeingrüße
(hg. in Haupts und Hoffmanns "Altdeutschen Blät-
tern", Bd. 1, Lpz. 1835, S. 401 fg.) und Fastnacht-
lieder glücken ihm. Seine Fastnachtspiele sind un-
dramatisch und unflätig, aber von socialem Interesse
(so "Der Türken Vasnachtspiel"). Die Erzählungen
und Schwanke beruhen vielfach auf ältern Vorbildern.
Die Zeitgedichte (hg. in R. von Liliencrons "Histor.
Volksliedern", Vd. 1, Lpz. 1865) zeigen demokratische
Tendenz. Als Wappendichter hat R. nicht nur Fürsten,
sondern auch Jesus, Maria und seine Vaterstadt
(sein "Spruch von Nürnberg", hg. von Lochner,
Nürnb. 1854) gefeiert. Am 'meisten Wert legte er
auf seine ernsthasten Lehrsprüche. Seine Dichtungen
stehen, soweit sie gedruckt waren, größtenteils in
Kellers "Fastnachtsspielen aus dem 15. Jahrh."
(4 Bde., in der "Bibliothek des Litterarischen Ver-
eins", Stuttg. 1853-58).
Roscnbrustknacker, Vogel, s. Kernknacker.
Rosenbrustsittich, s. Plattschweifsittiche.
Rosenbufch, Karl Harry Ferd., Mineralog, geb.
24. Juni 1836 zu Einbeck in Hannover, habilitierte
sich 1869 zu Freiburg in Baden, wurde darauf als
auherord. Professor für Petrographie und geschäfts-
sührendes Mitglied der Kommission für die geolog.
Landesuntersuchung von Elsaß-Lothringen 1873
nach Straßburg berufen und 1878 zum ord. Pro-
fessor für Mineralogie und Geologie in Heidelberg
ernannt. R. hat sich vor allem um die mikroskopische
Gesteinskunde große Verdienste erworben. Die 1888
gegründete Großherzoglich Vadische Geologische
Landesanstalt wurde von ihm organisiert und steht
unter seiner Leitung. Er veröffentlichte: "Mikrosko-
pische Physiographie der petroaraphisch wichtigen
Mineralien" (Stuttg. 1873; 3. Aufl. 1892), "Mikro-
skopische Phvsiographie der massigen Gesteine" (ebd.
1877; 2. Aufl. 1887), "Die Steiger Schiefer und ihre
Kontaktzone an den Granititen von Barr-Andlau