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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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San José (in Uruguay) - San Juan-Frage
Palais des Präsidenten, des Bischofs und der Na- '
tionalpalast; dagegen sind die Regierungsgebäude, !
die Kirchen, die Universität, die Theater und die Ka-
sernen ganz unansehnlich. S. I. ist Sitz eines Bis-
tums, eines deutschen Konsulats, einiger Banken ^
und eines geogr. Instituts. Das Klima ist mild und ^
gesund; Kaffeeplantagen umgeben die Stadt. l
San Iosö (spr. cho-), Hauptort des Departa- '
mentos S. I. (6962 ^m, 30910 E.) in der süd- !
amerik. Republik Uruguay, durch Eisenbahn mit
Montevideo verbunden, hat etwa 6000 E. Das
Land ist fruchtbares Hügelland; die Bewohner trei- i
ben Ackerbau und Viehzucht.
San Jose (spr. cho-), Hauptort des County Sta.
Clara im nordamerik. Staate Kalifornien, 12 Km von
der San Franciscobai, Eisenbahnknotenpunkt am '
Guadalupefluß, zählt (1890) 18060 E., ist bübsch
gelegen, hat viele große Gärten, schönes Court-
House, Etablissements für Obstverpackung und Prä-
servicrung, Herstellung von Wein und Brandy,
Mühlen, Brauereien, Maschinenbau, Großschläch-
terei, Fabrikation von Handschuben, Zuckerwaren,
Thüren, ein 8än ^036 ^oiisFe, Universitv ol tlis
kaciiic, ein Lehrerseminar und ein Convent. Die
3 engl. Meilen lange schöne Straße Alameda führt !
nach Sta. Clara (2891 E.). In der Nähe Atount- !
Hannlton mit der Lick-Sternwarte (s. d.) sowie die ^
Quecksilbergruben von New-Almaden. !
San Iosü de Cücuta (spr. cho-), gewöhnlich ^
Cucuta genannt, Stadt an der Ostseite des De- i
partamento Santander in Columbia, in 360 m
Höhe, durch Eisenbahn mit dem Hafen Villamizar am ^
Nio Zulia und durch Fahrstraße mit der venezolani- ^
schen Grenzstadt San Zlntonio de Tachira verbun- !
den, ist nach dem Erdbeben von 1875 neu erbaut, !
bat 12-15000 E., breite, saubere Straßen, großen !
Marktplatz und zahlreiche öffentliche Gebäude. Sehr >
bedeutend ist der Handel mit dem Osten von San- "
tandcr und dem Westen des Staates Los Andes so- !
wie der Kakaobau in den heißfenchten Vegas des l
Nio Pamplonita. Das Klima ist beiß und trocken. !
Die S<tadt ist Sitz eines deutschen Konsuls. !
San Iofs de Enrico (spr. cho-), Hauptstadt der
Provinz Curico (s. d.) in Chile. i
San Jose de Guatemala (spr. cho-), Haupt- !
hafenplatz im centralamerik. Freistaate Guatemala, !
am Großen Ocean, an einer flachen Reede, mit ^
eisernem Vtolo, elektrischem Licht, ist Ausgangs- I
Punkt der Eisenbahn nach der Hauptstadt, bat 1500
E., Ausfuhr von Cochenille, Indigo, Sarfaparille,
Holz, Flachs, Kaffee, Zucker, Baumwolle, Häuten
und Gummi. Mehrere Dampferlinien laufen regel-
mäßig an.
San Juan (fpr. chu-), 160 km langer Abfluß des
Nicaraguasees zum Karibischen Meer (s. Nicaragua-
kanal).
San Juan (spr. chu-). 1) Provinz der Republik
Argentinien, grenzt im W. an Chile, im N. und O.
an La Moja und im S. an San Luis und Mendoza,
zählt auf 86204 ykiu (1892) 110000 E. und ist im
westl. Teile von den Cordilleren mit fruchtbaren
Thälern erfüllt, während der Osten Salzsteppe ist.
Hauptwasseradern sind die aus La Nioja kommen-
den Nio Vermejo und Nio Sanjon; an der Süd-
grenze zieht sich die Laguna de Huanacache hin. In
den Anden finden sich hohe Gipfel, der 5580m hohe
Cerro Cobre und der 6798 in hohe Meredario. Die
Pässe sind meist 3500-4000 m hoch, so der Portillo
del Azusre 3645 in, de Valle Hermoso 4110 m. Vul-
kane finden sich nicht. Auch östlich des Nio Iachal
liegen 3500 in hohe Berge, dann folgt die Gnciskette
der Sierra Huerta. Der ^üdosten fällt schon in die
Negion der falzigen Pampa. (S. die Karte: La
Plata-Etaaten u. s. w., Bd. 10, S. 976.) Das
Klima ist trocken und sehr warm; Regen fällt selten.
Die Stadt S.I. bat nur 70 inin Regen im Jahr, aber
hohe Sommertemperatur. Im Westen der Provinz
wird Silber, im Norden Gold gewonnen, auch andere
Mineralien kommen vor, der Wein- und Olivenbau
ist bedeutend, der Weizenertrag überreich. Im
ganzen stehen 150000 Iia unter Anbau. Rinder
wurden (1888) 116400, Schafe 99 700, Pferde
35000 gezählt. Im Betrieb ist nur eine Bahnlinie
von der Hauptstadt uach Mendoza. Die Provinz
litt Okt. 1894 durch Erdbeben. - 2) Hauptstadt der
Provinz S. I., rechts vom gleichnamigen Flusse,
am östl. Abhänge der Cordillerenvorberge, in 660 m
Höbe, Sitz eines Bischofs, hat 16000 E., Filiale der
Nationalbank, Nationalcolleg, Lehrerinnenseminar,
Großes Seminar, Hospitäler, Zollamt. Wichtig sind
Weinhandel und Ausfuhr von Vieh nach Chile.
San Juan-Archipel, s. San Juan-Frage.
San Juan Vautista (spr. chu-), Hauptstadt des
mcrik. Staates Tabasco (s. d.).
San Juan de Amatitlan (spr. chu-), s. Ama-
titlan. ^Columbia, s. Cienega.
San Fuän de Cördoba (spr. chu-), Stadt in
San-Iuan-de-Fuca-Straße, Meeresstrahe
an der Westküste Nordamerikas, welche die brit. In-
sel Vancouver im N. vom Territorium Washington
der Vereinigten Staaten im S. trennt. Vom Kap
Flattern führt sie von WNW. nach OSO. einige
bundcrt Kilometer weit ins Land, bei 15-25 Km
Breite. An die Südseite tritt das Gebirge des
2480 m hohen Mount-Olympus; an der Vancouver-
insel liegen hier die Hafenbecken Port-San Juan
und Sooke-Inlet. Nach Osten erweitert sich die S.
in eine Bucht mit tief zerschnittenen Küsten, eine
südl. Fortsetzung der Georgiastrahe (s. d.). ^las.
San Juan de las Aguilas (spr. chu-), s. Agui-
San Juan del Norte (spr. chu-), von den Eng-
ländern Greytown genannt, Stadt in der mittel-
amerik. Republik Nicaragua, rechts am nördlichsten
Mündungsarme des Rio San Juan, in ungesunder
Gegend, Sitz eines deutschen Konsuls, hat 1500 E.,
darunter viele Nordamerikaner, Engländer und
Deutsche, führt Gold, Farbholz, Indigo, Gummi
und Häute aus und ist wichtig als künftiger Ein-
gangshafen^des Nicaraguakanals (s. d.).
San Juan de Puerto-Rico (spr. chu-), Haupt-
stadt der span. Antilleninscl Portoriko, auf einem
durch Brücke mit der Hauptinsel verbundenen Ei-
lande Morro gelegen, mit starken Festungswerken,
geräumigem und sicherm Hafen mit schwieriger Ein-
fahrt, ist Sitz eines Bischofs und eines deutschen
Konsuls, hat (1887) 26 387 E., viele zweistöckige
Häuser, Kathedrale, NathauZ, Arsenal, Foi/gebäude,
ein Theater und Ausfuhr der Erzeugnisse der Insel,
besonders Kaffee und Zucker. Bahnen nach den
andern Küsten orten sind geplant.
San Juan-Frage, ein Grenzstrcit zwischen
Großbritannien und den Vereinigten Staaten von
Amerika, die beide den zwischen der Nordwestküste
des nordamerik. Festlandes und der Insel Vancouver
gelegenen San Juan- oder Haro-Archipel be-
anspruchten, der aus einer Reihe von Inseln von
zusammen 410 ci^in besteht. Das Vcsitzrecht über
den Archipel war insofern streitig, als der Oregon-
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