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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Santa Cruz (in Marokko) - Santa Fé
lonie do Pinheiral, die ehemalige Kolonie Mont-
Alvern, Sta. Emilia Entrerios," Rincao del Ney ^
und kleinere. Die Villa Sao Ioao do S. C. zählt
1500 E., die Povoacao Villa Thcresa 150. Eine
Eisenbahn von Nosja'Senhora do Nosario do Rio
Pardo am Iacuhy nach Villa Säo Ioao do E. C.
ist projektiert. ^s. Agadir.
Santa Cruz (spr. kruhs), rnarokk. Hafenstadt,
Santa Cruz (spr. kruhs), Hauptort des gleich-
namigen County im nordamerik. Staate Kalifornien,
südlich von ^an Francisco, an der Mündnng des
San Lorcnzoflusses in die Atontereybai, mit (1890)
5596 E., Gerbereien, Pulvcrwerk n. s. w., ist hübsch
gelegen und Badeort. In der Nahe bcrübmte Rie-
senexemplare der Zociuoia, Lem^ervirenz _l>nmd.
Santa Cruz de la Palma (spr. kruhs),
Hauptort der canarischen Insel Palma (s. d.).
Santa Cruz de Mudela (spr. krubs), Stadt
im weinreichsten Teil der Mancha, dem Bezirk Val-
depenas und Campo de Calatrava der span. Provinz
Ciudad Real, liegt an der Bahnlinie (Madrid-)Man-
zanares-Sevilla und hat (1887) 4172 E. Es ist be-
kannt durch seinen vortrefflichen Notwein und die alte
Industrie von Messcrwaren und Strumpfbändern.
Santa Cruz de Tenerife (spr. kruhs), s. Te-
nerisfa.
Santa Cruzinseln (spr.kruhs-), auch Königin-
Charlotte-Inseln, zu Melanesien gehöriger Ar-
chipel im Großen Ocean, südöstlich von den ^alomon-
inseln, nördlich von den Neuen Hcbriden, zwischen
9° und 12° südl. Vr. und 165° bis 170° östl. L.,
zählt auf 938 ^(ni etwa 5000 E., fast ausschließlich
Heiden. Größere Eilande sind: Eta. Cruz oder
Ndeni (560 c^Iim) und Vanikoro (164 ^km), kleinere:
Motuiti oder Kennedy (50 hkni), die Tuff- oder
Wilsongruppe (18 qi^m), die Matema- oder Schwal-
bengruppe (35 qkm), Tapua (72 ^m) u. a. (S.
Karte: Oceanien.) Die meisten kleinen sind
niedrige Koralleninseln, die andern gebirgig (doch
nicht über 1000 m hoch) und vulkanischer Natur.
Auf Tenakora befindet sich ein thätiger Vulkan. Die
südöstl. Inseln sind von Korallen- und andern Küsten-
risfen umgeben. Der Boden ist fruchtbar und mit
üppiger Vegetation bedeckt, die Landfauna arm
(wilde Schweine und Ratten), die ^eetiere dagegen
in großer Fülle vorhanden. Das Klima ist außer-
ordentlich sencht und heiß, daher bcrrschen hier bef-
tige Sumpssieber, namentlich auf Vanikoro. Tic
Bewohner sind meist Melancsier, zum Teil jedoch
auch schon auf den Dusfinfeln und auf Tucopia
Polynesicr, besitzen Anpflanzungen von Kokospal-
men, Pisang und Bataten, betreiben Fischerei und
unternehmen mit Booten Handelsfahrtcn nach Ta-
copia und den Vanksinfeln. Große Sorgfalt ver-
wenden sie auf die Herstellung ibrer Waffen und
Schmuckgcgcnstände. Ihre von Steinmauern um-
gebenen, mit Palmblättcrn gedeckten Häuser sind zu
Dörfern vereinigt, welche unter voneinander unab-
hängigen Häuptlingen stehen. Die Hauptinsel
Santa Cruz (Nitcndi, Ndeni oderIndengi)
hat den einzigen guten Ankerplatz, die Graciosabai,
wo 18. Okt. 1595 Mendana starb.
Tie S. C. wurden 1595 von Alvarez de Mendana
entdeckt; 1767 fand sie der Engländer Carteret wie-
der auf. Später besuchten sie d'Entrecasteaux (1793),
Wilson (1797), Dillon (1827), d'Urville und Tro-
melin (1828). Durch den seitens der Engländer be-
triebenen Menschenraub wurden die ursprünglich
zuthulichen und auch der Mission zugeneigten Ein-
wobner aufsässig und töteten 4. Nov. 1871 den Bi-
schof Patteson. Die hierauf vollstreckte Züchtigung
hatte 20. Aug. 1875 den Erfolg, daß der engl. Kom-
modore Goodenough bei einem Landungsversuche
aus Rache ermordet wurde. Erneute Repressalien
haben diesen Zustand nur verschlimmert.
Santa Glena, Ort in der argentin. Provinz
Entre-Rios im Departamcnto La Paz, links am
Parana, Sitz eines deutschen Vicekonsuls, ist be-
kannt durch Fabrikation von Fleischextrakt. - S. E.
beißt auch ein Hafenort in der Provinz Guayas von
Ecuador.
Santa Eulalia, Silbcrbergwerk in Mexiko,
östlich von Cbibuahua, das von 1703 bis 1833
43 Mill. M. Silber lieferte.
Santa Fe. 1) Provinz der füdamerik. Republik
Argentinien, westlich vom Parana, der die Ostgrenze
gegen Corrientcs und Entre-Nios bildet, grenzt
nördlich an Gran Chaco, westlich an Santiago
del Estero und Cordoba, südlich an die Provinz
Buenos-Aires und zählt auf 131500 hkin etwa
300000 E. Hauptwaffcradern des flachen, doch 10
-20 in über dem Parana gelegenen Landes sind
der Parana und dessen rechter Nebenfluß Rio Sa-
lado. (S. die Karte: La Plata-Staaten u.s.w.,
Bd. 10, S. 976.) Der Boden ist fruchtbar und an
den Flüssen mit Ackerbaukolonien bedeckt, welche be-
sonders Weizen, Mais und Obst produzieren. Mit
Getreide sind über 400000 lia, mit Mais 60000, mit
Flachs 73000, mit Luzerne 30000 d". bepflanzt. Die
Industrie erstreckt sich auf Sägemühlen, Lohgerberei,
Ziegelei, Brennerei, Seifen-, Schokoladen-, Teig-
warenfabrikation, Eisengießerei und Zuckerrafsinerie.
Auch die Rinder- und Pferdezucht ist bedeutend
l2,5 Mill. Rinder, etwa 3 Mill. Schafe, 0,5 Mill.
Pferde) sowie der Handel mit Häuten und Wolle.
Die Provinz E. F. ist die für Einwanderer und
Ackerbauer geeignetste der Republik. Von der Ve-
völtcrung bilden Argentinier die Minderzahl; 1884
gab es über 25000 Italicner, 4800 Schweizer, 2700
Deutsche, 2500 Franzosen. Die Hauptccntrcn der
Eisenbahnen (über 20001<m) sind Rosario (s. d.) und
die Hauptstadt, von wo sie nach N., W., NNW. aus-
strablcn, z. V. auch nach den Kolonien Espcranza
und ^an Carlos. - 2) Hauptstadt der Provinz S. F.,
1573 gegründet und auf einer vom Zusammenfluß
des Rio Salado und Saladillo gebildeten Halbinsel in
einiger Entfernung vom Parana gelegen, mit (1887)
15 099 E., hat Icsuitenkollcg, Lehrcrinncnseminar,
Filiale der Nationalbank, Pferdebahn, Telephon,
lcbbafte Dampfschiffahrt, Fifcherci und Viehhandcl.
Santa Fö, Hauptstadt des nordamerik. Terri-
toriums Neumexiko, an der Atchison-Topeka-S. F.-
und der Denver-Rio Grandebabn, zählt (1890)
6185 E., darunter zwei Drittel Mexikaner. S. F.,
die älteste Stadt der Vereinigten Staaten (die Spa-
nier fanden hier 1542 ein sehr volkreiches Pueblo
der Indianer vor), ist nach span. Manier gebaut,
mit einer "Plaza", engen Straßen und Häusern aus
Adobe, an der Sonne gebrannten Strohbacksteinen.
Die Amtswohnung des Gouverneurs ist ein ein-
stöckiges Gebäude, 1581 gebaut; andere Bauten sind
die Kathedrale, das Kapitol, ein Colegio, eine Schule
für Indianerkinder, ein Kloster, Hospital u. s. w.
Das sehr gleichmäßige Klima hat zur Errichtung
eines Sanatoriums geführt. S. F. ist Ausfuhrplatz
für Baumwolle. Goldwüschcrei wurde schon von
den Spaniern betrieben. Auch Kohle und G/immel
kommen vor.