Schnellsuche:

Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

Schlagworte auf dieser Seite: Rumänischer Kronenorden; Rumänisch-Orawitza; Rumänisch-Szafzka; Rümann

20

Rumänischer Kronenorden - Rümann

Betriebsverhältnisse 1892

Betriebslänge* am Ende des Jahres km 2438

Verwendetes Anlagekapital M. 485185244

Auf 1 km Bahnlänge M. 199009

Rollmaterial:

Lokomotiven Stück 323

Personenwagen " 711

Bedeckte Lastwagen " 4666

Offene Wagen " 2657

Bahnpostwagen " 84

Beförderte Personen 5313953

Zurückgelegte Personenkilometer 362788090

Beförderte Güter aller Art Tonnen 5154047

Zurückgelegte Tonnenkilometer 512461397

Beförderte Dienstgüter (frachtfrei) Tonnen 167335

Zurückgelegte Tonnenkilometer 20557230

Einnahme aus dem Personenverkehr M. 12421425

Dgl. aus dem Güterverkehr M. 20476872

Dgl. aus sonstigen Quellen M. 559633

Gesamteinnahme M. 33457930

Auf 1 km mittlerer Betriebslänge M. 13848

Gesamtausgabe M. 23269873

Auf 1 km mittlerer Betriebslänge M. 9631

In Prozent der Gesamteinnahme 69,6

Betriebsüberschuß M. 10188057

Auf 1 km mittlerer Betriebslänge M. 4217

In Prozent des Anlagekapitals 2,10

* Einschließlich der von der Lemberg-Czernowitz-Jassy-Eisenbahn übernommenen Linien von 224 km Länge, aber ausschließlich der breitspurigen Linie Jassy-Ungheni (21,42 km, Kosten: 3688905 M., Einnahme: 188701 M., Ausgabe: 131561 M., Überschuß: 57140 M.), der Strecke Cernavoda-Constanta(=Küstendže) (65,347 km, Kosten: 14524000 M., Einnahme: 403540 M., Ausgabe: 474790 M., Überzahlung: 71250 M.), sowie der Schmalspurbahn Craŝna-Hutŝi (32,553 km, Kosten: 2236373 M., Einnahme: 131709 M., Ausgabe: 91624 M., Überschuß: 40085 M. oder 1,79 Proz. des verwendeten Anlagekapitals).

Rumänischer Kronenorden, s. Kronenorden 5.

Rumänische Sprache und Literatur. Das Rumänische ist eine roman. Sprache, die, früh aus der Verbindung mit den übrigen losgelöst, manches Altertümliche bewahrt und eine eigentümliche Entwicklung genommen hat; namentlich zeigen sich Übereinstimmungen mit nichtroman. Sprachen der Balkanhalbinsel. Dahin gehört z. B. die Futurbildung vermittelst «wollen», die Nachstellung des Artikels (cal Pferd, calul das Pferd), die Beschränkung im Gebrauch des Infinitivs u. a. Slawische, besonders bulgar. Elemente, auch türk. und ungar. Wörter sind zahlreich in den roman. Wortschatz eingedrungen. Die meisten Wörter griech. Herkunft sind durch bulgar. Vermittelung aufgenommen worden, die deutschen sind wenig zahlreich. (Über die verschiedenen Dialekte s. Rumänen.) In diesem Jahrhundert ist durch das Bestreben, eine möglichst reine roman. Sprache zu schaffen, eine große Menge Wörter roman. Herkunft in die Literatursprache aufgenommen worden und hat unter den Gebildeten der Städte rasche Verbreitung gefunden. Die Unterschiede zwischen Volks- und Literatursprache werden so immer größer. Zum Studium der echten rumän. Sprache sind daher nur Sammlungen aus der reichen VolksLiteratur sowie die ältern in cyrillischem Alphabet geschriebenen Texte geeignet. Aus der VolksLiteratur ist zu empfehlen: «Sezătoarea» (hg. von Gorovei, Folticeni 1892 fg.); Ispirescu, «Legende saŭ basmale Românilor» (Bukarest 1872); ders., «Basme» (ebd. 1882); Teodorescu, «Poesiĭ populare» (ebd. 1885); Canianu, «Doine» (Jassy 1888); Bibicešcu, « Poesiĭ populare din Transilvania» (Bukarest 1893); weitere Nachweise bei Gaster, Literatura populara romana (ebd. 1883). Ein vortreffliches in volksmäßiger Sprache geschriebenes Buch ist «Insprăvile lui l´ăcală» von Dulfu (Bukarest 1894). Für die ältere Literatur ist zu empfehlen: Gaster, Chrestomathie romaine (2 Bde., Lpz. 1891). Zu eingehenderm Studium sind unentbehrlich: Hasdeu, Cuvente den bătrani (Bukarest 1878-81), sowie die Publikationen der Rumänischen Akademie, darin «Psaltirea Scheiana» vom J. 1482 (der älteste rumän. Codex), bg. von Bianu (ebd. 1889). Für die wissenschaftliche Erforschung des Rumänischen, worüber gut orientiert Saineanu, Istoria filogiei romane (Bukarest 1892), haben hervorragend beigetragen: Miklosich, Beiträge zur Lautlehre der rumän. Dialekte (5 Tle., Wien 1881-83); Lambrior in der «Romania» (1878-85); Tiktin (in der «Zeitschrift für roman. Philologie», IX-XII); ders., Studien zur rumän. Philologie, Tl. 1 (Lpz. 1884), und Hasdeu, besonders in seinem Wörterbuch Etymologicum magnum Romaniae (Bukarest 1886 fg.); ferner Cihac, Dictionnaire d'etymologie daco-romane (Frankf. 1870-79); ein praktisches Wörterbuch ist das von Saineanu (2 Bde., Bukarest 1887-89). Im Erscheinen begriffen ist das rumän.-franz. Wörterbuch von Damé (Bukarest 1893). Eine brauchbare Grammatik ist die von Cionca (5. Aufl., Bukarest 1892). Für solche, die rumänisch verstehen, ist zu empfehlen: Tiktin, Gramatica romina (2 Bde., Jassy 1892).

Die älteste rumän. Literatur ist fast ausschließlich religiöser Art, im engen Anschluss an die im Lande verbreitete kirchenslaw. Literatur, so daß häufig genug die Texte ihre slaw. Vorlage nicht nur im Stil und in der Syntax, sondern auch in der Wahl und Zusammensetzung der Wörter erkennen lassen. Besser wird es erst im 17. Jahrh., wo durch die Fürsten Vasilie Lupu in der Moldau und Matthei Bassarab in der Walachei die rumän. Sprache als Kirchen- und Staatssprache eingeführt wird. Die Chroniken des Ureki sowie des Miron Kostin zeigen bereits einen bedeutenden Fortschritt. Unter der Herrschaft der Fanarioten (s. d.), 1711-1822, konnte die bereits auslebende nationale Literatur nicht zur Entfaltung gelangen, der Adel und die Geistlichkeit, überhaupt alles, was auf Bildung Anspruch machte, huldigte dem Hellenismus, jede aufkommende nationale Bestrebung wurde unterdrückt. Erst im 19. Jahrh. erwachte, von Siebenbürgen und der Bukowina ausgehend, der nationale Geist und damit auch die verachtete Sprache zu neuem Leben. Die Literatur war wesentlich von der französischen abhängig, aber man ist auf dem Wege sich zu emancipieren, angeregt durch Majorescus «Critice» (Bukarest 1874). Vgl. Gherea, Sztudii critice (Bukarest 1890 fg.). - Die bedeutendsten Schriftsteller der rumän. Literatur des 19. Jahrh. sind: George Lazar (gest. 1823), Konstantin Negruzzi (s. d.), Nikolaus Balcescu (gest. 1852), Heliade-Radulescu (s. d.), Asachi, Bolintineanu (s. d.), Cogalniceanu (s. d.), Vasile Alecsandri (s. d.; vgl. Patrascu, Alexandri, Studiu critic, Bukarest 1895), Eminescu (s. d.); unter den noch lebenden gelten der Siebenbürger Cosbuc und Vlahuta als die talentvollsten. Über die rumän. Literatur gibt Rudow, Geschichte des rumän. Schrifttums (Wernigerode 1892), einen Überblick.

Rumänisch-Orawitza, Dorf bei Deutsch-Orawitza (s. d.).

Rumänisch-Szafzka, Gemeinde bei Deutsch-Szafzka (s. d.).

Rümann, Wilhelm von, Bildhauer, geb. 11. Nov. 1850 zu Hannover, Schüler und Freund Wagmüllers, dessen unvollendet hinterlassene Werke er zu vollenden hatte. Nachdem er insbesondere Wag-^[folgende Seite]